Schokofahrt #11 und weitere

Irgendwie erschließt sich mir das Konzept hinter diesem Schokoladentransport ja nicht so recht.
Werden die Einnahmen welche im Zusammenhang mit der Schokofahrt-Aktion generiert werden, gespendet?
 
Irgendwie erschließt sich mir das Konzept hinter diesem Schokoladentransport ja nicht so recht.
Werden die Einnahmen welche im Zusammenhang mit der Schokofahrt-Aktion generiert werden, gespendet?
Welche Einnahmen meinst Du? Bei den SchokofahrerInnen gibt es keine. Ausser, ich hab was verpasst. ;)
 
ein bisschen...
Pro transportierter Tafel bekommen die Fahrer*innen einen Obolus für Essen und Übernachtung während der Fahrt.
Wir hatten kostenlose Quartiere und wurden bewirtet, also haben wir das Geld gesammelt und gespendet.
Unsere Gemeinde hat jetzt eine kostenlose CarlaCrowd.
Gruß Krischan
Danke @Krischan !
Dann muss ich mal mit meinen MitfahrerInnen quatschen, wie das hier bisher gehandhabt wurde. Bis jetzt gehe ich aber auch von Kosten für die Quartiere aus.
 
Hier wurde das so gehandhabt, dass wir nur die Transporteure sind und wir haben unsere Unterkunft und unser Futter selbst bezahlt.

...und von den Chokolat-Makers gab es dann immer Schokolade gegen den Kalorienverlust auf der Rückfahrt....
...ich habe das als Fahrradurlaub mit Zielvorgabe gesehen.
 
Welche Einnahmen meinst Du?
Ich meine die Einnahmen die der Produzent der Schokolade für den Verkauf der selbigen erhält. Das ist ja kein gemeinnütziger Verein, sondern ein Unternehmen. Da sollte man ja fairer Weise schon was dafür springen lassen, wenn andere die eigene Ware kostenfrei durch die Gegend gondeln.

Pro transportierter Tafel bekommen die Fahrer*innen einen Obolus für Essen und Übernachtung während der Fahrt.
Naja. Überzeugen würd mich das ja nicht da mitzumachen.
 
nur die Transporteure
was habt Ihr mit dem Anteil gemacht?
Wir hatten die Idee aus Oldenburg, die haben für das Kinderhospiz Löwenherz gespendet.

Schokolade gegen den Kalorienverlust
oder war das die Zielinvestition?? :LOL:

iwo stehen hier faqs.

Die Chocolatemakers sind ein "normales" Unternehmen, die sich total untypisch selbstverantwortlich an Öko- und Fairnesskriterien halten.
Irgendwelche Deutsche (Lastenradszene Münster oder/ und Leipzig) kamen auf die Idee, emissionsfrei produzierte Schokolade auch emissionsfrei auszuliefern, die Schokofahrt entstand.
In Niederlande wurde nur sehr zögerlich mit Rad verteilt, seltsamerweise...
In Bramsche infizierte ich zwei Freunde mit der Idee der Tour, einer von ihnen organisierte innerhalb von knapp 2 Wochen Einzelhändler, die insgesamt über 100kg Schoki verkaufen wollten (bei 30.000 Einwohnerlein!). Der Weltladen übernahm den gebündelten Einkauf- enorm aufwendig- und die Verteilorga für alle.
Dann plante ich die Strecke und fuhr sie einmal ab und es konnte losgehen.
Für Händler gibt es Einkaufspreise, daran verdient die Fabrik und im Verkauf der EH. dazwischen steckt noch die Transportvergütung, um die es aber ausdrücklich nicht geht (soll/ darf, siehe faqs).
Mehr ist es nicht. Nicht weniger.
Ach ja, es gibt hammergeile Schokolade zu probieren, höchstengagierte und begeisterte Mitarbeiter*innen zu erleben und eine spannende Manufaktur zu besichtigen.
Bisschen radeln ist auch dabei;)
Gruß Krischan
 
Irgendwelche Deutsche (Lastenradszene Münster oder/ und Leipzig) kamen auf die Idee, emissionsfrei produzierte Schokolade auch emissionsfrei auszuliefern, die Schokofahrt entstand.
Okay verstehe!
Ich dachte halt die Idee kam vom Hersteller selbst, und hatte natürlich prompt den boshaften Verdacht, hier handele es sich um eine reine Symbolaktion die den Absatz und Gewinn steigert, während irgendwelche armen Idealisten sich für einen feuchten Handdruck abstrampeln.
Greenwashing ist ja heutzutage überall präsent entsprechend bin ich da mitlerweile sehr skeptisch.
 
Sie zahlen freiwillig "living income" und haben kein Fairtradesiegel. Das Geld für die Zertifizierung geht in die Bezahlung der Produzent*innen.
Das find ich gut.

Die Sache mit dem Segelschiff, und dem Fahrradtransport ist für mich aber am Ende doch mehr geschicktes Marketing als alles andere.
 
Die Sache mit dem Segelschiff, und dem Fahrradtransport ist für mich aber am Ende doch mehr geschicktes Marketing als alles andere.
Ich hab Arjen van der Veen getroffen, als er gestandenen Reedern seine Ideen des klimaneutralen Transports nahebringen wollte. Das war im Kontext Frachtsegeln, also durchaus schon in einer ihm in die Hände spielenden Richtung, aber die Fronten waren klar. Die Tres Hombres ist in diesem Kontext ein Beispiel, dass Segeln als Transportmöglichkeit immer noch funktioniert, aber für einen wirklich funktionierenden Logistikbetrieb in Konkurrenz zu "normalen" Frachtschiffen sind deren Methoden (Schiffsgröße, Planbarkeit der Passage, Personalaufwand) natürlich völlig ungeeignet.

Ich gehe davon aus, dass er mit der Tres Hombres einen sehr idealistischen Weg eingeschlagen hat, der nur durch seine tiefe Überzeugung überhaupt möglich ist.

t.
 
Segeln als Transportmöglichkeit immer noch funktioniert
Das ist wie mit der Transportkette hier: es segeln sooo viele Leute "just for fun" über den Atlantik, da könnte 'ne Menge Zeugs ganz nebenbei transportiert werden... - aber man ist ja freizeitmäßig unterwegs, oder mit 'ner Überführung beschäftigt (wichtig, wichtig ;) ), da kann man doch nicht noch was für andere Leute und vielleicht sogar für lau mitnehmen... Oder man kalkuliert das nach "betriebswirtschaftlichen" Gesichtspunkten: Kosten der Yacht (Anschaffung, laufende -), Personalarbeitszeit, Personalbereitschaftszeit, Liegegebühren, Abschreibung, Risikozuschlag, Versicherung, Kapitalrendite min. 15% etc. etc., und kommt dann drauf, dass das betriebswirtschaftlich nicht darstellbar ist... interessanterweise dann natürlich um so weniger, je größer (teurer) die Yacht ist. :mad:
 
Schokofahrt ist gelebte Nachhaltigkeit und mehr ein Herzensprojekt aller Beteiligten als gewinnorientiertes Unternehmertum. Gewinn machen die Chocolatemakers auch noch nicht so lange.

-Kakaoanbau komplett nachhaltig. Biologisch, kinderarbeitsfrei und Bezahlung der Kooperativen weit über FairTrade-Preis. Zusätzlich werden die Bauern geschult hinsichtlich effizientem, Bioanbau.

- Schiffstransport auch komplett nachhaltig. Ökologisch, CO2 neutral per reinem Lastensegler. Dies funktioniert aber auch nur durch das ehrenamtliche Engagement vieler Freiwilliger, die mitsegeln und/oder das Schiff instand setzen. Die Crew ist auch supernett. Tres Hombres lag zufälligerweise im Hafen. Wir hatten dann, nur mit der Frage ob wir an Bord kommen dürfen, spontan eine längere Führung und Erklärtour. Das wir Schokofahrer sind war da sogar zweitrangig.

- Verarbeitung auch komplett nachhaltig. Ökologisch in Amsterdam in einer komplett mit Solarpanelen bedeckten Manufaktur. Dort ist zwar auch ein Gasbrenner im Einsatz zum Rösten des Kakaos, dies wird durch die Solarzellen aber mehr als ausgeglichen. Die Schokolade wird für den qualitativ hochwertigen Geschmack auch -im Gegensatz zu den ganzen Industrieschokoladen- 2 Tage lang conchiert und nicht nur ein paar Stunden. Die Verpackung ist ebenfalls komplett nachhaltig und kompostierbar.

(-) Transport nach Deutschland:
Dank der Schokofahrt auch komplett nachhaltig. Mit dem Gedanken ist sie auch entstanden. Dadurch bleibt das komplett nachhaltige Produkt auch nachhaltig.

(-) Verkauf je nach Händler auch nochmals mit einem nachhaltigen Gedanken.
Das Orchester des Wandels mit 35 Orchestern in Deutschland ist mittlerweile der größte Abnehmer. Der Gewinn aus dem Verkauf der Schokolade wird dabei komplett für das Aufforstungsprojekt des OdW in Madagaskar verwendet.
Der Weltladen in Bonn hat unsere Schokofahrt Düsseldorf (letztjähriger Transporteur) einen Teil des Gewinns für einen Spendenzweck unserer Wahl überlassen. Ging dann an Fiftyfifty, einer Obdachlosenhilfe in Düsseldorf.

Vorteil Schokofahrer:
(-) genialer Radurlaub
(-) Symbolpolitik
(-) Unterstützung eines nachhaltigen Produktes/Projektes
(-) Radtourismus im "gelobten Fahrradland"
(-) Gruppenfahrt oder sogar Fahrradsternfahrt, wenn man zum Termin fährt
(-) Nachhaltigste Schokolade der Welt zum stark rabattierten Preis für den Privatbedarf


Man merkt, liegt mir am Herzen und bin da auch ein klein bisschen voreingenommen. ;-)
 

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Das Buch dazu kennt ihr?
„Wichtiger als die paar Tonnen Bioprodukte, welche die wachsende Bewegung der segelnden Frachtrebellen befördert, ist deshalb die damit verbundene Botschaft: Es geht auch anders. Aber vieles muss anders werden, damit es geht, beispielsweise indem man die an Land entstehende Transportnachfrage auf ein sozial- und naturverträgliches Maß reduziert.“
 
Aus Idealismus entsteht oft etwas sehr gutes. Vorreiter eben, die müssen einfach etwas verrückt sein!

Immer wieder beeindruckend, mir gehen die Ausreden so langsam aus......
 
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