Weiter gehts!
Bisheriger Fortschritt:
Der grobe Plan + Aufbau des Fahrgestells
Meine Motivation: Warum ein Fahrradwohnwagen?
Bau der Auflaufbremse #1: Grundlegende Gedanken
Bau der Auflaufbremse #2: Deichselbefestigung
Bau der Auflaufbremse #3: Bremssattelbefestigung und Bremszüge
Akku und Pedelec #1: Grundlegende Gedanken
Akku und Pedelec #2: Aufbau des Akkupacks
Fahrgestell, Bodenplatte und Stützen
Akku und Pedelec #3: Pedelecumbau und erste Probefahrt
Kabinenaufbau #1: Aluminiumgerüst und Hohlkammerplatten
Kabinenaufbau #2: Folie, Schlafbank und Radkästen
Kabinenaufbau #3: Türe, Abdichtung und Außenbeleuchtung
Mit Einbau der Türe, Abdichtung gegen Regen und der Installation der Außenbeleuchtung bzw. Reflektoren sind nun die letzten notwendigen Arbeiten vor der ersten Probefahrt abgeschlossen.
Im Gegensatz zum Vorbild „Kreher Imperial“ habe ich mich für eine seitliche Türposition entschieden. Die Türe soll ebenfalls nach oben und nicht klassisch zur Seite hin öffnen.
Eine seitlich öffnende Türe hat sicherlich den Vorteil, dass sie deutlich weniger Platz zum Aufklappen einnimmt. Schwenkt man sie um 180° auf, verbraucht sie in geöffnetem Zustand zudem praktisch keinen zusätzlichen Platz. Beim Halten direkt an Wegen oder Straßen ist dieses Design also sicherlich im Vorteil, da man den Anhänger öffnen kann, ohne die Türe in Wege o.ä. hineinragen zu haben. Eine nach oben öffnende Türe bietet im geöffneten Zustand jedoch direkt einen Sonnen- bzw. Regenschutz, weshalb ich mich für dieses Design entschieden habe.
Da sich meine Sitzbank auf der (in Fahrtrichtung) linken Seite befindet, was aufgrund der innenliegenden Deichselaufnahme vorteilhaft ist, bleiben für den Türeinbau also nur die Rück- sowie die rechte Seite des Anhängers. Ich habe mich hierbei für die seitliche Anbringung entschieden, um die Länge des Anhängers bzw. Gespanns in geöffnetem Zustand nicht weiter zu erhöhen und um bei geöffneter Türe entspannt durch diese hinaus schauen zu können. Die erwähnten Nachteile nehme ich hierbei also in Kauf, wobei ich die Türe zur Reduzierung der Ausklapplänge mit einem zusätzlichen Scharnier auf etwa 2/3 der Länge versehen habe. So kann ich das untere Ende der Türe im geöffneten Zustand hochklappen.
Zur Arretierung der Türe habe ich 2 Möbel-Gasdruckdämpfer mit einer Stärke von jeweils 80 N verwendet. Dies funktioniert für mein Design sehr gut, wobei ich für eine Türe in voller Länge etwas stärkere Dämpfer empfehlen würde. Da die Türe später noch isoliert werden soll, könnte es sein, dass ich die Dämpfer ebenfalls noch gegen stärkere austauschen muss. Die Einbauposition der Dämpfer kann der beiliegenden Anleitung entnommen werden. Um keinen Adapter basteln zu müssen habe ich zudem den unteren Kugelkopfhalter um 90° umgebogen.
Um die Türe sicher zu schließen habe ich 2 Briefkastenschlösser eingebaut, welche rechts und links angebracht sind. Ich habe hierbei eine Version mit langem Schließhebel (ca. 5 cm) gewählt, sodass dieser auch über die Alustrebe der Türe hinweg hinter die Strebe des Rahmens greifen kann. Zusätzlich musste der Hebel etwas zurechtgebogen werden, um nicht an der Türstrebe anzustoßen. Für zusätzliche Stabilität habe ich zudem die Hohlkammerplatte um die Schlösser herum mit einem Stück 4 mm Multiplex verstärkt. Dieses ist mittels Sikaflex 552 mit der Hohlkammerplatte verklebt.
Um die Türe abzudichten ist auf der Oberseite eine Gummilippe angebracht (100 mm breit, 2 mm dick). Diese ist an der oberen Hälfte sowohl verschraubt als auch mit Sikaflex 552 verklebt und somit abgedichtet, an der unteren Seite habe ich auf ein zusätzliches Verkleben verzichtet.
Rundherum sind über die Türe hinausragend zudem 15 mm breite Aluminiumleisten angebracht, sodass kein Wasser durch die Türspalte eindringen kann. Ein Dichtungsgummi habe ich in diesen Bereichen vorerst nicht angebracht, da eindringendes Wasser herunterlaufen und nicht in den Hänger gelangen sollte. Bei starkem Wind könnte hier zwar der ein oder andere Tropen durchgedrückt werden, ich erwarte allerdings nicht, dass dies ein Problem werden sollte. Ansonsten wird ein Dichtungsgummi nachträglich angebracht. Etwas unschön hingegen ist die Tatsache, dass ich die Breite der Aluminiumleisten im Vorhinein nicht bedacht habe und einige Schrauben entfernen musste. Die Löcher sind teilweise noch sichtbar, weshalb ich sie mit Silikon abgedichtet habe, etwas unschön ist es aber natürlich trotzdem.
Für die Abdichtung der restlichen Kanten habe ich UV- und witterungsresistentes Bausilikon sowie 15x15x1 mm Winkelprofile aus Aluminium verwendet. Kunststoffprofile wären hier sicherlich identisch geeignet gewesen, mir gefällt jedoch die etwas edlere Aluminiumoptik. Gegen die im Wohnmobilbereich häufig verwendeten Dichtmassen von Dekaseal und Sikaflex habe ich deshalb entschieden, da diese leider nicht in einer durchsichtigen Variante erhältlich bzw. lieferbar waren.
Um sicher zu gehen, dass sich das Silikon auch für meine PC-Hohlkammerplatten eignet, habe ich zuvor einen Test mit ein paar Reststücken gemacht, indem ich einen kleinen Wasserbehälter zusammengeklebt habe. Aluminium wird seitens des Herstellers explizit als geeignet angegeben.
Nachdem der Materialtest problemlos bestanden wurde, konnte ich alle Ecken des Anhängers großzügig mit Silikon füllen und anschließend die Aluminiumleisten verschrauben. Auch hier bleiben leider einige alte Schraublöcher sichtbar – so ist es halt beim ersten Aufbau, man kann nicht alles im Vorhinein bedenken
Teilweise lassen sich diese aber auch mit ein paar Folienresten abkleben, sodass sie kaum mehr auffallen.
Für die rechtwinkligen Ecken und Deichseldurchführung habe ich noch kleinere 3D-Druck Abdeckungen erstellt und mit Silikon verklebt. Für die nicht rechtwinkligen Kanten musste ein „kreativer“ Zuschnitt der Winkelprofile ausreichen, welche mir in Anbetracht des verfügbaren Werkzeugs (ausschließlich eine Metallhandsäge) jedoch ganz gut gelungen ist (leider nicht fotografiert, reiche ich später gerne nach). Für die nicht rechtwinkligen Kanten auf der Vorder- und Hinterseite der schrägen Dachplatte (siehe roter Pfeil im obigen Bild) werde ich mir noch angepasste Aluminiumwinkel zurechtbiegen lassen. Bis dahin sind diese nur mit Silikon abgedichtet.
Zur Straßentauglichkeit fehlt somit nur noch die Beleuchtung bzw. die Reflektoren. Vorgeschrieben sind hierbei weiße Frontreflektoren, gelbe Seitenreflektoren sowie (bei meiner Hängerbreite von 85 cm) mind. ein rotes Rücklicht. Der Einfachheit halber habe ich mich für selbstklebende Reflektoren entschieden, einzig die Rücklichter sind verschraubt. Diese stammen zwar aus dem e-Bike-Bereich, eignen sich jedoch nur für Spannungen von 6V – 48V. Exemplare für höhere Spannungen habe ich leider nicht in einem vernünftigen Kostenrahmen gefunden. Da ich einen Akku 52 V Akku verbaut habe (vollgeladen liefert dieser sogar 58,8 V), bedarf es also noch eines Spannungswandlers, welcher für spätere Ausfahrten aber ohnehin geplant ist. Gegen akkubetriebene Rücklichter habe ich mich bewusst entschieden um mich nicht um zu viele kleine Akkus an allen möglichen Stellen kümmern zu müssen. Aus optischen Gründen sind es zwei Rücklichter geworden.
Zur besseren Sichtbarkeit habe ich abschließend noch ein Dreieck aus orangem Klebeband auf Projektorfolie geklebt und am Hänger angebracht. Entsprechend schief sieht es auch aus
Die erste Probefahrt hat er auch schon hinter sich, mehr dazu aber im nächsten Beitrag.