Zunächst einmal liegt der Zollsatz für Fahrradteile weit niedriger. Es ist aber auch hier ein erhöhter Anti-Dumping-Zollsatz festgelegt worden. Für Teile die nicht in Europa gefertigt werden, etwa Schaltungskomponenten, können aber Ausnahmeregelungen wirken. Fahrradproduzenten können eine Zollbefreiung für solche Importe beantragen.
Es ist also grundsätzlich jeder Import aus China mit hohen Strafzöllen belegt, aber die muss nicht Jeder zahlen.
Bonn (GTAI) – Auf Einfuhren wesentlicher Fahrradteile mit Ursprung in der VR China werden Antidumpingzölle erhoben (zuletzt aufrechterhalten durch die...
www.gtai.de
Und ergänzend ist mein Preisbeispiel nicht auf jedes Fahrrad anwendbar.
800 Euro ist sagenhaft viel Kohle für ein Fahrrad. Das wird nur für ein großes Lastendreirad mit Zusatzmotor aufgerufen und auch nur bei Abnahme eines einzelnen Exemplars und stellt ein Listenpreis dar (da gibt es noch Verhandlungsspielraum).
Ein 500 Euro Fahrrad wird für knapp 80 Euro eingekauft, verzollt, versteuert, vertrieben und schließlich verkauft.
Und die günstigeren Räder werden von eigens für den Export errichteten Fabriken in Kambodscha gefertigt. Da ist der Zollsatz in der EU geringer.
Wer Fahrrad fährt, fühlt sich moralisch auf der sicheren Seite. Was kaum einer weiß: In Kambodscha werden dafür Menschen ausgebeutet.
www.zeit.de