Wie kann R&M einen sofortigen Fahrstopp erlassen, den ein Polizist auf welcher Rechtsgrundlage durchsetzen sollte? Meines Erachtens können sie nur von der weiteren Benutzung abraten und eine Warnung herausgeben.
Für mich ist das nur der Versuch von R&M, aus der Haftung herauszukommen, falls etwas passiert. Dieses Risiko wurde damit in unserem Fall einfach auf unseren Verein übertragen: Wenn wir das P70 in unserem Lastenradprojekt entgegen der Ansage weiter verleihen und dann etwas passiert, bin ich als Vorstand haftbar. Also habe ich alle Reservierungen, die bereits für den Oktober für das P70 vorlagen, storniert und die Nutzer informiert. Wir werden das P70 zurückgeben und dafür vermutlich ein zweites Urban Arrow kaufen. Bis dahin haben wir ein Lastenrad weniger zum Verleihen. Das ist ärgerlich, aber sicherlich nicht vergleichbar mit einer Familie, die ein solches Rad im Alltag nutzt (genutzt hat) und die jetzt ohne das Fahrzeug da steht.
Ich sehe aber dennoch keine Handhabe, die Benutzung eines Fahrrades auf eigenes Risiko zu untersagen. Ob man dieses Risiko selbst eingeht, steht nochmal auf einem anderen Blatt. Um das Risiko bewerten zu können, bräuchte man aber technische Informationen darüber, was eigentlich das Problem ist, bzw. Informationen, worauf man achten müsste. Kann das Seil reißen, durchscheuern oder eine Pressverbindung aufgehen? Oder kann das Seil von einer Umlenkrolle abspringen oder verklemmen? Wie kann man das kontrollieren? Das wären Fragen, die mich als (Luftfahrt-) Ingenieur gerade interessieren.
Ich habe mit meiner Frau und drei Freunden zusammen ein Segelflugzeug aus dem Jahr 1939. Die gesamte Steuerung funktioniert darin mit (einfachen) Seilzügen seit nunmehr 82 Jahren. Dies nur zur Info an alle, die der Meinung sind, dass eine Seilzugsteuerung niemals funktionieren kann.