kuriose Beschilderungen und Verkehrsschilder

wenn auf einer Radroute auf einmal "Radfahrer absteigen" steht. KFZ müssen auch nirgends geschoben werden
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Für KFZs sind Nebenstraßen z.T. nur für Anlieger frei gegeben oder durch Verkehrsberuhigung, wie z.B. rechts vor links oder Berliner Kissen, als "Abkürzung" unatraktiv.

Genau wie man als Dosenfahrer nicht erwarten kann, daß direkt am Zielort ein Parkplatz vorgehalten wird, kann ich als Radfahrer nicht erwarten, per Luftlinie ans Ziel zu gelangen.

Klar ist, daß die meist in den Wirtschatswunderjahren geplante und aufgebaute Infrastruktur stark autozentristisch ist und oben drauf, der KFZ-Bestand seit den 50ern um 200 % und damit der Verkehr entsprechend gestigen ist, womit diese an vielen Stellen aus allen Nähten platzt.
Hier greifen jetzt soviele Zahnräder ineinander, daß wenn ich an einer Schraube drehe, das System an zehn anderen Stellen an seine Grenzen stößt.

Heißt im Umkehrschluss, ich muss an 50 Schrauben drehen, damit es für alle funktioniert. Da aber ein überwiegender Teil der Kommunen verschuldet ist, wird nur ein bisschen rote Farbe aufgepinselt oder ein Schutzstreifen aufgemalt, einfach weil das Geld für eine "Kernsanierung" des Infrastruktur fehlt.

Schön wäre es natürlich, wenn a la Paris ganze Stadtautobahnen aufeinmal für den Autoverkehr gesperrt werden, das muss man sich als Stadt aber auch erstmal leisten können. Welche weiteren Folgen das mit sich gebracht hat, habe ich aktuell nicht weiter verfolgt.

Die Kopenhagenisierung löst auch nicht alle Probleme, bzw. schafft neue oder führt manchmal am Ziel vorbei. Zeigt aber was eine 30 jährige Fokussierung auf den Radverkehr bringen kann. Funktioniert aber viellecht auch nur in Hauptstädten mit kurzen Wegen und einer stark ausgeprägten Stadtmitte mit einer guten Durchmischung von Wohnen und Gewerbe, siehe auch Amsterdam.

Aber wie oben schon gesagt, die Finanzen der Städte und Kommunen sind klamm und stark abhängig von der Gewerbesteuer. Da überlege ich es mir zweimal, ob ich meine Unternehmer im Dorf Gewerbegebiet verärger oder nicht.

Die Entfernungen zur Arbeitsstätte werden in den letzten Jahrzehnten ebenfalls immer länger, weil die Lebenskosten in den großen Städten immer mehr steigen, der ÖPNV, und damit die Alternative zum Auto, fehlt und die Spezialisierung im Beruf zunimmt. Hier ein par Buzz Words: Gentrifizierung, Pendlerpauschale, 9 Euro Ticket, Luxussanierung, Kapitalismuss, Viertagewoche.

Alles hägt mit allem zusammen. Ja, das Rad müsste eigentlich das schnellste Verkehrsmittel sein. Ich kann aber auch nicht von heute auf morgen erwareten, daß ein anderer auf einmal 2 Stunden statt vorher eine 1 Stunde zur Arbeit braucht, Stichwort: Egoismus und alleinerziehende Krankenschwester mit Nachtschicht.
 
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Hier greifen jetzt soviele Zahnräder ineinander, daß wenn ich an einer Schraube drehe, das System an zehn anderen Stellen an seine Grenzen stößt.
klare Zustimmung.
Aber es gibt doch auch zentrale Stellschrauben (die du ja auch benennst (y))...
der ÖPNV, und damit die Alternative zum Auto, fehlt
...und daran muss gedreht werden, wenn sich was ändern soll.

Mehr als 3/4 der Bevölkerung ist lt Umfragen der Meinung, dass sich umweltpolitisch was ändern sollte muss.
Die Politik benutzt das Thema aber nur, statt es mal ernsthaft anzugehen... :(

Iss auch unter den Dosenfahrern kein Geheimnis...
 
Schön wäre es natürlich, wenn a la Paris ganze Stadtautobahnen aufeinmal für den Autoverkehr gesperrt werden, das muss man sich als Stadt aber auch erstmal leisten können.
Wenn ich die externen Kosten des MIV mit denen des Radverkehrs vergleiche, müsste die Frage wohl lauten: Können es sich (klamme) Städte leisten, so weiterzumachen wie bisher?

Auf 2 Mal 2spurigen Hauptstraßen ist so eine Protected Bike Lane erstaunlich schnell und kostengünstig mit ein wenig Baustellenmaterial erstellt.
 
Mehr als 3/4 der Bevölkerung ist lt Umfragen der Meinung, dass sich umweltpolitisch was ändern sollte muss.
In solchen Umfragen sagt der Mensch ja auch oft das was er glaubt sagen zu müssen.
Sich tatsächlich selbst so verhalten tun viele dann aber doch nicht.
Es gibt sooo viele Dinge die die Menschen selbst machen könnten ohne dafür auf irgendwelche politischen Entscheidungen warten zu müssen.
 
Mehr als 3/4 der Bevölkerung ist lt Umfragen der Meinung, dass sich umweltpolitisch was ändern sollte muss.
Die Politik benutzt das Thema aber nur, statt es mal ernsthaft anzugehen... :(
Lt. Umfragen findet die Bevölkerung Bioprodukte auch voll dufte. Real haben dann aber alle einen Igel in der Tasche.
Da wird also keine Partei höhere Belastungen für den Bürger groß in ihr Programm schreiben, zumal verfehlte Klimapolitik sich erst in 10 bis 20 Jahren bemerkbar macht und die Kosten irgendwo indirekt verteilt werden - Krankenkasse, Versicherungen, Lebensmittelerzeugung etc.

Das beste Beispiel ist sowieso die Steuererhöhung für Reiche, z.B. irgendwo Jahrehaushaltseinkommen größer 300 T-Euro oder so. Betrifft 0,5 %, aber alle sagen: Boar, das ist Gift, können wir keinem zumuten. Nur die Linken halten hier noch die Fahne hoch, verlieren sich aber dann in einer komischen Außenpolitik.

Auf 2 Mal 2spurigen Hauptstraßen ist so eine Protected Bike Lane erstaunlich schnell und kostengünstig mit ein wenig Baustellenmaterial erstellt.
Wie gesgat, die Hauptstraße ist schon da und bezahlt, aber voll ausgelastet. Nehm ich eine Spur weg, führt es zu mehr Staus vor Ort oder auf Ausweichsstrecken. Die Umweltschäden muss ich als Stadt ja erstmal nicht so direkt tragen, siehe oben.
Wünschenswert wäre natürlich jetzt, daß der Droschkentreiber sich ein Fahrrad nimmt, den ÖPNV nutzt oder seinen Job kündigt. Wenn er jetzt in einer Vorstadt-Dorf wohnt, kannst du das knicken.
Schlechte Verkehrsanbindung führt dann ggf. langfristig dazu, daß Unternehmen aus der Stadt weg ziehen, Geschäfte schließen, Innenstädte veröden. Also muss ich P+R vor der Stadt aufbauen, den ÖPNV ausbauen und gucken, daß das Ticket günstiger ist als mit dem Auto in die Stadt zu fahren, weil Monatsticket + KFZ macht doppelte Kosten, bzw. muss der Ticketpreis die gesparte Zeit im Stau rechtfertigen; der ÖPNV muss daher auch schneller sein als das KFZ.
Also alles mit allem und vermeintlich einfache Lösungen führen an anderer Stelle zu neuen Problemen. Fazit wäre, daß das Auto zu günstig ist und eigentlich nur noch Reiche fahren dürfen :unsure:
 
Wenn ich die externen Kosten des MIV mit denen des Radverkehrs vergleiche, müsste die Frage wohl lauten: Können es sich (klamme) Städte leisten, so weiterzumachen wie bisher?

Auf 2 Mal 2spurigen Hauptstraßen ist so eine Protected Bike Lane erstaunlich schnell und kostengünstig mit ein wenig Baustellenmaterial erstellt.
Na ja, im Zweifel wälzt man die Kosten auf den Bund ab.
Siehe Riederwald (Frankfurt) heute. Sie sägen die ersten Bäume und morgen kümmern sie sich um die Baumbesetzer, sodass das Projekt einer weiteren MIV Stadtautobahn (aus den 70ern) im Jahr 2031 (vermeintlich) Realität wird.
Sorry, stark OT, aber ich kotze gerade im Strahl, wenn ich sehe, was vor meiner Haustür mit starken Grünen so passiert ....

 
Auf 2 Mal 2spurigen Hauptstraßen ist so eine Protected Bike Lane erstaunlich schnell und kostengünstig mit ein wenig Baustellenmaterial erstellt.
ja genau - da wo es günstig umsetzbar ist... (y)
Wünschenswert wäre natürlich jetzt, daß der Droschkentreiber sich ein Fahrrad nimmt, den ÖPNV nutzt oder seinen Job kündigt. Wenn er jetzt in einer Vorstadt-Dorf wohnt, kannst du das knicken.
als jemand der im Berliner Speckgürtel wohnt und zur Arbeit radelt, kann ich aber auch die vielen Nachbarn verstehen die das nicht machen...

Die Parkplätze am Stadrand-ÖPNV sind ab 5:30 voll, danach gehts nur illegal.
Obwohl da eine einfache Möglichkeit ohne Dose bestehen würde: die S-Bahn fährt bis in die nä Kleinstadt, aber die Strecke ist nur eingleisig - Gleis 2 ist als Reparation nach dem 2.WK demontiert worden. Bahntrasse/Bahnhöfe sind vorhanden, das 2.Gleis seit 25 Jahren versprochen... :(

Job kündigen geht nur mit Alternative.
Apropo Alternative: wie wärs, wenn die Politik ihren Job machen würde - und nicht nach der Wahl in Amnesie verfallen würde.

Das nicht jeder mitm Rad zu Arbeit fahren möchte oder kann muss ich tolerieren - da gibts viele Gründe für (und einige davon sind sehr plausibel).
 
die S-Bahn fährt bis in die nä Kleinstadt
Das ist doch dann bestimmt auch wieder eine neue Tarifzohne, die die Monatkarte gleich doppelt so teuer macht, damit ja keiner auf die Idee kommt, das zu nutzen.

wie wärs, wenn die Politik ihren Job machen würde - und nicht nach der Wahl in Amnesie verfallen würde.
Das is ja das, was ich oben schon angedeutet habe: Der ganze Zirkus wird ja alle vier Jahre neu besetzt, bzw. will wiedergewählt werden. Der Söder ist aktuell auch wieder so komisch drauf, als würde der gerade nur Kreide fressen.
Hinzu kommen die fehlenden Mehrheiten, sodaß man jetzt auch so Splittergruppen, wie die Partei für Glücksspiel & Tabak, Hotelgewerbe, Geldwäsche, freie Fahrt usw. mit integrieren muss.

Man bräuchte halt mal eine Übergangsdikatur für so 10 bis 15 Jahre um die ganzen großen Baustellen anzugehen, aber nur mit mir als Kaiser!
Als erste Amtshandlung würde ich das Jamba-Sprabo und die Freizeit Revue verbieten :cool:
 
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Fazit wäre, daß das Auto zu günstig ist und eigentlich nur noch Reiche fahren dürfen :unsure:
Meinst du nicht, dass derzeit die Aussagen "das Auto ist zu günstig" und "nur noch Reiche dürfen fahren" ziemlich weit auseinander liegen? Finde es gewagt, beide Aussagen im gleichen Satz zu verwenden.

Gerade mal nachgeguckt: Der Preis für Super E10 ist jahrelang gesunken. Und selbst mit den Preissteigerungen des letzten Jahres ist Super E10 über die letzten 10 Jahre hinweg jährlich im Durchschnitt nur um ca. 1,6% im Preis gestiegen.
Dann werden die Dosen ständig größer (Parkplatzsuche scheint bei den allermeisten Nutzern kein Problem zu sein) und schwerer (Kosten für Benzin sind wohl (zu) niedrig).
 
Meinst du nicht, dass derzeit die Aussagen "das Auto ist zu günstig" und "nur noch Reiche dürfen fahren" ziemlich weit auseinander liegen
Nein, nein.
Um mehr Menschen vom Auto weg, hin zum ÖPNV zu bekommen, müsste es preislich unatraktiv werden Auto zu fahren.
Heißt Citymaut, hohe Parkgebühren / Steurn / Kraftstoffpreise, etc. was dann wiederum bedeutet, daß Autofahren zum Luxus wird, den sich dann überwiegend nur noch reiche Leute leisten können.
Ob das nun wieder förderlich für den sozialen Zusammenhalt in der Bevölkerung ist, müsste mal untersucht werden.
Was das für die Wirtschaft bedeutet, auch, siehe oben - Attraktivität von Firmenstandorten.
Ich mein, Thomas Middelhoff ist ja täglich zwischen Bielefeld und Essen mit dem Heli gependelt, sonst hätte er seine ganze Arbeit ja nicht schaffen können.
 
... sorry ;)

Einen eigenen Thread zur Verkehrspolitik gibt es wohl noch nicht, es gibt nur ähnliche Threads, die das Thema anschneiden, wie z.B.


oder


oder


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oder


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oder
oder
oder

Diese Auflistung erfüllt nicht die Richtlinien einer guten Recherche....
 
@holzwurm : Danke für Ruf nach BTT ;)
Die direkte Frage wäre, macht ein eigener Faden für Verkehrspolitik Sinn? Oder bewegen wir uns nur wieder zu sehr in der eigenen Blase? Bis jetzt fand ich die Diskussion hier noch durchaus ausgewogen vielseitig. (y) Kann ein Faden das überhaupt abdecken? Sehr vielschichtig alles ...
Mist, schon wieder OT. :X3:
 
Vermutlich nicht, doch ich vergleiche die Befahrbarkeit einer Radroute immer gerne mit der Befahrbarkeit einer KFZ-Fahrbahn.

Seien es Bettelampeln, an die der Radfahrende nicht ohne absteigen drücken kann -> Wie wäre es dann mal mit: KFZ-Fahrende bitte aussteigen und Knopf drücken!
Auf meinem Weg zur Arbeit führt ein Teil über eine Radroute die den Nachbarort mit der Stadt verbindet. Da gibt es eine Ampel, die automatisch für die Autos Rot schaltet wenn man auf sie zu fährt, nicht mit absteigen und Knopf drücken. Funktioniert erstaunlich gut, wenn man mit normalen Tempo unterwegs ist.
 
Gibt hier auch an der Brückenrampe der Oberkasseler Brücke. Für Radelnde immer grün, Kfz muss betteln per Induktionsschleife. Das funktionirt so gut, dass das Kfz gar nicht warten muss und einfach durchfahren kann...

...ist aber auch ot.

Gibt es denn keine kuriose Beschilderung mehr?
Eigentlich sind doch Baustellen eine prima Quelle, oder?
 
Screenshot 2023-01-19 at 07-38-02 Titel 6 neue Verkehrszeichen für Radfahrer 2020 inkl. Fahrra...png
ob diese Verkehrsschilder wohl verstanden und ................werden
 
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