Riese & Müller (Durchblick bei Modellen verloren)

Für zwei große Kinder solltest du dir vielleicht auch das Radkutsche Rapid anschauen. Mit die größte Box von allen Zweirädern (Eigenbauten außen vor gelassen), und wenn die beiden Kinder gegenüber sitzen ist auch noch lange genug Platz und Beinfreiheit. Dann hat es einen Motor mit 110Nm Drehmoment, also power für euren Berg. Und ist auch noch billiger als die R&M Modelle, dafür allerdings ohne Federung.
@T1981
Der Hinweis von @kistenfahrrad auf Radkutsche Rapid finde ich für Deinen Einsatzzweck richtig und besser als das Load 75: Das Rapid hat in jedem Fall mehr Platz für größere Kinder – viel mehr Platz als beim Load 75. Eine Federung halten viele Nutzerinnen und Nutzer bei einem Stahlrahmen für überflüssig (Stahlrahmen gibt beim Fahren etwas nach, der Rahmen flext, und damit erfüllt er schon in gewisser Hinsicht eine Federungsfunktion). Außerdem sind die von Riese & Müller insinuierten drei Sitzplätze für Kinder nur realistisch, wenn es kleine Kinder sind. Also ich würde das Rapid in jedem Fall zur Probe fahren!

Hier zwei Fäden zum Rapid:
https://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/radkutsche-rapid.7988/#post-171324
https://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/lastenrad-rapid.721/

Aber: Ja, Riese & Müller stehen im Preissegement meistens ganz oben. Allerdings haben viele Anbieter nachgezogen. Das Rapid kostet mit Motor (Mittelmoter von Sachs) und einer Kettenschaltung (Shimano Deore 10s Linkglide) mittlerweile auch 7.000 € – ohne Verdeck und ohne ,besondere‘ Komponenten. Wenn man die Komponenten mit dem Load 75 vergleicht, würde ich sagen, dass diese Räder fast gleich kostenintensiv sind. Um nur eine Komponente zu nennen: Beim Rapid werden ,günstigere‘ Leuchten von Busch & Müller verbaut, beim Load 75 ,kostenintensivere‘ Leuchten von Supernova.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und zur Schaltung: wartungsfrei finde ich super. Hier gibts Enviolo 380 und Automatik. Ist der Aufpreis es wert?!
Darüber wurde hier schon in diversen Fäden intensiv diskutiert, kannst gerne mal suchen, falls Dich Details interessieren. Fazit: Grundsätzlich hat die Enviolo (im Vergleich zur Kettenschaltung und zu Naben wie Rohloff) einen weniger guten Wirkungsgrad. Das ist der Grund, warum die Enviolo für hügeliges Umfeld nicht seriös empfohlen werden kann.

Das heißt aber nicht, dass die Nabenschaltung im flachem Umfeld, bei kurzen Strecken und weniger sportlichen Fahrweise durchaus sinnvoll sein kann. Man hört immer mal wieder, dass eine Enviolo ein Totalschaden hat. Einge Foristen, die hier aktiv sind und im Handel arbeiten, berichten hier aber nicht einhellig davon, dass täglich Reklamationen eingehen.
 
Für zwei große Kinder solltest du dir vielleicht auch das Radkutsche Rapid anschauen. Mit die größte Box von allen Zweirädern (Eigenbauten außen vor gelassen), und wenn die beiden Kinder gegenüber sitzen ist auch noch lange genug Platz und Beinfreiheit. Dann hat es einen Motor mit 110Nm Drehmoment, also power für euren Berg. Und ist auch noch billiger als die R&M Modelle, dafür allerdings ohne Federung.

Das sieht wirklich auch gut aus. Ich hatte schon Lust auf die Federgabel vorne und meine Frau hat sich ein bisschen auf Urban Arrow oder Riese Müller eingeschossen. Beide haben wir Samstag in Düsseldorf angeschaut und nun haben wir keinen Zugriff auf Läden mehr.

Zu dem Loadster 70 finde ich gar nicht so wahnsinnig viel online Berichte, außer den YouTube Videos von Radelbande.

Hier hatte ich mich quasi bereits entschieden die bessere Bremse plus sattelfederung für völlig verrückte 500 Euro. Bei der Schaltung bin ich etwas unsicher da wohl bei Steigungen die klassische Schaltung Vorteile hat.
 
Ich werd bekloppt, gerade entdecke ich noch eine Option, das Transporter2 von RM.

Das ist ja unübersichtlich.
 
Ich werd bekloppt, gerade entdecke ich noch eine Option, das Transporter2 von RM.
Den gibt es werkseitig aber nur in der 65-Version mit Kindersitzen. Bei der 85-Version müsstest Du Dir dann alleine Kindersitze einbauen. Außerdem gibt es die Transporter aktuell werkseitig nur mit der Enviolo. „65“ bezeichnet übrigens die Länge der Ladefläche. Im Fall vom Transporter2 65 ist die Ladefläche also noch einmal 10 cm kürzer als das Load4 75. Und: Alle Transporter gibt es aktuell nur mit der Enviolo.
 
Den gibt es werkseitig aber nur in der 65-Version mit Kindersitzen. Bei der 85-Version müsstest Du Dir dann alleine Kindersitze einbauen. Außerdem gibt es die Transporter aktuell werkseitig nur mit der Enviolo. „65“ bezeichnet übrigens die Länge der Ladefläche. Im Fall vom Transporter2 65 ist die Ladefläche also noch einmal 10 cm kürzer als das Load4 75. Und: Alle Transporter gibt es aktuell nur mit der Enviolo.

Die Enviolo scheint ja wirklich nicht wirklich viele Fans zu haben.

Ok, das waren sehr wichtige Einwände. Dann bin ich zurück bei Packster 70 oder Urban Arrow :)
 
Die Enviolo scheint ja wirklich nicht wirklich viele Fans zu haben.
Darum geht es nicht. Es hängt vom Einsatzzweck ab: Wer ein motorisiertes Rad (1.) auf flachem Terrain, (2.) bei Wind und Wetter (auch im Winter mit Streusalz) und (3.) mit einem nicht zu sportlichen Fahrverhalten bewegen möchte, kann mit einer Enviolo in Verbindung mit einem Riemen sehr glücklich werden.
 
Darüber wurde hier schon in diversen Fäden intensiv diskutiert, kannst gerne mal suchen, falls Dich Details interessieren. Fazit: Grundsätzlich hat die Enviolo (im Vergleich zur Kettenschaltung und zu Naben wie Rohloff) einen weniger guten Wirkungsgrad. Das ist der Grund, warum die Enviolo für hügeliges Umfeld nicht seriös empfohlen werden kann.

Was genau hat ein nicht so guter Wirkungsgrad für Auswirkungen, wenn es den Berg hoch geht? Du verwechselt da etwas. Ein schlechter Wirkungsgrad durch Riemen und Enviolo hat eventuell Auswirkungen auf die zu erbringende Leistung über der Zutriebsgeschwindigkeit von etwa 26,5 km/h. Es kostet auch mehr Akkuleistung insgesamt, dieses Rad zu betreiben.

Aber was am Berg das Problem an der Schaltung ist, ist primär die unterschiedliche Schaltbandbreite. Hersteller geben das in % an. Velo de Ville hat das auf der Homepage schön grafisch dargestellt. https://www.velo-de-ville.com/de/komponenten/schaltungen

Bandbreiten beim Load sind:
Rohloff 526%
11-Gang XT Linkglide 454%
Enviolo 380%

Nun könnte ich durch ein besonders kleines Kettenblatt und einen großen hinteren Zahnkranz die Enviolo mit ihrer geringen Bandbreite auch in einen leichten Bereich befördern, dann würde aber schnelle der dicke Gang bei hohen Geschwindigkeiten fehlen. Daher entscheiden sich eigentlich alle Hersteller dazu, es so nicht zu machen. Das führt dann dazu, dass die Entfaltung im leichtesten Gang bei der Enviolo größer ist und somit die erreichbare Trittfrequenz bei gleicher Trittleistung geringer und daher arbeitet der Motor dann schlechter. Das kann man nur durch mehr Trittleistung kompensieren. Und die hat nun mal nicht jeder.

Entfaltungen leichtester Gang beim Load sind:
Rohloff 1,67 Meter pro Umdrehung
11-Gang XT Linkglide 2,02 Meter Pro Umdrehung
Enviolo 2,63 Meter pro Umdrehung
 
Was genau hat ein nicht so guter Wirkungsgrad für Auswirkungen, wenn es den Berg hoch geht? Du verwechselt da etwas. Ein schlechter Wirkungsgrad durch Riemen und Enviolo hat eventuell Auswirkungen auf die zu erbringende Leistung über der Zutriebsgeschwindigkeit von etwa 26,5 km/h. Es kostet auch mehr Akkuleistung insgesamt, dieses Rad zu betreiben.
Super! Danke für die Richtigstellung. Du hast es sehr gut beschrieben, danke.
 
Entfaltung ist das eine, Wirkungsgrad das andere. Wenn von der zum erklimmen der Steigung mit einer gewissen Geschwindigkeit nötigen Leistung 20% im Antrieb verbleiben, dann ist auch schon bei geringeren Steigungen Schluss, weil man die Geschwindigkeit zum stabilen Fahren des Zweirads nicht halten kann.
Aber natürlich muss erst einmal der Berggang da sein, bevor man sich über den Wirkungsgrad Sorgen macht.
 
Entfaltung ist das eine, Wirkungsgrad das andere. Wenn von der zum erklimmen der Steigung mit einer gewissen Geschwindigkeit nötigen Leistung 20% im Antrieb verbleiben, dann ist auch schon bei geringeren Steigungen Schluss, weil man die Geschwindigkeit zum stabilen Fahren des Zweirads nicht halten kann.
Aber natürlich muss erst einmal der Berggang da sein, bevor man sich über den Wirkungsgrad Sorgen macht.

Es sind nicht immer an die 20%. Das hängt wohl von der Trittleistung ab. Hier hat das mal jemand in einer Grafik anschaulich gemacht.


Aus der Praxis kann ich sagen, dass ich immer spannende Beobachtungen machen kann. Ich fahre Load 75 Rohloff, meine Frau Load 75 Vario. Beide Doppelakku, beide mit gleichen Anbauteilen (Verdeck etc.) Ohne Beladung sind die Räder daher auch annähernd gleich schwer. Ihres eben ein wenig schwerer.

Beide Räder haben etwa die gleiche Laufleistung ~10.000km unter gleichen Bedingungen (Ganzjahresbetrieb etc.) Ich habe die Akkus noch nie an den Prüfer gehängt, aber da wir auch ein gleiches Ladeverhalten haben, wird da auch kein großer Unterschied liegen.

Ich bin vor 2 Wochen mit ihr zu einem Tierpark in der Nähe gefahren, etwa 40 km eine Strecke. Wir hatten beide einen Akku im Rad. Ich hatte unsere 5-Jährige an Board und ein wenig Ladung. Sie unsere 2-Jährige und weniger Ladung. Auch wenn wir beide Radsport machen, ist meine Trittleistung im Vergleich deutlich höher.

Man könnte jetzt also erwarten, dass wenn wir beide einen Mix aus Eco/Tour fahren, ihr Akku aufgrund weniger Eigenleistung und dem deutlich schlechteren Wirkungsgrad schneller leer sein müsste. Wenn wir beide ohne großes Drafting im gleichen Tempo die gleiche Strecke fahren, müsste es so sein, dass ich aufgrund der höheren Trittleistung wenige Motorpower abrufen muss. Am Zielort hatte sie aber 10% mehr übrig als ich. Das sind die Momente, wo ich merke, dass die Einflussfaktoren auf so was sehr vielschichtig sein müssen. :)
 
Es sind nicht immer an die 20%. Das hängt wohl von der Trittleistung ab.
Und der Motor kommt ja auch noch dazu, dann sieht es vielleicht nochmal einen Tick besser aus. Ich hatte nur die ungefähr 20% Verlust im kleinsten Gang im Kopf, und das ist schon ne Menge.
 
Das sind alles schöne Laborwerte. Aber deine man sieht ist es in der Praxis alles nicht so relevant, dass man es betonen sollte.
Für die XT Deore Schaltung spricht der günstige Preis.
 
Und der Motor kommt ja auch noch dazu, dann sieht es vielleicht nochmal einen Tick besser aus. Ich hatte nur die ungefähr 20% Verlust im kleinsten Gang im Kopf, und das ist schon ne Menge.
20% Verlust wären aber keine 20% Unterschied. Die Kettenschaltung liegt ja nicht bei 100% Effizienz.
 
Ich möchte in der Stadt kein Lastenrad mit Kettenschaltung fahren, schon gar nicht mit Kindern beladen. Die Wahrscheinlichkeit dass man vor der Ampel das runterschalten vergisst ist wohl höher als den Akku nicht geladen zu haben.
Die Enviolo geht mit einem Bosch CX sehr gut.
 
Moderne Shimano HG - Kassetten sind aber nicht mehr mit den ollen 5 Gang Sachs-Dingern zu vergleichen, bei denen man erstmal 10 Meter fahren muss, damit die Kette sich auf das nächste Ritzel bequemt. Eigentlich reicht es, mit etwas Druck auf dem Pedal kurz nach vorne zu Rollern und schon man hat 3 oder vier Gänge hochgeschaltet. Bei den Kassetten ist ja alle drei oder vier Zähne so eine Wechselzone.
 
Es hat alles ein Für und Wider. Mir ist mal kurz vor einer 2-wöchigen Urlaubsreise mit den Rädern ein Riemen angerissen, der nur 2000km drauf hatte. Ursache unbekannt. Wäre der mir während dieser Reise weggerissen, wäre da erstmal Ende gewesen. Ich habe seitdem einen passenden Riemen mit dabei, wenn es aus der Homezone geht und ich prüfen den Zustand noch häufiger. Hinzu kommen extreme Laufgeräusche bei feinstaubigen Bedingungen. Da hilft nur kleinlich säubern und mit Silikonspray pflegen. Unterm Strich hänge ich da genauso lange vor, wie vor einer Kette. Vielleicht sogar mehr. Die Bandbreite der Rohloff und die Möglichkeit, im Stand schalten zu können, möchte ich aber auch nicht mehr missen.
 
Zurück
Oben Unten