Kinder- und Lastentransport mit Steigungen

In das Urban Arrow scheinst du dich ja ziemlich verguckt zu haben. Was m.E. an dem Ding überhaupt nicht geht, das ist der Sitzrohrwinkel und die daraus resultierende Sitzposition. Die ist sicher prima, um in der Ebene rumzukullern, aber einen Berg hochtreten möchte ich das Schiff damit nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das kein Problem ist. Wir habe hier auch sehr viele Steigungen >>10%. Ohne Motor bekommt man so ein Ungetüm mit Ladung da eh nicht hoch und mit Motor ist alles bis 20% kein Problem. Eine Steigung haben wir, die ist an der steilsten Stelle 30%, da kommt der Motor alleine nicht hin und selbst muss man locker 300-400W reintreten. Limitierend ist bei mir da die Puste und nicht der Sitzrohrwinkel.
 
Ja, schon, nochmal ein Grund warum das UA nicht unser Topfavorit ist. Allerdings finde ich es durch die zwei Unterrohre mit grösserem Abstand dazwischen optisch doch deutlich ansprechender und ich bilde mir ein, dass dies auch der Torsionssteifigkeit zuträglich sein sollte.
Steifigkeit ist kein Problem. Unser Kindergarten liegt auf einem Berg und wenn man es da runter rollen lässt, bekommt man mindestens 50km/h drauf. Da ist das UA bocksteif, es flattert nix. Allerdings sind die Rollenbremsen nicht ideal, ich würde bei sehr bergiger Gegend auf jeden Fall auf Scheibe umrüsten (und zwar selbst auf was gscheites - das was die Holländer für Scheibenbremsen halten ist eher nicht so geeignet).
 
Die 18% muss man auch nicht überbewerten, ich spreche hier von einer Steigung mit 35 Höhenmetern, wobei ca. die zweite Hälfte die 18% wirklich erreicht. Da sollte ein guter Nabenmotor jedenfalls nicht überhitzen und allerhöchste Effizienz ist da auch nicht absolut zentral. Mit einem normalen Rad könnte man die kurze Strecke auch durchaus schieben, mit einem vollbeladenen Cargobike aber halt leider eher nicht.
Ich würde das erstmal ausprobieren. Ein vollbeladenes Lastenrad eine 18% Steigung hochzuwürgen ist für jeden Motor (und auch den Fahrer) ein hartes Stück Arbeit. Für 200kg braucht es bei 10 km/h schon fast 900W mechanische Leistung. Und viel langsamer wird man das mit einem Nabenmotor kaum hinbekommen. Mir fehlt da aber die Erfahrung. Beim UA mit Bosch und Nuvinci ist so in etwa bei 6km/h die Grenze des fahrbaren erreicht. Wenn Du aber schon den Antrieb des UA für Eure Steigungen als nicht brauchbar ansiehst, wirst Du mit einem Nabenmotor gleich welcher Bauart sicher nicht glücklich werden.

Ich fahre derzeit noch ein S-Pedelec mit BionX Nabenmotor und habe da auch ab und zu einen Anhänger dran. der hat viel mehr Probleme an den gleichen Steigungen, selbst ohne Anhänger wie das UA - und das obwohl der locker 1kW aus dem Akku zieht und eine 3x10 Kettenschaltung hat. Vielleicht ist der neue BionX D Motor da besser, aber das würde ich lieber auch mal ausprobieren. Reku bringt auch nur was, wenn man den Berg auch hochkommt.

Für den Mittelmotor spricht allerdings auch noch die freie Auswahl an Nabenschaltungen, die Pinion-Tretlagerschaltung wäre zwar schon auch interesant, preislich aber glaube ich ziemlich im Luxussegment...
Ich bin bei steilem Geläuf kein Freund von Nabenschaltungen, die Rohloff mal ausgenommen wenn man es vermeiden kann. Die kleinste Übersetzung ist halt meist zu dick.
 
Ich war auch skeptisch, aber nach Umzug stehen meine Räder (leider) mangels Garage immer draußen unter einer Pane. Bislang keine Probleme.
Die Lenkung ist sicher nicht so leichtgängig wie mit Lenkgestänge, aber um 2,63m Länge über alles zu manövrieren, ist das Seilzugsystem einfach Gold wert. :)
 
So, genug damit! Wenn Du da mehr Infos brauchst, gibt es im Pedelecforum noch viel zu finden!
Habe mich im Pedelec-Forum ein wenig schlau gemacht. Allerdings scheinen (wie in den meisten Foren) die Meinungen dort doch auch ziemlich zu divergieren. Grundsätzlich scheinen aber viele zu bestätigen, dass für steile (und lange) Steigungen Mittelmotoren im Vorteil sind. Andererseits werden auch Gründe genannt, weshalb es kaum Mittelmotoren mit mehr als 350W gibt: normale Fahrradkomponenten (Kette, Kettenblätter, Ritzel) wären darüber überfordert. Deshalb macht der 500 W Nabenmotor am Douze vielleicht eben doch Sinn. Auch wenn es physikalische Gründe geben mag, dass ein Nabenmotor bei niedrigen Geschwindigkeiten schwächer, bzw. weniger effizient ist als ein Mittelmotor ,gibt es auch eindeutige physikalische Gründe dafür dass ein 500 W Motor im Allgemeinen stärker ist als ein 250 W Motor. D.h. vielleicht ist der 500 W Nabenmotor schlussendlich doch die bessere Wahl als der 250 W Mittelmotor. Dazu kommt, dass man vermutlich mit einem 500 W Motor die Steigungen schneller fährt als mit 250 W und somit gar nicht in den ineffizienten Bereich des Nabenmotors gelangt.
Aber schlussendlich wird mir nur eine Probefahrt auf repräsentativen Strecken, mit Ladung und dem richtigen Rad echte Erkenntnis bringen . Es sieht so aus als könnte ich eine solche Testmöglichkeit für das Douze mit 500 W Motor demnächst erhalten. Vergleichend werde ich auch das Bullitt noch auf unseren Heimstrecken testen.
mit Motor ist alles bis 20% kein Problem. Eine Steigung haben wir, die ist an der steilsten Stelle 30%, da kommt der Motor alleine nicht hin und selbst muss man locker 300-400W reintreten. Limitierend ist bei mir da die Puste und nicht der Sitzrohrwinkel.
Ich hatte beim Vergleich Load und Bullitt zu UA schon den Eindruck dass die Geometrie der beiden ersten bei steilen Anstiegen signifikant besser geeignet ist. Es ist damit sogar Wiegetritt möglich, was beim UA wegen dem zu weit hinten liegenden und zu hohen Lenker quasi unmöglich ist.
ich würde bei sehr bergiger Gegend auf jeden Fall auf Scheibe umrüsten
Scheibenbremse ist klar gesetzt, Favorit von den Probegefahrenen (alle hatten Scheibenbremsen, auch das UA) ist klar die Magura MT5 4-Kolben-Bremse mit 203mm / 180 mm Scheiben beim Bullitt.
Ein vollbeladenes Lastenrad eine 18% Steigung hochzuwürgen ist für jeden Motor (und auch den Fahrer) ein hartes Stück Arbeit.
Hier widersprichst du dir aber selber ein wenig, weiter oben schreibst du dass 20% kein Problem sind.
Ich bin bei steilem Geläuf kein Freund von Nabenschaltungen, die Rohloff mal ausgenommen wenn man es vermeiden kann. Die kleinste Übersetzung ist halt meist zu dick.
Dies war beim Load und UA mit Nuvinci auch meine Beobachtung, beim Bullitt mit Alfine 8 allerdings gings obwohl auch Nabenschaltung wunderbar und mit noch einigem an Reserve mit ca. 150 kg Gesamtgewicht 12% Steigung rauf, wobei wie schon geschrieben meiner Meinung der STEPS Motor mehr Leistung bringt als die Bosch Motoren, womit der Vergleich der Schaltungen schwierig ist. Den grossen Vorteil an den Nabenschaltungen sehe ich im Schalten im Stand, bei Ampeln an starken Steigungen, wie wir sie hier haben ein grosses Plus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Andererseits werden auch Gründe genannt, weshalb es kaum Mittelmotoren mit mehr als 350W gibt: normale Fahrradkomponenten (Kette, Kettenblätter, Ritzel) wären darüber überfordert.

Wenn ich so überlege, wie viel im Pedelecforum über Kettenprobleme bei MTBs mit Mittelmotor geschrieben wird.....
Da muss ich Dir Rceht geben.
Da käme dann nur noch eine Rohloff in Frage, weil die die einzige Nabe ist, die diese Belastungen aushalten wird.
Dazu käme die immer perfekte Kettenlinie.
Ist natürlich eine Frage des Preises.

Wenn Nabenmotor, dann eher vorne im 20'' Rad. Gibt mehr Schub bei gleichem Drehmoment.
Hier mal ein Vergleich der Kennlinien eines Crystalite H3540, der meinem Golden Motor gleicht.
Erstellt mit http://www.ebikes.ca/tools/simulator.html
Auswahl_004.png

Die dunklen Kurven zeigen die Leistungsentfaltung in einem 26'' Rad, die blassen im Vergleich dazu den gleichen Motor in einem 20'' Rad. Die Linie beei 28.8 km/h ist die Geschwindigkeit, bei der die Unterstützung nachlassen wird. Ab 37 km/h beginnt evtl. die Zwangsrekuperation.
Die schwarze Linie stellt die fahrbare Steigung dar. Aber ohne Krafteinsatz des Fahrers.
Nicht berücksichtigt ist die Schutzrampe des Controllers. Die meisten Controller geben den vollen Strom erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit frei.
Meiner z.B. beginnt im Stand mit 10A und steigert bis ca. 12km/h auf 20A hoch. So wird eine Überhitzung ausgeschlossen. Allerdings sinkt laut dem Simulator das Drehmoment im Stand bei 10A nur auf 42Nm ab. Das entspräche dann 5,5% Steigung.

Geht mal auf die Seite http://www.ebikes.ca/tools/simulator.html und spiele ein bischen rum.
Mit Bergmotoren geht da noch mehr Kraft zu Lasten der Höchstgeschwindigkeit, wenn sie DD-Motoren sind.

Der Motor vorne bedeutet aber auch, daß Du bei Schnee evtl. ein durchgehendes Vorderrad hast, wenn die Fuhre leer ist.
Ist aber nach meiner Erfahrung halb so schlimm. Es bleibt zumindest im Mundo kontrollierbar. Vom Gefühl her würde ich meinen, daß es bei dem Langen Vorderbau eines Long-John-Rades noch leichter zu kontrollieren bleibt.
Ich würde zusätzlich versuchen, den Controller und den Akku vorne in oder an der Box zu platzieren.
Die 5kg Akku hast Du eh an Bord, kannst sie so aber nutzen, um Gewicht auf das angetriebene Vorderrad zu bringen.
Controller nahe am Motor ist immer gut, um die meist sehr dünnen Motorkabel kurz zu halten. In denen fließen immens hohe Ströme. Bei mir hängt der Controller links unten an der Gabel und ist fest mit dem Motor verbunden.
Akku vorne hält zusätzlich die Leitung von Batterie zum Controller kurz, was auch Verluste minimiert.
 
Hallo Bellini

Deinen Thread habe ich natürlich aufmerksam mitgelesen, da wir uns zu der Zeit schon erste Gedanken machten und deine Anforderungen relativ ähnlich sind. Ich weiss nicht ob du in deinem Thread alle eure Probefahrten aufgelistet hast, gelesen habe ich dort nur vom Christianina, Load, Urban Arrow und Rapid. Vom Load warst du ja fahrtechnisch ziemlich begeistert, aber war für euch (und auch für uns) zu klein. Seid ihr auch noch andere probegefahren (z.B. Bullitt und Douze)? Falls ja, wie schätzt du diese fahrtechnisch im Vergleich zum Rapid ein? Falls nein, welches gefiel dir rein fahrtechnisch besser, das Load oder das Rapid?

Das waren unsere wichtigsten Punkte, warum wir uns für das Rapid entschieden haben:

-Tiefer Einstieg (ich bin 160 groß und habe je nach Fahrradbauart ansonsten Probleme beim Auf und Absteigen)

- Es gibt vorgefertigt (leider sehr teuer) Kinderwanne, Sitze, Gurte und einen ordentlichen Regenschutz

- Sehr Leistungsstarker Ezee Frontnabenantrieb


- Man kann den Motor AUCH durch drehen des Handgriffs zuschalten (super, wenn es mal kurz bergauf geht)

- Große Ladefläche: Beide Kinder + Baby oder Einkauf passen gut in die Wanne (der Rest kommt in die Fahrradtaschen)

- Das Fahrrad wird komplett in Süddeutschland (Mössingen) hergestellt, sogar der Motor kommt aus Böblingen, es wird in Tübingen lackiert usw.

- Man kann Rad und Kiste in jeder RAL Farbe lackieren lassen (gegen Aufpreis)

das Rad ist trotz seiner Größe nach kurzer Eingewöhnungsphase super geschmeidig und bereitet uns echt großen Fahrspaß. Sowohl mein Mann als auch ich waren nach der Probefahrt vorbehaltlos begeistert, so ging es uns bei keinem der anderen Bikes.
Besonders gefällt mir, wie schon oben erwähnt, der Gasgriff, den man als Anfahrtshilfe oder eben am Berg nutzen kann, wenn man den Motor nicht zugeschaltet hat. (Es ist beides möglich, die permanente Unterstützung durch den Motor in verschiedenen Stufen oder eben zusätzlich den Gasgriff).

Was mir beim Rapid fehlt ist eine Federung (wie die Federung beim Load) aber man kann eben nicht alles haben :D
 
Wenn Nabenmotor, dann eher vorne im 20'' Rad. Gibt mehr Schub bei gleichem Drehmoment.
Das macht Sinn, allerdings muss ich mich, da ich eigentlich keinen Selbst(auf)bau machen möchte an dem orientieren was die Hersteller anbieten. Vorderrad-Nabenmotor hat von den Rädern auf meiner Liste nur das Rapid, allerdings nur mit 250 W, und es gibt in weiter Umgebung keinen Händler dafür. Das Douze kann ich nur mit einem Hinterrad-Nabenmotor haben, der hätte dann dafür die in der Schweiz maximal zulässigen 500 W.
Geht mal auf die Seite http://www.ebikes.ca/tools/simulator.html und spiele ein bischen rum.
Eine sehr spannende Seite, vielen Dank für den Link. Schade aber dass man dort nur Nabenmotoren simulieren kann und leider fehlt auch der Go Swissdrive in der Liste, ein Vergleich von Douze mit Rapid ist somit leider nicht möglich. @triton-mole Weisst du allenfalls welcher der Motoren und Controller aus der Liste dem 500 W Go Swissdrive am nächsten kommen könnten? Mit dem ezee (300rpm 20inch) hab ich ein bisschen rumsimuliert: bei 150 kg Gesamtgewicht, 20 A Controller, 15Ah ezee Batterie komme ich bei 18% Steigung und 200 W Fahrerleistung (ist so ungefähr was ich mir für eine kurze Steigung zutraue) auf 8.1 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das heisst das Rapid wäre auf unserer Steigung mit entsprechend kurzer Übersetzung (beim Frontmotor kein Problem, da auch eine 3x10-Gang Schaltung verbaut werden könnte) theoretisch fahrbar. Ist schon mal eine interessante Aussage.

@Bellini : Vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung zum Rapid. Das wäre für uns schon durchaus auch ein interessantes Rad, wenn es nur irgendwo hier in der Nähe probezufahren wäre (und idealerweise einen 500 W Motor und keinen Tiefeinstieg hätte... ;) ). Vielleicht schaffe ich es ja doch noch es irgendwo zu testen.
 
Weisst du allenfalls welcher der Motoren und Controller aus der Liste dem 500 W Go Swissdrive am nächsten kommen könnten?

Tut mir leid, weiß ich nicht.
Frage mal beim Hersteller vom Go Swissdrive nach Datenblättern. Besonders Aussagen über Drehmoment zu Geschwindigkeit sind wichtig. Dann kannst Du evtl. abschätzen, was geht.
 
Hier widersprichst du dir aber selber ein wenig, weiter oben schreibst du dass 20% kein Problem sind.
Keineswegs. Ich schrieb, dass es kein Problem ist, damit meinte ich, dass so eine Steigung fahrbar ist, ohne dass man japsend oben ankommt. Ich habe nicht geschrieben, dass der Motor sich langweilt und man selbst Mofa fahren kann.

Aber 35hm mit 18% sind überhaupt kein Thema fürs UA mit bosch. Ich schließe mich den anderen an in der Meinung, dass das wohl nur mit einem nabenmotor im 20" Rad vernünftig geht.

Schiess dich nicht zu sehr auf die 500W ein, viele Motoren leisten kurzzeitig deutlich mehr (der 250W bosch iirc 500W)
 
viele Motoren leisten kurzzeitig deutlich mehr

...brauchst nur zu gucken, was für Controller mitgeliefert werden.
für 250 Watt Antriebe sind 36V 15A eher die Regel, als die Ausnahme.
Das macht 540 Watt elektrisch. Allerdings wird ein Teil des "Zuviel" gebraucht, um den schlechten Wirkungsgrad auszugleichen.
Würde mein Antrieb bei 10 km/h mit 700 Watt elektrisch befeuert, bekäme ich noch ca. 320 Watt mechanisch raus.
Guck Dir die grüne Wirkungsgradkurve auf dem Diagramm an.
Unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit wird aber wegen Überhitzungsgefahr der Strom wieder abgeregelt. Hängt vom Motor und der maximalen Leistung des Controllers ab.
In der Praxis wird mein Motor bei 10 km/h schätzungsweise mit 600 Watt befeuert. Wobei der Wirkungsgrad durch den niedrigeren Strom zum Glück nochmal ansteigt. (Ungefähr von 45% bei 20A auf 56% bei 10A. Also 50% Strom weniger geben ca. 20% mehr Wirkungsgrad oder nur 25% Leistungseinbuße mechanisch.)

Kraft kommt da schon noch deutlich. Man heizt halt das Klima dabei etwas an. :ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber 35hm mit 18% sind überhaupt kein Thema fürs UA mit bosch.
Meinst du hiermit "geht überhaupt nicht" oder "ist kein Problem" fürs UA mit Bosch? (Sorry für die Frage, aber "ist kein Thema" wird in CH und DE teilweise gegensätzlich verwendet). Meine Erfahrung bei der Testfahrt (UA mit Bosch, Akku voll, 1 Kind, kein Gepäck, d.h. inkl. Fahrer und Fahrrad ca. 145 kg) war "geht irgendwie aber ist ein Gewürge", hatte danach für den Rest des Tages übersäuerte Oberschenkel (naja, mein Trainingszustand war allerdings auch schon besser als jetzt grad...).
Unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit wird aber wegen Überhitzungsgefahr der Strom wieder abgeregelt.
Ich hatte bei den Probefahrten mit dem Load (Bosch Performance) und dem Bullitt (Shimano STEPS) den Eindruck als sei dies allenfalls einer der wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Motoren: der Bosch liefert die ersten vielleicht 10-20 Höhenmeter noch anständig Leistung, danach scheint er runterzuregeln, der Shimano hingegen liefert weiter schön gleichmässig Unterstützung. Deckt sich dies mit euren Erfahrungen mit dem Bosch?
 
Meinst du hiermit "geht überhaupt nicht" oder "ist kein Problem" fürs UA mit Bosch?
Ich meine damit "ist kein Problem". Wir haben allerdings den alten Bosch "Classic" Antrieb - ich weiss nicht, ob der neuere Antrieb hier schwächer ist. Eine leichtere Übersetzung wäre hier sicher von Vorteil, aber ich habe mir sagen lassen, dass man den Bosch Antrieb dann umparametrisieren muss (was nichtmal ein Händler mit seiner Software kann), weil dort eine kleinste Übersetzung eingestellt ist. Unterschreitet man die, wirft der Motor einen Fehler, weil er Manipulation des Geschwindigkeitssensors vermutet.
Ich hatte bei den Probefahrten mit dem Load (Bosch Performance) und dem Bullitt (Shimano STEPS) den Eindruck als sei dies allenfalls einer der wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Motoren: der Bosch liefert die ersten vielleicht 10-20 Höhenmeter noch anständig Leistung, danach scheint er runterzuregeln, der Shimano hingegen liefert weiter schön gleichmässig Unterstützung. Deckt sich dies mit euren Erfahrungen mit dem Bosch?

Ich habe den Bosch noch nicht runterregeln erlebt. Wenns richtig steil wird ist das Problem eher, dass die Geschwindigkeit übersetzungsbedingt zu gering wird und der Motor dann kaum mehr Leistung beisteuert wegen zu geringer Drehzahl. Ich vermute, dass das bei einem Nabenmotor noch viel eher problematisch wird.
 
Deckt sich dies mit euren Erfahrungen mit dem Bosch?

Also, ich bin Bosch noch nie gefahren.
Mit Geschwindigkeit bezog ich mich auf die Motordrehzahl, die beim Nabenmotor fix an die Geschwindigkeit gekoppelt ist.
Bei einem Tretlagermotor wird der Motor dieses Problem bei zu geringen Kadenzen bekommen, weil dann die Motordrehzahl absinkt.

Ich vermute, dass das bei einem Nabenmotor noch viel eher problematisch wird.

Jain!
Nehme ich einen großen dicken DD-Motor, der 1kW verträgt, kann ich auch bei niedrigen Drehzahlen noch ordentlich Power durchpusten, ohne, daß Überhitzung droht. Kostet halt massiv Batteriekapazität.
Fahre ich einen kleinen leichten 250W-Motor, kann ich den Strom nicht so weit hochfahren, ohne den Motor zu gefährden.

Nachdem @Stephen aber eher ein komplettes Set kaufen will und nicht selber bauen, hilft nur eines:
Suchen und probefahren!

Tendenziell werden kleine leichte Motoren schneller überhitzen, als große schwere.
Bei letzten kann die Masse des Materials mehr Wärme aufnehmen.
Man kann übrigens die Motoren auch flüßig kühlen.
Klingt jetzt komisch, ist aber recht einfach.
Man benötigt nur ein Loch in den Motor hinein. Oft reicht es, eine Schraube des Seitendeckels zu entfernen.
Dann füllt man 50ml Öl in den Motor und schraubt die Schraube wieder ein.
Am sichersten dürfte ATF-Öl sein.
Das Öl umspült die Spulen und führt deren Wärme an das Gehäuse ab.
Man darf das Rad dann nur nicht mehr längere Zeit auf die Seite legen. Z.B. kein liegender Autotransport.
 
Suchen und probefahren!
Genau in diesem Sinne geht es weiter.

Das "Prüfobjekt" Bullitt Race mit Shimano STEPS Motor und Alfine 8 Di2 Schaltung ist heute per "Spezialtransport" bei uns angekommen:
Bullitt Race.jpg


Wir können es jetzt das Wochenende hier ausgiebig testen (leider hat uns aber der Dauerregen bzw. Schneeregen heute noch davon abgehalten, morgen soll's ein bisschen besser werden, dann wird getestet).
Fortsetzung folgt (hoffentlich) morgen...
 
(leider hat uns aber der Dauerregen bzw. Schneeregen heute noch davon abgehalten, morgen soll's ein bisschen besser werden, dann wird getestet).

Hallo Stephen,

Da ihr eure KInder doch auc bei Regen u. Schnee zum Kiga bringen wollt, solltet ihr das Rad auch bei solchem Wetter freudig testen ;-)

Ich muß immer ein wenig lachen wenn ich diese Diskussion lesen. Ihr habt Probleme mit langen großen Steigungen und 140 kg Gesamtgewicht. Ich hab hier zwar keine so langen und steilen Berge, dafür ist mein Gesamtgewicht vom Rad mit 260 kg... fast doppelt so hoch. Damit wird die Fahrt über "eine einfache Überführung" ... Wirtschaftsweg über Bundesstr.... schon zu einer großen Herausforderung für Motor, Fahrer.... und nicht zuletzt auch die Bremsen und Speichen... die Anfangs fast wie Strohalme brachen.. bzw. von Felge u. Nabe rissen. Jetzt werden die Räder u. die Bremsen umgebaut. Ich mach mir jedoch keine Hoffnung darauf, das wir mittels Motorunterstützung schneller als Schrittgeschwindigkeit über solche Überführungen kommen. Da bleibt mir dann.. bzw. ist absteigen und die Schiebehilfefunktion nutzen... als die schnellere Lösung. Ihr findet hoffentlich was schnelleres für eure Berge.

:) Helmut
 
So, bei deutlich besserem und familientauglicherem Wetter (wir wollen den Kindern ja nicht von Anfang an den Spass am Cargobike nehmen), konnten wir das Bullitt mit Shimano STEPS Motor und Alfine 8 Di2 Schaltung an unseren "Schlüsselstellen", beladen mit beiden Kindern, testen. D.h. ca. 155 kg Gesamtgewicht (Fahrrad + Fahrer + Kinder).

Resultat: die Performance des Antriebs ist sehr überzeugend, die 20 Höhenmeter / 18% sind gar kein Problem. Man muss schon noch deutlich mittreten, ist aber trotz Last sowohl deutlich schneller als auch mit deutlich weniger Anstrengung oben als mit einem nicht beladenen normalen Tourenrad. Geschwindigkeit ca. 10 km/h.
Danach längerer Anstieg: ca. 40 Höhenmeter, 12 - 15% Steigung: da geht sogar der 2. Gang und man kommt mit ca. 15 km/h (wenn man sich ungefähr so anstrengt wie bei der gleichen Steigung mit ca. 7 km/h auf dem normalen Rad) hoch, ohne grössere Anstrengung ist man im 1. Gang auf dieser Steigung mit ca. 10 km/h unterwegs. (Alles mit jeweils Unterstützungsmodus "Hoch").

Das einzige was uns nicht 100% überzeugt hat ist die Schaltautomatik: in der Ebene, bei Ampelstopps und bei leichtem auf und ab funktionert sie sehr gut. Bei starken Steigungen schaltet sie aber zu spät runter und die Nabenschaltung bleibt dann teilweise hängen weil zu viel Last drauf ist. Wenn man das weiss ist das aber kein grosser Nachteil, schliesslich lässt sich die Automatik mit einem einzigen Knopfdruck ausschalten und man kann dann ganz normal (aber doch elektrisch) manuell schalten.

Wenn wir jetzt noch eine gute Lösung für den Kindertransport finden, spricht schon so einiges für das Bullitt. Die beste Option welche wir bisher diesbezüglich gefunden haben, ist die 61 cm breite Holzkiste (Siebdruckplatten) von Twenty Inch in Darmstadt oder dann Selbstbau was aber wegen mangelndem Geschick und ungenügendem Maschinenpark nicht so meine favorisierte Lösung ist.
 
Das Bullitt ist bestellt! Die Transportkiste auch. Beides sollte in spätestens 2 Wochen bei uns sein, ich werde dann über die ersten Erfahrungen berichten.

Vielen Dank an dieser Stelle an alle welche sich mit Tipps und Anmerkungen an dieser Diskussion beteiligt haben, wir habe hier einige zusätzliche wichtige Hinweise gefunden welche sehr wertvoll für unsere Entscheidung waren.
 
Zurück
Oben Unten