Lass mich mal raten. Der ist wohl weiß lackiert, genau wie die Lenkstange...
Bowdenzüge, Reifenventile und Speichennippel fehlen auch noch - und die Speichen sehen überhaupt ein bisschen reingewürfelt aus.
Aber interessantes Fahrrad, auch wenn's derzeit erst nur im CAD existiert.
M.E. sind bei den Long-johnigen die Konstrukteure generell ein wenig zu geizig mit der Hinterbau-/Kettenstrebenlänge. Ein Fahrrad fährt man ja, indem man es permanent am Umfallen hindert, indem man also durch ständige Lenkbewegungen die Aufstandslinie wieder unter den Schwerpunkt bringt. Je weiter hinten der Schwerpunkt, desto heftiger die erforderliche Lenkbewegung. Das kennt man vielleicht vom Mountainbike. Wenn man da an der Überschlagsgrenze bergauf fährt, dann fährt man praktisch Einrad und gibt dann irgendwann auf, nicht weil das Vorderrad abheben würde, sondern weil man das Gleichgewicht nicht mehr halten kann, egal wie sehr man mit dem Vorderrad rumrudert. Das andere Extrem ist ein solo gefahrenes Tandem. Das kann man problemlos ultralangsam fahren, weil jede Lenkbewegung selbst bei geringsten Geschwindigkeiten noch deutliche Auswirkungen hat. Und wer mit egal welchem Fahrrad an der roten Ampel keine Lust hat, einen Fuß auf den Boden zu setzen, der hängt sich direkt über den Lenkkopf und hält das Gleichgewicht mittels Nachlauf, aufgrund dessen sich bei Lenkbewegungen der Lenkkopf hin und her bewegt.
Bei allem Verständnis dafür, daß man versucht, den Radstand so kurz wie möglich zu halten, sollte man m.E. doch die Fahrbarkeit nicht ganz außer Acht lassen und gerade wenn man so uferlos in die Länge baut wie hier, käme es doch auf 5 oder 8 cm mehr auch nicht mehr an, wenn sich damit verhindern läßt, daß das Vorderrad eine halbe Fahrbahnbreite hin und her mäandert. Jeder hohe Bordstein rechts wird doch sonst zur Falle, wenn einem links die Autos keinen Platz lassen.
Gruß,
Clemens