Man darf nur nicht den Fehler machen, zu glauben, dass der dort erkennbare Schulterschluss der Deppen sich auf die Mehrheit der Gesellschaft übertragen lässt.
Das Problem ist nur dass früher die Deppen alleine blieben und sich dann vielleicht auch gefragt haben ob vielleicht was mit ihren Ansichten nicht in Ordnung ist. Wenn sie heutzutage im Netz massenhaft Gleichgesinnte finden dann bestärkt sie das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist nur dass früher die Deppen alleine blieben und sich dann vielleicht auch gefragt haben ob vielleicht was mit ihren Ansichten nicht in Ordnung ist. Wenn sie heutzutage im Netz massenhaft Gleichgesinnte finden dann bestärkt sie das.
Nachdem ich das gesagt habe möchte ich natürlich auch noch anmerken dass dieser Mechanismus natürlich auch in eine positive Richtung funktionieren kann, dass durch den Zusammenschluss mit Gleichgesinnten online auch positive Projekte voran gebracht werden können. Allerdings findet das nach meinem Gefühl auf konstruktive Weise eher in Foren statt, auf social Media ist so oft diese Aufregungskomponente dabei, weil der Algorithmus es befördert.
 
Ich habe es oben schonmal geschrieben. Foren setzen ja auch ein gewiises Grundinteresse vorraus, heißt hier ist eh schon selektiert/inifziert.
Über SoM erreichst du halt andere Leute, der Schwurbler der kommentiert hat ja nicht nur schwurbelige Freunde. Doof ist halt, dass der SoM Nutzer geneigt ist eher zu kritisieren als positives zu schreiben, das lässt dann die Wirkung entstehen es wäre rein negativ.

Da glaube ich dass das anders ist, nur schreit keiner "Boaah ist das geil, ich will das auch und traue mich aber nicht, weil...." Das passiert dann eher per PN.

In meinem "nicht Fahrradaffinen Umfeld" habe ich durchaus das Interesse bei einigen geweckt und auch mehrere Leute durch Unterstützung in irgendeiner Art wieder mehr zum Rad gekriegt.

Das geht ja schon los, dass ich den Menschen erzähle was sie brauchen können und mit was es funktioniert ohne 10K€ bei RM zu lassen. Das ich anbiete Kleinreparaturen mit denen zusammen zu machen, das ich davon schreibe und zeige was wirklich gut funktioniert.

In der eigenen SoM Blase ist die Kritik eigentlich auch nicht vorhanden, man kennt sich halt und ist nicht irgendwer.
Klar habe ich hier den "näheren Austausch", aber über Gruppen/Hashtags gibt es das da auch in abgespeckter Form. Es ist halt auch eine Plattform zum Austausch, richtig eingesetzt kann sich da schon mehr Nutzen ergeben als sich beschimpfen zu lassen.

Klar ist, dass das eine Datenkrake ist.

Letztes Jahr hatten wir zwei Nächte Besuch von einem Typen der mit Bullitt und Kind unterwegs war, bzw gerade wieder ist. Das ist in jedem Fall auch eins der positiven Erlebnisse.

Für mich ist das wichtige mein Umfeld erreichen zu können, das macht mir tatsächlich auch etwas Freude, weil es ein klitzekleines bisschen was verändert und auch tatsächlcih ganz schöne Kontakte entstehen. Menschen die man kennt, aber jetzt einen Grund hat ;)

Und wir sind deutlcih häufiger zum Essen eingeladen, so als Wertschätzung für Kleinigkeiten an Rädern. Schaltzug tauschen, Verdeck aufs Bakfiets schrauben und eine Ortliebtasche ist fair für ein Abendessen mit ordentlichem Wein für 3 ;)
 
Wobei insbesondere in einer Urlaubsregion der Zuwachs Gegenüber dem Vorjahr für die letzten Jahre nicht repräsentativ ist, oder? Da war doch was, dass viele Zuhause geblieben sind und ihre Reisen nachhol(t)en. Der LKW-Verkehr ist auch deutlich weniger gewachsen als der PKW-Verkehr.

t.
in dem fall find ich den zuwachs sogar sehr repräsentativ, weil eben trotz der ganzen zusätzlichen angebote wie klimatickets und co - waren ja pre-covid nicht wirklich verfügbar - und der ganzen veränderten info- und kommunikationslandschaft bezüglich den klima-veränderungen, aktuell fast wieder der status quo von 2018 erreicht ist bzw. im (an/ab)flugverkehr schon übertroffen wurde. hier in tirol sind wir natürlich speziell "geschlagen" - transitland extraordinaire.

Tirol seit 11.000 Jahren Transitland​

1692093106600.png
 
Danke @benben, dass Du mir die Mittagspause versaut hast, ich habe die Kommentare überflogen. [...]
Ich dachte dazu: Naja so schlimm kanns ja echt nicht sein. Aber was da teilweise geäußert wird, ist ja wirklich unglaublich.
Aber auch wichtig, nochmal den "Blick in den Kopf" von einigen Zeitgenossen zu erhalten, das kann man sich in unserer Foren-Wohlfühloase hier kaum vorstellen.

Ich denke, es ist auch ein mediales Problem. Es werden teils übergriffige ad-hoc Forderungen mit Klimaschutz-Label zusammen mit Lastenrädern kommuniziert, und das setzt sich dann in Form von negativen Vorurteilen fest. Damit erreicht man also das genaue Gegenteil des gewünschten Effekts durch die Polarisierung. Jeder Verkäufer weiß wie schwierig es ist, einen verlorenen Kunden zurückzuholen.

Summa summarum muss es hauptsächlich über "Pull-Faktoren" gehen: niederschwellige Angebote (Leih-, Miet- und Testräder), gutes Marketing für die breite Masse, finanzielle Förderung, fahrradfreundliche Infrastruktur wie breite Radwege, überdachte sichere Stellplätze, legale Abkürzungen.
Ich habe mittlerweile gar keine Lust mehr mit dem Auto einkaufen oder zum Kindergarten zu fahren, aber die Einsicht braucht eben etwas Zeit.
Dazu kann jeder hier (wie @benben schrieb), versuchen in seinem Umfeld positiv zu wirken, und die Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben :)
 
Summa summarum muss es hauptsächlich über "Pull-Faktoren" gehen
Da sehe ich auch große Potentiale für ein sinnvolleres Verkehrssystem, "macht es Euch bequem, nehmt das gerade zweckmäßigste Verkehrsmittel, überlegt ob ihr eure Zeit mit Herumfahren verbringen wollt ". Das würde den Autoverkehr gleich um 30% reduzieren und auch eine Reduktion des Fahrzeugsbestands einleiten. Das bringt viel mehr als wenn man den Leuten vorschreiben wollte, sich ein Lastenrad zu kaufen um bei Gewitter stundenlange Fahrten zu unternehmen.
 
Meine Frau meinte neulich, Radfahren an sich findet sie jetzt nicht so sexy..... Die Ergebnisse würden ihr aber schon gefallen.
Kommt mit in die Argumentationskiste ;)

Vieles was man da sieht ist pure Abwehr, psychologisch heißt das, dass da ja irgendwas sein muss. Sonst wären die Argumente ja irgendwie realistisch. Das merken immer mehr Leute, also auch gerade dieses total dämliche wirkt bei vielen postitiv fürs Rad.

Natürlich ist es ein weiter Weg und es ist alles zu lahm und nicht konsequent genug. Aber es bewegt sich schon etwas in den Köpfen.
 
Neue Fahrradanstellanlage, eine U-Bahn-Station weiter als meine übliche. Es gibt einen überdachten Fahrradständer mit zwei Ebenen, einen Block abgesperrte Fahrradkäfige und einen Schrank mit Schließfächern. An der U-Bahn-Station ist der Fahrstuhl groß genug für ein bepacktes großes Normalfahrrad plus begleitendes Kind mit Fahrrad.

Was ich damit sagen möchte: Die Mobilitätswende ist durchaus angelaufen!
 

Anhänge

  • IMG_20230816_085430-01-01.jpeg
    IMG_20230816_085430-01-01.jpeg
    473,4 KB · Aufrufe: 82
ist aus 2021... so viel kopfgeschüttelt hab ich schon lange nicht mehr. die interviews mit den autofahrenden/-liebenden allein...ouch! verkehrswende wichtiger denn je, aber angesichts dieser innigkeit zum metallkasten wohl nicht sehr realistisch.

 
so viel kopfgeschüttelt hab ich schon lange nicht mehr. die interviews mit den autofahrenden/-liebenden allein...ouch! verkehrswende wichtiger denn je, aber angesichts dieser innigkeit zum metallkasten wohl nicht sehr realistisch.
Boah, ich finde den Film sehenswert!
Kopfschütteln ist meiner Meinung nach mehr als angebracht, aber nur in Bezug auf die Aussagen der meisten Autofahrer, die zu Wort kommen, aber absolut nicht in Bezug auf den Inhalt, den dieser Film rüberbringt.

Im Übrigen habe ich es selbst ausprobiert, und mir vor über 30 Jahren von meinem ersten nach der Lehre verdienten Geld ein dickes Auto (Mercedes S-Klasse mit V8 und Vollausstattung) gekauft, und Gott sei Dank festgestellt, dass mir sowas überhaupt gar keinen Spaß macht, und eher ziemlich peinlich ist. Also nach einem Wochenende wieder weiterverkauft...
Noch peinlicher waren dann die Kaufinteressenten...;-)
 
Ich packe es mal hier rein, es wurde ja such geplant. So etwas gibt es auch in Münster, Zwei Einkaufsmärkte in einem Gebäude in einem Vorort. Durch die Erweiterung des Pfandautomaten Raumes viel ein Parkplatz weg, der aber wohl nötig war. Hier die genial einfache Lösung:
IMG_20231012_114840.jpg
 
Das ... und eine gerechte Infrastruktur mit mehr Flächengerechtigkeit (sprich, eine motorisierte Fortbewegungsart in Blechdosen nimmt ab und es gibt mehr eigenen Platz für Radfahrer und Fußgänger).

Rücksichtnahme finde ich wichtig, halte ich aber ob der gegenwärtigen Stimmung vorrangig in Ballungsräumen für eher Wunschdenken denn Realität.
 
@Olli2305 Poste doch mal den Link zu dem Plus-Artikel. Vielleicht hat hier jemand ein Abo und kann dann berichten.

Meine persönliche Einschätzung: Die Infrastruktur wächst nicht so schnell, wie Cargobikes boomen. Scheint aber von der Politik so gewollt, sonst würden Radwegebau und Umbau stärker priorisiert werden. Aber solange noch nicht einmal bei Neubauprojekten nicht an passend breite Radwege und davon getrennte Gehwege gedacht wird, wird der "schwarze Peter" immer den Radfahrenden zugeschoben, denn zwischen zu Fuß Gehenden und Radfahrenden sind diese die "Stärkeren". Wichtig bleibt scheinbar, Schuldige zu finden und den KFZ-Verkehr nicht anzutasten. Und solange Verkehrsplaner mit dem Auto zur Arbeit fahren, wird sich an dem Status Quo auch nichts ändern. Wer nur Straßen sät, wird Radverkehr auf dem freigegebenen Gehweg nach Zeichen 240 ernten.

So. Geht mir jetzt besser. Habe dreimal Korrektur gelesen, damit ich nicht aus dem Forum geschmissen werde.
 
Zurück
Oben Unten