BTW: den von Dir erwähnten Ökokram wie Windräder oder Wärmepumpen sehe ich sehr sehr kritisch. Wenn man etwas tiefer in die Materie eintaucht, dann entpuppen sich diese Sachen als ökologischer Wahnsinn.
Unsere gesamte Existenz ist ökologischer Wahnsinn.
Deine Aussagen sind aber derart falsch, dass ich sie trotz besseren Wissens ("Füttere keine Trolle") nicht öffentlich stehen lassen möchte.
Ja, auch die bisher nicht mögliche Wiederverwertbarkeit der Flügel ist ein Problem. Bisher werden diese einfach unter der Erde vergraben. Aus den Augen ..aus dem Sinn.
Das ist falsch. Rotorblätter dürfen nicht auf einer Deponie landen, das ist in der gesamten EU nicht zulässig. Es gab einzelne Fälle in den USA mit sehr publikumswirksamen Fotos und viel gelesenen Berichten, de facto war das aber eine einzige Deponie -- die im Übrigen in einer wirtschaftlich desolaten Region liegt und den lokalen Haushalt damit aufbessern wollte, Müll anzunehmen, den sonst niemand nehmen wollte. Das war nicht so die beste Idee.
Derzeit geht das Recycling leider sehr weit runter auf der Abfallhierarchie. Techniken gehen zum Beispiel in Richtung Verfeuerung im Zementherstellungsprozess, was immerhin alle Bestandteile nutzt. Das Glas wird dann zum Zuschlagstoff und ersetzt Sand.
De facto arbeiten sogar alle großen Hersteller an zirkulären Rotorblättern mit Resinsystemen, die ein einfaches Trennen und Wiederverwenden der Glasfasern ermöglichen. Bist das in der kompletten Produktion ankommt, wird aber noch etwas Zeit vergehen.
Aber selbst ohne Recycling: Die Menge an Müll, die anfällt, ist winzig klein im Vergleich zu anderen Müllen. Ich meine sogar, Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen würde mehr Rückstände hinterlassen als ein Windrad.
Der massiv notwendige Stahl kommt aus China, wird dort mit Kohle unter schlechtesten Bedingungen produziert und dann mit Schweröltankern hierher geshippt. Der Spargel muss ja dann irgendwie in den Boden gerammt werden und hält auch nur mit massivem Betonfundament. CO2-technische Katastrophe.
Der CO2 payback, also: Das bei der Produktion ausgestoßene CO2 gegenübergestellt mit dem CO2, das durch den Betrieb eingespart wird, liegt im Bereich weniger Monate. Das variiert natürlich sehr nach Standort, Windaufkommen, Hersteller etc., aber liegt immer irgendwo unter einem Jahr. Das eingesparte CO2 wird dabei aus der Differenz zwischen CO2 des Windstroms und des allgemeinen Strommix berechnet, was natürlich dazu führt, dass die Differenz mit zunehmend grünerem Strommix ungünstiger wird. Selbstkannibalisierung at it's best.
Einzige Ausnahme: Windenergieanlagen im Moor. Das ist einfach eine total bescheuerte Idee.
Es gibt eine andere Methode der Berechnung des "Rückzahlens" einfach nur über die Energie. Also: Welche Energiemenge wurde für die Produktion aufgebracht, welche Dauer muss die Anlage laufen, um das wieder reinzubringen. Auch hier: Monate, nicht Jahre. Dieses Maß hat natürlich keinen Selbstkannibalisierungseffekt.
Quellen dazu gibt es beim
Umweltbundesamt und die lifecycle assessments bei diversen Herstellern. Die von
Vestas sind am schönsten: Gut zu lesen, gut aufbereitet, nachvollziehbar. Und natürlich von Dritten reviewt.
Zusätzlich werden noch ne Menge seltene Erden benötigt, die unter katastrophalen Bedingungen in China aus dem Boden gezogen werden und das Grundwasser und die Brunnen der Bauern vergiften.
Seltene Erden brauchen nur Anlagen mit Permanentmagneten, das sind bei weitem nicht alle. Praktisch alles, was im Bestand auf dem Land steht, hat Generatoren mit elektrischer Erregung. Permanentmagnete sind eigentlich nur in direct drive-Anlagen zu finden, und da eigentlich nur in den offshore-Anlagen. Onshore kommt langsam ein bisschen was dazu, Enercon hat die Technik mittlerweile übernommen. Details dazu finden sich in
https://www.enercon.de/fileadmin/Redakteur/Medien-Portal/windblatt/pdf/en/Windblatt_03_19_EN.pdf ab Seite 15, inklusive Erklärung des Unterschieds.
Aber: Derart fette Magnete sind viel zu wertvoll, als dass man sie nicht nachnutzen würde. Und sie altern nicht. Und die Menge an Permanentmagneten ist noch immer winzig im Vergleich zu den E-Autos.
Die Schwingungen nerven nicht nur sensible Tiere, sondern sind auf Dauer auch schädlich. Ich habe letztens bei meiner Franken-Tour im Wald nach einem passenden Schlafplatz gesucht und es kilometerweise komisch und unangenehm surren hören. Irgendwann tauchte dann der Windflügel auf und ich wusste woher diese komische Schwingung kam.
Auf die Infraschall-Mythen ist ja schon
@RotweinHolz eingegangen. Danke dafür.
Windenergie ist auf keinen Fall folgenlos, das dürfen wir nicht ignorieren. Dass du,
@cargomaniac, ohne Heizung auskommst, darfst du leider nicht verallgemeinern. Und solange wir Menschen unseren Lebensstandard halbwegs halten wollen, brauchen wir Energie. Von den Energiegewinnungsmöglichkeiten, die uns aktuell zur Verfügung stehen, ist Windenergie eine derjenigen mit dem geringsten Impact. Und im übrigen mittlerweile auch eine der billigsten, deutlich billiger als AKW.
t.