Langzeiterfahrung mit eurem Lastenrad

Update nach 9600km

1x Akku kaputt (hat nicht mehr geladen sondern nur noch entladen) - wurde über LBC Berlin anstandslos auf Garantie ersetzt; 1 Monat lief darum mein Motor nicht; ging auch
1x einen Platten hinten gehabt mit den Big Apple Pannenschutzreifen (Durchstich; das nach Hause schieben war ätzend - ich überlege jetzt, ob ich nicht doch Schraubenschlüssel und Ersatzreifen dauerhaft irgendwo festmachen kann)
Ergon Griffe nachgerüstet

Ansonsten läuft alles problemlos

Gruß aus Berlin


PS: Kennt jemand von euch zufällig Schutzbleche in 70 oder 80 mm, die robust genug für Alltagsbetrieb sind? Ich hätte für den Herbst / Winter gern breitere. Ich habe nur (sehr wertige) von Pletscher gefunden (R80 mit 80mm Breite), die aus stranggepresstem Alu und leider auch sehr teuer sind.
 
Hallo@Buledde,

Willkommen im Club der Longtail-Cargo-Bike-Inhaber.

Da ich ja auch ein Longtail habe (Tern/Xtracycle Cargo Node) und nach relativ kurzer Zeit (ca. 2000km) der Hinterreifen (Schwalbe Big Apple) an den Flanken mehrere große Löcher bekam, kann ich mal schnell meinen Senf darüber abgeben.

Persönlich halte ich von den Schwalbe Big Apple gar nichts. Schwalbe ist ein Massenprodukt und somit auch Marktführer und an fast jedem Werks-Lastenrad verbaut. Die Pannensicherheit ist ein faules Verkaufs-Argument. Hatte mit den Big Apples mehrere Platten und meist, wenn ich in Eile zur Arbeit war oder im Hinterland von Holland ohne Werkzeug.

Letztens habe ich fast 2 Stunden meinen schweren Gaul vom münchner Norden in den Süden geschoben bzw. hinten angehoben und gerollt, da ich zur hauptverkehrszeit mit dem langen Lastenbike nicht in die überfüllten U-Bahnen reinkonnte.

So etwas will ich nicht noch einmal erleben. Habe mir deswegen nach langer Recherche und Konsultation von Reifen-Freaks für meinen 24 Zoll Hinterreifen einen MAXXIS Hookworm gegönnt, der von den Rikschafahrern verehrt wird und am längsten hält.

Ist ein echt breiter Schlappen (2,5), aber rollt sogar besser ab als der Schwalbe Big Apple, der in Kurven gerne das Walken anfing und somit die Flanken bald durchgewalkt waren.

Beim Hookworm sind die Flanken 4 lagig und bilden mit dem Profil einen "Guss".

Hab ein E-Cargo-Node und somit ist der Ausbau des Hinterrades nicht schnell und easy unterwegs zu machen.

Will diesen Akt somit wenn es geht vermeiden und habe lieber 40 Euronen für einen amtlichen Hinterreifen ausgegeben.

Langzeiterfahrungen gibt es somit noch nicht, aber bisher bin ich echt begeistert.

Natürlich habe ich bzgl. Schutzblech ein paar Anpassungen treffen müssen und dies höher bauen müssen.

Am Vorderreifen hätte es nicht mehr funktioniert und somit habe ich schweren Herzens nen Schwalbe Marathon Plus 1,75er nehmen müssen von dem man ja lt. Werbung etwas von ziemlicher Pannensicherheit schreibt und im Werbevideo zeigt.

Ich glaube solchen gepushten Versprechungen ja eh nicht und werde sofort berichten, wenn ich den ersten Platten vorne bekommen habe.


Ach ja, zu Deinem Akku hätt ich noch ne Frage: war dies innerhalb der Garantiezeit von 2 Jahren oder ist der aus Kulanz erstattet worden?

Hattest Du das Yuba evtl. von e-bike-solutions gekauft?

Versuch es lieber mit dem Hookworm, als noch zusätzlich Gewicht mit Ersatzreifen ständig mitzuschleifen.

Habe einige Rikschafahrer angesprochen und höre wie erwähnt nur sehr Positives.

Auch den heutigen Postler, der mit nem 3 Rad-Lasten-Postrad ankam habe ich auf seine Schwalbe-Reifen angesprochen. Er meinte, diese müssten alle 3 Monate ausgetauscht werden. Und mal ehrlich....die paar Briefe auf 3 Rädern verteilt wiegen bestimmt nicht so viel wie das täglich von mir transportierte Arbeitsequipment. Somit würde ich mal frech sagen.....Schwalbe sucks!



Liebe Grüße vom Cargomaniac

P.S. und lass uns bitte wissen, für was Du Dich entschieden hast und wie Deine Erfahrungen von den neuen Schlappen sind.
 
Persönlich halte ich von den Schwalbe Big Apple gar nichts. Schwalbe ist ein Massenprodukt und somit auch Marktführer und an fast jedem Werks-Lastenrad verbaut. Die Pannensicherheit ist ein faules Verkaufs-Argument. Hatte mit den Big Apples mehrere Platten und meist, wenn ich in Eile zur Arbeit war oder im Hinterland von Holland ohne Werkzeug.
Mit dem "normalen" Big Apple hatte ich auch mal einen Platten. Den Reifen hats dann sofort final zerlegt, auch die wenigen Meter Bremsweg sind bei voller Beladung tödlich für so einen Reifen ohne Luft. Zum Glück hat die Felge gehalten.

Mit dem Big Apple Plus bin ich allerdings recht zufrieden, der hatte keinen Defekt bis er runtergefahren war. Hab kurz einen Michelin Pilot Sport drin gehabt, den hätte ich an einem Rad ohne Motor und Lasten vorgezogen, aber er ist schon pannenanfälliger als der Big Apple Plus. Nach der ersten Panne hab ich wieder einen BA Plus eingebaut.

Wird auch von meiner Seite mal wieder Zeit für ein Update:

Unser Urban Arrow Family wird jetzt grade vier Jahre alt. Kilometerstand ca. 7.500 (erschreckend wenig).

Defekte bisher:

1x Hinterreifen bei ca. km 1.000
2x Rollenbremse bei ca. km 5.000/3 Jahre - die bremsten einfach immer weniger und am Schluss fast gar nicht mehr
1x Bosch HMI. Ist einem Familienmitglied runtergefallen, Display zersprungen. Ersatz war extrem teuer (incl. dem obligatorischen FW-Update ca. 170€).
2x Gurte gerissen bei ca. km 6.000/3,5 Jahre. Wurden dann gegen Fidlock getauscht
2x gerissener Schaltzug bei ca. km 7.000. Neuer Satz Spezial-Nuvinci-Schaltgedöns war nötig da die winzige Madenschraube an dem einen Teil festgegammelt war und das andere Teil beim Riss des zweiten Zugs verloren gegangen ist.
1x gerissene Speiche und ein paar angeknackste (Schädigung wegen "runterbocken" im Beladenen zustand und geschlossenem Rahmenschloss).

Upgrades:

Schrott-Lampe ("Spanninga Kendo") gegen akzeptables Licht getauscht (Cyo Premium E-Bike)
Schrott-Bremsen ("Shimano BR-IM 80" Rollenbremse) gegen Vierkolben-Scheibenbremse "Shimano Zee" mit 203/180mm Scheiben getauscht
Schrott-Gurte gegen aktuelle Bakfiets-Gurte mit "Fidlock" Verschluss getauscht

Verschleiss:

1x VR (Big Apple)
1x HR (Big Apple)
1x Bremsbelag hinten
Die erste Kette ist auch bald fällig, der Rohloff Caliber fällt auf der 0,1mm Seite fast durch. Bin allerdings lange ohne Kettenschutz gefahren, weil der Chainglider so fummelig ist beim Einbau. Das hat den Verschleiss enorm beschleunigt.

Am Antrieb war bisher nix. Der Bosch Akku hat gefühlt ca. 85% Restkapazität. Das ist o.k. Denke aber in den nächsten 1-2 Jahren kommt der auch. Ist sowieso viel zu klein.
 
Nur mal Interesse-halber: Hast Du die Rollenbremsen zuvor gewartet (Spezialfett)?
Nö. Mir wurde immer gesagt, die wären wartungsarm. Wartungsarm ist aber was anders als ständig Fett nachkippen. Meine Scheibenbremsen am Alltagsrad sind wartungsarm. Das hab ich schon deutlich länger als das Lasti und bin mindestens 3-4mal so viele Kilometer gefahren damit. Da hab ich noch nie was gemacht, noch nichtmal Bremsbeläge ausgewechselt.
 
Nö. Mir wurde immer gesagt, die wären wartungsarm. Wartungsarm ist aber was anders als ständig Fett nachkippen.
Hi! Nur um Mißverständnissen vorzubeugen: Man muss nicht ständig Fett nachkippen. Es reicht, wenn man alle 6 bis 12 Monate ein wenig Fett durch das vorgesehene Loch in die Bremse gibt. Wenig. Bei Rollenbremsen reibt Metall auf Metall und ohne Fett wird es erst heiß und später klemmig. Ist konstruktiv einfach so und aber erstaunlich wenig bekannt. Die meisten halten die Bremse für wartungsfrei oder aber sie verstehen nicht, was mit wartungsarm gemeint ist. Ich habe da sogar mal einen Fahrradmechaniker beraten, nachdem ich selbst via Internet dahinter gekommen bin. Eigentlich keine große Sache, nur, dass Shimano das Fett recht teuer verkauft. Dafür benötigt man aber auch nicht viel. Ich hatte in zwei Jahren zwei Male gefettet, ein bisschen nachgestellt, das war's gewesen. Da ich mittlerweile auch Scheibenbremsen fahre, würde ich aus der geänderten Perspektive keine Lanze mehr für Rollenbremsen brechen. Aber es kommt eben auch auf die Art der Anwendung an. Und ein bisschen Pflege. LG!
 
Ja, nachdem meine Bremsen kaputt waren wurde mir das hier im Forum auch erklärt. Da ich noch nie ein Fahrrad für irgendwelche Wartungsarbeiten in eine Werkstatt gebracht habe und bis dato noch nie mit Rollenbremsen in Berührung gekommen bin, ist diese Information bei mir halt nie angekommen und rein technisch gesehen habe ich das Malheur wohl dann selbst verursacht.

Allerdings bin ich nicht traurig darum. Das Umrüsten war ein ganz schöner Akt, vor allem das Umbauen der Nuvinci. Aber die Bremsperformance vor allem hier im mitunter doch recht steilen Geläuf ist so viel besser, dass ich nichts davon bereue.

Mein nächstes Upgrade ist ein gaanz großer Akku. Das winzige 400Wh Ding ist leider doch nicht wirklich ausreichend.
 
@cargomaniac

Der Akku war noch in den ersten zwei Jahren; gerade ein Jahr alt geworden. Insofern war die Sache eigentlich klar, aber trotzdem war ich froh über den unkomplizierten Ablauf. Als Einzelersatzteil halt doch ziemlich teuer....

Mit den Big Apple Plus war ich bis dato eigentlich sehr zufrieden. Ich fahre immer mit Maximaldruck und habe kein überdurchschnittliches walken bemerkt. Ich fand vor allem, dass er relativ leichtgängig war (da fehlt mir am Lasti natürlich der Vergleich). Der Hookworm interessiert mich aber sehr; gerade wegen 2,5" (u.a. deswegen habe ich nach 80mm Schutzblechen gefragt). Schön zu hören, dass der offensichtlich relativ unanfällig ist. Beim Yuba passen vorn auf jeden Fall 2,5" - hinten muss ich probieren, ob die Kette genug Platz auf dem kleinsten Kettenblatt hat.

Viele Grüße
Buledde
 
So, kleiner Zwischenstand meines Douze mit BBS02-Motor nach 2500km:


- Hinterradnabe ist eingelaufen und das komplette Hinterrad wurde von Douze ersetzt.
- Lenkung hat etwas Spiel und ich muss das mal nachstellen. Auch ist die im Vergleich zum Load recht schwergängig: Freihändig fahren ist nicht drin und ich fahre immer ganz kleine Schlangenlinien. Dafür wackelt oder schwingt nichts und das Rad liegt satt auf der Straße.
- Das Knacken aus dem Gebälk (irgendwo vorn) ist verschwunden.
- Der Motor läuft wie am ersten Tag trotz fast ständiger Volllast.
- Der Akku (gekauft bei Gutrad) hat Spannungsrisse im Gehäuse und die Zellen klappern im selbigen herum. Gutrad verweigert nach der x-ten Nachfrage jede Garantie und bietet einen kostenpflichtigen Tausch des Gehäuses an.
- Am Bafang-Display ist inzwischen auch ein kleiner Riss im Kunststoff aufgetreten, ohne Fremdeinwirkung. Wahrscheinlich auch hier ein Spannungsriss, der Kunststoff wirkt sehr spröde. Auf Gutrad hoffe ich da nicht, ich werde das kleben.
- Die SRAM-Kette ist zu 2/3 verschlissen. Nicht schlecht nach so vielen Kilometern und bei der enormen Krafteinwirkung auf den Antriebsstrang.
- Die verbaute Zee-Bremsanlage funktioniert unauffällig und schleiffrei. Die Bremskraft könnte im Vergleich zur MT5 höher sein, sind die Resin-Beläge runter kommen gesinterte drauf.
- Die montierten Big Apples sind unauffällig und laufen gut bei Trockenheit. Verschleiß ist sichtbar, aber im Rahmen. Bei Nässe sind die sehr rutschig und beim Bremsen ist Vorsicht geboten.
 
Achso; gekauft hatte ich das Fahrrad über LittleBigCargo. Da der Deutschland Vertrieb von Yuba aber über elastenrad.de erfolgt und die wiederum zu EBS gehören, ist das Fahrrad eine EBS Umrüstung. Auch der Support lief bei Fragen letztlich über EBS (auch wenn die natürlich zunächst auf den Händler verweisen). Auch dort fand ich mich bisher gut aufgehoben.

Buledde
 
Hallo @Buledde,

hast Du von EBS einen Bafang-Hinterradmotor eingebaut bekommen? Und wenn ja, bist Du zufrieden damit? Wieviele km hast Du denn auf Deinen ersten Akku nun drauf? Funzt noch alles.


L.G. aus dem verregneten München

Cargomaniac
 
Ich habe den Bafang BPM2 in der Vorderradnabe und einen Akku mit 419 Wh. Ich bin im Ergebnis sehr zufrieden damit.

Der Motor ist ausreichend kräftig (ich fahre fast nur auf Stufe 1), Reichweite ist bei mir 80km+; idR mehr als 100km. Ich fahre aber oft über der Unterstützung des Motors. Das Yuba rollt ja sehr gut. Auf Stufe1 ist es auch sehr erträglich, dass keine Steuerung des Motors über Drehmoment erfolgt.

Das der Antrieb nicht über die Kette läuft, finde ich überzeugend. Der BPM2 ist halt kein Direktläufer, man hört ihn deutlich. Das fand ich am Anfang nicht so gut. Jetzt hab ich mich dran gewöhnt. Direktläufer haben andere Nachteile (Größe/Gewicht).

Insgesamt ein angenehmes, funktionierendes und zuverlässiges Low-Tech Setup. Das Rad hat jetzt ca. 9600km, der erste Akku knapp über 6000km, der neue jetzt ca. 3000km. Ca. 500km bin ich ohne Akku gefahren. Der erste Akku hat eigentlich noch super funktioniert; keine Einschränkung der Reichweite oä. Er hat aber nicht mehr geladen; warum auch immer.

Grüße
Buledde
 
- R+M Load HS
- 7/2017
- 95% Pendeln mit 37km pro Strecke
- Absolut serienmäßig
- ca. 12-15.000km/a
(ich gehe davon aus, dass ich ca. 3/4 der Arbeitstage mit dem Rad pendeln kann, derzeit liege ich drüber. Bisher knapp 5000km in den 12 Wochen, also um die 400km/w ). Der Plan, den Zweitwagen zu ersetzen, geht damit auf.
- Nach ca. 1000km Totalausfall, was sich als defektes Verbindungskabel zwischen Motor und Akku herausstellte, Montagefehler mit Zug auf dem Kabel vermutlich. Die Reparatur erfolgte kurz vor Feierabend beim Händler (e-motion technologies in Köln), ich war zu dem Zeitpunkt ca. 2km entfernt - war also effektiv nur eine Sache von einer Stunde. Die Gabelstandrohre zeigen deutlichen Verschleiß, das Hinterrad musste einmal nachzentriert werden, weil sich eine Speiche gelockert hat (das Speichenschloss und ich werden keine Freunde ..... :whistle:). Der Kettentrieb wurde zweimal gründlich gereinigt und bekommt bei jeder zweiten Fahrt einen Schuss Teflon-Kettenfett. Sieht noch gut aus, bin mal gespannt, wann der durch ist.


Tim
 
Nachtrag noch zum Akku: Ich fahre in Berlin natürlich auch keine Berge und pendele immer nur 12km. Der Akku wird also nicht hart beansprucht. Bei Belastung (zB Stufe 5 am Berg) merkt man ihm die günstige Machart an. Wenn ich ihn mal ersetzen muss, würde ich gerne einen mit ein wenig mehr Kapazität und wertigeren hochstromfesten Zellen haben. Aber bei meiner Nutzung passt es schon ganz gut.
 
Auch bei mir sind die Bergfahrten eher wenig und volle Unterstützungsstufe habe ich no gut wie nie verwendet.

Bald soll ja eine neue Zellenqualität(ab 2018) rauskommen, die deutlich mehr Kapazität haben sollten.

Mal schauen, was das bringt.


L.G.
 
- R+M Load HS ...

Ach so, ich sollte wohl noch dazuschreiben, dass ich das Rad auf den 37km zu 90% bei "Vollast" betreibe. Abgesehen von einigen Ortsdurchfahrten und einigen wenigen als solche wahrnehmbaren Kurven sind die meisten Streckenanteile lange Graden auf Landstraßen, ich habe so gut wie immer Maximal-Unterstützung drin und fahre knapp unter der Abregel-Geschwindigkeit.

Die 500Wh-Akkus halten - temperaturabhängig - so zwischen 30 bis 35km, ich muss also einmal wechseln (was 30sec dauert, wenn ich den Stundenlohn für die knapp 500€ Mehrkosten des Dual-Systems rechne, kann ich ein paar Jahre lang wechseln... :D).

Lustig sind die Rennradler, die sich gerne in den Windschatten hängen, ist mir schon zweimal passiert.


Tim
 
Bald soll ja eine neue Zellenqualität(ab 2018) rauskommen, die deutlich mehr Kapazität haben sollten.
Wer sagt das? Mir ist da nix bekannt, ausser dass man vielleicht irgendwann auch mal die Zellen in 20700er Größe kaufen kann, die dann natürlich mehr Kapazität haben, weil sie eben größer und schwerer sind. Passen dann aber nicht mehr in bisherige Akkugehäuse.
 
Lustig sind die Rennradler, die sich gerne in den Windschatten hängen, ist mir schon zweimal passiert.
Das passiert mir recht häufig mit dem S, vor allem wenn ich über die Olympiastraße nach Hause fahre. Ich nehm dann immer etwas Speed raus, damit die noch hinterher kommen, es geht ja leicht bergauf da.
 
So,
nachdem ich nun auch jenseits der 1.000km-Marke bin, auch ein erster Bericht von mir.
Ich hatte mir im Frühjahr (2017) spontan und relativ preiswert ein ca. 5 Jahre altes Bullitt Bluebird '71 aus Dänemark geholt, Ausstattung wohl alles original von LvH mit Alfine 8, Alfine Bremsen und Holzkiste mit Klappsitz.
Das Rad hat mir schon grundsätzlich sehr gut gefallen, aber die Bremsen fand ich nicht so richtig gut (vielleicht hätte auch eine Wartung und neue Beläge und Scheiben gereicht) und die offene Kiste war für den Kindertransport nur bei gutem Wetter wirklich toll. Außerdem wollte ich ursprünglich zumindest die Option haben, auf Riemenantrieb umzubauen.
Ich hatte dann überlegt, dass Rad mit neuen Bremsen und Canopy auszustatten, mich "störte" aber noch immer die fehlende Option für den Riemenantrieb.
Also habe ich das Rad nach 8 Wochen wieder verkauft (den Sitz habe ich behalten) und mir ein neues aufgebaut.
Warum keins von der Stange? Zum einen hatte ich Lust zu schrauben, außerdem wäre ein fertiges Rad deutlich teurer gewesen.

Hersteller - Modell
- LvH Bullitt Clockwork Framekit
Kaufdatum
- 06/2017
Einsatzzweck
- Alltagsrad in der Stadt inkl. Kindertransport
KM Leistung / jahr
- ca. 2 bis 3.000 km
Ausstattung
- VR Alex DM22
- HR Ryde Andra 35
- Alfine 11 Nabe
- Alfine Kurbel
- LvH Honeycomp-Board
- LvH Klapp-Kindersitz
- LvH Canopy
- Speedlifter
- Syncros AM Vorbau 70mm
- Humpert Moon Lenker
- Shimano Deore Bremsen mit XT Scheiben (203mm/180mm)
- Schwalbe Marathon Plus Bereifung
- SKS Schutzbelche fest
- Terry Figura GTC Gel Men

Schäden / Verschleiß
- 1x Scherbe im Hinterrad
- an der Naht ausgerissenes Seitenfenster am Canopy, wird aktuell nach reichlich Diskussion auf Garantie getauscht

nachträgliche Änderungen / Umbauten
Da in den nächsten Tagen nun endlich das neue Canopy auf Garantie eintreffen wird, werde ich die Gelegenheit nutzen und gleich noch ein paar Umbauten vornehmen:
- Vorderrad tauschen, wieder Alex DM22 aber mit Nabendynamo (DH-3D72)
- Lichtanlage von B&M
- Umbau auf Gates Riemen
- ggf. für den Winter andere Bereifung

vorläufiges Fazit
Ich bin insgesamt super zufrieden mit dem Bullitt und würde bei einem Neuaufbau wieder die gleichen Komponenten wählen. Die Alfine 11 läuft problemlos und durch die gleichmäßige Abstufung gefällt sie mir etwas besser als die 8-Gang Variante, wobei grundsätzlich 8 Gänge hier in Hamburg völlig ausreichend wären. Die Deore Bremse hatte ich gewählt, weil sie günstig ist und man die Bremsleitung als Meterware bekommt, da keine besonderen Endstücke notwendig sind. In Verbindung mit den XT-Scheiben macht sie einen sehr guten Job und lässt sich gut dosieren. Mein normales Rad nutze ich eigentlich gar nicht mehr, auch wenn ich ohne Kind, Gepäck oder Einkäufe unterwegs bin, nehme ich nur noch das Bullitt.
Das einzige, von dem ich etwas enttäuscht bin, ist das Canopy: von der Idee und der Funktionalität ist es super, aber die Verarbeitung bzw. Materialwahl ist mies. An einer Seite ist mir auf ca. 15cm das Fenster ausgerissen, an einer anderen Stelle geht eine Saumnaht einfach auf (unbelastet) und der Stoff ist insgesamt auch nicht sonderlich stabil, die kleinste unsanfte Berührung und ein Loch/Riss ist drin. Für den Preis erwarte ich einfach qualitativ mehr. Soll LvH lieber diese ganzen losen Fliegengitter / Sonnensegel weglassen und dafür die Qualität des Restes etwas hochfahren.

Viele Grüße
Kim
 
Das Jahr neigt sich nun fast dem Ende, könnte für meins auch mal was verewigen.

Infos zum Rad:
R&M Load, normales Pedelec, Doppelakku, Nuvinci Schaltung, hohe Seitenwände mit Regenplane, gekauft 2/2017, aktuelle Laufleistung 2400km

Zufriedenheit mit der Austattung:
Doppelakku hätte im Nachinein betrachtet nicht sein müssen, ein Ersatzakku so dazu gekauft wäre günstiger gewesen und hätte es für fast all meine Bedürfnisse getan. Wenn man ein S-Pedelec hat, oder ein 25er chipt, dann ergibt das so schnon Sinn.

Sonst ist alles sehr stimmig. Vom Licht, über die Vollfederung, die dicken Reifen und so weiter. Auch die Schaltung läuft trotz erheblicher Witterungseinflüsse bei minimaler Pflege sehr gut.

Das Regenverdeck mit den Spanngummis ist sehr universell einsetzbar. Es ersetzt manchmal sogar die Verwendung eines Spanngurtes. Wenn ich 3 Kisten Getränke lade, dann spann ich einfach das Verdeck drüber und alles bleibt an seinem Platz. Für den Transport von sperrigeren Sachen, habe ich mir 2 handelsübliche Spanngurte eingepackt, die ich dann bei Bedarf verwende.

Einziges Problem, was mich noch ereilen wird, ist der noch anstehende Kindertransport. Da werde ich irgendwie versuchen müssen, einen Kindersitz samt Regenverdeck so anzubringen, dass im besten Fall das jetzige Verdeck noch normal nutzbar wird. Denke, da muss man ein wenig basteln. Bin da zuversichtlich.

Umbauten/Änderungen:
Die Pedale habe ich schnell gegen ein paar Shimano GR500 getauscht.

Vorne links unten habe ich mir einen Thule-Wimpel eines Kinderanhängers montiert und ihn mit Reflexband beklebt. Er ist 60cm lang und ein sehr effektiver Begleiter, wenn es um die Wahrung eines Mindestabstands geht, dies sowohl bei Fahrzeugen von hinten wie auch von vorne. Manchmal ein wenig hinderlich auf engeren Radwegen, aber man kann ihn relativ einfach abstecken und vorrübergehend an der Seite ans Rad stecken.

Zusätzlich habe ich noch eine Autohupe von loudbycicle.com installiert. Mit einer zweifachen Kabelverlängerung habe ich die Hupe aktuell auch vorne unten links neben der Anbringung des Wimpels an das Rad montiert. Da sitzt sie geschützter als am Lenker und fällt nicht so auf wegen potentiellem Vandalismus.

Nutzung:
Fahre mit dem Rad in einer hügligen Stadt in Mitteldeutschland. Mache damit Transporte aller Art (Pakete, Getränke, Einkäufe, Fahrräder, sonstige sperrige Sachen). Ich fahre eigentlich ausschließlich im Turbomodus und erreiche Laufzeiten von 40-45km mit einer Ladung. Da wird der Doppelakku dann wieder bequem, weil man so oft nicht laden muss. Trotz des bauartbedingt eher schwammigeren Gefühl der Vollfederung, fährt sich das Rad immer sicher und das auch bei schnelleren Abfahrten und schnell gefahrenen Kurven. Das reine Lenkverhalten leidet bei viel Zuladung schon deutlich, aber sofern durch Kurvenlage lenkt, statt einzulenken, merkt man auch davon nicht viel.

Verschleiß/Schäden:
Leider war die 20 Zoll Gabel für das Rad vollkommen unterdimensioniert. Nach etwa 1700km war diese schon ausgeschlagen, hatte keine Schmierung, die Standrohre waren abgerieben und es kam Rost heraus. Und das obwohl ich das Rad bei Regen und längeren Standzeiten sogar mit einem Regenverdeck parke. R&M hat mir dann gegen Aufpreis eine neuere Gabel mit Steckachse samt Laufrad zugeschickt. Diese habe ich vor einer Woche verbaut und hoffe mal, dass die länger ihren Dienst tut.

Kette habe ich nach 2200km getauscht. Was den Kettenverschleiß angeht, habe ich mich an die 0,75er Längung des Rohloffcalibers gehalten. Ich tausche Ketten immer gerne frühzeitig. Der Caliber fiel noch nicht komplett durch, aber ich habe die Kette schon mal getauscht, weil ich schon Räder mit Nuvinci gesehen habe, wo die Kette sehr früh schon durchgerutscht ist. Also vor 0,75er Längung getauscht, trotzdem ist die Kette bei hoher Motorleistung erstmal durchgerutscht. Ich habe sie dann zum Test 30-40 km eingefahren und hatte Glück, sie rutscht nun nicht mehr durch. Aber gut zu wissen, dass man sich nach der Längung des Caliber nicht richten kann.

Die Gummistopfen des Doppelständers waren nach 1500km schon durchgenudelt. Als Ersatz gibt es diese nicht einzeln. Man bekommt nur die Stopfen, samt weiterem Innenleben des Ständerrohres. Das kostet dann auch gleich richtig Geld. Das war ein wenig ärgerlich. Stopfen anderer Hersteller mit 24mm Durchmesser habe ich bisher nicht gefunden, müsste man nochmal nach suchen.

Vorläufiges Fazit:
Würde ich heute wieder ein motorisiertes Rad kaufen, dann würde ich vermutlich das Packster von R&M nehmen. Weiß auch nicht, warum ich mich damals aufs Load eingeschossen hatte. Für Kindertransport und gleichzeitig flexiblen Umbau der Ladefläche wäre es das bessere Rad gewesen. Auf eine Federung hinten könnte ich verzichten, auch wenn sie manchmal echt schön ist, da man ein geiles Sofa-Feeling hat. Einzige, dass das Packster breiter ist, wäre durchaus manchmal ein Unterschied. Ist mein erster Boschmotor in Langzeitnutzung. Bin damit super zufrieden. Seine Zusteuerung ist sehr berechenbar und er regelt immer sauber ab. Wenn man das Rad hier im Flachen über seine 27 km/h Zusteuerungsleistung hinaus knechten will, dann braucht man aber so viel Power, dass ich mich nun auf meine Reisegeschwindigkeit von 27 km/h eingependelt habe und es so hinnehme.

Geplant habe ich noch die Anschaffung eines Bullitt ohne Motor als leichten Aufbau, dass wäre dann ein Rad, was man sportlicher bewegen kann und die Investition der Eigentleistung vermutlich spürbar Sinn ergibt. :)
 
Zurück
Oben Unten