Bremsenmisere bei Lastenrädern

Die Magura MDR-C Scheibe ist an sich eine gute Konstruktion. Habe jedoch die Tage jemanden im Wald getroffen, bei dem die Verbindung Alu Spider/Stahl Reibring niht mehr fest war und die Scheibe so ordentlich geklingelt hat
Kann es sein, dass das die MDR-P war? Ich dachte, die C sei aus einem Stück gefräst.
 
@Milan0 @Schorsche @Schnubu : Bezüglich der Bremsleistung der Zee: die stelle ich nicht grundsätzlich in Frage, vor allem im Downhill und MTB Bereich. Unbeladen bremst sie auch das Urban Arrow problemlos ab bzw. kann ich an der Haftgrenze der Reifen die maximale Verzögerung erreichen. Habe das bergab noch nicht auf die Spitze getrieben, grundsätzlich tut die Zee aber. Am leeren Urban Arrow - aber ein paar kleine Kinder vorne drin und das Gewicht ist zu groß und die notwendige Bremskraft, um die Haftgrenze der Reifen zu erreichen, wird nicht mehr aufgebracht. Verzögert wird noch und das reicht wahrscheinlich auch 90% der Nutzer, aber ich möchte bei einer Vollbremsung die Möglichkeit haben, ein Rad nahezu zum blockieren zu bringen aus 25...30 km/h. Vermute das liegt hauptsächlich an den langen Bremsleitungen (Jagwire) die erst beim Händler befüllt werden und sich auf Grund der Länge entsprechen nicht steif genug sind.
Das Rad habe ich über Jobleasing "erworben" und da möchte und darf ich vermutlich auch gar nicht irgendwelche anderen Bremsen anbauen. Beläge soll ich explizit nur die originalen "Erstausrüster" fahren (glaube das sind Sinter), da die anderen zwar etwas besser bremsen, aber wohl viel zu schnell an ihre Temperaturgrenze kommen und sich auflösen - den Fall gab´s laut Händler schon mal.
Grundsätzlich erwarte ich auch vom Hersteller eines Lastenrades, der damit wirbt einen Autoersatz zu liefern und weit über 5.000€ für sein Rad verlangt, dass er vernünftige Bremsen anbaut.
@easteregg : Was genau für Sättel am neuen Urban Arrow verbaut waren, kann ich dir gar nicht sagen, jedenfalls stand auf den Hebeln CME. Und die Scheibe war etwas dicker als bei der Zee und die Verschleißgrenze früher erreicht.
Wenn die Magura zwar etwas besser bremst, aber sonst rumzickt mit wiederkehrenden Einstellarbeiten bzw. diese schleiffrei einzustellen so ein Problem ist....
Vielleicht sollte ich doch wandeln und mir selber ein Bullit aufbauen :)
 
ich möcht an der stelle anmerken, dass ich vielerorts schon davon gelesen habe, dass die maguras sich schlecht einstellen lassen und nicht schleiffrei zu bekommen wären - vielleicht hab ich auch super viel glück - aber ich hab bei zwei lastenräder exakt null probleme damit. ich konnte keinen erhöhten wartungsaufwand gegenüber shimano slx 2kolben feststellen.

die montage zum zentrieren der zange läuft bei mir immer gleich
1) zange locker montieren
2) bremse anziehen
3) schrauben an der zange anziehen und drauf achten, dass bei der drehung die zange sich nicht nach rechts/links bewegt
4) bremse loslassen

bei neuen belägen kann hier nen schleifen für die ersten 500m beim einbremsen da sein, danach war immer und _dauerhaft_ ruhe (egal ob br665 oder mt5 )
 
Von der habe ich schon in diversen MTB-Foren gelesen, dass die Verzahnung der beiden Bauteile wohl mit der Zeit Spiel bekommt und dann geräuschtechnisch zickt. Deckt sich ja dann, wäre ja aber auch gute Magura-Tradition. Aber wie gesagt, Hörensagen, die MDR-C läuft bei mir prima.
 
@Farbkasten vermute deine Frage ist ernst gemeint? Es wäre eine absolute Fehlkonstruktion, wenn die Gabel das nicht aushält. Die muss sowas aushalten! Eine Vollbremsung ist schließlich kein Missuse sondern im Straßenverkehr immer mal wieder, teils lebensrettender, Alltag. Da das Rad auch in den USA verkauft wird, gehe ich davon aus, dass die Konstrukteure die Gabel richtig berechnet haben, alleine um Klagen und Schadensersatzansprüchen zu entgehen :)
 
Als ich 2014 mein Bullitt als Rahmen-Kit kaufte, war die Vorgabe von L&H: vorne 180 mm, hinten 160 mm. Bis heute bietet L&H nur diese beiden Disc-Größen in ihrem Shop an. Auf älteren Bildern sieht man nichts anderes.

In der Zwischenzeit änderte sich der Steuersatz/Gabelschaft, vielleicht damit auch die zulässigen Bremsscheiben für vorne. Kann schon sein, dass L&H auch mit 203er Scheiben ihren Rahmen prüfen, halte ich sogar für wahrscheinlich. Aber sie würden doch kaum die Grenzbelastung als Standard empfehlen. Und für alle möglichen Versicherungsfälle gilt die Empfehlung des Herstellers.

Auf was ich hinaus will: ich halte die Gabel für die – durchaus logische – Schwachstelle meines Bullitts, also gehe ich pfleglich mit ihr um.
 
Als ich 2014 mein Bullitt als Rahmen-Kit kaufte, war die Vorgabe von L&H: vorne 180 mm, hinten 160 mm. Bis heute bietet L&H nur diese beiden Disc-Größen in ihrem Shop an. Auf älteren Bildern sieht man nichts anderes.

In der Zwischenzeit änderte sich der Steuersatz/Gabelschaft, vielleicht damit auch die zulässigen Bremsscheiben für vorne. Kann schon sein, dass L&H auch mit 203er Scheiben ihren Rahmen prüfen, halte ich sogar für wahrscheinlich. Aber sie würden doch kaum die Grenzbelastung als Standard empfehlen. Und für alle möglichen Versicherungsfälle gilt die Empfehlung des Herstellers.

Auf was ich hinaus will: ich halte die Gabel für die – durchaus logische – Schwachstelle meines Bullitts, also gehe ich pfleglich mit ihr um.
Naja, aber so lange du das Vorderrad zum stehen bekommst, ist die Größe der Scheibe völlig unerheblich. Die maximale Kraft die sich übertragen kann hängt einzig vom Grip des Vorderreifen ab. Die Größe der Scheibe spielt bei Dosierbarkeit, Kraftaufwand, Standfestigkeit etc in verschiedenen Ausprägungen eine Rolle. Die Belastung auf die Gabel bleibt aber gleich, unter der Bedingung, dass du mit der originalen Bremse das Rad zum stehen bekommst...
 
Bin die Gabel mit Straight-Schaft gefahren und jetzt mit tapered. Mein Eindruck ist, die Steifigkeit hat sich verbessert. Beide hatten 203mm Scheiben. Angst daß etwas bricht hätte ich keine. Die Länge der kleinen Gabel ist sogar vorteilhafter als bei einer 29" Gabel. 220 oder größer würde ich auch einbauen. Bei größeren Durchmessern muss man nur mit der Kraft auf den Bremshebel vorsichtig sein.
 
Bin gerade auf Grunde des Fadens über folgendes Bild gestoplert (Quelle).

1626412519353.png
 
Moin,

zum Bullitt: Die 2014´ er Specs kenne ich nicht. Allerdings ist die aktuelle Bremsscheibengröße von LvH 200/180 (v/h). Ich hätte auch keine Sorgen mit einer 220 ´er Scheibe bei der kurzen/tapered Stahlgabel. Ebensowenig mit einer 200´er Scheibe hinten. Der einzige Grund, warum ich z.B. hinten eine 180 ´er fahre, ist das sie in der Teilekiste vorhanden war.

An eine der typischen 20 Zoll Kinderfedergabeln würde ich aber auch keine 220 ´er Scheibe bauen. Die Buchsen bekommen ja schon beim anschauen Spiel. ;)
 
Hast du schon mal die Gabel gefragt, ob solche Bremskräfte noch in ihren Möglichkeiten liegen?
Im Zusammenhang mit dem Steuersatz halte ich das durchaus für einen wichtigen Punkt. Auf Gabel und Steuersatz wirken mit die größten Kräfte. Wobei entscheidende Einflußgrößen auch Bremsverhalten, Beladung, Fahrergewicht, Topografie etc. sind. Wenn jemand regelmäßig in bergigem Gelände, mit Beladung (Kinder, Werkzeug) immer mit Wonne in die Zange greift, dann ist das eine stetige Belastung für die Gabel, den Steuerkopf (und nicht zuletzt das Laufrad). Das sollte man spätestens bei der Kontrolle des Lagerspiels merken. Eine 20er Gabel mit tapered Steuersatz ist standfest, die hält auch Vollbremsungen. Ob man dem System mit dauerhaftem Volllastbremsen einen Gefallen tut, darf bezweifelt werden. Wenn ein Bauteil dann nachgibt, wäre das noch lange keine Fehlkonstruktion, sondern unsachgemäße Verwendung.

Prinzipiell beobachte ich das Overpowering der letzten Jahre mit einem gewissen Amusement. Vor 20 Jahren hat man sich vor der Bremspower von V-Brakes förmlich gefürchtet, seit der Verbreitung von Scheibenbremsen wachsen die Scheiben und Anzahl der Kolben gefühlt jedes Jahr. Und jedes Jahr kann man sich gar nicht mehr vorstellen, sich mit der Bremse vom letzten Jahr überhaupt auf die Straße getraut zu haben. :oops:
 
Richtig. Ich fahre am Pendelrad Cantilever Bremsen. Irgendwo habe ich da mal einen Spruch gehört,

V Brakes stoppen, Cantis verzögern, da ist was dran :D
 
Bzgl. der MDR-P-Disc und Geräuschen: Ich kann bestätigen, dass sie neben den normalen Bremsgeräuschen bei wärmeren Temperaturen schnarrende oder kratzende Geräusche macht. Nicht laut, aber hörbar. Der Reibring hat Spiel am Spider und arbeitet in den Nieten. Das kann man beim Vor- und Zurückruckeln bei angezogener Bremse gut reproduzieren. Fühlt sich an, als ob die Disc oder der Bremssattel locker wäre, ist aber die Disc selbst.
 
Schwimmend gelagert also. Das gab es bei Magura schon vor über 20 Jahren. Damals war es der Bremssattel. Weil ein Kolben fest war, zentrierte sich der Bremssattel automatisch beim Zug am Bremshebel.
Technisch ist es sinnvoll die Scheibe zweiteilig zu bauen. Damit verhindert man Verzug durch große Temperaturunterschiede. Beim Fahrrad fehlen die Nebengeräusche durch Motor, sonst würde das Schleifgeräusch während der Fahrt untergehen.
 
Ich möchte diesen Thread nochmal hochholen und fragen, ob jemand mit dem Urban Arrow und größeren Scheiben vorne bereits Erfahrungen machen konnte, beziehungsweise da Informationen vom Hersteller erhalten konnte. Ich möchte vorne die 180er auf 203 oder besser 220 umbauen, finde aber keinerlei Zulassungsinfos dazu. Hier meinte ja auch jemand, dass sich die Kraft auf die Gabel durch eine größere Scheibe nicht verändert, höre aber überall, dass man unbedingt auf die Zulassung der Gabel achten solle..
 
Zurück
Oben Unten