Meine wenigen Autos waren bisher immer bei Anschaffung älter als 12 Jahre und bei Aufgabe älter als 20 Jahre
...meine waren früher immer 10 - 11, und bei Aufgabe 12-13, und restlos fertig... kosteten halt auch immer nur 3-4hundert Mark... und waren allesamt Kleinwagen.
Für gewerbliche Nutzung kommt das Lastenrad für viele Anwender bestimmt erst dann so richtig zur Geltung, wenn es genau auf den individuellen Nutzer abgestimmt ist. Da passt wahrscheinlich nicht mal dem Hausmeister die Ausstattung des Tischlers usw.. Und für 4-6 Wochen Einsatzdauer würde ich mich mit dem optimalen Ausstaffieren ja nur befassen, wenn ich ohnehin schon fast sicher wäre, nach der Testphase genau so ein Lastenrad zu kaufen.
Die eigentliche Problematik wird erst im Betrieb deutlich: aus meiner Erfahrung muss man sich, wenn man mit Lasti "arbeiten" will, völlig neu und vor allem viel besser organisieren, wenn's wirtschaftlich bleiben soll, und DAS ist der Knackpunkt: Arbeitsvorbereitung, Projektorientierung, Flexibilität - für viele Dienstleister, und da zähle ich mind. 70% des Handwerks dazu, alles Begriffe aus einer anderen Welt...
Vielleicht wäre es zweckmäßiger Räder schon passend für bestimmte Anwendungen auszurüsten und dann in dieser Form in die entsprechende Branche zu verleihen.
Das würde gem. oben gesagtem nix bringen, denn zuerst muss sich beim Anwender etwas verändern, erst danach kann die Anwendung angepasst werden. Auf Deutsch: Du musst etwas verändern WOLLEN, dann kann das auch mit dem Lasti was werden, und wenn jemand schon bereit ist, das mal zu probieren, hat sich im Kopf schon was geändert...
 
Auf Deutsch: Du musst etwas verändern WOLLEN, dann kann das auch mit dem Lasti was werden, und wenn jemand schon bereit ist, das mal zu probieren, hat sich im Kopf schon was geändert...

Dieser Satz ist der Kernsatz der gesamten Mobilitätswende. Ohne Umdenken wird sich nix ändern!!

Wir hier in unserer Blase haben uns schon umkonditioniert und sind daher aufgeschlossen Neuem gegenüber.
 
Auf Deutsch: Du musst etwas verändern WOLLEN, dann kann das auch mit dem Lasti was werden, und wenn jemand schon bereit ist, das mal zu probieren, hat sich im Kopf schon was geändert...
Sehr treffend des Pudels Kern beschrieben! Das scheint sich auch durch alle Bereiche so durchzuziehen, die nötige Veränderung ist eine viel kleinere Aufgabe als die Anpassung der Menschen an die Veränderung.
Ich hatte dazu neulich einen Menschenversuch durchgeführt: Prüfung des Hauses meiner Eltern auf Umrüstungsaufwand für das Heizen mit einer Wärmepumpe. Bestandsaufnahme, Brennwertkessel läuft mit Werkseinstellungen, wurde nie richtig eingestellt, Vorlauf unnötig warm. Heizkurve angepasst, Thermostate machen nicht so schnell zu, Haus wird warm. Aber: Wenn mein Vater den Heizkörper oben anfasst und sich nicht die Finger verbrennt, dann hat er Angst, dass es für meine kränkliche Mutter nicht warm genug wird. Da kann man reden wie man will, das Prinzip erklären, auf die Physik verweisen, man richtet nichts aus, die Angst vor Veränderung ist zu groß. Und der gute ist Bauingenieur, prinzipiell also durch Fachkenntnisse noch relativ gut geschützt vor Aberglauben. Das wird noch eine große Aufgabe! :rolleyes:
 
Aus dem "Sammelfaden Filme, Berichte..."

Das ist ja alles schön und gut, aber die befragte Dame weiß auch nicht, was sie will: erst spricht sie von "...die letzte Meile ist mit einer guten Radinfrastruktur und guten Rädern die beste Lösung.", dann jedoch von "...mehr Euro-Velo-Routen..." - was denn nu? Im Freizeitbereich ist das Rad längst angekommen, es geht um "Das Fahrrad soll als vollwertiges Verkehrsmittel anerkannt ... werden."
Zwischendurch geht's noch um "...900 kleinere und mittlere Unternehmen mit 120.000 Mitarbeitern. Grüne Jobs, die dem Klimawandel entgegentreten. Milliarden Euro werden auch in Forschung gesteckt...", also den Wirtschaftsfaktor. Allerdings brauchen wir kurzfristig eine Neuaufteilung der Verkehrsflächen in den Städten und müssen nicht "...überall eine Radinfrastruktur (zu) bauen, die separat ist von der Straßeninfrastruktur für Autos und Lkws. Getrennt vom Straßenverkehr, aber auch von den Fußgängern." DAS dauert wieder Jahrzehnte und bringt uns aktuell nirgendwo hin, außer, dass das Geld fehlt für z. B. ÖPNV und dass weiter Flächen asphaltiert/betoniert werden, jetzt halt nicht für Autos, sondern für Fahrräder... Macht das Sinn?

Das Thema ist umfangreich, sich nur auf einen Aspekt zu beschränken wäre vermutlich nicht sinnvoll, dadurch erscheint es aber natürlich etwas wenig fokussiert. Vielen Leuten reicht es nicht, wenn sie nur von einem langsam abnehmenden Anteil Autofahrer gefährdet werden, sich wollen einen Kantstein zwischen sich und den Autoverkehr. Hier gibt es relativ viele Radwege, geplant von Praktikanten, gebaut und geflickt von Azubis im 1. Lehrjahr. Die würden sich in vielen Fällen mit moderatem Aufwand passabel benutzbar machen lassen. Das wäre aus meiner Sicht schon ein Vorhaben, das Priorität verdient. Und in der Richtung passiert hier sehr wenig. Oft sind das Bausünden im Bereich von Einmündungen oder Radwege die ohne Not und Ankündigung plötzlich enden, Schilder mitten im Weg, unklare Abgrenzung zum Fußweg, nicht sicher befahrbare Abschnitte.
 
Die goldenen Regeln der Verkehrsplanenden, die in der Ausbildung jeden Tag auswendig aufgesagt werden müssen:

1.) Dort, wo es kompliziert wird, da lasse den Radweg einfach aufhören, um nach der komplizierten Stelle wieder fortzuführen.

2.) Der KFZ-Verkehr darf niemals gestört werden.

3.) Parkplätze vor dem Haus/ dem Laden sind ein unverrückbares Menschenrecht, dass damals den Einzug ins Grundgesetz nur knapp verpasst hat

4.) Radwege sind so anzulegen, dass sie problemlos als Mehrzweckfläche für temporäre Verkehrsschilder, Mülltonnen, Sperrmüll, Baustellenkram, falsch abgestellte KFZ und einfach als Haltestellen Wartezone genutzt werden können.

Dieser Post könnte Reste von Ironie enthalten
 
Hier mal ein konkret ausgeführtes Beispiel aus 2013. Ein Millionenprojekt, zwei Bundesstraßen kreuzen sich am Standrand von Hamburg, außenrum etwas wenig Platz. Alle Register der Straßenbaukunst wurden gezogen und natürlich die Bürger und alle Interessengruppen ganz ernsthaft berücksichtigt. :rolleyes:
Ergebnis: Wie in dem Bild. Man kommt von rechts und will links nach unten abbiegen. Mit dem Auto ziemlich einfach, man fährt da einfach hin, blaue Linie.
Mit dem Fahrrad die rot-gelbe Odyssee - rot ist fahren, gelb ist schieben. Das letzte Stück gelb führt durch einen verpissten einsamen Tunnel und endet an einer Treppe und einem Aufzug. Mit wurde von der Stadt bestätigt, dass ich da mit dem Lastenrad oder Fahrrad mit Anhänger gar nicht lang käme!
Sowas geht gar nicht. Ein solcher Bauzustand müsste sofort dazu führen, dass die jeweil zuständige Behörde gezwungen würde uunverzüglich ohne Rücksicht auf dei Kosten eine für alle Verkehrsteilnehmer sichere und akzeptabel zweckmäßige Wegführung herzustellen.
Und bringt dieses teure Bauwerk etwas für den Autoverkehr? Nein, der Stau ist links und rechts davon, die Verkehrsleistung wurde nicht gesteigert.

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...manchmal denke ich, ich schmeiß die Brocken hin, setz mich in meinen Transporter und fahr einfach mal 100 mal um den Block. Einfach weil ich es kann! ich habe keine Kinder, bin alt und der Planet / die Fairkehrswende / der Klimaschutz können mich mal dort mit der Zunge berühren, wo ich ....
Auch aus so nem ähnlichen Gefühl heraus hab ich mir/wir uns nen VC bauen lassen - möchte ich retrospektiv behaupten. Ist halt geiler als KFZ, und wir wollten immer mal nen Oldtimer - nur wat willste am Ende mit nem 311er, DS o.Ä.? Und wir konnten es (bzw. kannten jemanden, der es konnte...). Das Überzeugegelaber kannste dir dann auch sparen, wennde mit sowas vorfährst. ;)

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Ich verspüre ja immer häufiger den Wunsch, die obersten Hierarchieebenen in den Verkehrministerien sollten bitte mit Leuten besetz werden, die
1. keinen Führerschein haben,
2. alleinerziehend mit mehreren Kindern in höchstens grundschulpflichtigem Alter sind,
3. im ländlichen Raum wohnen.

Irgendwie vermute ich, wir könnten dann andere Prioritäten in der Mobilitätsinfrastruktur feststellen…
 
Am besten wäre es wohl, wenn jede Entscheidung in Sachen Mobilität zwingend einer Liste mit Prüfpunkten unterzogen werden müsste. Das würde übersichtlich die Vor- und Nachteile aufzeigen. Die Anwendungsfälle von Deiner Liste sollten dabei sein, @tnt , aber auch diverse andere. In dem Fall mit der Kreuzung, den ich oben beschrieben habe, wurde allerhand Bürgerbeteiligungsfolklore betrieben, dann aber eine komplett idiotische und gefährliche Lösung gewählt. Kinderanhänger waren 2013 schon 10 Jahre lang weit verbreitet, das wäre ein Prüfpunkt gewesen. Kommt man als Elternteil mit zwei Kindergartenkindern im Anhänger und Kleinkind im Kindersitz überall lang, ohne dass einem der Alltag noch weiter erschwert wird?
Die Durchführung der Prüfungen müsste die Personenkreise einbeziehen, die die Sache beurteilen können.

Das könnte man auch einfach standardisieren: Für obiges Beispiel eben ein wabbeliges 28er Damenrad mit Kindersitz, da drin ein offener Eimer mit 7kg-Ballast und 15 Bällebadkugeln, hinten ein 40kg Sandsack drin, Gespann muss zusammenbleiben, es darf keine Kugel runterfallen, Fahrzeug und Transportgut muss durchgehend im Blick bleiben - geht's oder nicht?
 
Sehr sympathisches Testprozedere. Aber viel zu pragmatisch um tatsächlich in Erwägung gezogen zu werden. Mindestbreite Radweg- Check. Alles ok.
Steile Kurve im Gefälle? Kein Problem. Fahrräder sind eh so langsam. Und um das Schild auf der Geh/Radweg Trennlinie kommt man ja wohl rum!
 
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