Gar nicht. Crashtests mit Fahrrädern sind sinnfrei, genau so wie Crashtests mit Fußgänger*innen.
Ich fahre mit einer Diesellok* um die 80 Tonnen zügig und ungebremst auf einen Pkw drauf und mokiere mich anschließend wie unsicher Autofahren ist.
Ergebnis solch einer Veranstaltung: populistisch, vorhersagbar und sinnfrei. Der unsäglich ADAC kämpft seit langem gegen die Radler*innenlobby, hat sich aber mit solche einem "Test" selbst ein Ei gelegt, die Reaktionen im Netz kann man freundlich als Häme und Unverständnis beschreiben.
*Wahlweise sind auch verwendbar: Transport- oder Passagierflugzeug, Panzer, T282-Muldenkipper
Gefühlt stecke ich diese Kommentare in die Schublade "Stammtischgerede". Wo bleibt bitte die Begründung?
Gemäß der Definition wäre es so, dass diese Crashtests nix bringen, weil der Radfahrer / Fußgänger eh stirbt und es keinerlei Optimierungspotential gibt. Typisch Vogel Strauß.
Nach meiner Erfahrung ist die Schnittmenge der Verkehrswege zwischen Diesellok und Auto wesentlich geringer als zwischen Rad und Auto und beschränkt sich im Idealfall auf einen Bahnübergang. Noch geringer wird es bei Passagierflugzeug, etc.
Ich habe mir nun (wie scheinbar wenige der hier schreibenden) den Bericht erneut in Gänze und langsam durchgelesen. Ich sehe überhaupt, nicht einmal in einer Silbe erwähnt, dass hier Lobby gegen die Radfahrer gemacht wird. Wenn, dann hätte ich mir an Stelle des ADAC weniger Mühe gemacht und nur den kritischsten Radtyp rausgesucht und direkt mit Tempo 50 geprüft. Alle tot,...bitte kein Rad kaufen.
Was mir in dem Test positiv aufgefallen ist:
- Vergleich des Fahrverhaltens unterschiedlicher Radtypen (u.a. 2-Rad gegenüber 3-Rad). Für mich zählt das zur passiven Sicherheit. Jedes Fahrverhalten, welches nahest möglich am gewohnten Zustand (normales Fahrrad) liegt, hat Vorteile. Bei meiner ersten Probefahrt mit einem 3-Rad war für mich klar, dass das nichts für mich ist. Zumal, wie reagieren die "Eingewöhnten" mit diesem Radtyp in Stressituationen?
- Rad mit Box rutscht weiter. Warum darf das nicht genannt werden?
- Backpacker (in der Konstellation) am Besten, da die Kinder erhöht sitzen und nicht frontal mitgenommen werden.
- Holzsitzbank reißt beim Long John und eliminiert das Rückhaltesystem
Ich finde den gesamten Bericht sehr Objektiv und mit Schwerpunkt auf den Vergleich der Räder ausgelegten.
Nur weil in diesem Forum viele "Experten" sind und viele Kaufberatungen und -kriterien hoch- und runterdiskutiert wurden, können die Bewertungskriterien doch auch Unentschlossene beim Kauf unterstützen.
Wer als Fahrradhersteller auf seiner Homepage und in seinen Broschüren Kindertransport aktiv bewirbt, hat sich meines Erachtens auch darum zu kümmern und solche Tests in seine Entwicklung mit einfließen zu lassen.
Wenn ich der Chef von Urban Arrow o.ä. wäre, würde ich als allererstes morgen früh exakt den gleichen Test mit meinem Rad geheim durchführen lassen, und falls besser, die Welt mit dem Ergebnis vollpflastern.
Und nochmal: Wer (wie ich) der Meinung ist, seine Kinder in einem für den Transport von Lebensmitteln, Werkzeug oder Bierkisten ausgelegten Rad zu transportieren, welches als einzige Daseinsberechtigung für den Kindertransport eine reingeschraubte Holzbank und halbmotivierte Sicherheitsgurte hat, und dies in der heutigen innerstädtischen Verkehrsdichte, handelt IMHO auf eigene Gefahr und Risiko. Die (auch teilweise vehemente) Forderung von Autofreien Innenstädten entlastet einen nicht davon. Bis das durch ist, selbst auf schnellstem Wege, sind die Kinder aus dem Haus. Kann man Scheiße finden, ist aber so.