Wie nachhaltig ist man wirklich?

Wieviel kann ich denn selbst überhaupt beeinflussen? Bevor Lebensmittel in den Handel kommen, ist doch schon Vieles aussortiert worden. Da kann ich doch gar nichts entscheiden. Auch viele Bereiche des öffentlichen Lebens sind entweder vorgeschrieben oder werden gemacht ohne Mitsprache der betreffenden Bevölkerung. Im TV kam ein Beitrag über ein Landkreis in D. Die Bewohner dort wollten nachts die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet haben. Aus Umweltschutzgründen. Der Bürgermeister fand die Idee gut, konnte sie aber aus Versicherungsgründen nicht umsetzen. Dann hat mir mal jemand erzählt, dass Müllverbrennungsanlagen bei Engpässen verwertbare Stoffe ankaufen. Der brav sortierte Abfall landet dann doch im Restmüll.
Nachhaltigkeit bedeutet doch hauptsächlich dass man Gegenstände länger nutzt. Ein Auto mit Verbrenner, das für eine Nutzungsdauer von 30 Jahren konstruiert ist, ist sicherlich nachhaltiger als ein E-Mobil für 10-12 Jahre. Da wird die Industrie aber nicht mitspielen. Weniger Verkäufe sind weniger Umsätze. Das kann man jetzt auf alle Branchen übertragen.
In einer Talkshow stellte ein Gast die Frage, wie viel höher der Stromverbrauch in Deutschland wäre wenn es nur noch Autos mit E-Antrieb gäbe. Antwort: 20-30%. Woher soll die Energie kommen? Mehr Windräder, Wasserkraft-, Gezeitenkraftwerk-, Erdwärmekraftwerke müssen erst gebaut werden. Dazu Stromtrassen und Ladesäulen. Wenn das realisiert wurde, ist eine riesige Menge konventionelle Energie verbraucht worden. Manchmal frage ich mich ob die Energiewende nur eine Umverlagerung ist. Wir schaffen uns ein sauberes Deutschland und rundherum wird fleißig Dreck produziert.
 
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Mit der Vergleichbarkeit landest Du bei der Aufrechnung der anfallenden CO2-Emissionen für Produkte und Dienstleistungen. Wer darauf achtet, kann seinen persönlichen Einfluß auf das Weltklima beeinflussen. Das für sich genommen ist aber nicht auch Nachhaltigkeit. Denn dabei geht es um Verzicht oder eine Beschränkung auf ein notwendiges Minimum.

Eine Urlaubsreise kann kaum als Nachhaltig eingeschätzt werden, denn sie verbraucht Ressourcen zum eigenen Vergnügen. Da müsste schon ein Zweck mit verbunden werden. Etwa wenn die Gesundheit gefördert wird, wie bei einer Kur oder ein Erfahrungsgewinn wie bei einer Bildungsreise. Und wer beruflich verreist, kann sich auf wirtschaftliche Interessen berufen.

Es kann also auch ok sein, nach Malle zu fliegen, wenn sich der Mensch dadurch körperlich und geistig vom Arbeitsalltag erholt und nach der Reise wieder produktiv ist.
Aber wenn ein Ausflug an den Baggersee in der Nähe zum Wohnort einen vergleichbaren Erholungseffekt hätte, wäre das natürlich nachhaltiger.

Die Jeans von KIK ist nicht das Problem. Aber wie viele Hosen brauch man und wie oft möchte man neue Kleidungsstücke anschaffen? Ein vertretbares Minimum ist eben das Ziel.
Entscheidend ist eher die Frequenz der Neuanschaffungen statt der Verkäufer.

Der Fleischkonsum insgesamt liegt sehr hoch und belastet natürliche Ressourcen. Das bedeutet, je weniger Fleischwurst Du kaufst, desto eher wird die Produktion reduziert.
Das bedeutet aber auch, es gibt dafür kein erlaubtes Maß. Du kannst jeden Tag Fleischwurst essen. Du darfst den Verbrauch aber auch reduzieren.
Aber den Fleischkonsum mit der Urlaubsreise gegenzurechnen, mag mit Blick auf CO2-Emissionen gerechtfertigt werden können. Es bleibt in meinen Augen aber irrationales und inkonsequentes Handeln.
Das wäre wie eine Diät im Herbst halten zu wollen, nur um in der Weihnachtszeit ungehemmt Gänsebraten und Schokolade essen zu dürfen. (Ja, ich weiss, das machen Viele.)

Trotzdem passen solche Überlegungen nicht zur Nachhaltigkeit. Mit dem Wissen das die Menschheit bereits heute über ihre Verhältnisse lebt, also mehr Ressourcen verbraucht als der Planet dauerhaft bieten kann, müsste man immer nur die Entscheidung treffen, ob man seinen Konsum verringert, oder eben nicht.

Und zwanzig Fleischwurstkringel weniger zu essen, damit ich Urlaub auf Malle machen kann, ist eben unterm Strich kein Verzicht. Ganz unabhängig von der konkreten CO2-Bilanz. :)
 
Der sogenannte virtuelle Wasserverbrauch dürfte neben den CO2 Emissionen auch ein guter Ansatz sein.

Da findet man auch das Auto wieder - mit enormem Wert für die Herstellung, daher nicht zuhause sondern besser beim Händler stehen lassen.
 
Ich habe den Verdacht, daß da einige Überraschungen versteckt sind wenn man das nachrechnet.
Das ist es. Wie geschrieben bedeutet Nachhaltigkeit auch die vorhandenen Ressourcen möglichst ergiebig zu nutzen. Daher kann industrielle Herstellung wenn Regional nachhaltiger sein als ein Biosiegel bei dem die Sachen erst um die halbe Welt geschippert werden.
Nachhaltigkeit ist ein sehr komplexes Thema.
Und ich bin der Überzeugung dass global gesehen ganz andere Sachen zählen, diese zu ändern wir aber nicht die Möglichkeiten haben.
Wir können nur Regional was ändern. Wenn in den deutschen Großstätten genau so viele Leute Radfahren würden wie in Amsterdam oder Kopenhagen, wäre das vor Ort für die Luft und das Klima besser. Aber global betrachtet ist das ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Das soll jetzt nicht heißen, dass man nicht mehr in die Richtung machen oder beachten sollte. Man soll sich aber auch nicht dem Irrglaube hingeben so die Welt retten zu können.
Wer meint die E-Mobilität wäre die Zukunft sollte sich mal über die Herstellung der Accus und über Lithium Gewinnung informieren.
Aber genau das können wir ja, Greenwashing! Hier, ich bin ja so ökologisch und verpeste die Luft nicht mit meinem Auto. Was die Herstellung? Ach das ist so weit weg, das interessiert mich nicht und da können sich andere drum kümmern.
 
Wie in den vorherigen Beiträgen schön dargelegt sind die Möglichkeiten des einzelnen zum nachhaltigen Einkaufen und Konsumieren unübersichtlich und eingeschränkt. Es fehlt Information, es fehlt Transparenz, es fehlt Wissen. Da wäre dann die Politik gefragt, dafür zu sorgen dass alles ein entsprechendes Label kriegt, wo der CO2 Fußabdruck, der Wasserverbrauch, die Arbeitsbedingungen und etliche weitere Informationen aufgeführt sind, vielleicht noch ergänzt um eine Ampel für die verschiedenen Kategorien. Allerdings wird so etwas von verschiedenen Seiten stark bekämpft, die Nachhaltigkeit hat nur wenig aktive Repräsentation in unserem Parlamenten, Profit geht vor.
Und da kommen wir zu einer weiteren Dimension der Nachhaltigkeit, dem Wahlverhalten - wer CDU wählt kann noch so viel zum Bioladen radeln, er/sie hat an der Urne dafür gestimmt dass das Land nicht nachhaltiger wird.
 
Nö. Das ist nun zu tendenziell.
Wer Politik kennt, weiß das es am Ende einer Legislaturperiode keine Rolle gespielt hat, ob die regierende Partei nun rot, grün, schwarz oder gelb war.

Und wer seinen Wocheneinkauf innerhalb der Öffnungszeiten zum Abschluss bringen will, wird nicht jede Verpackung studieren und jedes Produkt googeln wollen.
Es wird also nichts besser durch noch mehr Label, Siegel, Ampeln und Hinweistafeln.
 
Och, ich finde, man kann schon einiges beeinflussen. Ist halt zeitintensiv. Zum einen kannst Du Dich politisch (nicht unbedingt parteipolitisch) in Deiner Umgebung engagieren. So mache ich das auch. Es gäbe hier z.B. kein Lastenradfahrtraining, das so gut eingeschlagen hat, dass es im Frühjahr wiederholt werden soll.
Auch bin ich mittlerweile beim hiesigen ADFC aktiv und unterstütze den Verein mit meinen Fähigkeiten, z.B. Holzdeckbauworkshops, Soundbikevernetzung, etc, pp. Das fixt andere an, sich mit dem Thema nachhaltige Mobilität auseinanderzusetzen. Wenn alle nur einen kleinen Schritt machen, bewegt sich ja auch die Masse.

Repair-Cafe, upcycling, gebrauchte Dinge nutzen, nicht immer das neueste Gadgets haben wollen, seinen Lebenswandel zu refelktieren ist ja auch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht nicht unbedingt nachhaltig, zumindest aber Resourcen schonend. Je mehr das machen, desto höher ist die Chance, das weniger verbraucht wird, als "nachwächst", um beim Carlowitz zu bleiben. Ach ja, die Dinge gegeneinander aufwiegen und / oder Zertifikate parallel erwerben ist mehr Green-Washing als Nachhaltigkeit....

Habe auch schon ein eigenes Siegel konzipiert: "Alles aus kontrolliertem Einkauf!". Das heißt soviel wie, das ich jeden Lieferschein kontrolliere, ob alles Bestellte dabei ist :D
 
Der Job in der IT kann differenziert gesehen werden. Vielleicht hilft er Ressourcen einzusparen?
Etwa durch Entwicklung einer Frachtbörse, die Spediteuren hilft, die Auslastung ihrer Fahrzeuge zu erhöhen, damit LKW möglichst voll beladen über die Straßen rollen.
Das ist völlig richtig was du sagst, aber zuviel Hoffnung würde ich da nicht reinstecken...
Effiziens und Ökonomie bestimmen die meisten Firmen - wenn sie wirklich nachhaltig agieren würden, ware das spürbar bei ihren Angestellten und deren Lohn. Denn komischerweise läuft Nachhaltigkeit wenn dann fast nur über die "Kleinen"... ;)

IT (in weiterem Sinne) ist ein schönes Stichwort - hier haben wir eigendlich viel mehr Macht als wir denken...weil Stromverbrauch fällt über die schiere Masse richtig ins Gewicht und jeder ist daran beteiligt, der ins Netz geht.
Der größte Stromverbrauch bei usern hat seine Ursache im windows, das ständig nach hause telefoniert und konstruktiv zwingend nach einer Virensoftware + updates schreit...

Es gibt hier eine sehr schöne und nach kurzer Eingewöhnung leicht händelbare Alternative, die sich inzwischen echt gemausert hat und windows aussticht: Tails ;)

Das ist ein gratis Betriebssystem, das man von CD/USB oder Diskette startet...eine sogenannte life-distribution.
Man geht damit nur mit einem virtuellen System ins Netz, das man nach einmaliger Benutzung sozusagen "wegschmeisst" und beim nächsten Mal einfach neu startet. Hierin liegt der Grund, das eine Virensoftware total überflüssig wird, weil der eventuell eingefangene Virus ja mit in den (virtuellen) Müll fliegt.

Ohne Virussoftware und ET kann man einen uralten (langsamen) Rechner nehmen, der einem neuen Rechner in Sachen Tempo fast nicht nachsteht. Mein Netzrechner ist von 2003, hat einen grottenlangsamen Prozessor mit nur 15W Stromverbrauch und ist kaum langsamer als ein moderner Rechner, dessen Prozessor 95W hat...sprich fast nur 15%(!) Stromverbrauch.

Für nahezu jede Software des windows gibt es eine ebenbürtige freie Alternative, die kompatibel (untereinander austauschbar) sind - Tails kann also alles was windows auch kann. Tails kann neben windows auf einem Rechner benutzt werden...usw. Tails alleine braucht auch keine Festplatte - also lassen sich alte "defekte" Rechner nutzen, die man somit nicht wegschmeißen muss und in Afrika (hier ist die Elektronikmüllkippe der 1.Welt...) die Umwelt verseucht.

Ich könnte das jetzt noch weiter vertiefen und heraus streichen...informiert euch doch einfach mal selbst ;)
Mit nur wenig zeitlichen Aufwand und sehr viel günstiger bzw sogar für umme kann das jeder - Bereitschaft ist die einzige Vorraussetzung, die benötigt wird.
Anonymität gibt es btw ganz nebenbei als i-tüpfelchen obendrauf... ;)
 
Nö. Das ist nun zu tendenziell.
Wer Politik kennt, weiß das es am Ende einer Legislaturperiode keine Rolle gespielt hat, ob die regierende Partei nun rot, grün, schwarz oder gelb war.
Nö. Wann war die regierende Partei in D (also die die die Bundeskanzlerin gestellt hat) jemals was anderes als schwarz oder rot? Und wenn man schaut wer am wenigsten nachhaltige Politik betreibt, dann sieht man leider ziemlich schwarz ;)
 
Es gibt hier eine sehr schöne und nach kurzer Eingewöhnung leicht händelbare Alternative, die sich inzwischen echt gemausert hat und windows aussticht: Tails ;)


Anonymität gibt es btw ganz nebenbei als i-tüpfelchen obendrauf... ;)

naja, Tails Hauptvorteil ist ja eben die Anonymität.

Ansonsten: Ein Raspberry Pi an den Fernseher tut es auch ;-)
 
Das ist völlig richtig was du sagst, aber zuviel Hoffnung würde ich da nicht reinstecken...
Vor allem in meinem Fall.
Ich arbeite als Admin bei einer Firma für kinetische Effekte bei Veranstaltungen. Also tendenziell kein Primärbedürfnis und damit genau genommen nicht Nachhaltig.
 
Bei mir wäre er nicht neu. Eher Nachhaltig, weil 2 ungenutzt im Keller liegen ;)

Ich sehe das nicht so eng, versuche mein eigenes Verhalten anzupassen und weiß das ich meine Individualethik sehr gut auslegen kann :D

Wenn ich mir die gelben Säcke meiner Nachbarn alle 4 Wochen anschaue (~8-10) und sehe, dass ich nicht mal Einen voll habe, meine Restmülltonne alle 2 Wochen maximal 1/3 gefüllt ist, denke ich dass ich schon "nachhaltig" oder zumindest nachhaltiger als viele in meinem Wohnumfeld lebe.

Aber ja wir haben auch 2 Autos, 20 Fahrräder, 2 Anhänger und ich bestelle noch ab und an in China Teile für das Fahrrad. Dazu steht bei mir daheim ein alter WHS und eine Synology. Ein iPad, 3 Telefone, 2 Notebooks usw ...

Meine Autofahrten sind auch nur so gering, weil ich autofahren nicht mag. Schneller und praktischer wäre ich hier am Land damit. Ein Lastenrad habe ich nur, weil ich ein Radnerd bin. Nicht weil es nachhaltiger, umweltbewusster oder sonstwas ist.

Zur Ernährung:
Wir leben Vegan mit Fleisch. Kind hat eine Milch und Eiweißunverträglichkeit. Das Fleisch wird auch mit Qualität statt Quantität eingekauft und konsumiert. Ja das geht ins Geld. Aber es ist es wert. Auf Fleisch werde ich nicht verzichten. Aber auf Legebatterien, Massentierhaltung und Avocado aus Chile
 
Nö. Wann war die regierende Partei in D (also die die die Bundeskanzlerin gestellt hat) jemals was anderes als schwarz oder rot? Und wenn man schaut wer am wenigsten nachhaltige Politik betreibt, dann sieht man leider ziemlich schwarz ;)
Ich bin erst 44 Jahre alt und konnte dennoch feststellen, das sich die Politik in Sachen Umweltschutz deutlich bewegt hat. Und zwar auch in der Bundespolitik, aber in unserem föderalistischen Staat natürlich in den Landesregierungen. Und dort finden sich alle Parteien die in Deutschland Mehrheiten erzielen.
Bei dieser Nennung könnte man eigentlich die AfD herausnehmen, denn diese Partei ist an keiner Landesregierung beteiligt. Sie hat aber Abgeordnete in allen Landesparlamenten und AfD-Parlamentarier sind in gesetzgebenden Ausschüssen als stimmberechtigte Mitglieder beteiligt.

Also wird unsere Politik in Deutschland von mehr Parteien beeinflusst, als nur der SPD oder CDU. Da sind noch mindestens die Linke, die Grünen, die FDP, die CSU, die bayerischen Freien Wähler und die AfD beteiligt.

Anhand dieser Aufzählung müsste es in Thüringen Vollbeschäftigung, in Baden-Württemberg kristallklare Luft und Trinkwasser in allen Gewässern und in Teilen des Landes nur noch reinrassige Arier geben.
Aber das es nicht so ist, liegt nicht an der Bundeskanzlerin, sondern an den 82 Millionen Leuten die meist anderer Meinung wären. :sneaky:
 
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Nachhaltigkeit ist ein schwieriges Thema. Auf vieles hat man auch nur bedingt wenig bis gar keinen Einfluss, weil Politik/Lobby/Wirtschaft etc. ihre Finger im Spiel haben.


Für mich persönlich sieht Nachhaltigkeit so aus, dass ich mich bewusst (as.vegan.as.possible) und mit überwiegend saisonalem/regionalem ernähre und meinen Konsum auf das für mich Nötigste beschränke. Ich mache mir nicht viel aus Kleidung, trage überwiegend schwarze BasicShirts (deshalb auch der Nickname ;) ) und muss auch generell nicht jedem Trend hinterherlaufen und alles immer sofort kaufen. Funktionalität und Bedarf stehen da an erster Stelle. Es gibt so gut wie keine Impulskäufe bei mir….auch abseits von Kleidung und Nahrung. Es wird erst etwas Neues gekauft bei Defekten oder Unbrauchbarkeit und Lebensmittel werden nicht weggeworfen sondern nach Bedarf gekauft.

Wenn ich etwas haben will, dann überlege ich erst und recherchiere, ob meine Bedürfnisse dadurch gedeckt werden und ob ich das wirklich zwingend brauche.
Es wird erst etwas gekauft, wenn ich nach 1-2 Wochen Bedenkzeit immer noch der Meinung bin, dass ich das brauche bzw. etwas altes ersetzen möchte.
Beim Kauf selber achte ich dann weniger auf den Preis...Qualität ist mir wichtiger, denn die Sachen sollen möglichst lange halten und ihren Zweck erfüllen.

Schon allein dieses Verhalten hat mich zu einem „minimalistischeren Lebensstil“ gebracht ohne mich selber als Minimalisten zu bezeichnen. Aber ich habe so weniger Ballast in meinem Leben und ziemlich jedes Teil hat eine Daseinsberechtigung und wird genutzt.
Meiner Meinung nach schränkt man sich dadurch nicht ein, sondern befreit sich ein Stück weit selber aus der Konsumspirale und kann sein Leben einfach bewusster leben mit Blick auf das Wesentliche.

Das alles passiert bei mir weniger aus ökologischen oder ethischen Gründen etc. , sondern ganz egoistisch, weil ich mich so wohler fühle.

Meiner Meinung nach ist das schon ein guter Schritt in die richtige Richtung. Klar kann man das noch konsequenter durchziehen und entsprechend recherchieren und gewisse Produkte/Firmen meiden….aber das ist mir ehrlich gesagt zu anstrengend. Ich will da keine Wissenschaft daraus machen.

Und um wieder einen Schlenker in Richtung Fahrrad zu schlagen möchte ich anmerken, dass es bei mir auch so ist, dass ich eben liebend gern radele und das Autofahren an sich nervend finde. Ich fahre eigentlich das Ganze Jahr über nur Rad. Ich denke so 90% meiner Wege werden so erledigt. Bisher habe ich noch einen Notfall-Smart für schwere/sperrige Einkäufe, aber ich hoffe, dass ich den auch mit dem Bullitt kompensieren und ganz auf ein eigenes Auto verzichten kann.

Ich denke, wenn jeder seinen eigenen Konsum kritischer betrachtet und unnötiges einfach streicht, kann man schon viel bewirken. Einfach mal ein bisschen gegen den Strom schwimmen…..Linux statt Windows, Bücher statt TrashTV, Fahrrad statt Auto, Qualität vor Quantität….um nur ein paar Beispiele zu nennen. Möglichkeiten gibt es genug, man muss eben seine persönliche Komfortzone finden und ganz nebenbei die Welt retten….oder so ähnlich.
Wenn das bei vielen ankommt, hat man schon etwas erreicht. Man muss eben selber einen Anfang wagen und nicht der Politik/Wirtschaft den schwarzen Peter zuschieben. Nachfrage regelt das Angebot….in fast allen Belangen.
 
So einen Freund habe ich auch. Der macht das ganze dann sogar soweit das er beim Rad auf n==1 setzt :eek: Auto gleich Null und Lasteneinkäufe mit einem von mir gebautem Cargoanhänger re / upcycled aus einem alten Kinderanhänger!
 
So einen Freund habe ich auch. Der macht das ganze dann sogar soweit das er beim Rad auf n==1 setzt :eek: Auto gleich Null und Lasteneinkäufe mit einem von mir gebautem Cargoanhänger re / upcycled aus einem alten Kinderanhänger!

Wenn er sich so wohlfühlt, dann ist doch alles tutti:)

Ich könnte mir jedenfalls auch vorstellen, dass ich zukünftig nur noch das Bullitt nutze....aber bei Fahrrädern setzt meine Vernunft auch oft aus. Da ist eher n+1 angesagt oder ausstattungsmäßig Overkill:p....aber das habe ich unter Kontrolle:cool:. Neben dem Bullitt gibts im Moment nur ein Surly für alles...den Rest habe ich verkauft...zukünftig soll nur noch ein Singlespeeder aus Resten gebaut werden. Dann bin ich eigentlich zufrieden und habe für alle Belange Räder. Ein Laster braucht der Mensch ja
 
Ich bin der letzte vor dem man sich wegen N+1 rechtfertigen muss :D

Ich habe das nicht unter Kontrolle. Und bei mir gibt es neben dem Bullitt noch ein 2. Bullitt und neben dem SSP mehrere SSPs und so weiter :D

Ich habe da eine Individualethik die mir das erlaubt. Solange ich dafür kein Auto fahre ist es genehmigt. Mein Auto kann ich aber nicht abschaffen, da den Wohnwagen oder 750kg Sperrmüll, Baumaterial Anhänger ziehe ich mit dem Rad eher nicht.
Von daher ist das wichtigste Ausstattungsmerkmal bei einem PKW bei mir eine Anhängerkupplung. Lange habe ich meine PKWs nach 3 von 4 Punkten ausgesucht:

- vor 2000 gebaut
- kein Audi
- Anhängerkupplung
- unter 1000€ Anschaffungspreis

Mit dem letzten habe ich 2 Punkte nicht erfüllt
- vor 2000 gebaut
- unter 1000€ :(
 
Ich schrieb ja, dass man seine eigene Komfortzone finden muss. Damit ist auch gemeint, dass man mit sich selber im Reinen ist bei seiner Lebensweise. So lange ich mein Handeln vor mir selber rechtfertigen kann, ist alles in Ordnung. Das "nachhaltige" passiert bei mir eher nebenbei....weil ich eben bin, wie ich bin.
 
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