Sozialer Zwang zum Lastenrad?

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Was ich mir wünsche, ist eher, dass auch diejenigen Zugang zu einem Lastenrad finden, die es sich nicht leisten können und nicht in den hippen Vierteln wohnen, in denen sie eins leihen könnten. Ich habe es in einem anderen Thread schon mal geschrieben: den Flaschensammler, der sich beim Baumarkt für einen Zehner das Lastenrad leiht und abends vom Pfand im benachbarten Supermarkt des selben Besitzers einkauft, wobei ihm die Leihgebühr wieder gutgeschrieben wird: den fand ich genial. Oder wie es ein niederländischer Freund sagte: ein Bakfiets ist so etwas wie ein Kühlschrank. Du kaufst es gebraucht für 30 € und wenn die Kinder groß sind verkaufst Du es für 30 € weiter.
Ja, das fänd’ ich auch super. Ich habe ja ein hohes Einkommen und kann mir mit gutem Gewissen einen beinahe absurd teuren Hobel wie ein Load 75 mit Rohloff und allem drum und dran leisten. Aber wenn ich dann von anderen Eltern an der Schule freundlich und interessiert auf das Lastenrad angesprochen werde, dann weiche ich immer aus und sage so, ab welchem Preis die günstigsten Lastenräder als Neukauf verfügbar sind und das die Skala nach oben wie bei den meisten Dingen natürlich schon fast offen ist. Aber selbst wenn ich da auf hier dann so ca. 30.000 Norwegische Kronen runtergehe (ca. 3000 €, dadrunter gibt es hier fast nix), ist das für gar nicht so wenige von denen heftig viel und die haben gerade mal genug Kohle, um sich für einen etwas höheren Preis einen rostigen gebrauchten Familienvan zu kaufen, mit dem sie dann auch wirklich alles erledigen müssen. (Ich wohne nicht gerade in einer reichen Ecke und mein Sohn geht auf eine gut durchmischte Schule.)
Da dauert es noch mindestens eine ganze Generation, bevor gebrauchte Lastenräder sowohl erschwinglich als auch im alltäglichen Mobilitätsbedarf in der Peripherie überhaupt möglich bzw. akzeptabel sein können. (Hier recht miese Öffis…)
 
Ich habe ja eine ausgeprägte Schwäche für so einfache, rollende Kakerlaken. Das Argument ist dann oft: ja, in Holland geht das. Da ist es flach. Gab es nicht in Norwegen (Trondheim...?) mal so eine Art Fahrradlift an einer zentralen, steilen Straße? Das fand ich interessant: den Antrieb vom Fahrzeug trennen und am Einsatzort zentralisieren. Für viele überwiegend flache Städte mit wenigen Ausreissern nach oben - hier in Bonn z.B. Venusberg - eine gute Lösung.
 
Die Frage ist: Was ist der größte Kostentreiber? Motor oder Stromversorgung = Akku? Kann ich z.B. für die Akkus ein Verleihsystem etablieren?
 
Wenns Geld fehlt, kann man meiner Meinung nach auch selber bauen. In vielen größeren Städten gibt es Möglichkeiten so dass es nicht mal eigenes Werkzeug braucht.

Man muss nur eben wollen und sich mit dem Kram auseinandersetzen. Und an dem Wollen mangelt es oftmals.
Der Wille seine Freizeit gegen "Arbeit" einzutauschen ist oftmals nicht vorhanden.
Eventuell ist das aber auch nur meine sehr subjektive Sichtweise. Schließlich kann ich hier während der Arbeitszeit Foreneinträge verfassen.
 
Wenns Geld fehlt, kann man meiner Meinung nach auch selber bauen. In vielen größeren Städten gibt es Möglichkeiten so dass es nicht mal eigenes Werkzeug braucht.

Man muss nur eben wollen und sich mit dem Kram auseinandersetzen.
Sorry, das ist Quatsch. Oft mangelt es an Zeit und Nerven für solche Bauprojekte, von Kenntnissen und qualifizierter Unterstützung ganz zu schweigen. Oder der Möglichkeit, sich die Teilhabe an solchen Bauprojekten erstmal zu erschließen. Es ist ja nicht so, dass die Leute mit wenig Kohle alle gemütlich auf dem Hartz4-Sofa rumliegen und sich langweilen...
 
Das sehe ich ähnlich wie Woodland.
Ich denke, da ist es eher wahrscheinlich, daß man sich was billiges gebraucht kauft und einfach benutzt oder in einer Selbsthilfe-Werkstatt repariert.
Aber ich wüsste jetzt z.b. nicht, wann und wo ich ein Lastenrad selber bauen könnte ohne dafür weniger Geld und/oder Zeit einzusetzen als bei einem sagen wir mal gebrauchten Big für 550,- €
 
Leute mit wenig Kohle
vll nicht, aber (/) 4Std Bildschirmkonsum der Bundesdeutschen täglich muss man auch erstmal zusammendaddeln. Da wär schon ne Weile für Schrebergarten und Lastenanhängerbau übrig. An Anleitungen mangelt es jedenfalls nicht...
Unsere kostenlose Carla Crowd wurde innerhalb eines Jahres zweimal ausgeliehen. Einmal von mir und einmal vom zweiten Initiator.
Lastis werden außerhalb dieser Blase viel bewegt? Jeder Meter zählt?
Aber oops da war noch.... Realität der Masse: Zu kalt, zu warm, zu nass, zu anstrengend zu kompliziert, zu...
Nix für ungut, ich bau grad die nächsten 5 Krischan Kargos,
Gruß Krischan
 
Kann ich nicht wirklich beurteilen da ich mit meiner Familie in Schmallenberg im Sauerland wohne da sind wir mit unserem Baboo Big und dem I:SY Cargo auch ehr die Exoten die angesprochen werden.
Aber ich kann mir das in dieser Gesellschaft gut vorstellen das es aktuell und in Zukunft da mehr Druck auf "junge" Familien geben wird, was ich persönlich für den absolut falschen Weg halte.
Ich bin der Meinung das sich jeder aus persönlichen individuellen Gründen dafür oder aber auch da gegen entscheiden soll ein Lastenrad zu fahren.
Für uns käme es z.B. niemals in Frage unsere beiden PKW abzugeben da wir hier auf dem Land in bestimmten Situationen darauf angewiesen sind. Ja wir nutzen sehr viel die Bikes aber weil wir es wollen und weil wir Spaß dran haben, nicht weil wir es müssen (sollen).

Umweltschutz und persönliche Bewegung ist GUT aber nicht um jeden Preis!
 
Klar, Umweltschutz kann teuer und einschränkend sein. Ist halt die Frage, ob teilweiser Verzicht auf ihn nicht noch teurer kommt und stärker einschränkt.
Als Fotograf ist eins meiner Hauptmotive die Natur also klar ist mir daran gelegen die Umwelt zu schützen. Aber gerade hier im Sauerland mit Schmallenberg der größten Stadt in NRW (Flächenmäßig) kann man bestimmte Dinge einfach nicht mit dem Bike erledigen wenn man wirtschaftlich arbeiten will. Und in aller erster Linie kommt erst einmal die Versorgung meiner Familie an! Alles was machbar ist erledigen wir mit den CARGOS aber eben nicht alles.
z.B. Ich kann nicht zu einem Kunden in den Ortsteil Jagdhaus fahren mit Licht und Kamera und von dort dann in den Ortsteil Dorla dazwischen liegen nicht nur rund 30 km sondern auch fast 1000 Höhenmeter. Ja es geht aber dann bin ich ca. 1 1/2 Stunden unterwegs und das ist dann einfach nicht mehr wirtschaftlich.
Ganz Grundsätzlich zu dem Thema Umweltschutz noch zwei Sachen: 1.) Wenn wir alles auf E Mobilität umstellen verbrauchen wir laut einer Studie des Bundesenergieministeriums ca. 672 % mehr Strom als heute. 2.) Wenn wir dann dazu alles auf "Grüne" Energy umstellen wo soll dann der Strom herkommen? Wir verbrauchen laut dem Bundesenergieministerium heute schon 6,8 % mehr Strom als wir Produzieren und die Atom und Kohlekraftwerke hängen noch am Netz.
Ja wir brauchen eine Alternative zu fossilen Brennstoffen aber der Mückenschieß Deutschland (auf der Landkarte) rettet nicht diesen Planeten, den selbst unsere Nachbarn wie Frankreich, Polen und viele andere setzen weiter auf Atomenergie und ihn Chia baut man ein Kohlekraftwerk nach dem anderen. Wir dürfen nicht unsere Wirtschaft vernichten, wir müssen nach praktikablen und umweltfreundlichen Technologien forschen.

Sorry ist nur meine Meinung
 
ist seit Jahrzehnten beantwortet, der Point of no return lange überschritten. Imho ist die Diskussion, ob man vielleicht eventuell, aber nur wenn die anderen anfangen und nur wenn es auch wirklich ganz dolle freiwillig ist und richtig Spaß bringt und die Geldverzocker in den Börsen richtig fett Kohle abgreifen können, ob man dann mal manchmal ein bisschen weniger Kohle, Öl und Gas vernichtet, aber höchstens 3 Prozent und das ist schon viel und bitte nur über 35 Jahre verteilt und nur wenn s.o., mMn ist diese Diskussion so obszön wie obsolet wie die Frage, ob es den Genozid gab.
Wenn ich König von Deutschland wär, würden ab heute keine fossilen Brennstoffe mehr vernichtet, weltweit :p Die Lösungen sind alle da, erprobt und sicher. Leider nicht immer ganz kuschelig. Ooooohhhh. Pfffft. Aus der Dose.
Gruß Krischan, Prost Himmelfart.
 
Zuletzt bearbeitet:
hier im Sauerland
Ach deshalb klingst du wie der Merz ;) Sorry, auch wenn es einfach nur deine Meinung ist, aber bitte lass die Nebelkerzen von wegen es brächte nix wenn Deutschland was tut, weil wir ja nur ein "Mückenschiss" sind. Klimaschutz ist ein Muss für alle, Deutschland muss nicht allein die Welt retten, aber seinen Teil beitragen. Deutschland ist der viertgrößte Emittent von CO2 wenn man alle Emissionen seit Beginn der Industrialisierung zusammennimmt, und wir haben eigentlich unser faires CO2-Budget schon längst ausgegeben. Unsere schöne Wirtschaft wurde erbaut durch Emission des Treibhausgasbudgets von anderen Ländern, basiert also im Grunde auf Klima-Schulden.

Und ansonsten, habe gerade mal in eine Studie von Prognos im Auftrag des BM Wirtschaft und Energie geschaut, die prognostizieren bei einem knappen Drittel Elektroautos 2050 einen leicht geringeren Stromverbrauch als heute. Selbst wenn wir annehmen dass der gesamte Strom in die Batterien der Autos geht (Maximalabschätzung), dann hätten wir nur einen Zuwachs von 200% gegenüber heute für 100% Elektroautos.
 
Ach deshalb klingst du wie der Merz ;) Sorry, auch wenn es einfach nur deine Meinung ist, aber bitte lass die Nebelkerzen von wegen es brächte nix wenn Deutschland was tut, weil wir ja nur ein "Mückenschiss" sind. Klimaschutz ist ein Muss für alle, Deutschland muss nicht allein die Welt retten, aber seinen Teil beitragen. Deutschland ist der viertgrößte Emittent von CO2 wenn man alle Emissionen seit Beginn der Industrialisierung zusammennimmt, und wir haben eigentlich unser faires CO2-Budget schon längst ausgegeben. Unsere schöne Wirtschaft wurde erbaut durch Emission des Treibhausgasbudgets von anderen Ländern, basiert also im Grunde auf Klima-Schulden.

Und ansonsten, habe gerade mal in eine Studie von Prognos im Auftrag des BM Wirtschaft und Energie geschaut, die prognostizieren bei einem knappen Drittel Elektroautos 2050 einen leicht geringeren Stromverbrauch als heute. Selbst wenn wir annehmen dass der gesamte Strom in die Batterien der Autos geht (Maximalabschätzung), dann hätten wir nur einen Zuwachs von 200% gegenüber heute für 100% Elektroautos.
Das hast du falsch verstanden!
Ich bin für Umweltschutz aber ich halte das E Auto für den falschen Weg. Ja wie müssen den CO2 Ausstoß verringern und zwar deutlich doch wir brauchen in meinen Augen dafür zwei Dinge eine Energiequelle die Umweltfreund und dennoch ergiebig ist wie z.B. die kalte Fusion und zweitens ein Konzept von intelligenter Logistik und Verkehr.
Aber es führt viel zu weit vom Thema des Forums weg, meine ursprüngliche Aussage war das ich hier auf dem Land als Exot gellte mit den Lastenrädern und das sich dies auch so schnell nicht ändern wird. Und das der Schutz der Umwelt wichtig ist aber das wir dabei die Wirtschaftlichkeit unseres Handels nicht aus dem Auge verlieren dürfen.
Wenn meine Familie und ich z.B. in Düsseldorf wohnen würde dann könnten wie auf das Auto komplett verzichten hier im Sauerland ist das einfach nicht möglich. Das E Bike ist eine super Ergänzung des Fuhrparks und wir nutzen es so oft es möglich ist.
Was die Studie angeht da gibt es in ein und dem selben Ministerium verschiedene Aussagen deine Zahlen beziehen sich auf die reinen PKW meine auf alle KFZ.
 
Schöne Grüße aus Düsseldorf ;)

Ja, es geht. Ich komme privat prima ohne Kfz klar, beruflich als Schreiner alleridngs noch nicht so. Es gibt noch viel Potenzial, welches ausgenutzt werden sollte. Ein Lastenrad ist eine prima Möglichkeit auf seinen Wegen umweltfreundlicher unterwegs zu sein. Viele haben diesen Lernprozess schon hinter sich, andere müssen sich halt noch umkonditionieren. Aber leider wird vermutlich das Versprechen, das unsere Regierung seinerzeit in Paris gab, gebrochen, weil wirtschaftliche Belange scheinbar wichtiger sind, als die Zukunft der folgenden Generationen.
Wenn unsere Boomer-Generation (gehöre übrigens selbst auch dazu) nicht immer versuchen würde, den status quo mit allen Mitteln zu halten 8und zu verteidigen), wird sich auch kein wirtschaftlicher Fortschritt in den Umwelttechnologien einstellen.
Wenn in Umwelttechnologie investiert wird und wir mit gutem Beispiel voran gehen, dann wird sich das vermutlich auch finanziell rentieren. Es gab wohl mal Zeiten, da waren wir Technologie-Weltmeister und haben in alle Welt unsere Patente verkauft.

Just my 2 cent....
 
Schöne Grüße aus Düsseldorf ;)

Ja, es geht. Ich komme privat prima ohne Kfz klar, beruflich als Schreiner alleridngs noch nicht so. Es gibt noch viel Potenzial, welches ausgenutzt werden sollte. Ein Lastenrad ist eine prima Möglichkeit auf seinen Wegen umweltfreundlicher unterwegs zu sein. Viele haben diesen Lernprozess schon hinter sich, andere müssen sich halt noch umkonditionieren. Aber leider wird vermutlich das Versprechen, das unsere Regierung seinerzeit in Paris gab, gebrochen, weil wirtschaftliche Belange scheinbar wichtiger sind, als die Zukunft der folgenden Generationen.
Wenn unsere Boomer-Generation (gehöre übrigens selbst auch dazu) nicht immer versuchen würde, den status quo mit allen Mitteln zu halten 8und zu verteidigen), wird sich auch kein wirtschaftlicher Fortschritt in den Umwelttechnologien einstellen.
Wenn in Umwelttechnologie investiert wird und wir mit gutem Beispiel voran gehen, dann wird sich das vermutlich auch finanziell rentieren. Es gab wohl mal Zeiten, da waren wir Technologie-Weltmeister und haben in alle Welt unsere Patente verkauft.

Just my 2 cent....
Lieber Holzwurm,
auch wir machen so viel wie möglich mit den Cargos! Aber gerade wenn ich in Schmallenberg der größten City in NRW von einem Ende zum anderen muss und das mit Fotoausrüstung ist das Auto praktischer weil an dem Tag meistens mehr als nur die zwei Termine anfallen. Ja wir fahren die beiden Cargos und die anderen E Bikes aus Überzeugung und auch weil sie gut für die Umwelt sind. Es ist uns nur nicht möglich komplett auf das Auto zu verzichten.
 
Ups, sorry, Björn, das sollte kein Angriff oder Diffamierung sein und auch nicht so aufgefasst werden. Immerhin hast Du / habt ihr den "Lernprozess ja schon hinter Dir/ hinter euch! ;)

Ist bei mir doch auch so. Beruflich als Holzwurm bin ich noch nicht so weit, dass ich auf Transporter komplett verzichten kann. Und wenn ich das Kfz nutzen muss, dann versuche ich auch, diverse Fahrten zu optimieren, z.B. erst zum Kunden, dann zum Holzhändler und auf dem Weg in die Werkstatt noch schnell im Getränkemarkt vorbeischauen. Nennt man "Mobilitätskonzept", erzählte mir letztens ein Mitarbeiter von Elektromobilität.NRW; Konzerne kaufen dafür Mobilitätsberater ein, ich nutze meinen Verstand!
 
Ups, sorry, Björn, das sollte kein Angriff oder Diffamierung sein und auch nicht so aufgefasst werden. Immerhin hast Du / habt ihr den "Lernprozess ja schon hinter Dir/ hinter euch! ;)

Ist bei mir doch auch so. Beruflich als Holzwurm bin ich noch nicht so weit, dass ich auf Transporter komplett verzichten kann. Und wenn ich das Kfz nutzen muss, dann versuche ich auch, diverse Fahrten zu optimieren, z.B. erst zum Kunden, dann zum Holzhändler und auf dem Weg in die Werkstatt noch schnell im Getränkemarkt vorbeischauen. Nennt man "Mobilitätskonzept", erzählte mir letztens ein Mitarbeiter von Elektromobilität.NRW; Konzerne kaufen dafür Mobilitätsberater ein, ich nutze meinen Verstand!
Keine Sorge ich (wir) haben das nicht als Angriff aufgefasst, und ja alles was möglich ist auch beruflich fahre ich (wir) mit den Cargos und was nicht geht da planen wir die Fahrten so das eine Fahrt möglichst viel abdeckt.
P.S.: Getränke brauchen wir nicht kaufen wir benutzen einen Sodastream ist gut für die Umwelt und den Geldbeutel ;) und schmeckt gut.
 
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