Und zur Veranschaulichung noch eine eingängige Grafik. Die ja sehr deutlich macht, dass Verkehrswende weiterhin nur monothematisch gedacht wird .... Das es bei dieser Lage hakt, ist kein Wunder.
Ihr wisst auch nicht, was ihr wollt, gell? Die Elektrifizierungsquote wäre heute bei weitem nicht so hoch, hätte man nicht in den letzten 30 Jahren 6000km nichtelektrifizierte Nebenstrecke stillgelegt. ;)

Danke fürs Teilen der Grafik!
 
Ihr wisst auch nicht, was ihr wollt, gell? Die Elektrifizierungsquote wäre heute bei weitem nicht so hoch, hätte man nicht in den letzten 30 Jahren 6000km nichtelektrifizierte Nebenstrecke stillgelegt. ;)

Danke fürs Teilen der Grafik!
Nana, es liegt nicht nur daran.

Aber die laufenden Elektrifizierungen sind elend langsam und sorgen für richtig fiese, langanhaltenden Ausfälle mit SEV. Von Oldenburg nach Wilhelmshaven hoch hat Jaaaaahre gedauert.

t.
 
Wäre die Leistung richtig gut, bräuchte es nicht speziell billig zu sein. Ein kräftiger staatlicher Beitrag wäre natürlich trotzdem unvermeidbar.
Natürlich wäre der staatliche Beitrag unvermeidbar. Schon allein bei der Bereitstellung anständiger Infrastruktur wie es ja im anderen Sektor auch extensiv gemacht wird (Autobahnen). Das geschieht ja auch mit staatlichen Geldern (bei uns gibts immerhin die Autobahnmauteinnahmen zur Mitfinanzierung) aber bei den Bundesbahnen schreit alles "Sozi-Betrieb, kann nicht wirtschaften!!!" weil eine der ÖBB-Gesellschaften die Infrastruktur bauen und erhalten muss und - natürlich, bei dieser Aufgabe - finanziert werden muss.

Hier liegt ein großer Knackpunkt in der allgemeinen Wahrnehmung:
Jeder Eisenbahntunnel wird bei uns diskutiert als ginge aufgrund der zu erwartenden Kosten die Welt unter. Parallel dazu haben sie eine Gebirgsautobahn mit zig Tunnel- und Brücken-Kilomentern von ein-röhrig auf zwei-röhrig ausgebaut ohne dass es medial auch nur registriert worden wäre.
Auf der selben Strecke, die die zweitgrößte mit der drittgrößten Stadt Österreichs verbindet besteht nach wie vor über relevante Streckenanteile eine nur 1-spurige Eisenbahnstrecke. Als ich die Strecke regelmäßig fahren musste lag die Fahrzeit im Zug bei in seltenen Fällen min. 4:30, im Regelfall 6-7h je nachdem ob gerade wieder irgendein Regionalzug eine defekte Lok hatte und alles gestanden ist usw. und man musste fast immer mindestens 1x mitten in der Pampa Umsteigen. Die Strecke mit dem Auto entspannt in 2:20h und das halt auch frühmorgens und spätabends.
 
In einem Podcast vom WDR hat ein Verkehrspsychologe unser aktuelles Problem ganz gut beschrieben. Wir haben ein System, bei dem wir den Verkehrsteilnehmern die am wenigsten Zeit in dem Verkehrsraum verbringen den meisten Platz zu Verfügung stellen.
Dabei verbringen Fußgänger und Radfahrer wesentlich mehr Zeit im Verkehrsraum und bräuchte aus Verkehrspsychologischer Sicht auch mehr Platz als ein Auto.
 
In einem Podcast vom WDR hat ein Verkehrspsychologe unser aktuelles Problem ganz gut beschrieben. Wir haben ein System, bei dem wir den Verkehrsteilnehmern die am wenigsten Zeit in dem Verkehrsraum verbringen den meisten Platz zu Verfügung stellen.
Dabei verbringen Fußgänger und Radfahrer wesentlich mehr Zeit im Verkehrsraum und bräuchte aus Verkehrspsychologischer Sicht auch mehr Platz als ein Auto.
Kann dem Psychologen da gerade nicht folgen :oops:. Wieso verbringen Fußgänger und Radfahrer mehr Zeit im Verkehrsraum als Autofahrer? Und was ist mit LKW Fahrern, die quasi 24 Stunden in ihrem LKW arbeiten und leben?
 
Vielleicht ist gemeint, auf der selben Strecke: Die 800 Meter von A nach B dauern zu Fuß länger als mit dem Auto. :unsure:
 
Na weil die langsamer unterwegs sind. Man braucht ja für eine bestimmte Strecke im Verkehrsraum als Füßgänger und Radfahrer länger, als ein Auto oder LKW.
 
Dagegen würde aber sprechen, daß ich mit dem Rad in der Stadt meistens schneller als mit dem Auto unterwegs bin.
Und da die Fußgänger eigentlich immer die langsamsten sein dürften, müssten die ja den meisten Platz haben. Da gucken wir Radfahrer aber auch dumm aus der Wäsche.:whistle:
 
Das hatten meine Jungs auf Radreise in Schweden nicht immer so erlebt, sie wurden auf Landstraßen teilweise gefährlich dicht überholt ...
... Ich erlebe in Deutschland aber schon ein deutliches Umdenken bei den Autofahrern innerhalb der letzen 10 Jahre. Ich muss mir richtig Mühe geben, denen im Straßenverkehr besser angepasst an ihr heutiges Durchschnittsverhalten zu begegnen.

Zum Thema Schweden: Da hat sich wohl in den vergangenen Jahren verdammt viel getan - in der Infrastruktur wie in den Köpfen. Ich hatte vorher auch gelesen, Schweden sei kein so richtig geeignetes Land für Radfahrer. Deshalb war ich umso überraschter! In den Städten und deren Umgebung waren nagelneue Radwegenetze. Das ahr man den Wegen - die in top Zustand sind - an, dass sie und die Beschilderung keine 5 Jahre alt sind. Durchweg! Da muss richtig viel Geld reingepumpt worden sein. Und das war offenbar so plakativ für die Bevölkerung, dass das auch in den Köpfen angekommen ist und zu einer stärkeren Wahrnehmung der radfahrenden Bevölkerung geführt hat. Oder es gibt drakonische Strafen bei Verstößen mit dem Auto in Bezug auf Radfahrer. Keine Ahnung.
In Schweden war jedenfalls die Rücksichtnahme um Klasen besser als in Dänemark, einem klassischen Radfahrerland.

Und wo ich dir absolut Recht geben muss (in einem anderen Thread hatte ich das auch schon mal thematisiert): Das Überholverhalten von Autofahrern in Deutschland gegenüber Radfahrern hat sich in den vergangenen Jahren massiv verbessert. 95% überholen nur, wenn die Sicht frei ist und mit ausreichend Abstand.

Wo ich noch eine Lanze für Deutschland brechen muss: Das bundesweit flächendeckende Netz an ausgeschilderten Radwegen abseits von KFZ-Verkehrsstraßen außerhalb der Städte ist schon sensationell und in Europa wohl einzigartig. Da kann auch ein Radfahrerland wie Dänemark keinesfalls mithalten. In den Städten sieht es halt leider genau andersherum aus. Da ist schon verwunderlich, dass dieses perfekte Radwegenetz in Deutschlanbd nicht intensiver für Radverkehr genutzt wird.

Als absolut ungeeignetes Land zum Radfahren habe ich das Vereinigte Königreich kennengelernt. Die Rücksichtnahme der Autofahrer ist zwar sensationell (vor allem in England, in Schottland etwas weniger), aber die Straßen mit iherer wechselnden Breite und eingerahmt zwischen Hecken und Mauern geben kein gutes Gefühl zum Radfahren. Und dann der entscheidene "Schock", wenn man das flächendeckende Wegenetz in Deutschland gewohnt ist: So etwas gibt es im UK überhaupt nicht. Was nicht Straße ist, ist in der Regel "private" und für öffentliche Nutzung tabu. Das ist ernüchternd.
 
Das mit dem Rad Wegenetz kann ich in meinem kleinen Kosmos bestätigen. Außerhalb der Ortschaften geht es echt gut. Innerorts ist halt daneben.

Mal sarkastisch ausgedrückt, außerorts fährst du separat und wirst nicht gesehen, innerorts wirst du einfach so nicht gesehen.
Ausdrücklich von politischer Seite niicht gesehen, mit den Autos finde ich das auch schon deutlich besser als zu Jugendzeiten. Eine angepasste Infrastruktur wäre halt mal was.
 
Dagegen würde aber sprechen, daß ich mit dem Rad in der Stadt meistens schneller als mit dem Auto unterwegs bin.
Und da die Fußgänger eigentlich immer die langsamsten sein dürften, müssten die ja den meisten Platz haben. Da gucken wir Radfahrer aber auch dumm aus der Wäsche.:whistle:
Es gibt schon viele Autofreie Städte die sehr an Qualität zugelegt haben. Unter anderem auch für Radfahrer. Es muss halt ein mittelweg aus Push und Pull Effekt gefunden werden. Also Anreize schaffen aufs Rad umzusteigen, aber auch die umweltunfreundliche alternative möglichst unattraktiv machen. Häufig verhalten sich aber viele dann doch entgegen ihrer Überzeugung. Wie oft wählt der eine oder andere dann doch das Auto, aus bequemlichkeit. Obwohl man weiß, dass es die umweltschädlichere Variante ist.

Die nächsten Jahre werden für Städteplaner noch schwierig werden, da eine ordentliche Verkehrswende hin zu bekommen. Vor allem wenn ich sowas lesen: https://taz.de/Ende-der-Verbrennermotoren-in-der-EU/!5919152&s=wissing/ :sick:
:sick::sick:
 
Schweden ist tatsächlich schon richtig gut - vor allem Stockholm. Da habe ich ein Jahr verbracht, bin viel Rad gefahren und hatte genau EINE blöde Begegnung mit einem PKW. Stockholm hat sich da richtig was vorgenommen. https://cykla.stockholm/siteassets/cykla-i-stockholm/dokument/cykelplan-for-stockholms-stad.pdf
In Stockholm wird auch im Winter erstaunlich viel Rad gefahren, Spikes sieht und hört man bei vielen ganz normalen Rädern.

Auf dem Land ist es auch gut, aber man hat auch dort wenig eigene Wege, was aber bei den schwedischen Straßen selten ein Problem ist. Über Land zu fahren macht aber im Vergleich zu den Niederlanden und auch Deutschland weniger Spaß.
 
Die nächsten Jahre werden für Städteplaner noch schwierig werden, da eine ordentliche Verkehrswende hin zu bekommen. Vor allem wenn ich sowas lesen: https://taz.de/Ende-der-Verbrennermotoren-in-der-EU/!5919152&s=wissing/ :sick:
:sick::sick:
Es hat ja jeder seine eigene Glaskugel, aber 2035 ist in einer Zeit massiven technischen und gesellschaftlichen Wandels ewig weit weg, da wird doch niemand annehmen, dass E-Fuels dann so attraktiv sein werden, dass es sich lohnt, dafür weiter Neuwagen zu bauen, oder? Na gut, die kämpfen wie so oft mit der 5%-Hürde und sind am verlieren... (y)
 
Von manchen tollen Ort-zu-Ort-Verbindungen für Radler hier bei uns hab ich ja schon berichtet. Die sind toll, ja. Ich nutze für tägliche Wege auch viel den Aller-Radweg, auch toll.
Aber zum Radwegenetz gehören hier auch sehr häufig die Grünen Planstraßen (einspurig, Asphalt). Die sind toll zu fahren, aber mit Autofahrenden habe ich da immer wieder Stress. Begegnen sich zwei Autos, fährt jedes mit einem Reifen runter, geht ja nicht anders, macht logischerweise jeder. Bin ich mit dem Bakfiets auf so einer Straße, meinen aber 90% der Autofahrenden, dass ich mich gefälligst von der Straße zu beamen habe, halten unvermindert Tempo und schimpfen und zetern, mache ich das nicht. In aller Regel mache ich das aber nur für Trecker. Die Seitenstreifen sind nämlich nicht befestigt und haben damit auch eine richtig hohe Kante, wo ich weiterfahrend nicht wieder hoch komme. Für den Autofahrenden würde sich in der Begegnung aber überhaupt nichts ändern, ich könnte ja schließlich auch ein Auto sein. Das ist also reine Einstellungssache. Nur weil ich lediglich ein Fahrrad bin, meinen sie, ich muss weichen. Wenn sich diese Einstellung in den Köpfen ändern würde, wäre alles tutti. Aber da stoße ich selbst bei guten Bekannten und Freizeitradlern auf dicke Mauern.
 
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