Neues Lastenrad: Ca Go Bike

So, als ergänzendes Alternativprogramm zum heute von mir angeteaserten Thema "Multifunktionalität des CaGo" habe ich vorhin mal das gemacht, was ich schon lange vorhatte.

Für alle, denen der folgende Erlebnisbericht zum Thema "das CaGo naked auf der black-forest-rough-Runde" möglicherweise zu viel Werbung für's CaGo sein könnte, empfehle ich JETZT weckzuklicken - Tschühus!

Für alle anderen will ich mal meine kleine Hausrunde und die dabei gemachten Erfahrungen kurz beschreiben.

Es ist die erste offroad-Testrunde nach den letzten, umfangreicheren Individualisierungen und Ziel war es, zu sehen, ob bei gnadenlosem Rannehmen des Bikes was davonfliegt, versagt oder sich andere Schwachstellen in Bezug auf die Umbauten zeigen.
...also mal schauen, was das Boot abkann, Herr Kaleun!

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Wer regelmäßig hier mit dabei ist, weiß ja, was ich an der sehr guten Basis von Franc Arnolds Teil so für mich optimiert habe - @Franc, wenn Du das hier gelesen hast, bestätigt das eindrucksvoll, welch' erstklassiges Basisbike Ihr da zusammengeschraubt habt!

Im Wesentlichen hat das Serienteil bezogen auf das Fahrerlebnis diese speziell auf meine Ansprüche optimierten Features erhalten, die den Charakter gegenüber der Serienversion natürlich auch nachhaltig verändern - aber das ist MEIN Teil, wie es Rammstein so schön im Liedgut der Neuen Deutschen Härte besangen ;-)))))
...und damit ohne jeglichen Anspruch auf Allgemeingültigkeit - wer Teile davon umsetzen will, kann dies gerne tun; ich habe ja schon mal alles
ausprobiert und vorgekostet!

- Umbau/Implementierung der Kindernay XIV-Getriebenabe mit 543% Bandbreite und hydraulischer Schaltbetätigung über zwei Triggerhebel
- 170er Miranda-Kurbeln
- BIUS1-Ergonomie-Pedale mit zusätzlicher, vergrößerter Fußauflage via gelaserten Edelstahlblechen
- bySchultz Federsattelstütze in der long-travel-Version mit um eine Stufe unter der empfohlenen Gewichtsrange ausgelegten Feder (= gelb)
- SQlab 621er Sattel in 24er Breite
- Ergotec-Climber-Lenker mit 4cm mehr Rise und mehr Backsweep, jetzt 40°
- Ergotec-Touring-Barends für eine optional sehr aufrechte Sitzposition und multiple Griffpositionsvariationen beim Fahren
- Verbau der vom Bosch-System komplett unabhängigen Stromversorgung für die komplette Beleuchtung mit einem 500Wh großen Akku,
zweier M99 minipros auf einer Edelstahlhalterung und einer Frontplatte aus Edelstahl direkt unter dem Steuerkopf - hier geht es nur um die
fahrdynamische Wirkung dieses Zusatzgewichtes, nicht um die LED-Spässle
- Bereifungsänderung vorne auf 60-406 Schwalbe Smart Sam oder 62-406 SuperMoto X, hinten 82-584 Duro Crux - heute montiert zum Test
der SuperMoto
- Ergotec M99-Spiegel mit zusätzlichen Verstellvorrichtungen - bezüglich der Fahrdynamik ein ebenfalls wichtiger Punkt, da man ganz anders
unterwegs ist, wenn man immer ohne Verrenkungen im Blick hat, was hinter einem passiert
- coming soon: Austausch der momentan verbauten Kork-GP-Griffe gegen die SQlab 702er Schaufeln mit angedockten 402er-Inner-Barends -
diese Kombi habe ich an meinem Charger und bin sowas von happy, besonders die Innerbarends ermöglichen nochmals erweiterte
Griffpositions-Variationen, besonders beim Bergabfahren

Mit dieser Ausrüstung und für heute ganz besonders wichtig, mit abgebauter Box, ging es dann auf die Schwarzwald-Waldwirtschaftswege-Talsperrenrunde.

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Diese Wege und deren Beschaffenheit kenne ich wie meine Westentasche und weiß auch genau, wie sich mein Charger dort verhält.

Interessant war es jetzt, wie sich ein gewaltiges Basis-CaGo-Long-John mit meinen Veränderungen in/bei so einer eigentlich ungewohnten und nicht-klassischen Lastenrad-Umgebung schlägt.

Alleine schon der Abbau der EPP-Box gibt dem Bike meinem Eindruck nach einen so veränderten Charakter, dass sich diese andere optische Wahrnehmung tatsächlich auf das Fahrempfinden auswirkt.
Man sieht das Vorderrad, die Arbeit der Mobi-Federgabel durch die auf- und ab tanzenden beiden Scheinwerfer, das Arbeiten der vier Seilzüge an der vorderen Lenkrolle und der schlanke, endlos lang erscheinende Rahmen/Vorderwagen vermittelt auch beim Fahren eine Dynamik, die man mit der aufgebauten mächtigen EPP-Box so irgendwie nicht wahrnimmt.
Ich bin tatsächlich anders, aggressiver und risikobereiter gefahren als mit dem Riesenkoffer; die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen.

Ja, und dann bleibt eigentlich nur zu sagen, dass mein CaGo in dieser "hot-rod-race-Konfiguration" einen Spaß macht, dass es kracht ;-))

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Die zusätzlichen ca. 4kg direkt am vordersten Punkt des Rahmens unter dem Steuerkopf beeinflussen den ansonsten u.U. als zu leicht empfundenen Vorderwagen beim Lenk- und Federungsverhalten in sehr positiver Weise.
In diesem Zusammenhang einfach nochmal der Hinweis/meine Empfehlung, bei solchen Einsatzbedingungen immer mit zwei Akku-Tubes fahren. Deren kombiniertes Gewicht tief im Bauch des Batterie-Safes trägt ebenfalls enorm zum satten Empfinden bei.
Ich hatte in keiner Fahrsituation das Gefühl, dass da was zum Ausbrechen neigt, weil der Anpressdruck auf der Vorderachse fehlt oder diese ein "flatterhaftes" Eigenleben/Verspringen entwickelt.
Besonders der eigentlich für solches Terrain nicht vorgesehene breite SuperMotoX hat mich enorm positiv überrascht!

Ich bin die teilweisen Wellblech-Pisten mit kurzen, stukkerigen, hintereinanderliegenden Bodenwellen mit einem Tempo gefahren, bei dem es mich auf dem Charger fast aus dem Sattel katapultiert hätte.
Hier zeigte sich eindrucksvoll das Zusammenspiel aus ellenlangem Radstand (Länge läuft immer) und der über's Rad verteilten Dreipunkt-Federung aus Federgabel, gefedertem Lenkervorbau und dem riesigen Federweg der bySchultz LT.
Auch und besonders an Händen und Armen habe ich ein minimales Belastungs- und Vibrations-Niveau verspürt, das auch enorm dazu beigetragen hat, dass ich gefühlt immer schneller und schneller um die Schwarzwald-Ecken gefahren bin - und mächtig Spass dabei hatte.

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Die Gewichts- und Volumenerleichterung spürte man deutlich, aber trotzdem bleibt natürlich immer noch so viel "Masse" übrig, dass das satte und bodenverbundene Sicherheits- und Fahrgefühl des CaGo voll erlebbar war, toll.

Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Einfluss der Kindernay XIV, die dermaßen Fahr- und Schaltfreude bringt, dass ich immer wieder grinsen muss.
Feine Gangsprünge von linearen 13,9%, ultraschnelle und exakte Schaltvorgänge (die keine mechanische Rohloff und schon gar keine e14 zustande bringt) und mich begeisternde feinmechanische Funktionsgräusche sowie ein zugkraftunterbrechnungsfreies Hochschalten sind Features, die in Zusammenspiel mit dem enorm sicheren Fahrverhalten des CaGo ein Fahrerlebnis zeitigen, das seinesgleichen sucht.

Ich bin die Steigungen (und da gibt es hier reichlich und ordentlich davon) mit hohen Kadenzen von 80 bis auch mal 90 und den dazu passenden Übersetzungen gefahren - Elektromotoren lieben hohe Drehzahlen - und dabei vermittelt das Gesamtpaket ein Gefühl von "durch-den Wald-fliegen"...einmalig. Und das mit einem bei mir 2,85m langen Gerät!
Auch bei langen Gefällepassagen war sicheres Fahren mit Tempi von jenseits 50 mit gutem Gefühl locker drin - wir reden von einem Cargobike mit immer noch deutlich über 50KG.

Alles in allem stecke ich mein "black-forest-individual-edition-one" nach diesen rund 40 von mir ziemlich ambitioniert und teilweise auch gnadenlos gefahrenen Kilometern mit bis auf wenige Prozent heruntergefahrenen zwei 625er Tubes mit einem Dauergrinsen im Gesicht ans Ladegerät ;-))
Alles funzt, nichts hat versagt oder geklappert und das Ding vermittelt einen Fahrspass bei gleichzeitig hohem Sicherheitsgefühl - es ist eine wahre Freude!

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Für mich ein eindrucksvoller Beweis für die echte Multifunktionalität des CaGo: heute eine gnadenlose Fahrmaschine für die Talsperren-Runde im "Rennstripp" und morgen wieder in wenigen Augenblicken umgerüstet auf die EPP-Box und deren Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten.
...und übermorgen Umrüstung auf die flat-loader-Version und den möglichen Kühlschrank- und Waschmaschinen-Transport.

Von wegen, das CaGo ist ein reiner Familen- und Kindertransporter, nur sehr stark und primär auf das Thema "Sicherheit" fokussiert und kommt für andere Einsätze eher weniger infrage!
Es ist ein Multifunktionsbike mit vielen Gesichtern, man muss sie nur erkennen und auch nutzen!

Weiterhin viel Freude an alle CaGo-User und traut Euch ruhig mal, die Box abzubauen - ab geht's mit dem naked-bike mit einem um-die-Ecken-Pfeiffen, wie es keiner von so einem Panzer erwarten würde!
 

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Zuletzt bearbeitet:
Ich freue mich mit Dir, dass Dir die Basis so gut passt und Deine Umbauten Dir Dein Rad noch näher bringen.
Ich zweifle auch nicht daran, dass das CaGo ein ordentliches Cargobike ist.
Aber, um kurz zu Deiner Frage zu kommen, das Marketing hat auch mir von Anfang an nicht zugesagt, zu sehr ein "die sind schlechter als wir" und "wir sind die sichersten".
Ausserdem wurden nach und nach immer mehr zugesagte Ausstattungsdetails still und leise gegen günstigere getauscht oder auf die Aufpreisliste verbannt, ohne das zumindest den Vorbestellern mitzuteilen, dafür wurde der Preis deutlich höher. Und die ehemals "zum Produktstart fertigen" Zubehörteile waren dann teilweise nur Ideen und Renderings.
Ich hatte immer das Gefühl, dass diese Art Marketing dem Produkt eher schadet als nutzt.
Daher meine Antipathie gegen das Marketing. Das Rad finde ich für das was es ist, weiter ganz gelungen, auch wenn es für mich/uns nicht das richtige ist.
Das kann ich ganz gut trennen. Und ich gönne jedem sein CaGo, Dir Deine Umbauten und hoffe, das jeder das passende Rad für sich findet.
Ich bin derweil zufrieden mit dem Bakfiets und dem Veloe, auch wenn ich immernoch das Kettler und auch CaGo mal fahren will.
 
Moin!

Ich verstehe eines nicht wirklich: warum muss bei jeder sich bietenden Gelegenheit am Produktkonzept und/oder Marketing von CaGo herumgemäkelt werden?

Ist es für alle Nicht-CaGo'ler so schwer, anzuerkennen, dass da in Summe ein sehr ordentliches Bike auf die Räder gestellt wurde?

Ich gehe noch weiter und tue meine ganz persönliche Meinung kund: im derzeitigen Mitbewerberumfeld ist es das beste Gesamtkonzept am Markt.
Auch ich bin da völlig gegen diese Marketing. Es ist schön von dir zu hören, dass du das CaGo als BESTES Gesamtkonzept siehst und alle von mir hauptsächlichen negativ Punkte verändert hast. EPP Box, ineffiziente Schaltung, kurze Kurbelarme.

Warum tust du das, wenn es das BESTE ist?

Für mich kann es nicht das Beste sein, weil ich komplett andere Anforderung an ein Lastenrad habe. Finde ich es GUT?
Jain, es ist sicherlich nicht verkehrt, aber ich würde es mir NIE anschaffen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch, dass man mit Kritik umgehen muss. Dafür ist ein Forum da. Ich erkenne deine, @customizer, saubere handwerkliche Arbeit an, aber die Art der Präsentation erinnert mich schon stark an das Marketing des Herstellers: Ein derart beständiges Product-Placement mit übergroßen Aufnahmen des Labels in Edelstahl (ohne Ironie: schick!) mit Lobeshymnen garniert kombiniert kann schon ermüden.

Im Übrigen schließe ich mich den Vorrednern an: Über Geschmack und Bauchgefühl lässt sich (nicht) streiten: Für mich persönlich hat das CaGo den Haben-Wollen-Faktor eines SUV, sprich: keinen.
 
Ca Go hat hier, wie ich finde, aus dem Nichts (R&M ist schon weitaus länger am Markt) ein sehr geiles Rad an den Start gebracht. Sehr viele Sachen sind wirklich durchdacht und weitaus besser umgesetzt als andere Player am Markt.
Aber jeder hat halt andere Anforderungen und ich habe das Empfinden, dass hier im Forum viele Teilnehmer das Rad auch als wirklichen Ersatz zum Auto nutzen wollen. Dazu fehlt mit halt beim Ca Go der Punkt "Kindertransport + Wocheneinkauf" im Lastenrad transportieren. Das ist meiner Meinung nach so nur schwer möglich, denn
  • der Gepäckträger bzw. Wingee-Seitentaschenhalter wird den Wocheneinkauf nicht alleine packen (darf max. 8 + 8 = 16 KG laden)
  • habe ich Kind(er) in der Box dann kann ich nur relativ wenig in die Box packen (oder kann ich vor die Füße der Kinder noch ggf. zwei Euro-Boxen 40x30 stapeln ohne dass die Kinder zu wenig Platz haben?)
  • Anhänger könnte ich irgendwie ans Rad kriegen, versicherungstechnisch ist das aber nicht abgedeckt da von Ca Go ausgeschlossen
  • Das Tablet darf max. 5 KG laden
Zur Einordnung:
  • Ja man kann sicherlich mehr als 5 KG auf das Tablet kriegen oder mehr als 16 KG auf den Wingee-Träger. Aber wenn man sich an die Vorgaben vom Hersteller halten möchte wird es schwierig...
  • Bei Wocheneinkauf rede ich von einem großen Einkauf. Ich habe meine Zweifel ob ich das auf Tablet + Wingee/zukünftiger Gepäckträger und ggf. restlichen Fußraum aufgeteilt bekomme, zumal es dann auch wieder viel Tetris spielen bedeutet (was packe ich wohin)
Soll heißen: Das Ca Go ist GEIL, aber Kleinigkeiten machen manchmal die Welt aus...
 
habe ich Kind(er) in der Box dann kann ich nur relativ wenig in die Box packen (oder kann ich vor die Füße der Kinder noch ggf. zwei Euro-Boxen 40x30 stapeln ohne dass die Kinder zu wenig Platz haben?)
Das passt wohl höchstens bei sehr kleinen Kindern, größere Kinder brauchen die Länge der Box für die Beine. Bei hochgeklappten Sitzen passen laut Bild auf der Webseite zwei Getränkekisten auf den Boden, und die Sitzflächen sind ja schon ungefähr 20cm tief...

Allerdings ist das Problem nicht rein Cago-spezifisch, zwei Kinder plus Wocheneinkauf stellen viele Räder vor Probleme.
 
Das passt wohl höchstens bei sehr kleinen Kindern, größere Kinder brauchen die Länge der Box für die Beine. Bei hochgeklappten Sitzen passen laut Bild auf der Webseite zwei Getränkekisten auf den Boden, und die Sitzflächen sind ja schon ungefähr 20cm tief...

Allerdings ist das Problem nicht rein Cago-spezifisch, zwei Kinder plus Wocheneinkauf stellen viele Räder vor Probleme.
Wenn wir in unserem P70 Kind (3 Jahre) + Baby in der Schale hatten hat man zwar vor das Kind eine kleine Tasche bekommen, aber das Kind fand das schon scheiße, weil kein Platz mehr für die Beine waren. Das wird beim CaGo natürlich genauso. Beim P70 wurde dann mit Packtaschen, Rucksack oder Kind daheim lassen gearbeitet.
 
Ja, da gibt es in der Tat Limitierungen.
Meine persönliche Lösung für maximale Kapazität auf dem Heckträger hatte ich ebenfalls schon mal gepostet.


Das hat sich wie so oft leider enorm verzögert, aber die ersten wesentlichen Schritte sind bereits getan - dauert noch was...

Diese Kombi ist natürlich nix für die normalen User, aber als weitere interessante Herausforderung was für mich ;-)

Trotzdem, vielleicht ein Anstoss für den einen oder anderen in eine Richtung, die die Lösung bringt.

Ich freue mich auf den 160 Liter-Riesenschlund, den ich mit einem speziell angefertigten Alurahmen schön gespannt und offen halte - Persenning drüber und fertig.
Besonders, wenn ich mit dem flat-loader fahre, ist dieser schnell bestückbare und riesige Transportraum von großem Vorteil.
 
(…) ich habe das Empfinden, dass hier im Forum viele Teilnehmer das Rad auch als wirklichen Ersatz zum Auto nutzen wollen.
  • Bei Wocheneinkauf rede ich von einem großen Einkauf.
Wenn man aufs Auto verzichtet, muss man seine Gewohnheiten anpassen. Wocheneinkauf + Kinder mitnehmen bekommen wir nicht hin. Ich habe mir angewöhnt, den Wocheneinkauf entweder freitags oder samstags vor dem Frühstück zu machen, oder abends los zu gehen, wenn die Lütten pennen.

Und für kleinere Besorgungen + Kinder reicht der Platz in und an den meisten Cargobikes vollkommen aus.

Daran würde ich es also nicht scheitern lassen bzw. die Entscheidung nicht davon abhängig machen.
 
Bei Wocheneinkauf rede ich von einem großen Einkauf. Ich habe meine Zweifel ob ich das auf Tablet + Wingee/zukünftiger Gepäckträger und ggf. restlichen Fußraum aufgeteilt bekomme, zumal es dann auch wieder viel Tetris spielen bedeutet (was packe ich wohin)
Ich glaube, da stößt jedes Lastenrad an seine Grenzen. Gleichzeitig ist es aber trotzdem kein Argument gegen ein Lastenrad zum Einkauf. Ich habe ein Auto und nutze das gelegentlich mit Hunden. Auf dem Rückweg könnte ich noch problemlos den gesamten Wocheneinkauf plus Getränkekisten erledigen. Würde passen.
Mache ich nie. Ich bringe das Auto samt Hunden nach Hause und fahre dann mit dem Bakfiets einkaufen. Parkplatz direkt vor dem Laden und zuhause fahre ich das volle Rad direkt in den HWR und kann ganz gemütlich auspacken. Mit dem Auto besorge ich höchstens noch 3 Teile, wenn ich eh gerade unterwegs bin und mir die fehlen. Für den Großeinkauf ist das viel zu umständlich.
 
So ein Kofferraum ließe sich ja prinzipiell auch bei kleineren Rädern realisieren. Das Michelmobil hatte den auch schon, habe ich nicht erfunden.
index.php

Und die allermeisten Anhänger nutzen auch den Platz hinter den Sitzen als Kofferraum. Einfach eine Frage des Kistendesigns.
 
Definitiv, man könnte bei vielen LJs die Sitze ein Stück nach vorne versetzen und einen Kofferraum realisieren. Dein @kistenfahrrad hat halt eine riesige Box! Bei unserem UA ließe sich unter dem Rain Cover auch was stapeln, aber es wäre schwierig zu sichern.
 
Definitiv, man könnte bei vielen LJs die Sitze ein Stück nach vorne versetzen und einen Kofferraum realisieren. Dein @kistenfahrrad hat halt eine riesige Box! Bei unserem UA ließe sich unter dem Rain Cover auch was stapeln, aber es wäre schwierig zu sichern.
Und man könnte oft auch die Kiste noch etwas weiter nach hinten ziehen, bei mir geht sie ja bis hinters Lenkrohr um ein paar cm Platz für den Kofferraum zu gewinnen. Aber das wird jetzt langsam etwas OT, mit einer dicken Schaumstoffwand an der Kiste wird das ohnehin schwierig mit dem Kofferraum ;)
 
So, als ergänzendes Alternativprogramm zum heute von mir angeteaserten Thema "Multifunktionalität des CaGo" habe ich vorhin mal das gemacht, was ich schon lange vorhatte.

Für alle, denen der folgende Erlebnisbericht zum Thema "das CaGo naked auf der black-forest-rough-Runde" möglicherweise zu viel Werbung für's CaGo sein könnte, empfehle ich JETZT weckzuklicken - Tschühus!

Für alle anderen will ich mal meine kleine Hausrunde und die dabei gemachten Erfahrungen kurz beschreiben.

Es ist die erste offroad-Testrunde nach den letzten, umfangreicheren Individualisierungen und Ziel war es, zu sehen, ob bei gnadenlosem Rannehmen des Bikes was davonfliegt, versagt oder sich andere Schwachstellen in Bezug auf die Umbauten zeigen.
...also mal schauen, was das Boot abkann, Herr Kaleun!

Anhang anzeigen 20442

Wer regelmäßig hier mit dabei ist, weiß ja, was ich an der sehr guten Basis von Franc Arnolds Teil so für mich optimiert habe - @Franc, wenn Du das hier gelesen hast, bestätigt das eindrucksvoll, welch' erstklassiges Basisbike Ihr da zusammengeschraubt habt!

Im Wesentlichen hat das Serienteil bezogen auf das Fahrerlebnis diese speziell auf meine Ansprüche optimierten Features erhalten, die den Charakter gegenüber der Serienversion natürlich auch nachhaltig verändern - aber das ist MEIN Teil, wie es Rammstein so schön im Liedgut der Neuen Deutschen Härte besangen ;-)))))
...und damit ohne jeglichen Anspruch auf Allgemeingültigkeit - wer Teile davon umsetzen will, kann dies gerne tun; ich habe ja schon mal alles
ausprobiert und vorgekostet!

- Umbau/Implementierung der Kindernay XIV-Getriebenabe mit 543% Bandbreite und hydraulischer Schaltbetätigung über zwei Triggerhebel
- 170er Miranda-Kurbeln
- BIUS1-Ergonomie-Pedale mit zusätzlicher, vergrößerter Fußauflage via gelaserten Edelstahlblechen
- bySchultz Federsattelstütze in der long-travel-Version mit um eine Stufe unter der empfohlenen Gewichtsrange ausgelegten Feder (= gelb)
- SQlab 621er Sattel in 24er Breite
- Ergotec-Climber-Lenker mit 4cm mehr Rise und mehr Backsweep, jetzt 40°
- Ergotec-Touring-Barends für eine optional sehr aufrechte Sitzposition und multiple Griffpositionsvariationen beim Fahren
- Verbau der vom Bosch-System komplett unabhängigen Stromversorgung für die komplette Beleuchtung mit einem 500Wh großen Akku,
zweier M99 minipros auf einer Edelstahlhalterung und einer Frontplatte aus Edelstahl direkt unter dem Steuerkopf - hier geht es nur um die
fahrdynamische Wirkung dieses Zusatzgewichtes, nicht um die LED-Spässle
- Bereifungsänderung vorne auf 60-406 Schwalbe Smart Sam oder 62-406 SuperMoto X, hinten 82-584 Duro Crux - heute montiert zum Test
der SuperMoto
- Ergotec M99-Spiegel mit zusätzlichen Verstellvorrichtungen - bezüglich der Fahrdynamik ein ebenfalls wichtiger Punkt, da man ganz anders
unterwegs ist, wenn man immer ohne Verrenkungen im Blick hat, was hinter einem passiert
- coming soon: Austausch der momentan verbauten Kork-GP-Griffe gegen die SQlab 702er Schaufeln mit angedockten 402er-Inner-Barends -
diese Kombi habe ich an meinem Charger und bin sowas von happy, besonders die Innerbarends ermöglichen nochmals erweiterte
Griffpositions-Variationen, besonders beim Bergabfahren

Mit dieser Ausrüstung und für heute ganz besonders wichtig, mit abgebauter Box, ging es dann auf die Schwarzwald-Waldwirtschaftswege-Talsperrenrunde.

Anhang anzeigen 20445

Diese Wege und deren Beschaffenheit kenne ich wie meine Westentasche und weiß auch genau, wie sich mein Charger dort verhält.

Interessant war es jetzt, wie sich ein gewaltiges Basis-CaGo-Long-John mit meinen Veränderungen in/bei so einer eigentlich ungewohnten und nicht-klassischen Lastenrad-Umgebung schlägt.

Alleine schon der Abbau der EPP-Box gibt dem Bike meinem Eindruck nach einen so veränderten Charakter, dass sich diese andere optische Wahrnehmung tatsächlich auf das Fahrempfinden auswirkt.
Man sieht das Vorderrad, die Arbeit der Mobi-Federgabel durch die auf- und ab tanzenden beiden Scheinwerfer, das Arbeiten der vier Seilzüge an der vorderen Lenkrolle und der schlanke, endlos lang erscheinende Rahmen/Vorderwagen vermittelt auch beim Fahren eine Dynamik, die man mit der aufgebauten mächtigen EPP-Box so irgendwie nicht wahrnimmt.
Ich bin tatsächlich anders, aggressiver und risikobereiter gefahren als mit dem Riesenkoffer; die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen.

Ja, und dann bleibt eigentlich nur zu sagen, dass mein CaGo in dieser "hot-rod-race-Konfiguration" einen Spaß macht, dass es kracht ;-))

Anhang anzeigen 20443

Die zusätzlichen ca. 4kg direkt am vordersten Punkt des Rahmens unter dem Steuerkopf beeinflussen den ansonsten u.U. als zu leicht empfundenen Vorderwagen beim Lenk- und Federungsverhalten in sehr positiver Weise.
In diesem Zusammenhang einfach nochmal der Hinweis/meine Empfehlung, bei solchen Einsatzbedingungen immer mit zwei Akku-Tubes fahren. Deren kombiniertes Gewicht tief im Bauch des Batterie-Safes trägt ebenfalls enorm zum satten Empfinden bei.
Ich hatte in keiner Fahrsituation das Gefühl, dass da was zum Ausbrechen neigt, weil der Anpressdruck auf der Vorderachse fehlt oder diese ein "flatterhaftes" Eigenleben/Verspringen entwickelt.
Besonders der eigentlich für solches Terrain nicht vorgesehene breite SuperMotoX hat mich enorm positiv überrascht!

Ich bin die teilweisen Wellblech-Pisten mit kurzen, stukkerigen, hintereinanderliegenden Bodenwellen mit einem Tempo gefahren, bei dem es mich auf dem Charger fast aus dem Sattel katapultiert hätte.
Hier zeigte sich eindrucksvoll das Zusammenspiel aus ellenlangem Radstand (Länge läuft immer) und der über's Rad verteilten Dreipunkt-Federung aus Federgabel, gefedertem Lenkervorbau und dem riesigen Federweg der bySchultz LT.
Auch und besonders an Händen und Armen habe ich ein minimales Belastungs- und Vibrations-Niveau verspürt, das auch enorm dazu beigetragen hat, dass ich gefühlt immer schneller und schneller um die Schwarzwald-Ecken gefahren bin - und mächtig Spass dabei hatte.

Anhang anzeigen 20444

Die Gewichts- und Volumenerleichterung spürte man deutlich, aber trotzdem bleibt natürlich immer noch so viel "Masse" übrig, dass das satte und bodenverbundene Sicherheits- und Fahrgefühl des CaGo voll erlebbar war, toll.

Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Einfluss der Kindernay XIV, die dermaßen Fahr- und Schaltfreude bringt, dass ich immer wieder grinsen muss.
Feine Gangsprünge von linearen 13,9%, ultraschnelle und exakte Schaltvorgänge (die keine mechanische Rohloff und schon gar keine e14 zustande bringt) und mich begeisternde feinmechanische Funktionsgräusche sowie ein zugkraftunterbrechnungsfreies Hochschalten sind Features, die in Zusammenspiel mit dem enorm sicheren Fahrverhalten des CaGo ein Fahrerlebnis zeitigen, das seinesgleichen sucht.

Ich bin die Steigungen (und da gibt es hier reichlich und ordentlich davon) mit hohen Kadenzen von 80 bis auch mal 90 und den dazu passenden Übersetzungen gefahren - Elektromotoren lieben hohe Drehzahlen - und dabei vermittelt das Gesamtpaket ein Gefühl von "durch-den Wald-fliegen"...einmalig. Und das mit einem bei mir 2,85m langen Gerät!
Auch bei langen Gefällepassagen war sicheres Fahren mit Tempi von jenseits 50 mit gutem Gefühl locker drin - wir reden von einem Cargobike mit immer noch deutlich über 50KG.

Alles in allem stecke ich mein "black-forest-individual-edition-one" nach diesen rund 40 von mir ziemlich ambitioniert und teilweise auch gnadenlos gefahrenen Kilometern mit bis auf wenige Prozent heruntergefahrenen zwei 625er Tubes mit einem Dauergrinsen im Gesicht ans Ladegerät ;-))
Alles funzt, nichts hat versagt oder geklappert und das Ding vermittelt einen Fahrspass bei gleichzeitig hohem Sicherheitsgefühl - es ist eine wahre Freude!

Anhang anzeigen 20450

Für mich ein eindrucksvoller Beweis für die echte Multifunktionalität des CaGo: heute eine gnadenlose Fahrmaschine für die Talsperren-Runde im "Rennstripp" und morgen wieder in wenigen Augenblicken umgerüstet auf die EPP-Box und deren Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten.
...und übermorgen Umrüstung auf die flat-loader-Version und den möglichen Kühlschrank- und Waschmaschinen-Transport.

Von wegen, das CaGo ist ein reiner Familen- und Kindertransporter, nur sehr stark und primär auf das Thema "Sicherheit" fokussiert und kommt für andere Einsätze eher weniger infrage!
Es ist ein Multifunktionsbike mit vielen Gesichtern, man muss sie nur erkennen und auch nutzen!

Weiterhin viel Freude an alle CaGo-User und traut Euch ruhig mal, die Box abzubauen - ab geht's mit dem naked-bike mit einem um-die-Ecken-Pfeiffen, wie es keiner von so einem Panzer erwarten würde!
Lieber @customizer ,

dass ich ein Fan deines Werkens bin, weißt du ja mittlerweile. Danke für den tollen Beitrag! Deine Beiträge waren ein Grund, dass ich mich für das Cago entschieden habe und bestätigen mich immer wieder in meiner Kaufentscheidung!

Wir nutzen bisher unser Cago ziemlich langweilig.. EPP-Box, Verdeck, Kinder rein, gut ist. So viel ändern am Grundkonzept ist ja gar nicht möglich, solange der Hauptzweck das Transportieren der Kinder ist. Aber ich freue mich schon, das Rad in ein paar Jahren dann ohne Kinder ganz neu zu erleben. Und da greife ich gewiss fleißig auf deine kreativen Ideen zurück! So eine Flatload-Lösung würde mir auch gut gefallen! :)

Auf meiner nächsten Tour in die Werkstatt werde ich auf jeden Fall direkt deinen Vorschlag für kürzere Kurbeln aufgreifen.. fahre dann zumindest auf dem Hinweg das Cago auch ohne Box mal ganz nackt, mit 170er Kurbeln, Klickpedalen und Rennradschuhen. Freu mich schon und bin sehr gespannt, wie sich das bisher eher träge tretende Rad dann fährt.
Diese von dir ja toll zur Schau gestellte Vielseitigkeit vom Cago begeistert mich auch immer wieder: dass man innerhalb von 1 Minute den Hauptzweck des Rades komplett ändern kann. Meine Idee ist, dann künftig eine Box mit EPP-Kragen, Kinderverdeck und Kindersitzen zu haben. Und eine Box mit EPP-Deckel und Rack. Und dann tausche ich je nach Einsatzzweck innerhalb von 30 Sekunden einfach die Box: Kinder in den Kindergarten fahren mit der "Kinderbox" und dann Boxtausch und Wocheneinkauf ohne Kinder mit abschließbarer Box, auf der oben sogar noch ein paar Rollen Klopapier verschnürt werden können. Und wenn ich mal eine längere Tour mit viel Geraden fahre, einfach die 170er Kurbeln anbauen für ein Rennrad-Cago Erlebnis.

Ein Problem habe ich allerdings noch: wie wahnsinnig toll und vielseitig wäre es, das Cago dann auch noch mit dem Auto transportieren zu können!! Mal schauen.. vielleicht findet sich da ja auch noch eine Lösung :whistle::barefoot::cool:
 
Es tut mir leid @customizer , versteh es bitte nicht falsch, auch ich folge mit Faszination den Umbauten, aber so langsam verkommen die Beiträge hier in diesem Thread ein wenig zur Werbung, vor allem dein letzte Eintrag...

Ja, wir haben verstanden, dass das CaGo für dich das beste Rad auf dem Markt ist und ich möchte auch auf keinen Fall wiedersprechen, dass es sehr gut ist, zumindest für die Zwecke vieler Leute. Trotzdem gibt es auch Menschen die andere Sachen präferieren und gerade wenn du selbst weiter entwickelst solltest Du wissen, dass gerade Kritik ein Projekt weiter bringt/am Leben hält.
Also bitte lass doch Kritik, zu und verhalte dich ein bisschen weniger so, als wäre CaGo deine Firma. Sonst wäre eventuell ein Gewerblich Zeichen an deinem Namen angebracht...

Naja.. das hier ist der "Cago-Thread".. wo sonst soll man mit Begeisterung über das eigene Lastenrad schreiben, wenn nicht in dem einen Thread zum jeweiligen Lastenrad. Wenn sowas jetzt in Threads von konkurrierenden Lastenrädern zu finden wäre, könnte ich das ja nachvollziehen.. Und es sei gesagt, dass ich auch gerne den Vergleich von Cago und Packster im Packster-Thread gezogen habe.. z.B. beim Thema der Seilzuglenkung :barefoot:.. aber hier gehört genau sowas hin und ich denke alle Mitlesenden und Cago-Interessierten können froh über die leidenschaftlichen Beiträge von @customizer sein. Denn ohne seine Beiträge wäre es hier ziemlich still. Vor allem, wenn die Mehrheit der restlichen Beiträge Kritik an vermeintlich schlechtem Marketing ist.
 
Egal, müßig das Ganze. Sagt ja keiner, dass das CaGo schlecht ist, im Gegenteil.
Die Firma ist mir zumindest sehr unsympathisch, andere feiern sie.
Die können ja jetzt BTT gehen und das Rad zelebrieren. Viel Spaß dabei, ernsthaft.

Also ich fand den letzten Geschäftsführer, den Matthias Naumann, mega sympathisch. Es gibt da so ein Focus-Interview auf Youtube:


Sehr zu empfehlen, wer die Philosophie hinter Cago etwas mehr verstehen möchte! Als ich das Cago gekauft habe, hat der Matthias Naumann Cago perfekt für mich verkörpert! Schade, dass er nicht mehr dabei ist!
 
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