Bremsenmisere bei Lastenrädern

Bei Magura finden sich im Bremsenworkshop zulässige Gesamtgewichte (Seite 2) für verschiedene Disc-Kombi's der Storm/Storm SL :sneaky:
Und auf Seite 16 das Kapitel "richtig Bremsen"...möglicherweise auch interessant für Einige.

Und um mal beim 2-Rad zu bleiben: bei meinem Douze mit Bionx reicht mir ob der Reku die verbaute Kombi (180/160 äh...glaube ich jedenfalls).
Mit der Bremshebel-Reku ist da Nix mit Temperaturproblemen, auch wenn ich die Ladung ausreize :cool:
 
Bei der Dimensionierung der Vorderradbremse sollte man aber auch beachten, dass man Lastenräder auch mal leer fährt. Eine starke Bremse vorn kann dann je nach Untergrund leicht zu einem blockierenden Vorderrad führen (wenn man abrupt bremsen muss) und das ist nicht so schön (heute unfreiwillig experimentell untersucht).
 
Nö, nicht unbedingt. Mein EL ist schwerer!
Echt, wie schwer ist denn dein Hobel? Meiner wird zunächst mit 11fach Kettenschaltung und ohne Zusatzantrieb gefahren. Ich will unter die 30 Kilo kommen. ;)

Und um mal beim 2-Rad zu bleiben: bei meinem Douze mit Bionx reicht mir ob der Reku die verbaute Kombi (180/160 äh...glaube ich jedenfalls).
Mit der Bremshebel-Reku ist da Nix mit Temperaturproblemen, auch wenn ich die Ladung ausreize :cool:
Ja, so'ne Rekuperation ist gerade für Lastenräder echt ein Segen zur Bremsenschonung. Bis zu welcher Geschwindigkeit wirkt die eigentlich?

Bei Magura finden sich im Bremsenworkshop zulässige Gesamtgewichte (Seite 2) für verschiedene Disc-Kombi's der Storm/Storm SL :sneaky:
Sehr interessant, maximal 200kg und dann ist in der Maximalausführung (2x203er Storm-Rotor) Schluss. Bei 180/160 wäre schon bei 130kg Essig. Also nutzen die meisten ihre Bremsen außerhalb der Spezifikation.
Ich lese das erste Mal von einem Hersteller, der sich auf Gesamtgewichte bezieht. Hoffentlich lesen das die Hersteller der Lastenräder auch mal.

Bei der Dimensionierung der Vorderradbremse sollte man aber auch beachten, dass man Lastenräder auch mal leer fährt. Eine starke Bremse vorn kann dann je nach Untergrund leicht zu einem blockierenden Vorderrad führen (wenn man abrupt bremsen muss) und das ist nicht so schön (heute unfreiwillig experimentell untersucht).
Stimmt, bei einem 20"-Rad reicht eine 160er Disc von der reinen Bremskraft her aus. Eine 203er wirkt zunächst erst einmal überdimensioniert, aber der Standfestigkeit tut das wiederum sehr gut und 230kg Gesamtgewicht tun ihr Übriges. Aber meine Erfahrung bei blockierendem Vorderrad ist die, dass das Load stoisch gerade aus geht. Bei einem normalen Rad hätte man sofort die Physik gegen sich und würde unweigerlich gen Aspalt tendieren.;)
 
Aber meine Erfahrung bei blockierendem Vorderrad ist die, dass das Load stoisch gerade aus geht. Bei einem normalen Rad hätte man sofort die Physik gegen sich und würde unweigerlich gen Aspalt tendieren.;)
Bei Geradeausfahrt habe ich die gleiche Erfahrung mit dem Bullit gemacht, aber wenn man schon ein bisschen in der Kurve ist klappt das nicht mehr so. (Da sollte man natürlich auch nicht bremsen, aber andere Radfahrer umfahren, blos weil sie auf dem Fußweg fahren, wo man sie nicht erwartet ist ja auch keine Alternative)
 
Rekuperation ist gerade für Lastenräder echt ein Segen zur Bremsenschonung. Bis zu welcher Geschwindigkeit wirkt die eigentlich?
Das Tempo ist egal. Ab ca. 70kmh geht der Bionx wohl in die Zwangsreku (soweit war ich noch nicht...nur gelesen).
Allerdings geht Reku nur wenn "Platz" im Akku ist. Zum richtig zecken darf der nicht mehr als 3/4 voll sein.
Wichtig ist das Reku noch bevor die Beläge greifen mit dem Bremshebel ausgelöst wird :)
...isch super (y)
 
Das Tempo ist egal. Ab ca. 70kmh geht der Bionx wohl in die Zwangsreku (soweit war ich noch nicht...nur gelesen).
Allerdings geht Reku nur wenn "Platz" im Akku ist. Zum richtig zecken darf der nicht mehr als 3/4 voll sein.
Wichtig ist das Reku noch bevor die Beläge greifen mit dem Bremshebel ausgelöst wird :)
...isch super (y)
Echt? Der Bionx-Vertrieb hat mir mitgeteilt, dass ab einer Geschwindigkeit von mehr als 30km/h die Rekuperation nicht mehr möglich ist, um das System (Motor -> Hitze/Batterie --> Überlast) zu schonen. Das fände ich sehr schade, denn gerade bei hohen Geschwindigkeiten macht so ein System viel Sinn.
Dann wird es aber Zeit, mal die 70km/h anzupeilen! ;)
 
Hmm...klingt mir ja etwas zu pauschal was "dein" Vertrieb da sagt :eek:
Es sind sehr viele SW-Versionen im Umlauf, die mit diversen Optionen kombinierbar sind...jede etwas Anders.
Auch LR-Größe, Akku und Baugröße des Motors spielen eine Rolle.
Der Vertrieb wird für die aktuellen Modelle sprechen, der Generationswechsel ist gerade zur Jahresmitte erfolgt.

Prinzipiell gibt es 3 Sorten Reku, die mir mit dem (alten) G2-Modell zur Verfügung stehen:
1. Bremshebelreku - diese wird im Menü auf einen bestimmten Wert festgelegt und mit dem Bremshebel ausgelöst (kann dann mit +/- variiert werden)
2. Konsolen- oder Daumengasreku - ausgelöst per Taste (da musst du ganzschön hoch und runterscrollen, wenn du zwischen Reku und Unterstützung wechselst)
3. Zwangsreku - die ist zum Schutz von Motor/Elektronik...und durch den Motor mit der LR-Größe bestimmt

Es stimmt aber schon: bei etwa 25-30kmh ist der Motor im Optimum/Maximum der Reku - bist du langsamer, kommt nicht genug Power - bist du schneller, steigt die erzeugte Spannung, und so muss vom Controller der Rekustrom abgeregelt werden (Controller+Akkuschutz), was sich durch Reduzierung der Reku auch bemerkbar macht :(
Die Reku voll aufgedreht ist schon echt mächtig (im Pedelecforum habe ich was von gemessenen Peaks bei knapp 1,5KW gelesen). Und sorgt daher recht zuverlässig dafür, das du Tempo 30 nicht überschreitest...wenn doch, wartet da ne kalte Bremse :cool:
Soweit so sinnig :)

Bis zur Zwangsreku bin ich noch nicht gekommen...Neues bike, Flachland, meist Stadtverkehr und bis Anschlag beladen...laufenlassen?...nö, da bin ich CDU-ler...:rolleyes:
Die Freaks im Pedelecforum berichten, das Zwangsreku auch bei vollem Akku funktioniert (bei 20" wohl sogar schon bei ca. 35kmh).
Warum dann die vom Fahrer gewollte Reku an den Akku gekoppelt ist, erscheint mir daher etwas hirnlos...o_O

Dann wird es aber Zeit, mal die 70km/h anzupeilen! ;)
:eek: Du legst den Finger aber genau in die blutende Wunde (y) (Der Bionx ist der Erste von meinen 3 Motoren, mit dem ich (nach 6 Wochen oder 600km) nicht zufrieden bin :censored:)
Das werde ich kommendes Wochenende mal testen...
 
Die Sache mit den Bremsen war mir bisher nie bewusst. Seit zwei Jahren fahre ich Bullitt mit Hund. Systemgewicht: 140 KG. Die Standart-Bremse (Tektro Auriga Comp) war zumindest im Flachland immer ausreichend. Da ich nun mittlerweile im Mittelgebirge fahre, hält nun eine Vierkolbenbremse Einzug - um Luft nach oben zu haben, zur Sicherheit.

Wenn ich mit der wertvollsten Last - also Lebewesen - fahre, dann sowieso wesentlich langsamer und immer vorausschauender. Auch bricht mir das Vorderrad ziemlich schnell aus, wenn ich heftig auf die Eisen steige. Das ist mir schon einmal passiert. Mit mehr Biss (Vierkolben), muss man da noch umsichtiger fahren.

Insgesamt kann ich dem Topic-Ersteller aber voll zustimmen: Da werden Räder mit völlig unterdimensionierten Bremsanlagen verkauft. Für Stadtfahrten im Alltag sicherlich im weitesten Sinn tragbar. Wird es aber schneller und bergiger, dann sind schnell Grenzen erreicht. Mittlerweile bietet L. vs. H. zumindest an E-Bikes "Wurfanker" (MT5) an.
 
Mein Rapid habe ich mit der Tektro Auriga mit 180 v/h bekommen. Bremsleistung war nicht so dolle - Druckpunkt eine Katastrophe. Jetzt sind Magura MT5 verbaut. Zuerst mit 180er und dann auf 203er umgerüstet. Bremsleistung gut und Druckpunkt auch. Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass für mich der Unterschied 180 - 203 nicht riesengroß ist. Typisch Mann würde ich sagen....beim Fahrrad kann man sich "dicke Hose" ja noch ein bisschen leisten :whistle::LOL:
 
203 / 180 lt. telefonischer Aussage sollte 203 hinten kein Problem sein....denke ich auch
 
Schöner Faden.

Bremsen sind ein Thema das mich schon seit x Jahren beschäftigt. Denn wer mal aufgrund einer überhitzter Bremse die Kurve nicht gekriegt hat, der macht sich Gedanken.

Aber was ich zum Thema beitragen wollte. Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Bremskraft ab einer gewissen Temperatur anfängt nachzulassen. Dies kann bedeuten, dass eine Bremse kalt super funktioniert. Aber wenn ich den Berg runter bin und vor der Kreuzung bremsen will sie nur noch (zu-)schwach bremst.
Das Beispiel mit den 20hm von Seite 2 find ich super auch wenn 20hm lächerlich sind.
Hier in der Nähe hat es eine Strasse bei welcher nach ca 40hm eine enge Kurve kommt. Wenn man aus dieserraus ist geht es nochmals 40hm runter bis eine 30er Zone kommt. Dorft bin ich schon oft mit gut Ladung runter. Beim letzten mal war es schon spät Abends und kein Verkehr. Da wollte ichs mal wissen.

Tempo weiss ich nicht, aber 60km/h spitze waren es sicher. Unten war meine Bremse so heiss das die Floating-Discs (205 und 185) meiner Dh-Bremse am knacken war und die Bremskraft sich schon anfing zu verringern.
Ich bin mir sicher eine XC-Bremse mit kleinen Scheiben hätte Probleme verursacht. Zum vergleich die alte XT mit 160er Scheiben am Rad meiner Frau war unten gerademal handwarm. Ihn Ihrem Fall reden wir von ca. 65kg (Frau und Rad) gegen ca. 140kg.

Das andere Extrem auf dieser Strecke wäre mit schleifender Bremse runter zu fahren. Da dürfte dann innert kürze jedes Bremssystem an seine Grenzen kommen.

Daher vertrete ich ganz klar die Meinung das 180er Scheiben an einem Lasti pflicht sind.
 
Bremsen bei Bergabfahrt ist das eine. Gefahrbremsung das andere. Blöd, wenn es auf einander trifft.
Hier gibt es nur flaches Land. Da reicht dann schon fast eine Rollenbremse.
 
Mein Reden seit langer Zeit. Ich verstehe auch nicht, wie man an Lastenrädern Rollenbremsen und ähnlichen Schrott verbauen kann. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die Lastenräder traditionell ohne Motor waren und aus Ländern ohne nennenswerten Steigungen/Gefällen. Bei 10-15km/h reicht vielleicht auch eine Rollenbremse. Aber heute, wo die Räder mit Motor problemlos 25 erreichen und das auch mit 200kg+ Gesamtgewicht sind die schon im Flachland überfordert. Ich hatte schonmal einen Beinaheunfall, weil sich ein Autofahrer direkt vor mich gedrängelt hat und dann eine Vollbremsung hingelegt hat. Da hätte meine heute verbaute Bremse problemlos gereicht, die Rollenbremse nicht.

Und was das "Bremsen können" anbetrifft: das funktioniert halt nur wenn man alleine auf der Strasse ist. Auf dem täglichen Arbeitsweg meiner Frau z.B. ist so ein Gefälle innerorts, ca. 10% und etwa 50hm. Da ist Tempolimit 40 und die meisten Autos halten sich dran bzw. bremsen vor Kurven noch deutlich stärker runter. Da steht man dann schonmal fast die ganze Zeit auf der Bremse. Seit ich den Rollenmist durch die Zee mit 203+180 ersetzt habe fährt man da entspannt statt mit Angst runter.

Und zum DD-Motor: ich fahre so einen (BionX) in einem Nicht-Lasten-S-Pedelec. Die Reku ist super und funktioniert problemlos bei >30km/h. Bremshebelreku auf max gestellt reicht übrigens nicht, um die 30 zu halten oder darunterzukommen, auch bei nicht besonders starken Gefällen.

Am Lastenrad bin ich skeptisch, was DD-Motoren anbetrifft. So schön die Reku bei starken Gefällen wäre, die Motoren schaffen es halt auch nicht, ein Lastenrad solche Steigungen raufzubringen. Die alten BionX eh nicht, die D-Motoren sind nach Aussagen von Besitzern aber auch mit zweistelligen Steigungsprozenten und Gesamtgewichten über 200kg überfordert.

Ich denke ordentliche Fahrradbremsen reichen aus, Doppelscheiben braucht man nicht, das sind nur wieder Spezialteile. Aber was ordentliches verbauen ist doch nicht zuviel verlangt. Wieso kann man bei einem Rad für 5k€ nicht einfach mal eine Bremse verbauen, die 50€ teurer ist und dafür ausreichend dimensioniert? Oder zumindest wenigstens die größten Scheiben verbauen?
 
nachdem ich letztens erst _WIEDER_ die vorfahrt von nem rechtsabbieger geschnitten bekommen habe, kann ich jedem nur nochmal ans herz legen, da genau drauf zu achten. an nem gefällt entspannt runter gerollt, vielleicht 30km/h mit nem leeren lastenrad ... hätte ich da auch nur n hauch schlechtere bremsem gehabt, wäre ich dem autofahrer einfach in die seite geknallt, so kam ich sehr knapp noch zum stehen...
 
Zumal es im Motoren- und Konäktiwiti-Bereich ständig Fortschritte gemacht werden...
Die Wattzahlen steigen, die Drehmomente der Motoren erreichen inzwischen PKW-Dimensionen. Selbst voll beladen ist mein Load in der Ebene mit 45km/h gut fahrbar. Da sollte bei der Bremse nicht gespart werden und auch hier entsprechend modernes (vor allem standfestes) Zeug nach dem aktuellen Stand der Technik verbaut werden. An einem 3.000-5.000 Euro Hobel haben unterdimensionierte Low-Budget-Bremsen gar nichts verloren.
Was kostet eine MT5, eine Zee (o.ä.) für Endverbraucher? Zum Teil keine 200 Euro! Hersteller bekommen bei entsprechenden Stückzahlen weitere Rabatte. Das entspricht etwa 6 bis max. 10%, was die Bremsanlage an einem Lastenrad kostet. Ich möchte den Herstellern nun wirklich nicht Pfennigfuchserei vorwerfen, und Ihre Gewinne sollen sie ruhig maximieren, aber an essentiell wichtigen Teilen darf nicht gespart werden.
 
Man muss das ganze ja nicht dramatisieren. Aber ich denke auch, dass es auf die sagen wir mal 50-100 Euro mehr nicht mehr ankommt für eine gute Bremse.

Was man auch noch bedenken sollte. Je mehr Handkraft jemand hat, je doller kann seine Bremse zubeissen. Will heissen eine schwächere Person kann nicht das maximum aus der Bremse rausholen. Dank E-Antrieb hingegen auch mal 45 fahren in der Ebene.
 
Zurück
Oben Unten