Hallo liebe Community,
Ich habe einmal einen Bericht gesehen in dem es hieß, so ein E-Bike-Akku hält durchschnittlich nicht länger als 4 Jahre durch. Danach nimmt die Kapazität schnell ab und die Komponente muss im Grunde ersetzt werden, um weiter über eine nennenswerte Reichweite verfügen zu können. Stimmt das?
Die Antwort auf die Frage interessiert mich natürlich im Besonderen im Bezug auf E-Cargobikes. Wer fährt sein Bike schon länger als 4 Jahre und kann dazu etwas sagen?
Eine weitere Kernaussage aus dem Bericht war, dass auch die E-Motoren nicht ewig halten. Hier liegt die durchschnittliche Lebensdauer bei 6 Jahren. Danach werden entweder größere Reparaturen fällig oder das Bauteil gibt direkt den Geist auf und muss ausgetauscht werden. Als weiterer Nachteil wurde angegeben, dass sich die Technik aktuell noch stetig weiterentwickelt. Das kann dazu führen, dass alte Baureihen aus dem Sortiment fallen, nach ein paar Jahren nicht mehr verfügbar sind und ich demnach meinen ggf. defekten Motor weder reparieren, noch austauschen lassen kann. Ab diesem Zeitpunkt bleibt einem dann quasi nur noch übrig Motor und Akku auszubauen und ohne Unterstützung weiter zu fahren.
Hat hier jemand schon mal derartige Erfahrungen machen müssen?
Leider finde ich das sehr informative Video nicht mehr, sonst hätte ich es hier verlinkt. Es handelt sich garantiert nicht um Propaganda oder Anti-Cargobike-Hetze. Es hat einfach nur auf ein paar mögliche Probleme am Markt hingewiesen und auch mir bereitet das ein Stück weit Sorge.
Viele Grüße
gazor
Alsooooo
Akkus
Ich habe seit mehreren Jahren verschiedene Bikes. Seit 2014 habe ich 2 Ersatzakkus 400wh, die ich regelmäßig verwende und die seit meiner MTB Zeit verblieben sind. Zwischen 2014 und 2017 war ich fast jedes Quartal mit 2 Akkus unterwegs im Hartz und so und 2018 habe ich das MTB mit seinem Originalakku verkauft. Die Ersatzakkus verblieben.
Akku 1 hatte ich neu gekauft, Akku 2 gebraucht. Beide Akkus waren in den Inspektionen im Vergleich zum MTB Originalakku 2% unter diesem in der Gesamtkapazität und Haltbarkeit, aber immer noch auf 89%.
Akku 1 (400wh) hat jetzt ca. 65k km mitgemacht
Akku 2 (400wh) ca. 40k km.
Seit 2018 habe ich das Load 60 V2018 im Einsatz. Dieses ist direkt mit Doppelakku 2x500wh dazu gekommen. Die beiden 400wh Akkus laufen daran auch regelmäßig und ich habe sie oft als Ersatzakkus mitgenommen. Bis Heute sind diese 4 Akkus im Einsatz und bei Inspektionen schnitten alle Akkus problemlos ab.
Lediglich der gebrauchte Akku hatte im Jahre 2019 einen Zellendefekt, wodurch er gar nicht mehr ging. Hier konnte ich mit meinen Kenntnissen und meinem Vater, welcher in dem Bereich gelernt hat, die Zelle austauschen und anschweißen. Dabei haben wir generell alle nicht mehr guten Zellen getauscht. Das waren insgesamt 4 von allen. Seitdem ist er seit der letzten Inspektion (2021 Februar beim L60) wieder auf 95%.
Die Doppelakkus vom Load 60 sind jetzt bald bei 20k km (2018-2021 Stand Heute 3 Jahre) und bei 94% Zustand (Stand Februar). Die ladezyklen müsste ich noch mal raussuchen, die stehen ja mit im Bericht drin.
Seit Januar haben wir noch das Load 75 auch mit 2x 500wh.
Seit 2013 gibt es bei Bosch eine Serie, die bis zu den Einbautubes der Rahmenakkus immer gleiche Akkutechnik und Akkuanschlüsse verwendet haben. Dadurch kann man schon dagen, dass es genügend Ersatzteile und Co. gibt und geben wird. Per se sind alle Teile miteinander kompatibel.
Motor
Das hängt ganz stark vom Hersteller ab und jeder Hersteller hatte in gewissen Versionen markante und fatale Schwächen. Bei Bosch hatte beispielsweise der Classic Line ein großes weißes Kunststoffzahnrad, welches brechen konnte. Das ist bei meinem ersten Pedelec auch passiert. Bis heute kann man aber auch das noch als Ersatzteil bekommen.
https://www.ebay.de/itm/234181551810?hash=item36864ee6c2:g:vJ8AAOSwjetgqlf2
Das ist wie gesagt bei jedem Hersteller vollkommen unterschiedlich. Grundsätzlich gilt hier wie bei allen anderen: je weiter die Teile verbreitet sind, desto mehr potenzielle Ersatzteile gibt es auf dem Gebrauchtmarkt oder Ersatzteilhandel, wo alternative stabilere Teile konstruiert wurden.
Bei Heck und Frontmotoren kann man diese im übrigen auch gegen andere neuere Versionen einfacher tauschen als bei Mittelmotoren wie beispielsweise von Bosch.
Kaputt bekommen habe ich seit meinem ersten Pedelec keinen Motor mehr und auch keinen erlebt, der das bei den Mittelmotoren von Bosch geschafft hat, ohne dass er außerhalb erlaubter Parameter verwendet wurde. Auch bei den Motoren, die getuned wurden und damit über die Spezifikationen liefen, funktionierten teils mehrere tausend Kilometer problemlos. Auch wenn ich das nicht toll fand, habe ich verschiedenen Berichten nach kilometerstände von über 70k km gelesen und die waren noch lange nicht am Ende.