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Einspruch, dann muss die Infrastruktur in Sachen Sicherheit was bieten können.
Die Räder kriegen wir nicht wirklich sicher für Kollisionen mit Pkw oder gar Lkw, höchstens für Bagatelle-Unfälle die ohnehin glimpflich ausgehen. Das was hier im Design abgeht ist gefühlte Sicherheit, und das ist die falsche Herangehensweise. Wir brauchen sichere Straßen, keine gepanzerten Fahrräder.
Mir musst du das nicht erzählen. Ich bin selbst im hiesigen Radentscheid tätig, zeige fließig Falschparker an und gehe der Radverkehrsbeauftragten monatlich auf den Senkel. Wie schnell und gut sich Dinge ändern, sehen wir gut an Berlin. Alles perfekt gelaufen, Radgesetz verabschiedet und so weiter. Was kam effektiv bei rum? Nichts bis wenig ...
Das ist in der Hinsicht nun mal leider die Realität. Bis wir eine Radwegeinfrastruktur erhalten, die wirklich in sich schon sehr sicher ist, wird es in vielen Städten sehr(!) lange dauern.
Seit ich Kinder transportiere, fahre und denke ich da auch ein wenig anders. Ich will mich nicht auf Nebenwege drängen lassen, nur weil mein Sicherheitsgefühl dann doch irgendwann mal beeinträchtigt wird, weil mich die Fahrweise auf einer Straße zu sehr beeindruckt. Mehr Sicherheit am Rad ist da für mich durchaus beruhigend. Und so denke ich, der schon über 20 Jahre in Städten Rad fährt und gar kein Auto besitzt.
Vermittel Kindertransport in Lastenrädern mal Menschen, die über Jahrzehnte von Autowerbung im Hirn weichgespült wurden, die ihnen gesagt hat "Du brauchst dieses neue Auto, damit du sicherer Auto fährst..." Die stehen dann vor dem Lastenrad und brauchen mindestens suggerierte Sicherheit. Wenn wir möglichst viele Menschen mit solchen Rädern auf die Straßen bekommen wollen, dann reichen dafür keine Angebot, die uns jahrelange Alltagsradler zufrieden stellen. Da braucht es einfach mehr.
Ich finde die Entwicklung unterm Strich daher gut.