Renn-/ Langstrecken-/ Triathlon-Cago
An alle, die bisher der Mär hinterher gelaufen sind, das Cago sei ein Elefant - hier mal ein paar kurze Eindrücke zu meinem Renn-/ Langstrecken-/ Triathlon-Cago:
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Neu verbaute/ geänderte Komponenten:
- Miranda 170er Kurbeln für Bosch-Performance CX Motoren
- Profile Design Aero-/ Triathlon-/ Langstrecken Aufsatz (38mm)
- Wahoo Elemnt Bolt
- Garmin RS 200 Pedale mit Powermeter
Verwendete Werkzeuge:
- 5er Sechskantschlüssel
- Kurbelabzieher
- 15er Konusschlüssel
Zeitaufwand:
1) Boxabbau = 30 Sekunden (6 Schrauben lösen)
2) Kurbelwechsel = 2 Minuten
3) Pedalen anschrauben = 1 Minute
= 3min 30sec
Kurzer Hinweis zu den Geschwindigkeitswerten:
Ich verstehe Bosch nicht, aber die Werte für die Geschwindigkeit und für die geleistete Watt-Zahl sind offensichtlich falsch. Das Kiox zeigt immer zwischen 2-3km/h zu viel an trotz korrekt eingegebenem Reifenumfang. Scheint laut verschiedener Foren durchweg ein Bosch-Problem zu sein. Angeblich so gewollt. Dass auch die Watt-Werte so groß auseinander liegen, hätte ich nicht gedacht. Mein Wahoo Elemnt Bolt in Verbindung mit zwei RS 200 Garmin Powermetern hat durchweg bei meinem ersten Test 50-80 Watt weniger (!) eigene Leistung angezeigt. Wenn mein Wahoo mir 200 Watt als Durchschnittswert für beide Powermeter angezeigt hat, hat das Kiox einen Wert von 260-280 Watt angegeben. 150Watt im Wahoo waren 200 Watt im Kiox. Durchweg zeigt das Kiox also eine zu hohe Geschwindigkeit und zu hohe Eigenleistungswerte an. Finde ich ziemlich nervig, weil das ja auch alle anderen Werte verzerrt (z.B. gefahrene Strecke). Ein Grund mehr, nur noch die Schrittanzeige auf dem Kiox offen zu lassen. Geringe Anpassungen/ Korrekturen können sich wahrscheinlich nach mehreren Kalibrierungen ergeben.
Erster Eindruck:
Das Cago fährt sich wie ein anderes Rad! Komplett andere Kraftübertragung, fühlt sich wie ein normales Trekking-Fahrrad an. Zunächst macht das Fehlen der Box einen riesigen Unterschied. Ein Teil wird dabei wahrscheinlich Kopfsache sein. Das Rad fühlt sich direkt anders an, weil es nicht mehr so breit und bullig ist. Nachdem ich über mich daran gewöhnt habe, mein Vorderrad nicht mehr zu sehen, war es ein überraschend gutes Gefühl, wieder die direkte optische Verbindung zum Lenken zu haben. Und schön ist auch die Mobie-Gabel beim Eintauchen und die Seilzuglenkung in Action zu sehen. Aber mit 10,5kg weniger hat man auch beim Beschleunigen einen nicht unerheblichen Gewichtsvorteil.
Bisher mit den kurzen Kurbeln war es eine Qual über 25km/h (bzw. Ende der Motorunterstützung hinaus) zu fahren. Mit den längeren Kurbeln ist das kein Problem. Riesen Unterschied. Auch das Fahren ohne Motor fühlt sich komplett anders an. Es geht deutlich zügiger und mit weniger Kraftaufwand als mit den kürzeren Kurbeln. Ideal fährt sich das Rad im Turbo-Modus: der Motor beschleunigt einen innerhalb von Sekunden auf 25km/h und mit dem Schwung und den längeren Kurbeln kommt man problemlos auf 32km/h (32km/h Realanzeige im Wahoo, 36km/h im Kiox) und kann die 32km/h auch problemlos halten (bei 180-200W, laut Wahoo).
Die Enviolo funktioniert übrigens mega gut. Ich hatte z.B. beim Triathlon-Training bisher die Aufsätze an meinem normalen Rennrad. Beim Schalten musste ich also immer die Hände aus der liegenden Position lösen. Hier beim Cago übernimmt das Schalten perfekt die Enviolo - man merkt sie halt nicht mal. Im Flachen ist eine Trittfrequenz für eine Geschwindigkeit >30km/h um die 55rpm angenehm. Und da hält mich dann die Enviolo, ohne dass ich mich aus der Position lösen muss.
Wenn ich die Zeit finde, versuch ich nochmal einen kleinen Vergleichstest hinsichtlich Effizienz: wie viel Leistung mit kurzen Kurbeln im Vergleich zu den langen. Gefühlt auf jeden Fall ein großer Unterschied.
Fazit: zum einen ist das so eine geniale Lösung für Langstreckenfahrten mit dem Cago. Vorne eine Ortlieb-Duffelbag drauf, die in den Rahmen passt und dann mit 30-35km/h auf gerader Strecke Kilometer runterfahren. Und für alle, die Triathlon-Training mit Kindern machen wollen, ist das auch eine tolle Lösung. Der Triathlon-Aufsatz liegt weit über den Helmen, der Ergo-Sattel lässt sich gut nach vorne stellen für die liegende Position (oder alternativ ein richtiger Tri-Sattel fürs Training) und die Kraftübertragung bzw. das Fahrgefühl sind bei 30-35km/h vergleichbar mit einem Rennrad. Und letztendlich zeigt sich hier die große Vielfältigkeit und Variabilität des Cago.
Also, lieber
@customizer: danke für den Tip und die Inspiration. Dein N1fAnBOy
