Reiserad

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Lastenrad
Bastiaen Cargo (Gen 2) "Schneewittchen", UA Family
Moin zusammen,

In den letzen Wochen sind meine Familie und ich ein paar Mal mit unseren Räder auf Tour gewesen. Soll bedeuten, meine Frau mit dem Lütten im UA, mein Großer auf seinem Rad und ich mit Gepäck auf meinem EBastiaen.
Von Tour zu Tour machte sich ein bisschen die Sehnsucht breit noch weiter zu fahren, am liebsten weiter Richtung Norden. Was uns dabei allerdings massiv eingeschränkt hat ist unser Alltagsheld, der Akku...theoretisch überall zu laden, aber immer dann halt doch nicht wenn man nen Stecker braucht..
Lange Rede kurzer Sinn, da mein Arbeitsgeber im Herbst das Rad Leasing ermöglichen möchte Spiele ich nun mit dem Gedanken mir ein Reiserad zusammen zu stellen um nächsten Sommer dann mit dem Großen richtig auf Tour, am liebsten bis nach Skagen zu gehen.

Meine Kriterien sehen wie folgt aus:
-> Technisch möglichst so simpel, dass es überall zu reparieren ist
-> Kettenschaltung
-> leicht und gleichzeitig Stabil.
-> ohne Motor gut zu fahren
-> bevorzugt Stahlrahmen, aber kein absolutes Muss

Bisher auf dem Schirm habe ich:
- Das Ginkgo, im Prinzip Top, aber leider ein Alurahmen und so lang, dass der Transport kritisch werden konnte.... Vorteil, zwei gleichgroße Räder und technisch flexibel. Leicht!
-Omnium, als CXC zwei gleichgroße Räder, Stahlrahmen, dann allerdings leider quasi ein "normales" Fahrrad, dass dann allerdings auch auf einen normalen Radständer und in dem Zug geht...
Als Minimax ebenfalls mit Stahlrahmen und noch gut zu transportieren. Nachteil wäre der hohe Schwerpunkt, aber das müsste ich auch nochmal probieren und es waren zwei unterschiedlich große Räder....(btw, passt auf das Vorderrad eigentlich ein Standart 20 Zoll Reifen oder braucht man dafür ein komplettes neues Vorderrad?)
- Das Iumentum, tolles Rad, technisch flexibel, aber Alurahmen und unterschiedlich große Räder, was mehr Ersatzteile verlangt....dafür schön leicht.

Ausgeschlossen sind:
Omnium Mini..OK, ist ein Luxusproblem, aber ich finde die Optik sehr unangenehm...

Meine Frau ist der Meinung, dass ich "ja schon ein Bastiaen" habe...also hier wäre noch sehr viel Überzeugungsarbeit nötig... letztlich hat Sie auch Recht, und zum Pendeln ist es für mich schlicht das perfekte Rad, aber da es noch keinen SON im Vorderrad hat bin ich komplett vom Akku abhängig..

So, ich werden die meisten Räder noch Probe fahren, nur das CXC macht mir da ein bisschen Sorgen...trotzdem würde ich mich über Hinweise und Erfahrungen eurerseits sehr freuen um den eigenen, eingeschränkten Horizont zu überwinden...
 
Guten Morgen
Also ein Iumentum mit Pendix eDrive 1000 stelle ich mir schon gut als Reiserad vor.
Gerade was das Thema Ersatzteile anbelangt finde ich das Iumentum Klasse (war auch Konstruktions Ziel) da man theoretisch alles in einem noch so kleinen Fahrrad Laden bekommen kann und sogar in Einkaufsmärkten wie Kaufland etc wenn es sein muss ;)
Ausserdem ist es Kompakter als man denkt und hat trotzdem recht viel Platz durch die Rahmenkonstruktion...Das Gewicht hast du ja schon angesprochen.

Wenn ich Geld gespart habe werde ich mein Iumentum auf jedenfall vom Jetzigen YosePower Heckmotor auf das Pendix System umbauen um eben auch Radreisen mit meiner Familie machen zu können
 
@Antonio Warum solltest Du die Reisen mit dem Yosepower nicht machen können?

@Asmodeus Gleich grosse Räder hätte ein Packbernds oder viele Longtails (Mundo, Kombi, Kona, Surly....) Ach, sorry. Jobrad, da fällt das Ute raus. Gibt es ja neu glaube ich nicht mehr.

Longtails dürften auch eher nach in einen DB Zug zu bekommen sein als Andererseits würde ich nicht soo viel Wert auf die gleich großen Räder legen. In der zivilisierten Welt sollten die meisten Teile zu bekommen sein. Weit draussen würde ich eheraufspezialteile wie eine Elian Nabe verzichten .

Hagen, Bronte, Radkutsche, Bullitt....
Eine lange Reihe von Möglichkeiten
 
Vielen Dank für eure Antworten!

@lowtech mit den Longtails bin ich noch nicht so ganz Grün...das Surly würde mich eventuell reizen, aber das bekommt man in Deutschland nicht so leicht...
Das mit den Rädern ist so eine Sache...das Antriebsrad sollte nicht zu klein sein, einfach um vernünftig Strecke machen zu können. Darum bin ich eher bei "Hinten groß/vorne klein" oder gleich, aber das kann die eine oder andere Testfahrt ja auch ändern.
@Antonio danke für den Hinweis, aber das ganze soll möglichst ohne Motor laufen. Darum sind Räder wie die Radkutsche auch keine wirklich Option.
 
Mit dem Iumentum kann man durchaus gut Strecke machen, Kopf in den Nacken und los gehts. Motor halte ich für so ein Vorhaben auch für überflüssig, aber selbst die Frage nach Lastenrad oder nicht stellt sich mir. Auch wenn es oftmals klappt im Regionalverkehr ist ein "Standard" Fahrrad doch sicherlich besser Bahngeeignet als ein Lastenrad. Vielleicht ist also die Kombination aus einem Gravelbike und einem Anhänger wie z.B. dem Tout Terrain Singletrailer die bessere Wahl? In dem Fall könntest du - die kleinen werden ja groß - das Rad auch in späteren Touren verwenden.
Für meinen Teil würde ich das Iumentum nehmen - aber nur weil ich es schon habe.
 
@lowtech
Das würde durchaus gehen... Das System ist aber unterm Strich schwerer als das Pendix. Der Ein/Ausbau ist zwar nicht wirklich Kompliziert beim Yose System....aber um einiges Umfangreicher als beim Pendix. Und dann wäre da noch die Optik... so ein Pendix sieht nicht so Gebastelt aus und fügt sich besser ins Gesamtbild ein. Wird wohl nicht umsonst bei Iumentum als Option angeboten;)
 
Das Omnium CXC ist tatsächlich einfach ein normales Fahrrad, auch wenn da Omnium draufsteht. Wenn das in Frage kommt kommen noch tausende andere Stahlrahmenräder in Frage, Bombtrack, All City, ....

Ich glaube, die Leute bei Omnium stehen einfach drauf, sich ihre Wunschrahmen schweißen zu lassen und verkaufen den Rest des Containers und gucken mal wies läuft. Anfangs gab es noch Bahnräder von Omnium, mittlerweile ein Mountainbike. Eine ähnliche Konstruktion wie den Gepäckträger am CXC habe ich an meinem Zweitrad, das macht keinen Spaß damit Zeug zu transportieren im Vergleich zu Minimax / Cargo.

Soll dein Kind vorne drauf?

Wäre nicht am billigsten ein SON-Vorderrad und ein Hinterrad ohne Motor für das Bastiaen?
 
@kunibald in das Bastiaen passt vorne das 20er Rad nicht rein. Ist 2. Generation. Im Alltag völlig egal, aber da haperts dann halt.
Das Bombtrack sieht mit dem kleinen Vorderrad für mich ähnlich Clownesk aus wie das Omnium Mini...sagen wirs so, Geschmacksache...
Das CXC wäre da nicht so krass und es man kann wohl auch hinten einen Gepäckträger montieren....
nein, der Große soll selbst fahren.
 
Wenn du das Kind nicht vorne drauf transportieren willst, brauchst du auch kein Lastenrad, oder? Ich mache auch gerne Touren mit meinem, aber es verkompliziert schon auch vieles. Musst du wissen...
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Ich meine nicht das Bombtrack Munroe, sondern sowas wie das Arise Tour mit Stahlrahmen und reichlich Lademöglichkeit, was ähnlich ist wie das CXC mit zwei Gepäckträgern (oder besser geeignet).


All City baut auch schöne Stahlrahmenräder.
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Die ganz alten Omnium Cargo und Minimax (Classic) haben vorne ein 451 Vorderrrad, aber da kann man auch eine 406-Felge (normales 20") mit entsprechenden Reifen aufziehen, so wie ich das gemacht habe. Die neuen (Wifi bzw. V3) haben von Anfang an 406.
 
Was das Rad angeht bin ich voreingenommen und halte mich raus ; )

Aber den Pendix halte ich für ein Reiserad nicht für gut geeignet. Das ist ein guter, leiser Antrieb für kurze und mittlere Strecken im Alltag, vom fehlenden Akkuschloss mal abgesehen. Aber er ist doch vergleichsweise ein Stromfresser, weil er mit Trittfrequenz langsam laufen muss. Er hat abgeschaltet einen deutlichen Widerstand, nicht schön mit Muskel zu fahren. Dazu kommt noch eine breite Kettenlinie auf dem äußeren Blatt, so dass Kettenschaltung in jedem Fall zwei Kettenblätter erfordert. Oder halt eine Nabenschaltung, die dann noch mehr Reibung hat.

Du könntest das Licht am Bastiaen vielleicht alternativ mit Powerbank betreiben?

Das Kona Ute von @lowtech hätte ich am liebsten behalten. Das wäre auch ein schönes Reiserad.
 
Gut zu wissen @bastiaen, Vielen dank

@Alle
Als unwissender wollte ich mal eine Frage stellen. Was ist der Vorteil von einem Stahlrahmen? Aus meiner Laienhaften Sicht dachte ich das sowas als Neufahrrad lange Ausgetsorben ist?
 
Ein Stahlrahmen federt leicht und ist komfortabler als Alu, es bricht nicht spontan und ist im Zweifelsfall leichter zu schweißen (letztes von Vorteil für Reiseräder, ersteres für alle Räder).
 
@kunibald das sieht schon deutlich spannender aus, vielen Dank! aber 130kg Zuladung et all sind bei mir schon Recht sportlich...wird trotzdem angeguckt ;-)
Danke für den Hinweis zum Omnium.

@bastiaen keine Sorge, das Schneewittchen wird geliebt und weiter gefahren ;-) sind schon knapp 2500km...
Das mit der Powerbank wäre eventuell ne Idee, da muss ich mich Mal schlau machen..

@Antonio da gibt's mehrere Faktoren. Primär geht's bei mir um das Fahrgefühl und Stahlrahmen haben einen gewissen "flex", der manche Federung zwar nicht ersetzt aber im Prinzip unnötig macht. Dazu kommt die relativ einfache Schweißbarkeit und der Gedanke, dass ein Stahlrahmen wesentlich einfacher wiederverwertbar ist.
 
Stahl hat theoretisch eine deutlich höhere Dauerfestigkeit als Alu. Ein Teil aus beiden Materialien, das jeweils so konstruiert ist, dass es eine bestimmte Last trägt, würde aus Stahl mehr Zyklen schwellender oder wechselnder Belastung aushalten, bis es bricht. Stichwort ist "Wöhlerkurve".
Da die Banspruchung z.B. eines Fahrradrahmens nicht an allen Punkten gleich ist, kann es sein, dass eine geschickte Konstruktion aus Alu diesen Nachteil mehr als ausgleicht.
Im Reparaturfall wird man in der Pampa eher einen Stahlrahmen provisorisch geflickt oder dauerhaft repariert bekommen, als einen Alurahmen.
 
Also ich würde das Thema andersrum angehen. Was muss denn überhaupt mit, dass dazu ein Lastenrad nötig ist? Kann man nicht soweit reduzieren, dass man nicht auch mit einem klassischem Stahl-Reiserad auskommt? Die Auswahl ist da ja riesig. Im Zweifel Reiserad plus Einspur-Hänger? Wir sind natürlich alle begeisterte Cargobike-Fahrer*innen, aber wenn z.B. nur ein Teilstück per Bahn gefahren werden soll, sind viele Cargobikes schon raus. Wir waren gerade erst mit dem Yuba Kombi in den Niederlanden, da war das Kombi schon das Maximum was man da in einen Fernverkehrszug bekommen würde (evtl. noch Omnium Minimax ohne Ladefläche).
 
@vnweit OK,
Der Plan besteht darin von uns aus (Nordfriesland) nach Dänemark zu fahren. Primär Westküste nach Skagen, aber auch Ostküste, Kopenhagen etc. sind auf Dauer Optionen.
Der Transport ist so eine Sache. Für die erste Tour ist soweit wie möglich Westküste, mit Zelt und Shelter geplant. Mein Großer macht mit seinen 5 Jahren schon 40-50km ab Stück, aber irgendwann wird Schluss sein und ich möchte ihn nicht quälen...auch mit Gepäck bin ich beim ihm noch skeptisch.
Zurück dann Transporter o.ä. mieten.
Was mich auch so ein bisschen kratzt ist die Flexibilität. Mit nem großen Rad ist man einfach nicht so schnell Mal am Wochenende irgendwo..
Hänger ist für mich nach einigen Unfällen die letzte Option...aber ein Reiserad, gerne...suche schon die ganze Zeit...nach schönen und stabilen...
 
Das Bastiaen wäre von den Cargobikes ja noch am ehesten Bahntauglich. Wenn da nicht die Bridge verbaut ist, ist das doch kaum größer als nen normales Rad.
Nen zweites Rad ohne Motor ist für Notfälle ja auch nicht ganz verkehrt.

Eigentlich ist es "nur" die BAhngeschichte. Das würde ich drauf ankommen lassen, für das Geld hätte man ordentlich Puffer für andere Möglichkeiten die Strecken zurück zu legen. Natürlich nervt es dann in dem Moment ungemein.........
 
Sorry, war irgendwie davon ausgegangen, dass dein "Großer" schon älter ist. Keine Ahnung warum, unser "Großer" ist auch erst 6 :)
Da wäre ich dann doch bei einem Longtail. Da hast Du Platz für Gepäck plus Kindersitz. Nen Fahrrad kann man auch nach hinten dran schnallen.
Ansonsten das Bastiaen auf Muskel umrüsten. Für das eingesparte Geld gibt es nen ordentliches Akku-Licht. Im Zweifel seid Ihr ja nicht im Dunkeln unterwegs.
 
@Alle
Als unwissender wollte ich mal eine Frage stellen. Was ist der Vorteil von einem Stahlrahmen? Aus meiner Laienhaften Sicht dachte ich das sowas als Neufahrrad lange Ausgetsorben ist?
Zum Glück gibt es noch sehr sehr viel schönen Stahl auch neu zu kaufen.
Der größte Vorteil von Stahlrahmen wurde auch noch nicht genannt:
Die Rohre sind so schön schlank. An die Optik kommt kein Alu oder Carbongeschwür ran :love:

Insperation für schöne (auch viele Stahlräder) zum Reisen gibt es auch hier
 
Wie sehe denn eure Erfahrungen mit Surly aus? Disc-Trucket und Straggler wären ja so zwei die gut passen würden...allerdings auch gefährlich..die will man irgendwie lieber selbst aufbauen...
 
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