Sozialer Zwang zum Lastenrad?

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In den meisten Gegenden sind Lastenräder ja noch totale Exoten. Während hier in der Stadt kaum eine Minute vergeht, ohne dass man eines sieht, ernten wir mit Lastenrad ein paar Kilometer weiter draußen auf dem Land ständig neugierige Blicke und begeisterte Kommentare und werden auch regelmäßig drauf angesprochen ("Ist das nicht kompliziert zu fahren?", "Wie teuer?" und - meist von älteren Spaziergängerinnen - "Können Sie mich mitnehmen?" "Taxi!!").

Umso erstaunter war ich, als ich jetzt zum ersten Mal davon mitbekommen habe, dass es in manchen Umfeldern wohl einen gewissen Druck hin zum Lastenrad gibt. Eine junge Familie bekommt häufiger zu hören:
"Wie kann es eigentlich sein, dass ihr als Familie noch kein Lastenrad besitzt??"

Kennt ihr das auch? Kommt der soziale Pranger für alle Menschen ohne Lastenrad? ;)
 
Nein, kenn ich nicht. Aber ich hab ja auch eines. :cool:

Hier gibt's (vermutlich auch dank Förderung) mittlerweile echt viele Lastenräder und ich mach' natürlich auch immer Werbung dafür, weils für einfach eine große Bereicherung im Alltag ist. Ich hoffe, das fasst niemand als sozialen Druck auf... :unsure:
 
Das es solche Erfahrungen geben kann, bezweifle ich nicht.
Ernst nehmen sollte man sie aber nicht, oder falls doch, dann sollte man seine persönliche Einschätzung dazu bestimmt vertreten.

Ein Lastenrad ist ein geeignetes Verkehrsmittel für den Transport von kleinen Kindern und Gütern im Nahbereich. Und man müsste auch noch weiter einschränken, das die Eignung für die meisten Nutzer bei Regen, Sturm oder im Winter endet.

Die Räder sind in der Anschaffung vergleichsweise teuer und auch nicht für jeden Mieter einer Großstadtwohnung konfliktfrei zu parken. Da drohen sich also gleich mehrere Eliten zu vereinen, wenn man auf die Gattung der missionierenden Besserradler trifft.

Ich fahre bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit Fahrrad und ich genieße die Einsamkeit auf den Radwegen einer "Fahrradmetropole" oder gar "Fahrradhauptstadt", wenn 90% der Schönwetterradler alternative Verkehrsmittel wählen und man als Kommentar dazu hauptsächlich hört: "Du bist heute mit dem Rad gekommen?!"

Mission Accomplished :sneaky:
 
Menschen in diesem Land verspüren jm Wesentlichen einen inneren Zwang, immer fettere Protzkarren kaufen zu müssen :sick:
Die Zulassungszahlen und aktuelle Modellgewichte sprechen Bände über verängstigte, zwangsgestörte Zeitgenossen.
Armes Schland, arme Welt, aber wie Corona am Menschen geht auch Menscheit an Erde vorüber... nach der Pandemie ist vor der Pandemie.
Gruß Krischan
 
Nur zur Sicherheit: Das Thema war durchaus augenzwinkernd gemeint. Sorry, falls ich den Titel etwas zu reißerisch gewählt haben sollte.

Interessant fand ich an dieser Frage, dass sie meine bisherigen Erfahrungen umkehrt: Nicht das Lastenrad wurde als etwas Außergewöhnliches wahrgenommen, sondern der Zustand des Nichtvorhandenseins eines Lastenrads.
 
Hier am Dorf ist das Lastenrad noch was Außergewöhnliches.
Und das obwohl wir hier seit ~2 Jahren fast täglich mit 2 Bullitts durch das Dorf fahren …
 
Menschen in diesem Land verspüren jm Wesentlichen einen inneren Zwang, immer fettere Protzkarren kaufen zu müssen :sick:
...
"Dank" greta, luisa, (wie heißt die kleine reemtsma gleich wieder?), den bald kanzlerinnenden verbotsparteiinnen und sonstigen grün lackierten heilsbringerinnen halt' ich diese aussage für überholt ...
 
Falls Du nun ein negatives smiley / dis-like erwartet hattest, muss ich Dich enttäuschen, denn ich halt's mit Voltaire (und R. Luxemburg), mit freiheit für abweichende meinungen statt cancel (mis)culture ... ... ... und ich hoffe auf viel popcorn in der causa Palmer :D
Nö, wie schon gesagt, ich hoffe dass du Recht behältst und wir ab September eine grüne Kanzlerin haben, und dass es dann Schritt für Schritt mit der Verkehrswende voran geht.
 
Ich freue mich schon mal auf die pedalgetriebenen LKW.

ich in erster Linie auf breitere Radwege, also z.B.: Gegenverkehrsradwege mit Fußgängermitbenutzung breiter als zwei Fahrräder, man wird ja bescheiden.
Wenn geht ohne "Bitte Auswählen, Mehrfachantworten sind möglich"
(Verkehrszeichen, Hydranten, Telegraphenmasten, Baumscheiben, Straßenbahnhaltestelle, E-Verteilerkasten, McDonalds-Drive-In-Ausfahrt ohne Sichtmöglichkeit, enge Links-Rechts-Links-Rechts-Kombinationen, hab ich was vergessen?).

Allerdings ist das bei uns mit der Kanzlerfrage auch eine andere Geschichte...
 
Der soziale Druck kommt eher von den Lastenradlern :sneaky: Die schwafeln so lange auf SUV Fahrer ein bis die sich eines kaufen weil sie es nicht mehr hören können.
 
Der soziale Druck kommt eher von den Lastenradlern :sneaky: Die schwafeln so lange auf SUV Fahrer ein bis die sich eines kaufen weil sie es nicht mehr hören können.
Nö, das machen doch die kleinen influencer.
 

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Die Verkaufszahlen von Lastenrädern steigen. Die von SUV auch.
 
Ich fahr seit 30 Jahren Lastenrad und hab alle Phasen durch:

Die, in der ich unsichtbar war.
Die, in der ich an jeder Ampel angesprochen wurde.
Die, in der man sich von Lastenrad zu Lastenrad grüßte.
Und die, in der ich wieder unsichtbar bin.

Für die Empfindung sozialen Drucks fehlte mir immer schon das Organ.
Was ich mir wünsche, ist eher, dass auch diejenigen Zugang zu einem Lastenrad finden, die es sich nicht leisten können und nicht in den hippen Vierteln wohnen, in denen sie eins leihen könnten. Ich habe es in einem anderen Thread schon mal geschrieben: den Flaschensammler, der sich beim Baumarkt für einen Zehner das Lastenrad leiht und abends vom Pfand im benachbarten Supermarkt des selben Besitzers einkauft, wobei ihm die Leihgebühr wieder gutgeschrieben wird: den fand ich genial. Oder wie es ein niederländischer Freund sagte: ein Bakfiets ist so etwas wie ein Kühlschrank. Du kaufst es gebraucht für 30 € und wenn die Kinder groß sind verkaufst Du es für 30 € weiter.
Alles andere ist ein schönes Hobby. Muss keiner Druck haben und darf drüber gelästert werden.
 
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