Gibt es keine "billigen" Lastenräder mehr?

Oder die Preisgestaltung beim Yuba supermarche. Als Biobike 2000€, mit Bosch Antrieb 4750€. Für eins mit Boschantrieb gibts also 2 Biobikes und noch nen einen Bafang BBS-KomplettSatz und dann bleibt immer noch was übrig für 2 Brooks Sättel und 2 gescheite Schlösser.
Zynisch könnte man ja fast annehmen dass da 1000 Euro E-Lastenradförderung (die es natürlich noch nicht flächendeckend gibt) schon eingepreist sind...
 
Yumba ist da auch so ein Fall.
Früher gab es das Mumba als einfaches Longtail mit einfacher Ausstattung für weniger als man jetzt den Rahmensatz bekommt.
 
Angenommen, ich wäre Herr Bullitt und landete mit der Kreation eines ganz neuen Lastenfahrrades einen Sensationserfolg. In der Folge betreibe ich in meiner Lieblingsstadt einen für mich gut überschaubaren Fahrradladen, bin mein eigener Herr, schwimme für meine Verhältnisse in Geld, alles läuft prima und ich habe Fans und die Welt betrachtet mich als echt coole Sau.

Frage: Warum um alles in der Welt soll ich mir den Arsch aufreißen, um den Zulieferern den niedrigsten Preis für die Komponenten abzupressen, am Ende des Tages mit dem mehrfachen an Kundenaufkommen – sprich Arbeit – weniger zu verdienen als heute und mich dazu die Reklamationen wegen Qualitätsmängeln in den Wahnsinn treiben?
 
Angenommen, ich wäre Herr Bullitt und landete mit der Kreation eines ganz neuen Lastenfahrrades einen Sensationserfolg. In der Folge betreibe ich in meiner Lieblingsstadt einen für mich gut überschaubaren Fahrradladen, bin mein eigener Herr, schwimme für meine Verhältnisse in Geld, alles läuft prima und ich habe Fans und die Welt betrachtet mich als echt coole Sau.

Frage: Warum um alles in der Welt soll ich mir den Arsch aufreißen, um den Zulieferern den niedrigsten Preis für die Komponenten abzupressen, am Ende des Tages mit dem mehrfachen an Kundenaufkommen – sprich Arbeit – weniger zu verdienen als heute und mich dazu die Reklamationen wegen Qualitätsmängeln in den Wahnsinn treiben?
Weil der Herr Bullit schon lange nicht mehr die einzige coole Sau auf dem Parkett ist?
Weil es schon lange andere coole Säue gibt die gemerkt haben, dass das Produkt vom Herrn Bullit ganz nett ist, aber viele Leute doch andere Anforderungen haben.

Einige von den coolen Säuen haben nur das Problem, dass die Fanboys vom Herrn Bullit scheinbar Rindviecher sind, die meinen alles andere was günstiger ist sei es nicht würdig ist auf der selben Wiese zu grasen.

Manchmal fühle ich mich hier im Forum an eine Werbung erinnert.
 
Qualität hat eben seinen Preis. Die Technik (Antrieb, akku, display, ...) wird besser und kostet einfach Geld. Wenn die Verarbeitung gut ist und mir das Rad eine Weile halten soll, kostet das eben. Der Monteur in Deutschland, NL, oder wo auch immer her, soll ja auch nicht für den Mindestlohn arbeiten.... Etc.
Für jemand dem das Lasten Rad zu teuer ist kann ja auch einen Anhänger nehmen. Aber auch da Kosten gute eben gerne mal 1000€ und mehr...
Wir haben eine C-Klasse von Mercedes und einen Berlingo daheim... Klar ist auch der Berlingo ein gutes Auto das von A nach B fährt... Aber in vielen Dingen merkt man einfach den Preisunterschied. Wenn die günstigen genauso gut wären, würde ja keiner mehr teuer kaufen, oder.?
 
Hallo,
ich schreibe mal vorsichtig meinen zweiten Beitrag in diesem Forum. Was mich hierhergebracht hat ist die Situation, dass wir noch bevor unsere Tochter 2 Jahre alt sein wird Zwillinge erwarten. Wie kommt man nun die 4 km bis zum Kindergarten mit drei Kindern? Der Gedanke war, ein preiswerteres Dreirad zu erwerben in dem sich alle drei Kinder befördern lassen. Kosten zwischen 1000 - 1500€ scheinen eher unrealistisch, zumal vermutlich noch diverse Sitzschalen, ein Regendach etc. hinzukommen. Die Situation wird verschärft durch eine fehlende sicherere Stellmöglichkeit für ein gutes Rad. Provokativ gefragt: Wer kann mir einen China-Bomber nennen? Subjektiv fehlt tatsächlich so etwas wie eine halbwegs brauchbare Einsteiger-Version.... Natürlich verstehe ich die genannten Gründe - trotzdem schade!
 
Hallo,
ich schreibe mal vorsichtig meinen zweiten Beitrag in diesem Forum. Was mich hierhergebracht hat ist die Situation, dass wir noch bevor unsere Tochter 2 Jahre alt sein wird Zwillinge erwarten. Wie kommt man nun die 4 km bis zum Kindergarten mit drei Kindern? Der Gedanke war, ein preiswerteres Dreirad zu erwerben in dem sich alle drei Kinder befördern lassen. Kosten zwischen 1000 - 1500€ scheinen eher unrealistisch, zumal vermutlich noch diverse Sitzschalen, ein Regendach etc. hinzukommen. Die Situation wird verschärft durch eine fehlende sicherere Stellmöglichkeit für ein gutes Rad. Provokativ gefragt: Wer kann mir einen China-Bomber nennen? Subjektiv fehlt tatsächlich so etwas wie eine halbwegs brauchbare Einsteiger-Version.... Natürlich verstehe ich die genannten Gründe - trotzdem schade!
Kommt doch drauf an ob es ne´ E- Unterstützung haben soll oder ob du einfach eines ohne Motor nimmst. Da wäre doch ein Babboe möglich. Ich finde ja, das es vor allem mit Motor teuer wird....und wenn du ein Modell gefunden hast, das dir zusagt, dann würde ich tatsächlich in den Kleinanzeigen gucken - halt nicht nur im 20km Umkreis....
 
Hallo,
vielen Dank! Das ist wirklich ein gutes Angebot. Zur Not würde ich dafür auch soweit fahren (passt in mein Auto). Es bleibt das Thema Diebstahl....
Wir stehen zugegebenermaßen noch am Anfang unserer Überlegung, insofern bin ich noch nicht soweit „zuzuschlagen“.
Die elektrische Unterstützung halte ich übrigens nicht für notwendig - könnte aber in Kauf genommen werden und zukünftig weitere Horizonte als die Kita erschließen.
 
Nee, ich denke auch das ihr/ du erst mal schauen müsst, was generell in Frage käme mit Kindersitz und 2 MaxiCosi´s wirds da wahrscheinlich eh schon eng (bestimmt gibt es hier noch gute Tipps).
Diebstahlschutz ist halt so eine Sache - je weniger dran ist am Rad und je auffälliger es ist, desto weniger wird geklaut, oder?
Notfalls ein günstiges, älteres sehr bunt lackieren ....und natürlich ein gutes Schloss!

(Tochter hat ihr gutes S-Bahn Rad mit buntem Klebeband beklebt und den Korb mit einer Plastikweihnachtsbaumgirlande geschmückt - es war eines der wenigen Räder bei dem nie die Luft rausgelassen wurde oder sowas in der Art - geklaut wurde es auch nicht!)
 
Das Hauptproblem ist die heimische Wirtschaft und deren Absicherung durch Einfuhrabgaben und Zölle.
Und gerade für Fahrräder und noch etwas mehr für Fahrräder mit Elektromotor liegen diese Abgaben bei 83,6% des Wertes.

Beispiel:
Ein Lastenrad soll von China in die EU verkauft werden. Der Kaufpreis liegt bei 800 Euro, die Versandkosten werden mit 100 Euro angenommen. Daraus ergibt sich ein Warenwert von 900 Euro.
Auf diesen wird die Zollabgabe 742,40 Euro und die Einfuhrumsatzsteuer von aktuell 19% (01.07.20-31.12.20 =16%) aufgeschlagen, das sind 313,96 Euro. Ergibt in Summe
900 Euro Kosten für das Rad
+ 313,96 Euro Steuern
+ 742,40 Zollabgaben
= 1966,36 Euro

Deswegen geht es nicht ganz so preiswert.
 
Qualität hat eben seinen Preis. Die Technik (Antrieb, akku, display, ...) wird besser und kostet einfach Geld. Wenn die Verarbeitung gut ist und mir das Rad eine Weile halten soll, kostet das eben. Der Monteur in Deutschland, NL, oder wo auch immer her, soll ja auch nicht für den Mindestlohn arbeiten.... Etc.
Für jemand dem das Lasten Rad zu teuer ist kann ja auch einen Anhänger nehmen. Aber auch da Kosten gute eben gerne mal 1000€ und mehr...
Wir haben eine C-Klasse von Mercedes und einen Berlingo daheim... Klar ist auch der Berlingo ein gutes Auto das von A nach B fährt... Aber in vielen Dingen merkt man einfach den Preisunterschied. Wenn die günstigen genauso gut wären, würde ja keiner mehr teuer kaufen, oder.?
Ich glaube ich schreibe mal einen Beitrag und Erfahrungsbericht mit Bildern von meinem Fahrrad.
Und man stelle sich vor....das Teil hat keinen Accu, keinen Motor und auch kein Display.... Damit fallen die Punkte schon mal weg.
Übrigens hab es eine Motorversion von meinem mit einem Bafang Motor und kostete 800€ mehr.

Ich habe auch nirgends geschrieben, dass ich für das Geld ein Lastenrad mit Motor etc erwarte ... oder?
 
Das Hauptproblem ist die heimische Wirtschaft und deren Absicherung durch Einfuhrabgaben und Zölle.
Und gerade für Fahrräder und noch etwas mehr für Fahrräder mit Elektromotor liegen diese Abgaben bei 83,6% des Wertes.

Beispiel:
Ein Lastenrad soll von China in die EU verkauft werden. Der Kaufpreis liegt bei 800 Euro, die Versandkosten werden mit 100 Euro angenommen. Daraus ergibt sich ein Warenwert von 900 Euro.
Auf diesen wird die Zollabgabe 742,40 Euro und die Einfuhrumsatzsteuer von aktuell 19% (01.07.20-31.12.20 =16%) aufgeschlagen, das sind 313,96 Euro. Ergibt in Summe
900 Euro Kosten für das Rad
+ 313,96 Euro Steuern
+ 742,40 Zollabgaben
= 1966,36 Euro

Deswegen geht es nicht ganz so preiswert.

Also die meisten Fahrradrahmen werden in Fernost gefertigt, nicht nur die günstigen.
Wenn dem so ist, wie können dann generell Fahrräder für unter 500€ angeboten werden? Oder werden jetzt die ganzen Billigräder plötzlich hier in der EU gefertigt?
 
Zunächst einmal liegt der Zollsatz für Fahrradteile weit niedriger. Es ist aber auch hier ein erhöhter Anti-Dumping-Zollsatz festgelegt worden. Für Teile die nicht in Europa gefertigt werden, etwa Schaltungskomponenten, können aber Ausnahmeregelungen wirken. Fahrradproduzenten können eine Zollbefreiung für solche Importe beantragen.

Es ist also grundsätzlich jeder Import aus China mit hohen Strafzöllen belegt, aber die muss nicht Jeder zahlen.


Und ergänzend ist mein Preisbeispiel nicht auf jedes Fahrrad anwendbar.
800 Euro ist sagenhaft viel Kohle für ein Fahrrad. Das wird nur für ein großes Lastendreirad mit Zusatzmotor aufgerufen und auch nur bei Abnahme eines einzelnen Exemplars und stellt ein Listenpreis dar (da gibt es noch Verhandlungsspielraum).
Ein 500 Euro Fahrrad wird für knapp 80 Euro eingekauft, verzollt, versteuert, vertrieben und schließlich verkauft.
Und die günstigeren Räder werden von eigens für den Export errichteten Fabriken in Kambodscha gefertigt. Da ist der Zollsatz in der EU geringer.

 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zoll-Rechnung ist wirklich interessant. Hier weitere Zahlen.

Larry vs Harry gaben an ihrem 10-jährigen Jubiläum bekannt, dass sie in den zehn Jahren seit 2008 über 15.000 Bullitts verkauft haben. 15.000 Bullitts dividiert durch 10 Jahre dividiert durch 50 Wochen dividiert durch 5 Tage ist gleich: 6 Bullitts pro Tag.

Die Rahmen werden eher nicht einzeln gefertigt. Es ist anzunehmen, dass ein Kontingent von X in Auftrag gegeben und vorproduziert wird. Aufgrund dieser mickrigen Stückzahl ist auszuschließen, dass es eine Bullitt-Rahmen-Fabrik gibt, die hochautomatisiert nur Bullitt-Rahmen fertigt. Okay, Handarbeit werden die Rahmen auch nicht sein, doch die heruntergerechnete Stückzahl zeigt auch, dass billiger Massenfertigung Grenzen gesetzt sind.
 
Zunächst einmal liegt der Zollsatz für Fahrradteile weit niedriger. Es ist aber auch hier ein erhöhter Anti-Dumping-Zollsatz festgelegt worden. Für Teile die nicht in Europa gefertigt werden, etwa Schaltungskomponenten, können aber Ausnahmeregelungen wirken. Fahrradproduzenten können eine Zollbefreiung für solche Importe beantragen.

Es ist also grundsätzlich jeder Import aus China mit hohen Strafzöllen belegt, aber die muss nicht Jeder zahlen.


Und ergänzend ist mein Preisbeispiel nicht auf jedes Fahrrad anwendbar.
800 Euro ist sagenhaft viel Kohle für ein Fahrrad. Das wird nur für ein großes Lastendreirad mit Zusatzmotor aufgerufen und auch nur bei Abnahme eines einzelnen Exemplars und stellt ein Listenpreis dar (da gibt es noch Verhandlungsspielraum).
Ein 500 Euro Fahrrad wird für knapp 80 Euro eingekauft, verzollt, versteuert, vertrieben und schließlich verkauft.
Und die günstigeren Räder werden von eigens für den Export errichteten Fabriken in Kambodscha gefertigt. Da ist der Zollsatz in der EU geringer.

Nur das hier nicht China der große EInkaufsmarkt bzw das große Fabrikatsland ist sondern Taiwan und Japan.
Dass deine Rechnung für ein einzelnes Fahrrad war, war mir klar und daher hier nicht relevant.
Aus China kommen eher wenige Komponenten, eher Plagiate/Nachbauten.

Die Zoll-Rechnung ist wirklich interessant. Hier weitere Zahlen.

Larry vs Harry gaben an ihrem 10-jährigen Jubiläum bekannt, dass sie in den zehn Jahren seit 2008 über 15.000 Bullitts verkauft haben. 15.000 Bullitts dividiert durch 10 Jahre dividiert durch 50 Wochen dividiert durch 5 Tage ist gleich: 6 Bullitts pro Tag.

Die Rahmen werden eher nicht einzeln gefertigt. Es ist anzunehmen, dass ein Kontingent von X in Auftrag gegeben und vorproduziert wird. Aufgrund dieser mickrigen Stückzahl ist auszuschließen, dass es eine Bullitt-Rahmen-Fabrik gibt, die hochautomatisiert nur Bullitt-Rahmen fertigt. Okay, Handarbeit werden die Rahmen auch nicht sein, doch die heruntergerechnete Stückzahl zeigt auch, dass billiger Massenfertigung Grenzen gesetzt sind.
Die Bullits wurden soweit ich weiß mal per Hand gefertigt, ganz am Anfang. Da musste man ja auch recht klein anfangen. Aber das sowas später wenigstens Teilautomatisiert wird ist doch klar. Sonst wären die Preise auf einem noch ganz anderen Niveau.
 
Aus China kommt fast Alles.
Shimano, Sram und Kollegen lassen in Festland-China fertigen. Nicht alles, aber die preiswerten Komponenten selbstverständlich immer. Und natürlich werden Teilkomponenten dort gefertigt.
der CNC-Fräse ist es egal, ob sie in China oder auf Taiwan steht. Aber der Maschinenführer, der im Schichtbetrieb rund um die Uhr daneben steht, verdient in China 600 Dollar und auf Taiwan 3000 Dollar pro Monat.
Am anderen Ende der Preisschraube sind die Rahmen und Teile aus Kohlefaserverbundstoff, die meist in Handarbeit gefertigt werden, und eben in China.
 
Hallo,
vielen Dank! Das ist wirklich ein gutes Angebot. Zur Not würde ich dafür auch soweit fahren (passt in mein Auto). Es bleibt das Thema Diebstahl....
Wir stehen zugegebenermaßen noch am Anfang unserer Überlegung, insofern bin ich noch nicht soweit „zuzuschlagen“.
Die elektrische Unterstützung halte ich übrigens nicht für notwendig - könnte aber in Kauf genommen werden und zukünftig weitere Horizonte als die Kita erschließen.
Wir haben gerade ein Bakfiets Drei Rad guter Qualität mit Kindersitzen und Dach, in gutem Zustand aber ohne Motor, für 1100,- verkauft.
Ein Bakfiets Cargo long (ohne Zubehör und Motor) haben wir für 800, ein 2., sogar mit Motor (aber Reparaturbedarf) haben wir für 600 gekauft. Da steht dann für etwa 1500 was ordentliches mit Kinder Ausstattung da.
Ich würde an eurer Stelle Probe fahren und eroieren ob Jobrad Leasing oder eine Förderung in Frage kommen. Wenn nicht, würde ich gebraucht suchen.
 
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