Langzeiterfahrung mit eurem Lastenrad

Bei mir verrichten schon seit zwei Jahren Krückenkapseln ihren Dienst am KR8-Ständer. Die Original-Gummifüße habeb keine zwei Monate gehalten.

Die Stockkapseln sehen allerdings etwas dezenter aus, wäre was für den nächsten Wechsel.
 
Hehe, vielen Dank für den Tipp. Wenn meine Elfenbein-Gummis von R&M dann durch sind, werde ich mir die günstigeren mal bestellen. Danke!
 
Der Kettentrieb wurde zweimal gründlich gereinigt und bekommt bei jeder zweiten Fahrt einen Schuss Teflon-Kettenfett. Sieht noch gut aus, bin mal gespannt, wann der durch ist.

Ca. 500km später, bei etwas über 5300km hatte die Kette bzw. das Ritzelpaket (Gang 1 und 10, um genau zu sein) dann fertig..... :whistle:

Ebenso wie der Hinterreifen, den ich gegen einen Big One Plus getauscht habe. Die Vorderbremse hakt seit ein paar Tagen manchmal, man kann Handkraft aufbauen, ohne dass die Bremsbeläge sich bewegen. Wenn die Losbrechkraft dann überschritten wird, gibt der Hebel kurz nach, d.h. man muss ziemlich schnell hinterhermodulieren. Sehr nervig.


Tim
 
Jahr #2 mit dem Mundo ist vorbei.
ca. 11.500km stehen jetzt auf der Uhr. Bis auf den Akkudefekt im April und einen Platten nach einem Nagel in der Lauffläche gab es nur einen Defekt: der Bowdenzug ist mir schon das dritte Mal direkt über dem Umwerfer gerissen. Die 9fach Kombi scheint verschleißanfälliger; ich habe dieses Jahr schon die zweite Kette und das zweite Ritzelpaket drauf, trotz geringfügig weniger Kilometern.

Änderungen:
Ergon Griffe nachgerüstet
Hope Lenkerendstopfen hinten ;-)
Pletscher 80mm Schutzbleche
Neues Zee Innenlager

ansonsten auffällig unauffällig
 

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Moin!

Zwischenbilanz nach jetzt knapp 8000km mit dem Load HS:

- Das BUMM Secula hat der Gewaltdusche vom Hinterrad bei Regenfahrten nach- und damit den Geist aufgegeben
- Das Hinterrad brauchte nach 6000km einen Komplettservice, da die Lagervorspannung weg war, also Lager einstellen, fetten etc., außerdem habe ich noch alle Speichen auf Spannung gebracht.
- Bremsbeläge lassen sich offensichtlich nur wechseln, wenn man die Bremse dabei entlüftet, weil die Kolben sich ohne Öffnen des Nippels nicht zurückstellen lassen (der Weg in den Ausgleichsbehälter ist also offensichtlich versperrt, was ich seltsam finde). Die organischen Tektro-Okinaal-Ersatz Beläge halten wohl deutlich kürzer als die Erstausrüstung, keine Ahnung, was das war. Dafür bremsen sie ordentlich und quietschen trocken gar nicht und nass nur kurz.
- Das Vorderrad mag seine Speichen nicht besonders, da musste ich schon des öfteren ran
- Die Beschichtung der Kinderrad-Vordergabel sieht schon seit kurz nach dem Kauf so besch*ssen aus, wie hier schon mehrfach von anderen erwähnt, noch tut sie's aber.
- Größtes Ärgernis sind die beiden Akkus (ich wechsele, kein Dual-Akku): Der eine weiß mit deutlich niedriger Reichweite, deren Ende sich auch noch lange vorher mit abfallender Leistung ankündigt, zu erfreuen, der zweite hat beim heutigen Wechsel seine Steckkupplung in der Batteriehalterung "vergessen", da baumelte dann der Akku an seinen Strippen. Hach, was hab ich mich über diesen Anblick gefreut.

Also, Fazit nach einem guten halben Jahr Benutzung: Theoretisch ersetzt das Load ein Auto, wir haben zwischenzeitlich unseren Pendel-Kleinwagen auch verkauft und nur noch die große Familienkutsche behalten. Praktisch ist das aber dann doch mit viel Getue und Gewese verbunden, weil sich das Mistding zu oft irgendwelche Niggeligkeiten einfallen lässt, um die man sich kümmern muss. Der Ansatz, Fahrradtechnik mit erhöhter Motorleistung zum Mopped zu adeln, ist offensichtlich noch nicht ganz ausgereift. Ein paar kg Übergewicht und damit verbunden v.a. die geringere Reichweite pro Akku, aber dafür dann ein robustere Konstruktion wären mir persönlich ja lieber inzwischen.

Gruß,

Tim
 
@Tintin: gebe dir da völlig recht, die Cargobikes brauchen ab und an mal so ihre Aufmerksamkeit, vor allem wenn die wirklich viel bewegt werden. Aber zum Thema hochadeln zum Möped: Möpeds und Roller die sind ja auch nicht selten unproblematisch im Alltag oder kacken wegen lapalien ab. Je mehr Technik am Zweirad verbaut ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwas Mal was kaputt geht oder nicht mehr sauber läuft. Soll nicht heißen, dass ich mir von den Cargobikeherstellern keine bessere Qualitätskontrolle wünsche :)

Ein Nachtrag zu meinem Radkutsche-Cargobike aus Post #88 (Oktober 2017)
Hatte mittlerweile drei Schaltzugrisse an der Nuvinci360. Das Gute an dieser Nabenschaltung ist, dass man die Übersetzung auch manuell gut einstellen kann, während man unterwegs ist. Den Schaltzugwechsel finde ich recht ätzend.

Der Akku hielt auch im Winter vollbeladen 35-40km durch (bis zur Reserve). Im Sommer kann ich vollbeladen weiterhin 55-70km mit einer Ladung schaffen. Dazu muss ich sagen, dass ich mir angewöhnt hab den Akku unterwegs auf Eco oder komplett auszuschalten, sobald es flach wird und die eigene Zeit es hergibt.

Die vorderen Bremsbelege muss ich nach etwa jeden 1.100km tauschen. Die hinteren reichen nach 1.300-1.400km. Mittlerweile kann ich den Belagwechsel und schleiffrei einstellen im Schlaf.

Mit den Reifen "Big Apple" bin ich übrigens mehr als zufrieden. Die Balloon-Technik überzeugt mich. Wir fahren die Schlappen jetzt das dritte Jahr und die sind nach mehr als 7000km immer noch drauf, bisher nur einen Platten hinten gehabt (war ein dicker fetter Nagel zum Glück nicht weit vor der Haustür).
 
Zwischenbilanz nach jetzt knapp 8000km mit dem Load HS:.... Der Ansatz, Fahrradtechnik mit erhöhter Motorleistung zum Mopped zu adeln, ist offensichtlich noch nicht ganz ausgereift.

Naja, besagte "erhöhte Motorleistung" scheint auch selbst ein Problem zu sein, heute beglückte mich das Bosch-Display mit der Bemerkung "Fehlercode 500", was "interner Fehler der Antriebseinheit" bedeutet. Neustart bringt nichts, also ab zum Händler, der zwar nur drei km weg ist, aber passenderweise heute zu hat. Laut Nachbarforum läuft dieser Fehlercode wohl praktisch immer auf einen Motortausch hinaus - noch habe ich zwar Garantie, aber da mein Vertrauen in dieses Rad inzwischen auf Null gesunken ist, werde ich es wohl nach der Instandsetzung abschaffen. Das Experiment, mit einem Lasten-S-Ped täglich 80km zu pendeln, betrachte ich jedenfalls als gescheitert. Das Teil macht einfach zu oft Ärger, da kann ich gleich mit der 50 Jahre alten Norton pendeln, die ist zuverlässiger.

Schade eigentlich, wenn das Load fährt, macht es sehr viel Laune...


Tim
 
Solange Du mit der Norton im hellen pendelst... :) Oder hat der King of Darkness in Deiner Norton keinen Beitrag geleistet?

Spass beiseite: Ein 50 Jahre altes Motorrad kann auch heute noch alltagstauglich sein.
Das ein nicht ganz günstiges und eher 50 Wochen als Jahre altes, als Top-Ingenieursleistung beworbenes S-Pedelec es nicht ist, ist mehr als ärgerlich.
Bei beiden Fahrzeugen ordentliche Wartung natürlich vorausgesetzt.
 
Oder hat der King of Darkness in Deiner Norton keinen Beitrag geleistet?

Den habe ich durch rituelles Verschrauben alternativer Komponenten ausgetrieben. ;)

Bei beiden Fahrzeugen ordentliche Wartung natürlich vorausgesetzt.

Das ist der Punkt: Der Wartungsaufwand fürs Load ist eh schon grenzwertig hoch. Es funktionierte einen Kettensatz lang gut, was ca. einem halben Jahr entsprach. Seitdem ist eigentlich ständig irgendwas dran zu tun, teilweise mit mehrtägiger Zwangspause. Für ein Hobby-Fahrzeug wie eine alte Commando ist das selbstverständlich, für ein Pendelfahrzeug geht das nicht.
Den kleinen Pendel-Hybrid (der in sechs Jahren auf 100.000km keinen einzigen unplanmäßigen Werkstattaufenhalt hatte...) habe ich inzwischen abgeschafft, das Load hat mir diesen "Vertrauensbeweis" dann zeitnah mit einer nochmal wesentlich gesteigerten Ausfallquote gedankt - und jetzt mit einem Totalausfall, mal sehen, wie lange der anhält und wie gut das mit der Garantie klappt. Das ist jedenfalls inakzeptabel, d.h. für's Pendeln ist das Thema durch. Schade, eigentlich ein tolles Rad.

Tim
 
Hallo Tim.
Ich stimme Dir zu.
Ich meinte auch nicht, das es normal ist, immer irgendwo bei zu müssen, sondern das regelmässige Wartungsarbeiten gemacht werden müssen, um die Zuverlässigkeit zu erhalten.
Wenn man am Pendlerfahrzeug immer was zu tun hat oder gar öfter Ausfallzeiten hat, ist das nicht hinnehmbar. Mal davon ausgehend, daß Deine Pendelstrecke nicht unbedingt Querfeldein und Downhillpassagen über Stock und Stein beinhaltet.
Hat denn Dein Händler ein Leihfahrzeug für Ausfalzeiten oder musst Du Dich dann selber um Deine Mobilität kümmern?
 
Ich meinte auch nicht, das es normal ist, immer irgendwo bei zu müssen, sondern das regelmässige Wartungsarbeiten gemacht werden müssen, um die Zuverlässigkeit zu erhalten.

Als regelmaßig hätte ich ja sogar noch akzeptiert, dass ich alle zwei-drei Monate den Kettensatz und die Bremsbeläge tausche. Das ist ohne Hektik in zwei Stunden, kein Thema. Aber mehrfach nachspeichen, Konuslager einstellen, das Rücklicht ersetzen und dann auch noch alle fünf Wochen zum 2000km-Service, naja. Eigentlich erwarte ich, dass der Antrieb mit einer jährlichen Diagnose und Wartung auskommen sollte.

Mal davon ausgehend, daß Deine Pendelstrecke nicht unbedingt Querfeldein und Downhillpassagen über Stock und Stein beinhaltet.

Landstraßen dritter Ordnung und Wirtschaftswege. Der Volllastanteil ist halt sehr hoch, da ich zwischen den paar Stopps und langsamen Kurven immer km-lange Abschnitte habe, aber wenn der Antrieb das nicht aushält, ist er für meine Zwecke eben ungeeignet. Das ist jetzt ehrlich gesagt die Erkenntnis. Die andere ist, dass das Pendeln grundsätzlich auf diese Weise sehr gut funktioniert.

Hat denn Dein Händler ein Leihfahrzeug für Ausfalzeiten oder musst Du Dich dann selber um Deine Mobilität kümmern?

Keine Ahnung, wie sie das jetzt handhaben werden. Bei den Inspektionen hab ich irgendein normales Pedelec bekommen, ich musste ja nur die 3km zum Büro einmal hin und zurück.

Ich spiele grade mit dem Gedanken, das Bosch-Geraffel mittelfristig komplett rauszuwerfen, einen Adapter vom Bosch-Motor- zum Pinion-Interface zu konstruieren und einen Swissdrive-Antrieb einzubauen (mehrere Studienkollegen arbeiten bei Streetscooter, die schwören wohl auf das Teil). Da das Load ja eine Zulassung als S-Ped hat und es eine EMV-Erklärung für den Swissdrive gibt, sollte das eigentlich mit überschaubarem Aufwand legalisierbar sein. Wird bestimmt lustig, des Teufels Übler Vetter, der dafür in Düsseldorf zuständig ist, kennt mich dank der Altkräder eh schon, der wird aber irritiert sein, was die Geräuschwerte angeht. Dann noch die Kinderrad-Vordergabel rauskonstruiert.... :D

Tim
 
Man muss jetzt nicht gleich den Teufel an die Wand malen, weil mal ein Motor ausgefallen ist. Das passiert leider. Wenn man sich andere Hersteller der letzten 5-8 Jahre anschaut, kommt Bosch sogar wirklich ganz gut davon. Im Vergleich ist dann sogar noch der Service vergleichsweise schnell und kulant.

Aktuell ist das mit den ganzen Cargo-Bikes eben noch so dieses ursprüngliche "Fahrrad-Ding". Vom Service-Level eines Automobil-Dienstleisters sind die Läden alle noch weit weg. Keine Leihfahrzeuge verfügbar und die Bikes selber sind durch die Bank weg in der Tat noch nicht so konstruiert, dass sie einer harten Alltagsbelastung einfach problemlos widerstehen würden. Mit ein wenig Liebe und Fürsorge tun sie dies allerdings schon ganz gut.

Wer sich also auf so was für Pendelwege einlässt, muss sich aktuell gut selber helfen können und einplanen, dass das Fahrzeug auch mal zeitweise nicht verfügbar ist. Aber woher soll das Mehr an Service auch schlagartig kommen? Die Verdienste in der Radbranche können sich eben auch nicht mit denen der Automobilbranche messen. Hinzu kommen, dass die Margen für die Räder in dem Spezialfeld Cargo-Bike auch noch schlechter sind als bei normalen Rädern, der Service-Aufwand im Zweifel komplizierter etc. etc.

Da einen Weg zu finden, einen Pendler ausfallfrei und wunschlos glücklich zu machen ist glaube ich verdammt schwer. Ich wüsste ihn nicht.
 
Die KM-Leistung ist wohl einfach zu hoch. So viel möchte ich nicht mal mehr mit dem Auto pendeln.
Ich habe mit meinem jetzt ca. 9000 runter:
2 Ketten
2 Kränze
1 Kettenblatt (wäre nach Händler aber gar nicht nötig gewesen, ich wollte aber)
1 neuer Vorbau (günstig gebraucht bekommen hier)
1 Vorderreifen
1 Hinterreifen
Kennzeichenhalterung am Gepäckträger (die 2 "Ösen") gebrochen
1 Federgabel
Da ich früher nur a. 2 Mal 19 km gependelt bin und die Ausweichmöglichkeit auf U-Bahn hatte, war das alles kein Thema.
In deiner Situation kann ich den Frust verstehen.
Die Hardcorependler aus dem Forum nebenan schwören da auch eher auf Nabenmotoren.
 
Man muss jetzt nicht gleich den Teufel an die Wand malen, weil mal ein Motor ausgefallen ist.

Das war ja auch nur die bisherige Krönung von's Janze. Es gab ganz zu Anfang noch einen Totalausfall, da war ein Kabel zwischen Antrieb und Akku zu spack gezogen und hatte sich gelöst. Vermutlich Montagefehler, das war schnell behoben und hat eine Stunde gekostet. Aber wenn man dann noch 35km vor sich hätte und der nächste Service nicht so easy erreichbar gewesen wäre, das wär auch da schon plöt gewesen.

Das passiert leider. Wenn man sich andere Hersteller der letzten 5-8 Jahre anschaut, kommt Bosch sogar wirklich ganz gut davon.

Totalausfälle scheinen aber nicht ganz so selten zu sein. Ich denke, das Problem ist tatsächlich das "S". Die Bosch-S-Peds erreichen ja durch die Bank offensichtlich nicht die erlaubten 45km/h, sondern regeln schon deutlich vorher ab. Ich hatte meist 40km/h auf dem Tacho stehen, bis dahin unterstützt das Ding gut, ab dann wird es zäh und bei 43km/h geht der Balken dann schon auf nahezu null. Offensichtlich ist der Motor also bei den S-Peds schon sehr nahe an seinem Limit.

Im Vergleich ist dann sogar noch der Service vergleichsweise schnell und kulant.

Das wird sich ja jetzt zeigen.... ;)

Vom Service-Level eines Automobil-Dienstleisters sind die Läden alle noch weit weg.

Naja, Bosch ist ein Automotive-Zulieferer - auch wenn Du Dich auf Radläden beziehst. Es ist mir auch egal, ich bin nicht auf ein Ersatzfahrzeug angewiesen. Bis zur Reparatur nehm ich halt die handgeschaltete Familienkutsche, das ist nicht so komfortabel wie der vorherige Hybrid, aber es geht natürlich problemlos.

Ich bin erstaunt, dass der Bosch-Antrieb überhaupt solche Probleme macht, da hätte ich aufgrund des Status als TIER-1-Zulieferer einfach erwartet, dass deren Prozesse sowas tatsächlich zur absoluten Ausnahme machen. Laut Nachbarforum offensichtlich nicht.

Mit ein wenig Liebe und Fürsorge tun sie dies allerdings schon ganz gut.

Joah, ein wenig wär ja auch kein Thema. So langsam geht's aber in Richtung "launische Diva".

Wer sich also auf so was für Pendelwege einlässt, muss sich aktuell gut selber helfen können und einplanen, dass das Fahrzeug auch mal zeitweise nicht verfügbar ist.Da einen Weg zu finden, einen Pendler ausfallfrei und wunschlos glücklich zu machen ist glaube ich verdammt schwer. Ich wüsste ihn nicht.

Ausfallfrei und wunschlos glücklich fordert ja auch keiner, nur eben nicht ständiges Heischen um Aufmerksamkeit. Und das Heckmotoren den Kettensatz entlasten, was der Lebensdauer zugute kommt, liegt ja auf der Hand. Nur gibt es AFAIK nicht ein einziges Longjohnoides in schnell mit Heckmotor - und ein Grund dafür, das Load zu kaufen war die Hoffnung, dass es eben keine Bastelei ist. Den Teil, den R+M hauptsächlich zu verantworten hat - das Fahrwerk - finde ich nach wie vor gut. Der Rahmen steht da wie neu, die Bremsen funktionieren, von den Reifen bin ich fast schon beeindruckt - es sind immer noch die ersten, keine einzige richtige Panne bisher. Die Shimano- und die Bosch-Teile machen halt Ärger.

Das Load mit einem Getriebe im geschlossenen Ölbad (Pinion), einer sauber grade laufenden Kette (Riemen geht ja leider nicht) und einem Nabenmotor - und einer stärkeren Vorderradaufhängung - wär IMHO schon nahe dran am Optimum.


Tim
 
Baue mir gerade ein Bullitt mit Ansmann RM 7.0 Heckmotor zusammen. Da aber auch eigentlich nur, weil ich noch keine sympathische Nachrüstvariante für den Mittelmotor erspäht habe. Bafang ist für sein Geld auch keine wirklich geile Lösung. Der RM 7.0 wird nicht häufig verbaut, von einem Hersteller, der diesen verwendet, habe ich aber ausnahmslos Gutes gehört und auch deren Service ist schnell und kulant. Wiederum gibt es auch eine Reihe Heck- und Frontmotoren, die hier und da mal verrecken. Bei Bosch denke ich, liest man so viel davon, weil die einfach einen mittlerweile erdrückend hohen Marktanteil haben. Frontmotor finde ich von den Fahreigenschaften für die hiesigen Strecken und die Topographie nicht sehr interessant.

Totalausfälle hat es bei Elektromotoren im Fahrradbereich von Beginn an gegeben. Bin aus Sicht des Handels auch seit Stunde 0,5 dabei. Der jetzige Stand ist verglichen mit früher schon gut. Aber wer jetzt teuer kauft, der erwartet vermutlich mehr. Das auch nicht zu unrecht. Und spätestens wenn es eine Art Ersatz fürs Auto wird, muss sich das System eben daran messen. Und auch der Service-Dienstleister (Radladen) muss sich daran messen. Ich kann verstehen, dass nach Leihfahrzeugen gefragt wird, wenn die Karre mal einen Ausfall hat.

Auch wenn Bosch schnell und anstandslos tauscht, dauert das so etwa eine Woche. Und wenn Hochsaison ist und massenhaft Kunden mit Schrottböcken ohne Termin den Laden stürmen, dann fällt es noch schwerer, den Kunden gerecht zu werden, bei denen man gerne schnell sein würde. In eine Autowerkstatt latscht keiner ohne Termin mit Schrottlauben. Da liegen noch Welten dazwischen.

Der Mercedes-Bus meines Chefs war innerhalb eines Jahres auch 3 oder 4 Mal in der Werkstatt, weil irgendwas defekt war und er nicht mehr fahren durfte. Das eine mal gab es einen schönen dicken Crafter als Leihwagen ansonsten immer ein Leihwagen, auch wenn es mal ein Caddy war. Aber eigentlich immer adäquater Ersatz. Wer so was kennt, der fragt bei einem 5000-7000€ Lastenrad verständlicher Weise auch nach so was. Im Moment leider noch schwer zu leisten.

Bei R&M merkt man, dass noch einiges nicht zuende gedacht ist. Haben eben das Kinderverdeck fürs Load drangebaut, ohne es vorher mal in der Hand gehabt zu haben. Durchdacht ist anders. Aber ich sehe es sportlich. Ich lasse da noch Reißverschlüsse einnähen, damit man es seitlich öffnen kann, ohne es irgendwie beschissen zusammenrollen zu müssen. Hätte mir damals gleich ein Packster 60 holen sollen, später weiß man mehr.
 
Baue mir gerade ein Bullitt mit Ansmann RM 7.0 Heckmotor zusammen.

Das ist ein umgelabelter Swissdrive-Motor, den z.B. Streetscooter in den Work Bikes und Trikes und Gobax in deren Lastenrädern verbaut. Da gibt es inzwischen angeblich Motoren mit sechsstelligen Laufleistungen.

Der Aspekt mit dem Radladen ist mir übrigens eher nicht so wichtig, da erwarte ich nicht mehr als von Auto-Werkstätten. Die kleinen Toyota-Hybride bis zum Prius sind aber zugegeben eine sehr hohe Messlatte, die sind der Tod jeder Werkstatt, weil nie kaputt und extrem wartungsarm (wobei es auch da vermutlich "Montagsautos" gibt). Am Load Teile tauschen kann ich selber, das ist nicht das Thema, aber das eine einzelne teure Komponente wie der Antrieb nach etwas über 8000km die Grätsche macht, geht einfach nicht.


Tim
 
[..] aber das eine einzelne teure Komponente wie der Antrieb nach etwas über 8000km die Grätsche macht, geht einfach nicht.


Tim

Keine Frage. Was mich auch noch wundert ist, dass es keine Garantieverlängerungsmodelle gibt. Der Pendler, der sich da nix vormacht und auf 5-8 Jahre immer ein Betriebsbereites Rad haben möchte, der würde sicher dafür was draufzahlen und sich falls nötig dann eben den Motor tauschen lassen. Dass man aber immer schon nach 2 Jahren auf eine Kulanz des Herstellers angewiesen ist, ist schon ein Problem. Auch können wir davon ausgehen, dass die Schäden bei allen(!) Herstellern deutlich zahlreicher wären, würden alle ihr Rad so häufig und viel wie ein Auto nutzen.

Ich denke immer, dass die Radhersteller und Komponenten-Hersteller sehr davon profitieren, dass die meisten Käufer ihre 500-800 km im Sommer drehen und die Motoren wenig belasten.

Ich warte ja aus der Erfahrung auch nur auf den Tag, an dem die Nuvinci in meinem Load die Grätsche macht. Ich wette, dass passiert auch genau dann, wenn es keine Garantiehandhabe mehr gibt. :)

Nochmal kurz zum Thema Gabel im Load:

Habe jetzt schon länger die neue Gabel mit Steckachse und silbernen Standrohren drin. Die macht schon mal einen viel solideren Eindruck und zeigt bisher keine bedenklichen Verschleißspuren.
 
Der Pendler, der sich da nix vormacht und auf 5-8 Jahre immer ein Betriebsbereites Rad haben möchte, der würde sicher dafür was draufzahlen und sich falls nötig dann eben den Motor tauschen lassen.

Das ist der springende Punkt: Das Auto hat mich ca. 2000€/a für Fixkosten, Abschreibung etc. gekostet, dazu nochmal 150€/m für Sprit etc. Meine Überlegung, mir das eigentlich prohibitiv teure Load (mit Zweitakku dann arg knapp unter 6k€) doch zu kaufen, war, dass das Teil sich ja nach nicht mal drei Jahren spätestens rechnen würde - selbst wenn man mal die Umwelt- und Gesundheitsaspekte komplett ignoriert. Ich habe es ein halbes Jahr ausprobiert, es sah alles gut aus, daraufhin haben wir das Pendelauto abgeschafft. Und jetzt grätscht das Mistding halt doch noch quer rein....grmpf.

Würde mir jemand ein Modell anbieten, bei dem ich einfach 100-150€/m für ein Longjohn-S-Ped zahlen müsste, bei Ausfall aber Anspruch auf Pannenhilfe und sofortigen Ersatz hätte, würde ich das sofort machen.

Habe jetzt schon länger die neue Gabel mit Steckachse und silbernen Standrohren drin. Die macht schon mal einen viel solideren Eindruck und zeigt bisher keine bedenklichen Verschleißspuren.

Ich bin eher erstaunt, dass die Kinderradvordergabel trotz bis aufs nackte Substrat abgerubbelter Beschichtung eigentlich noch ganz gut funktioniert. :D


Tim
 
Was genau wird bei den 2000km Intervallen beim Bosch eigentlich gewartet?
Nur so aus Interesse; bei den Nabenmotoren sind mir irgendwelche Servicevorgaben nicht bekannt (selbst ich müsste da im Jahr 2 -3x zum Service, was mich nerven würde).

Klar ist bei dir für Pedelecs die Kombination aus km Leistung und Geschwindigkeit ziemlich hoch. Das das bei den Fahrradkomponenten Verschleiß nach sich zieht - ok! Aber gerade der E-Motor wird doch im Automobilbereich für seine Wartungsarmut gelobt (und hat da andere Laufleistungen als im Pedelec) und sollte diesen Vorteil auch bei Cargobikes ausspielen können!

Enttäuschend ist es, wenn das gerade bei den teuren vollintegrierten Lösungen nicht der Fall ist. Da kann ich den Frust verstehen!
 
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