Selbsthilfegruppe Laufradbau

Bravragor

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Cangoo Downtown 250, Urban Arrow 2020
Mahlzeit zusammen,
da immer wieder solche Themen aufkommen, oder weil einige sich nicht an das Thema trauen und es zum Teil etwas Erfahrung bedarf, dachte ich, wir machen mal eine Art Sammelthema dazu.
Ich bin nämlich gerade mal wieder beruflich ein paar Tage in Köln und damit ich im Hotel was zu tun habe, dachte ich, ich könnte mich endlich an das Laufrad setzten welches eine neue Nabe braucht.
Also das alte Laufrad, neue Nabe, Zentrierständer und so eingepackt und heute Früh damit begonnen.

Zum Problem:
Ich habe noch einen Höhenschlag, den ich absolut nicht bezwungen bekomme.
Der beginnt direkt am Felgenstoß und geht einmal rum bis zu diesem. Es sind aktuell noch gute 2 bis 2.5 mm. Meine Befürchtung ist, dass die Felge nicht so genau zusammen gesetzt ist.
Ich muss dazu sagen, dass es ein Laufrad von einem wirklich günstigen Laufradsatz ist!
Was meinen die erfahrenen Laufradbauer hier im Forum? Kann es sein, dass es an der Felge selber liegt, oder muss ich einfach weiter versuchen? Es geht wirklich genau vom Felgenstoß aus.
Ist schon ärgerlich, weil das Teil nun was zu den Seiten wirklich absolut top läuft.

Gruß Mario
 
Mehr als mitlesen kann ich nicht, Bedarf habe ich aber auch bei einem Hinterrad mit BionX Motor
 
Eine lose Felge ist immer vor dem Einspeichen zu kontrollieren!
Dazu ist ein handelsübliches Rollmassband ausreichend. Gerne sind die Felgen durch unsachgemässen Transport oval....

Das im Bereich des Felgenstoss ein kurzes Stück gerade Felge ( wenige Milimeter ) zu erwarten ist darf nicht verwundern. Sind doch die Felgen meist dort gesteckt ohne nach dem Rollen des Strangprofil die Endstücke der ganzen Stange zu kürzen. Ganz selten verschweisst und nachbearbeitet.

Meine Empfehlung: ausspeichen, messen und wenn möglich niemals gebrauchte Speichen und Felgen verwenden. Es ist natürlich schwierig generelle Ratschläge zu geben, zumal auch die Lieferverfügbarkeit angespannt zu sein scheint.
 
Hallo Mario,
diesen Effekt kannst Du auch bekommen, wenn die Speichen ungleichmäßig weit oder stark angespannt sind. Guck doch mal, ob alle Speichen gleich weit in den Nippeln eingedreht sind (mit Büroklammer als Lehre), und ob die Spannung nach Tonhöhe einigermaßen gleich ist.
 
LZ_ schrieb:
im Bereich des Felgenstoss
Zum Vergrößern anklicken....
Glaub ich nicht, welcher ordentliche Produzent schmeißt so einen Müll auf den Markt?
Hab ich nicht mal bei billigen Felgen gesehen. Das Profil wird fortlaufend gewalzt, um einen runden Übergang zu bekommen.

Bevor Du alles zerlegst, mach Dir eine kleine Pappschablone und schiebe sie zum Kontrollieren an den Stoß.

Ich nehme gerne gleiche Speichen, um mich beim Nippel andrehen am Gewinde orientieren zu können.
Wenn das nicht geht, hilft ein Zentrierständer, Geduld und geringe Drehzahlen... Also stumpf eine Umdrehung pro Runde, wenn die Speichen schon anziehen.
Gutes Thema!
Gruß Krischan
 
Krischan schrieb:
Also stumpf eine Umdrehung pro Runde, wenn die Speichen schon anziehen.
Zum Vergrößern anklicken....
Mache ich eh so. Und von Anfang an auf die Zentrierung achten und nicht „nur“ Höhen- und Seitenschläge bearbeiten.

Ich mache es immer so:
Einlegen
Nippel auf Speiche ziehen bis der Nippelbit hinten durchdreht
Ab Ventilloch 1 Umdrehung pro Nippel bis Spannung aufgebaut ist
NIE die Nippel wieder lösen. Spannung immer hochziehen
Zwischendrin immer wieder Zentrierung prüfen
Durch das gleichmäßige anziehen sind die Seiten- und Höhenschläge nicht mehr schlimm
Rauszentrieren
Abdrücken
wieder prüfen
Speichenspannung mit billig Tensiometer immer wieder mal nach gewisser Spannung auf Gleichmäßigkeit prüfen.
Merkt man aber auch beim anziehen irgendwann.

Vorteil ist, die Nippel sind natürlich auch ausgerichtet ;)
 
Der LRS Bauer von SM Parts hat mir die Tipps oben gegeben und mit ihm habe ich mein 20“ Laufrad für das Bullitt vorne als erstes aufgebaut (y)

Nur hat er kein billiges Tensiometer und Zentrierständer und arbeitet nach den NM Vorgaben der Felgen / Speichenkombinationen. Wenn ich nicht weiterkomme oder keine Zeit habe gebe ich meine Laufräder auch dem Chris
 
Ok. Das klingt alles schon mal ganz gut. Wahrscheinlich hat @Bravragor einfach Recht und man muss sich da mal herantrauen, dafür danke für den Beitrag hier. Würde aber gerne nochmal ein paar Stufen früher einsteigen und auf die Planung / Beschaffung zu sprechen kommen.

Bei einem kompletten Neubau sollte man die Teile ja nach diversen online Rechnern auswählen und kann diese dann passend erwerben.
Wie geht man denn vor, wenn (wie bei mir beispielsweise) „nur“ der Felgenring defekt ist? Am einfachsten wäre es natürlich, die bisherige durch das gleiche Modell zu ersetzen, nur ist die (mavic en821 Disc 26 um 2015) nicht mehr lieferbar. Ersatz mit ähnlichen Dimensionen erscheint mir schwierig, daher auch neue Speichen? Sowieso sinnvoll nach gewisser Laufleistung? Damals statt Nippel mit so speziellen Schrauben verbaut, scheint auch alles überholt? Fragen über Fragen. Wenn es den Rahmen hier sprengt oder zu speziell bezüglich dieser Felge ist, einfach Bescheid geben, dachte aber es passt hierher.
 
Köllefornia schrieb:
ein paar Stufen früher einsteigen
Zum Vergrößern anklicken....
Für die Speichenlänge sind drei Maße entscheidend: Felgendurchmesser, Nabenflanschdurchmesser, Flanschbreite. Mit der Kreuzung ergeben sich drei Dreiecke, die online-Rechner hintereinander zur benötigten Speichenlänge verrechnen.
Es ist keine Raketenwissenschaft, sondern Draht mit genietetem Ende und Gewinde, wo ne 'Nippel' genannte Mutter draufgeschraubt wird, verbindet Nabe mit Felge.
Es gibt eine Mijjon Videos dazu, mein Liebstes ist dieses:
Gruß Krischan
 
Vermesse die Nabe und Messe (!) den ERD der Felge.
Dann die Daten in einen Speichenrechner deiner Wahl eintragen und die Länge errechnen lassen.
Benutze immer den gleichen Rechner und trage am Besten die Werte von Naben Felgenpaarung in eine Exceltabelle. Im Zweifel runde ich die Längen immer auf.
Nach dem Bau siehst du ja ob es zufriedenstellend passt. Nach ein paar gebauten Laufrädern weißt du ca wie man die Werte des Rechners deuten muss. Ich musste bisher erst einmal neue Speichen bestellen. Der angegebene ERD zum tatsächlichen ERD hat nicht gepasst. Ich besorge seitdem erst Naben und Felgen und vermesse es nochmal. Dann erst Speichen und Nippel bestellen.
Speichen sollte man immer neu machen.
Und der beste Hinweis ist wohl, Geduld!
 
LZ_ schrieb:
Eine lose Felge ist immer vor dem Einspeichen zu kontrollieren!
Dazu ist ein handelsübliches Rollmassband ausreichend. Gerne sind die Felgen durch unsachgemässen Transport oval....

Das im Bereich des Felgenstoss ein kurzes Stück gerade Felge ( wenige Milimeter ) zu erwarten ist darf nicht verwundern. Sind doch die Felgen meist dort gesteckt ohne nach dem Rollen des Strangprofil die Endstücke der ganzen Stange zu kürzen. Ganz selten verschweisst und nachbearbeitet.

Meine Empfehlung: ausspeichen, messen und wenn möglich niemals gebrauchte Speichen und Felgen verwenden. Es ist natürlich schwierig generelle Ratschläge zu geben, zumal auch die Lieferverfügbarkeit angespannt zu sein scheint.
Zum Vergrößern anklicken....
Was sollte ich denn da kontrollieren vor dem Einspeichen? Und wieso um alles in der Welt niemals gebrauchte Speichen und Felgen???
Es geht darum, dass an einem Laufrad von mit die Nabe kaputt ist und ich diese getauscht habe, wenn ich hier also niemals gebrauchte Speichen und Felgen nutzen sollte, dann bräuchte ich neben der neuen Nabe noch neue Speichen und eine neue Felge... ähmm, oder einfacher gesagt, ich hätte ein neues Laufrad bestellt.
Krischan schrieb:
Glaub ich nicht, welcher ordentliche Produzent schmeißt so einen Müll auf den Markt?
Hab ich nicht mal bei billigen Felgen gesehen. Das Profil wird fortlaufend gewalzt, um einen runden Übergang zu bekommen.

Bevor Du alles zerlegst, mach Dir eine kleine Pappschablone und schiebe sie zum Kontrollieren an den Stoß.

Ich nehme gerne gleiche Speichen, um mich beim Nippel andrehen am Gewinde orientieren zu können.
Wenn das nicht geht, hilft ein Zentrierständer, Geduld und geringe Drehzahlen... Also stumpf eine Umdrehung pro Runde, wenn die Speichen schon anziehen.
Gutes Thema!
Gruß Krischan
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Zerlegen werde ich es jetzt auf keinen Fall wieder komplett, warum auch?

Ich werde es heute Abend einfach mal weiter probieren.
Ob ich es hier schaffe mir eine Schablone zu machen weiß ich nicht, wie geschrieben sitze im Hotel.
 
Was sich bei gebrauchten Speichen sicherlich zu prüfen lohnt:
- Sind sie schon einmal um den Planeten rum? Dann könnten sie sich dem Ende Ihrer Lebensdauer schon recht genähert haben
- Sind alle Speichen unbeschädigt, keine Kratzer oder Knicke, nicht deutlich angescheuert im Speichenbogen?

Ansonsten sehe ich sie als bewährt und nicht verschlissen an.
 
Es gibt enorme Unterschiede zwischen guten und schlechten Felgen. Eine "Delle" nach innen oder außen am Stoß kommt bei letzteren sehr oft vor.
Ich habe einige Felgen verglichen, weil ich meine Vorderräder ja nicht zentrieren kann, sondern nur auf die Speichen aufschraube. Da bin ich auf eine hervorragend rundlaufende Felge angewiesen.
Dass die halbe Felge verschoben ist, kann eigentlich nicht sein. Ich bringe wenn alle Speichen eingezogen sind immer erst einmal das gesamte Laufrad mit einem Akkuschrauber in einer niedrigen Stufe auf Drehmoment und zwar immer jede 5. Speiche bis ich einmal rum bin, damit sichergstellt ist, dass ich nicht am Ende der Umdrehung mehr Kraft aufbringen muss als am Ende. Dann sieht man meistens bereits was Sache ist, kann langsam die Spannung erhöhen und hat mit Höhenschlägen eigentlich nie ein Problem.
Mein Zentrierständer wurde von einem pensionierten Feinwerktechniker gebaut und hat einen Fühler mit Mikrometeruhr, der bereits auf der Presstoleranz des Felgenprofils Amok läuft. Diese Uhr zu beruhigen ist nahezu unmöglich. Die Toleranzen des Reifens sind dann sowieso noch einmal erheblich größer.
 
Ich hab das auch mal mit einer Meßuhr am Zentrierständer versucht, und direkt wieder abgebaut, die macht einen nur wahnsinnig, wenn der Zeiger immer rumzappelt und merken tut man das am Ende aufm Rad eh nicht...
 
Mein Zentrierständer (Ex-Fahrradhinterbau) hat eine Messuhraufnahme am Cantilever-Hebel. Als Messuhr nehme ich ein normal großes Modell (an meinen kleinen Werkzeugmaschinen sonst nur extrakleine) mit Zusatzzeiger für die Millimeter. Den 1/100stel-Zeiger kann man wirklich vergessen, der bewegt sich so schnell und weit, dass man den Überblick verliert. Aber der kleine Millimeterzeiger funktioniert recht gut, wenn er auch etwas fitzelig ist.

Zu schrottigen Felgen: Ich habe vor einer Weile ein Dahon Speed 3-Gang-Faltrad gekauft, ca. 20 Jahre alt, aus Taiwan. Das dürfte zu den am gröbsten gemachten Fahrrädern gehören, die ich je in die Finger bekommen habe und das waren ein paar. In der Blindenwerkstatt geschweißt, Cantisockel schlecht platziert und dann die Felge: Deutliche Abweichungen der Felgenbreite, so dass die Felgenbremse kaum zu benutzen war. Ich habe die Felge mit dem Rollgabelschlüssel etwas optimiert, aber da muss ich noch eine neue einspeichen um eine einwandfei gleichmäßige Bremsfunktion zu haben. Es gibt also Schrottfelgen, ich kann aber aus jüngerer Vergangenheit keine erinnern. Vielleicht sind die schon an Rädern, wo die Speichen und Naben von einer Verwendung abschrecken.
 
Rasende Badewanne schrieb:
Mein Zentrierständer (Ex-Fahrradhinterbau) hat eine Messuhraufnahme am Cantilever-Hebel. Als Messuhr nehme ich ein normal großes Modell (an meinen kleinen Werkzeugmaschinen sonst nur extrakleine) mit Zusatzzeiger für die Millimeter. Den 1/100stel-Zeiger kann man wirklich vergessen, der bewegt sich so schnell und weit, dass man den Überblick verliert. Aber der kleine Millimeterzeiger funktioniert recht gut, wenn er auch etwas fitzelig ist.

Zu schrottigen Felgen: Ich habe vor einer Weile ein Dahon Speed 3-Gang-Faltrad gekauft, ca. 20 Jahre alt, aus Taiwan. Das dürfte zu den am gröbsten gemachten Fahrrädern gehören, die ich je in die Finger bekommen habe und das waren ein paar. In der Blindenwerkstatt geschweißt, Cantisockel schlecht platziert und dann die Felge: Deutliche Abweichungen der Felgenbreite, so dass die Felgenbremse kaum zu benutzen war. Ich habe die Felge mit dem Rollgabelschlüssel etwas optimiert, aber da muss ich noch eine neue einspeichen um eine einwandfei gleichmäßige Bremsfunktion zu haben. Es gibt also Schrottfelgen, ich kann aber aus jüngerer Vergangenheit keine erinnern. Vielleicht sind die schon an Rädern, wo die Speichen und Naben von einer Verwendung abschrecken.
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Ich LIEBE mein 3-Gang Dahon Speed…
 
bastiaen schrieb:
Ich LIEBE mein 3-Gang Dahon Speed…
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Das Ding fährt sich auch gut und lässt sich klein falten. Wir sind mit zwei solchen Rädern im Urlaub viel rumgesaust haben sie für Touren bis 35km für gut befunden. Ich habe sie so ausgerüstet, dass wir damit auch (Hotel-)Urlaubsgepäck mitbekommen, und so eine neue Urlaubsart, Fernzug plus Faltrad, erschlossen - muss noch ausprobiert werden.

Die knallharte Konkurrenz für das Dahon: Das "Unser Norden"-Faltrad vom Sky-Supermarkt für Neupreis 170€. Da sitzt man etwas sehr aufrecht drauf, ansonsten alles prima, fährt gut, keine Macken, sehr ordentlich gemacht...
 
OT: hast du noch das Stahlrahmen Dahon? Meins ist sehr sauber verarbeitet und von den Fahreigenschaften dem Brompton weit überlegen. Falten kannst du natürlich vergessen. Da macht dem Brompton niemand was vor.
 
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