Selbsthilfegruppe Laufradbau

Frage: Warum arbeitest Du mit einem Spokey statt mit einem T-Schlüssel für den Vierkantkopf?
Naja, dass war die komplette Zerstörung des Nippels.
Erst mit dem T Schlüssel, und ja ich habe den teuren von DT Swiss bei Komponentix gleich mitbestellt, und dann mit dem Spookey.
Ich habe jetzt alle Speichen wieder soweit gelöst, dass gerade das Gewinde nicht mehr zu sehen ist.
Habe dann nen Kaffee aufgesetzt, die Spülmaschine ausgeräumt, die Flaschen für den SodaStream ausgespült und jetzt gehe ich mir eine rauchen.
Danach nochmal von Vorn!

Was ich mich für die Zukunft frage ist, wem man mehr trauen kann, dem WheelDesigner von Komponentix oder dem Spokomat?
 
Ich rechne bei DT Swiss. Die Sapim DS haben vergleichbare Abmessungen wie der DT Swiss Squorx, von daher passt es.
 
Das wäre eher ein Seitenschlag, beim Höhenschlag musst du beide Seiten Spannen um die Stelle gleichmäßig nach innen zu ziehen, bei einem Höhenschlag nach innen müsste man beide Seiten lockern.
Ich meine halt an der Felge ggü, also quasi 180° entfernt. Irgendwo musst du lösen wenn du spannst und die Kräfte gleichbleibend sollen.

Um die Nippel gleich weit aufzuschrauben nehme ich eine alte Speiche, Schraube einen Nippel falschrum auf, soweit dass ein bis zwei Gewindegänge rausgucken. Dann quetsche ich den Nippel mit irgendeiner Zange etwas. Dann drehe ich den zu montierenden Nippel auf die ein bis zwei Gewindegänge und schraube den bis Anschlag auf die Speiche. Wenn man dann den Nippel an der Felgeninnenseite hält, kann man das Konstrukt abdrehen und ist sehr präzise mit allen Nippel gleich weit. Dann immer gleiche Umdrehungen eine Runde.

Ist ein Behelf, funktioniert für mich aber wirklich gut! Schnell und präzise!
 
@benben Die Idee mit der alten Speiche ist gut! Hättest du das nicht schreiben können bevor ich hier anfangen habe ;)
 
Habe ich schonmal irgendwo......

Aber frag mich jetzt nicht wo das war ;)
 
Ich habe früher auch eine Wissenschaft aus dem LR Bau gemacht. Mittlerweile ist mir schon zu blöd, das Tensiometer ran zu fummeln. Abklopfen zeigt schwach gespannte Speichen ausreichend zuverlässig auf.
Allerdings baue ich grundsätzlich mit Messingscheiben unter den Köpfen und ungeöste Felgen (z.B. die Andra) mit Nippelscheiben. Sonst fressen die Nippel gern unter hoher Spannung.
Ich bin keine Referenz, sondern nur faul. Habe lebenslang nicht mehr als 40 LR aufgebaut, davon vielleicht 15 Nabenmotoren.
Tensiometer verführt eher dazu die Spannung übers Limit zu maximieren. Einmal ist mir eine VR Felge am MTB bei der Landung gechippt (tut nach bald 20 Jahren beim dran denken noch echt weh).
 
Also die Vorgehensweise von benben ist soweit richtig.
Erst die Nippel gleichweit aufschrauben. Ich orientiere mich dabei am Gewinde, das außen zu sehen ist. Wenn alle Speichen auf dem gleichen Level sind, zähle ich die Umdrehungen und arbeite rund. Dabei habe ich mit Klebeband die erste Speiche markiert und sehe immer, wann eine Umrundung vollständig ist.
Den Höhenschlag beseitige ich zuerst.
Anschließend zentriere ich das Rad auf die Mitte mit Hilfe der Zentrierlehre.
Erst wenn der Rundlauf stimmt, beachte ich Seitenschläge.
Sobald ich zufrieden bin, erhöhe ich rundherum die Spannung in kleinen Schritten. Erst mit halben Drehungen, später mit Vierteldrehungen.
Nach jeder Umdrehung des Rades sehe ich mir Höhen- und Seitenschlag an und korrigiere. Meist ergeben sich keine Höhenschläge mehr und nur geringe Seitenschläge.
Nun spanne ich mit Vierteldrehungen jede Speiche rundherum, bis ich bei etwa 1250N (rechts) angekommen bin.
Nun drücke ich das Rad ab, prüfe auf Seitenschläge, drücke erneut ab, prüfe auf Seitenschläge und drücke ein drittes Mal ab. Mit jedem Abdrücken verringert sich die seitliche Abweichung im Rad. Nach dem dritten Abdrücken sollte sich das Rad nicht mehr verändert haben.
Exakt so wurde es mir vom Laufradbauer von SM-Parts auch beigebracht / gezeigt. Ich nehme als Orientierung das Ventilloch für die erste Speiche, dann muss ich nichts extra kleben.
Wenn man dann noch das Nabenlogo zum Ventilloch ausgerichtet hat, sieht man beim Spannen schön wo man gerade ist. Habe ich aber hier auch schon mal geschrieben ;)
 
Bei "normalen" Rädern mache ich das nachzentrieren auch nach Gefühl. Bei allem was mehr Last bekommt, auch durch Nabenmotor, nutze ich so ein billiges Tensiometer. Ich habe auch ein ordentliches von Braun, das habe ich von @Christoph bekommen. Das passt aber in an die Speichen bei Nabenmotoren nicht, einfach zu wenig Platz.

Jedenfalls ist es doch erstaunlich wie schlecht mein Gefühl dabei ist........
 
Ich rechne bei DT Swiss. Die Sapim DS haben vergleichbare Abmessungen wie der DT Swiss Squorx, von daher passt es.
Bei der Berechnung mit nur einem Speichenrechner kann man sich verhauen.
Ich hab vor einigen Jahren mal meine Rennrad Laufräder neu eingespeicht und dazu die Speichenlängen mit vier Speichenrechnern berechnet einer lag komplett daneben.
Die Ergebnisse der andeen drei waren gleich und richtig.
 
So, mein altes Laufrad hat im Urlaub wirklich den Geist aufgegeben im Bezug auf Speichen.
Nach einigen Tagen sind mir schlicht durch Überlastung die ersten vier Speichen gebrochen.
[...]
Was ich nur gerade noch überlege ist, ob ich diese Messingunterlegscheiben nutze weil das eine oder andere Loch im Nabenflansch nicht mehr so neu aussieht:
Nix Überlastung, das Laufrad wurde nicht fachmännisch eingespeicht. Diese alten Nabenschaltungen wie Nexus 7 oder Sachs S7 haben ein Stahlgehäuse mit verminderter Flanschbreite von 2,5mm (vs. 3,2 - 3,4 mm bei Flanschen aus Alu). Die Bogenlänge der heute gebräuchlichen Speichen passt für Alu-Flansche. Um das auszugleichen und zu verhindern dass es den Speichenbogen aufzieht und dieser bricht legt man die Speichenkopfunterlegscheiben unter.
Und was die korrekte Speichenlänge angeht ist man auf der sicheren Seite wenn man diese selbst berechnet und sich nicht auf irgendwelche Fremdanbieter verlässt. Dafür kann man sich eine Excel-Tabelle anlegen und das ganz bequem für jeden aufzubauende Laufrad berechnen und speichern.

p.s. Andra40 sind Richtungs-gebohrt und gefast um auch bei kleinen Felgen oder Naben mit großem Durchmesser ein Abknicken der Speiche am Gewindeanfang zu verhindern. Das was du da siehst ist also keine minderwertige Fertigung sondern ein Qualitätsmerkmal.
 
Ich habe hier auch mal eine Frage. Für meinen Lastenanhänger möchte ich einen LRS zusammenbauen. Dafür habe ich verschiedene gebrauchte Teile da die ich gerne wiederverwenden würde. Ich meine von den Maßen her passen die zusammen, bin mir aber nicht mehr sicher, da alles seit November rumliegt. Ist aber auch nicht der Punkt.
Meine Frage ist primär ob es normal ist, dass die Speichen von außen nach innen gefädelt zwar gut zur Nabenmitte weisen, aber von innen nach außen gefädelt nur mit Gewalt Richtung Nabenmitte zu bekommen sind?
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Natürlich. Das ist durch die Form völlig erwartbar, denn die Speiche muss außen um den Nabenflansch herum und innen natürlich nicht.
Aber deswegen verläuft eine Speiche nicht vollkommen gerade. Außer bei radialer Einspeichung, kreuzt sich eine Speiche meist mit anderen Speichen und muss drum herum gebogen werden. Durch diese Verflechtung erhöht sich die Seitenstabilität des Rades, denn die dünnen Speichen lassen sich andernfalls zu leicht verwinden.
Wenn der Anhänger nur geringe Lasten tragen soll, wird man keine Stabilitätsprobleme bekommen. Dort trägt auch ein bzw. zwei radial eingespeichte Laufräder ausreichend Seitenstabil den Anhänger.
Aber ab einer Last von mehr als 30kg je Rad wird es wackelig. Dann beginnt der Hänger zu schwingen.
 
Na gut. Ich habe bisher nur zwei 26“ Rohloff Laufräder umgespeicht (alte Felge ersetzt). Da ist mir das nicht so extrem vorgekommen.

Die Speichenlöcher in der Nabe haben noch leichte Abdrücke von den letzten Speichen, die hätte ich eh noch leicht bearbeitet. Vielleicht flutschen die Speichen dann besser rein.
 
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