Bremsen und Bremsbeläge Popal/Aitour/Adore/Cangoo "Noon"

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Lastenrad
Aitour "Family S" (auch Cangoo Noon, Popal Noon oder Adore Straight)
Ich bin einigermaßen fassungslos. Da ich ja feststellte, dass in meiner Region kein Mechaniker an das o.g. Rad rangehen mag (im Winter darf ich es in einer Nachbarstadt in Inspektion geben) - habe ich über die bislang gefahrenen 450km selbst die grundlegenden Arbeiten gemacht - also z.B. Kurbelschrauben auf 40Nm festgezogen, Drehschmemel kontrolliert, Kette gefettet und nachgespannt, lose Speichen identifiziert usw.
Nun fiel mir nach dem Ketten-Nachspannen auf, dass die Hinterrad-Bremse nicht stark packt - das hat sie nie getan, aber nun ist die Bremsscheibe nochmals von den schon auf Anschlag montierten Belägen weggerückt. Gegenwärtig greift der Belag nur noch zur Hälfte auf die obendrein gezackte Scheibe - der Bremssattel ist so nah an die Scheibe gerückt, wie es irgend möglich ist.
Ich habe jetzt alle 3 hydraulischen Bremsen angesehen, die Beläge an den beiden Vorderrädern sind noch dick und gut und packen, die rückwärtigen Beläge wirken unschön, bröselig, schon halb abgefahren.
Nur: wo bekomme ich Ersatz her? Irgendwie hatte ich beim Kauf die Idee, dass man bei 3.899,-- Euro Kaufpreis (das ist der jetzige Kurs, wir bekamen es etwas günstiger, wiewohl wir mit Ersatzakku auch auf 4.500 kamen), dass man also zumindest mit Standard-Teilen rechnen darf - wie ja auch eine Shimano Nexus-Nabenschaltung und eben der Ananada M100 verbaut sind.
Die Bremsen allerdings haben keinen Namen, sondern nur kryptische Teilenummern:
Bremse (Sattel) vorn rechts: LM10900
Bremse (Sattel) vorn links: KM22220
Bremse (Sattel) hinten: LM11377
Beläge hinten: A121
Die Beläge vorn waren noch zu dick, um gelöst zu werden, sie ließen sich einfach nicht herausziehen.
Alle 3 Beläge haben gemein, dass sie magnetisch sind und in die Bremssättel eingelegt werden können.
Ich finde alle diese Bezeichnungen nirgendwo.
DSCN0695.JPGDSCN0691.JPG
DSCN0690.JPGDSCN0683.JPG
Hat jemand eine Idee, wie ich an Ersatz komme?
Vielen lieben Dank fürs Lesen....
 
@Matze Ja, denke ich auch. Sehr uunterschiedliche Preise werden da ja aufgerufen. Das, was als A121 bei mir verbaut ist, hat ja sogar Rost angesetzt, obwohl das Lastenrad noch kein Wasser gesehen hat (jedenfalls nicht nach Lieferung). Ich fürchte, die Rahmennummer sagt mir, dass es irgendwo 2 Jahre rumgestanden hat, bestenfalls in einem Überseecontainer. Das würde auch den Flugrost erklären. Will sagen: Die bisherigen Beläge sind wohl eher im 2,99er Bereich als im 22,99er Bereich *lächel*
 
Die Beläge vorn waren noch zu dick, um gelöst zu werden, sie ließen sich einfach nicht herausziehen.
Hä, wie jetzt? Irgendwie müssen die doch auch da rein gekommen sein?
Ich kaufe bei Noname Bremsbeläge (hatte ich letztens bei einem Aldi Fahrrad) immer nach Optik. Ich würde es auch erst einmal mit den KS-D220 versuchen. Ich kann nicht erkennen welches der vordere und welches der hintere Bremssattel ist. Aber sind nicht in beiden die gleichen Beläge?
 
Hä, wie jetzt? Irgendwie müssen die doch auch da rein gekommen sein?
Ich kaufe bei Noname Bremsbeläge (hatte ich letztens bei einem Aldi Fahrrad) immer nach Optik. Ich würde es auch erst einmal mit den KS-D220 versuchen. Ich kann nicht erkennen welches der vordere und welches der hintere Bremssattel ist. Aber sind nicht in beiden die gleichen Beläge?
Ich wollte halt keine Kraft GEGEN die Hydraulik ausüben - ohne Not, denn die Beläge sind tatsächlich noch sehr dick und wirken gleichmäßig abgefahren - was das Bild, welches die vorderen Bremsscheiben bieten, bestätigt. Die Bremse zieht auch nicht einseitig, in dem Fall habe ich mir gedacht: "Don't change a running system". Vielleicht sind die Beläge ja auch eingesetzt worden, bevor die Hydraulikflüssigkeit befüllt wurde? Nur so als Idee. Aber ja, vermutlich hätte ich (wie das oft empfohlen wird) mit einem schmalen Inbus genug Platz schaffen können.
Der hintere Sattel ist der LM11377. Die Beläge im hinteren Sattel scheinen flacher zu sein als die sehr dicken Beläge in den beiden vorderen Sätteln. Um das festzustellen, müsste ich die vorderen auch ausbauen und schauen, ob da der selbe (plagiatsspezifische) Code drausteht - A121. Würde mich aber wundern, denn da die hinteren Beläge nur zu 2/3 die Bremsscheibe umfassen (nach dem Ketten-Einstellen jetzt noch weniger), sieht man die Kante, wo sich die Scheibe "reingefressen" hat - und die Beläge waren von vornherein dünner oder es sind gebrauchte Beläge verbaut worden. Der abgebildete Zustand ist NACH Anschleifen.
Da in beiden Vorderrädern auch unterschiedliche Schläuche sind und unterschiedliche Ventile waren, würde mich das nicht verwundern, wenn da obskure Teile verbaut wurden. Der Rost an den Metall-Teilen der Bremsbeläge wundert mich eben auch.
Jetzt geht es erst einmal darum, die Hinterradbremse so gut wie möglich zum Greifen zu bringen, deshalb werde ich es eben mit den KS-D220 versuchen, ich sehe auch keine Alternative. Der Importeur sagt mir, er wisse solche Details nicht.
Dass in den vorderen und dem hinteren Sattel die gleichen Beläge verbaut sind, ist fraglich, weil eben alle drei Bremssättel unterschiedliche Teilenummern tragen. Und keinen Hersteller haben :-(
Da kauft man sich ein ganz neues Hobby *lol*
 
Da hast du Recht, so lange die vorder Bremse gut funktioniert lass sie am besten wie sie ist. Wenn sie aber abgefahren ist, kannst du die Bremskolben beruhig nach hinten drücken um die neuen Belege einzusetzen.
denn da die hinteren Beläge nur zu 2/3 die Bremsscheibe umfassen
das verstehe ich nicht richtig. Der Reibbelag der Bremsbeläge muss vollständig auf der Bremsscheibe aufliegen. Ansonsten besteht die Gefahr, das sich auf beiden Belegen eine Kante bildet die irgendwann höher ist als die Bremsscheibe dick ist. Das lässt die Bremskraft auf 0 sinken. Kannst du mal ein Bild vom hinteren Bremssattel im angebauten Zustand machen, am besten von der Seite. Nicht das der IS2000 Adapter falsch herum montiert wurde.
 
Würde mich aber wundern, denn da die hinteren Beläge nur zu 2/3 die Bremsscheibe umfassen (nach dem Ketten-Einstellen jetzt noch weniger), sieht man die Kante, wo sich die Scheibe "reingefressen" hat
Wenn du beim Kette spannen das Hinterrad in den Aussfallenden nach hinten geschoben hast, musst du auch den Bremssattel neu ausrichten. Sonst was @bollerbirne sagt. Es sollte auf jeden Fall die gesamte Fläche der Bremsbeläge genutzt werden. Umgekehrt gibt es breite und schmale Beläge, so dass die Bremsscheibe dann bei bei ungünstiger Kombination nur teilweise genutzt wird.
 
Da hast du Recht, so lange die vorder Bremse gut funktioniert lass sie am besten wie sie ist. Wenn sie aber abgefahren ist, kannst du die Bremskolben beruhig nach hinten drücken um die neuen Belege einzusetzen.

das verstehe ich nicht richtig. Der Reibbelag der Bremsbeläge muss vollständig auf der Bremsscheibe aufliegen. Ansonsten besteht die Gefahr, das sich auf beiden Belegen eine Kante bildet die irgendwann höher ist als die Bremsscheibe dick ist. Das lässt die Bremskraft auf 0 sinken. Kannst du mal ein Bild vom hinteren Bremssattel im angebauten Zustand machen, am besten von der Seite. Nicht das der IS2000 Adapter falsch herum montiert wurde.
Werde ich machen, und ja, bezeichnenderweise zeigt die Markierung "Up" nach unten :) Ich sehe bislang nur nicht, wie sich der Sattel in irgendeiner Weise anders montieren ließe. Andererseits habe ich festgestellt, dass ich die Werks-seitige oder Importeur-seitige Montage des Rades (ich weiß nicht, wer was gemacht hat) bereits an vielen Stellen korrigieren musste: falsch justierter Kettenkasten hat Nabenschaltung blockiert, Akkuschiene war mit Spaxschrauben durch die Bodenplatte getackert (ohne Vorbohren) = gerissenes Holz und wacklige Halterung. Speichen waren bereits bei KM-Stand 50 locker, Kurbelschrauben nicht mit Drehmoment angezogen, LED-Lampe auf verbogenem Träger (Transportschaden), unterschiedliche Schläuche und Ventile in den Vorderrädern, Mantel nicht richtig montiert usw. Würde mich also nicht wundern - dass u.U. die Hydraulikleitung zu kurz ist und deshalb der Sattel falsch montiert wurde. In der gegebenen Ausrichtung ist er maximal Richtung Scheibe "auf Anschlag", und greift nur über 1/2-2/3 der Scheibe. Werde ich fotografieren. Und genauer nachdenken.
 
Wenn du beim Kette spannen das Hinterrad in den Aussfallenden nach hinten geschoben hast, musst du auch den Bremssattel neu ausrichten. Sonst was @bollerbirne sagt. Es sollte auf jeden Fall die gesamte Fläche der Bremsbeläge genutzt werden. Umgekehrt gibt es breite und schmale Beläge, so dass die Bremsscheibe dann bei bei ungünstiger Kombination nur teilweise genutzt wird.
Nur dass der Bremssattel gegenwärtig bereits maximal Richtung Scheibe geschoben ist und bereits im Auslieferungszustand nur höchstens 2/3 der Scheibe in Kontakt mit den Belägen kam. Könnte auch ein Planungs-, Konfigurations- oder Montageversagen sein.
 
Wenn du beim Kette spannen das Hinterrad in den Aussfallenden nach hinten geschoben hast, musst du auch den Bremssattel neu ausrichten. Sonst was @bollerbirne sagt. Es sollte auf jeden Fall die gesamte Fläche der Bremsbeläge genutzt werden. Umgekehrt gibt es breite und schmale Beläge, so dass die Bremsscheibe dann bei bei ungünstiger Kombination nur teilweise genutzt wird.
Ich sehe leider nicht, welche anderen Beläge in den Sattel passen könnten - als höchstens die angesprochenen Hayes-Beläge, über deren Existenz ich ja schon froh bin, da "A121" ohne Hersteller und andere Angaben nicht existent zu sein scheint.
 
Ich hoffe, diese Bilder machen die Einbausituation deutlich - u.a., dass man mit dem Sattel nicht mehr der nach hinten rückenden Bremsscheibe folgen kann (nach Ketten-Nachspannung). @bollerbirne @ol4f
Viele Grüße und Danke für's Interesse!


20230927_103416.jpg20230927_103503.jpg20230927_103451.jpg
 
Hm, jetzt bin ich überfragt. Ich würde in so einem Fall in meine Bremsenkiste wühlen bis ich einen geeigneten gefunden hätte. Bei dir sitzt der Bremssattel definitiv zu hoch? Durch die Langlöcher wäre nicht sicher, ob sich der Herstellen überhaupt an den IS2000 Standard gehalten hat. Es kann aber auch sein, das durch den Rahmen (kann man auf den Bildern schlecht erkennen) kein anderer Adapter passt. Dann könntest du eventuell eine größere Bremsscheibe ausprobieren.
 
Hm, jetzt bin ich überfragt. Ich würde in so einem Fall in meine Bremsenkiste wühlen bis ich einen geeigneten gefunden hätte. Bei dir sitzt der Bremssattel definitiv zu hoch? Durch die Langlöcher wäre nicht sicher, ob sich der Herstellen überhaupt an den IS2000 Standard gehalten hat. Es kann aber auch sein, das durch den Rahmen (kann man auf den Bildern schlecht erkennen) kein anderer Adapter passt. Dann könntest du eventuell eine größere Bremsscheibe ausprobieren.
An eine größere Bremsscheibe habe ich auch schon gedacht. Ich darf das Fahrrad ja "im Winter" bei einem relativ zugänglichen Laden abgeben, der nicht direkt "blockte" wegen des Imports. Viele wollen ja nur Räder reparieren, die sie selbst verkauft haben - und der hier hätte mir das Rad tatsächlich auch selbst verkaufen können, sagte aber explizit, es wäre ihm lieber, ich würde anderswo kaufen und dann zu ihm zur Wartung kommen. Kompliziert. Lange Rede, kurzer Sinn - er hat mir signalisiert, ich solle dann "nach der Saison" um einen Termin bitten, weil die 3-Räder bei ihm mit Spanngurten in die Schwebe gebracht werden und der Aufwand eben viel höher sei. Da kann ich dann die Bremse nochmal ansprechen.
Das von der Konzeption her eventuell keine "Goldstandards" eingehalten wurden - vermute ich sehr. Ist halt eine Fernost-Konstruktion im Outfit eines Bakfiets. Weiß man vorher nicht, wenn es heißt - "aus Holland importiert". Erst hinterher geht man dann hin und verfolgt die "Steps" der Lieferung und weiß halt - es ist maximal aus Komponenten in Holland zusammengeschraubt worden.
Wenn die No-Name-Bremsen versagen, ist ja sowieso die Frage, wie man die dann ersetzt - da kann ich nur hoffen, dann einen kompetenten Händler zu finden oder mich wieder mal selbst durchzufragen. Eine "Kiste mit Ersatzteilen" habe ich nur für Elektro, Elektronik und das Haus - aber nicht für Bakfietsen.
Die Beläge von Hayes kann ich jetzt abholen fahren, bekomme ich für 7,49 das Paar.
Danke für die Mühe. Wenn Du noch eine bessere Perspektive wünschst - kann ich gern versuchen, ob ich das auf einem Foto festhalten kann. Eingebaut ist sie etwas versteckt, die Bremse...
 
Mache mal bitte ein Bild des eingebauten hinteren Laufrad von der Bremsenseite her betrachtet mit der Nabenmitte in Bildmitte. Mir kommt das Ensemble reichlich unorthodox vor ohne sich an gängige Normen und Regelwerk zu halten.
Ein anderer Bremsadapter für die Bremszange sollte die Abdeckung der Beläge auf der Scheibe möglicherewise ermöglichen. Den zu finden wird allerdings herausfordernd und der erste Schritt wäre die Vermessung der vorhanden Bauteile und Einbausituation.
 
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