Kinder- und Lastentransport mit Steigungen

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Lastenrad
Bullitt Milk Plus (Shimano STePS)
Hallo zusammen

Wie einige andere hier auch sind wir, bedingt durch einen Umzug, auf der Suche nach einer neuen Kinder- und Lastentransportlösung. Ich lese hier deshalb schon einige Zeit mit und habe auch schon einiges an Lastenrädern probegefahren. Über eure Erfahrungsberichte von Familien mit ähnlicher Situation würden wir uns zur Unterstützung unserer Entscheidungsfindung sehr freuen.

Unser Anforderungsprofil:
  • 2 Kinder (4 Jahre und 6.5 Jahre, je 22 kg) täglich auf Strecken in der Stadt von jeweils 1 - 5 km transportieren können („Alltagsrunde“ insgesamt ca. 9 km)
  • „Schlüsselstelle“ auf den täglichen Strecken ist eine Steigung von ca. 18% über ca. 35 Höhenmeter (kann mit Umweg auf 15% oder mit sehr grossem Umweg auf ca. 12% reduziert werden) welche mit beiden Kindern bewältigt werden muss
  • Unregelmässige Fahrten (1-2 mal pro Woche) abseits der Alltagsrunde, dort teilweise Strecken mit bis zu 100 Höhenmetern und teilweise ähnlicher Steigung wie oben genannt, kaum mehr als 10 - 15 km pro Tag, jeweils mit 1-2 Kindern und/oder Einkäufen
  • Transport von kleineren täglichen Einkäufen (1 Einkaufstasche) gleichzeitig mit 2 Kindern sollte idealerweise möglich sein
  • Grössere Einkäufe mit einem oder ohne Kinder transportieren können
  • Idealerweise auch Möglichkeit sperrigere Gegenstände (mit einem oder ohne Kinder) transportieren zu können, z.B. Kinderfahrrad, (kleinerer) Sperrmüll, Gasflaschen, Gitarre, Getränkekisten, etc.
  • Kompatibel mit Schweizer Gesetzgebung (Kindertransport nur mit E-Bikes bis 25 km/h zulässig, Kinder müssen auf „geschützen Sitzen“ sitzen, dafür sind Motoren bis 500 W zulässig)
  • Allwetter- und Wintertauglich (komplettes Regenverdeck von Vorteil aber nicht zwingend, idealerweise schnell demontierbar für Lastentransport und Schönwetter-Cabrio-Feeling bei den Kids)
  • „Modernes“ Design bevorzugt
  • Muss nicht alle denkbaren Transportaufgaben bewältigen können, da wir ein Auto haben und dieses auch behalten werden. Ziel wäre es aber ca. 90% der mit normalem Fahrrad nicht machbaren lokalen Kinder- und Warentransporte mit dem Lastenrad machen zu können.

Wir gehen davon aus, dass auch das ältere Kind auf unseren typischen Strecken in der Stadt noch die nächsten ca. 3 Jahre oft mitfahren wird, da viele der Strecken wegen der Steigungen und/oder wegen Verkehrssituation mit dem eigenen Fahrrad noch nicht oder nur mit viel Zeitverlust machbar sind.

Folgende Räder haben wir bisher als Optionen identifiziert:

E-Bike + Anhänger: keine Option da ungefähr gleich teuer wie Cargo-Bike und zu wenig Zuladung (meistens max. 40 - 45 kg, zulässig wären in der Schweiz zwar 80 kg Gesamtgewicht, entsprechende Kindertransportanhänger habe ich aber keine gefunden), aus diesen Gründen haben wir vor einigen Monaten unseren Anhänger auch verkauft.

Urban Arrow Family - haben wir auf unseren Standardstrecken mit beiden Kindern ausgiebig probegefahren
+ Design
+ Platz für beide Kinder und 2 Einkaufstaschen (ohne Gepäckträger)
+ Schutz der Kinder
+ Demontierbares Regenverdeck
+ bei lokalem Händler erhältlich (auf Bestellung)
- Antrieb (Bosch Active Line + Nuvinci 360) für unsere Steigungen nicht geeignet
- Sitzposition zu wenig sportlich

Larry vs. Harry Bullitt - mit beiden Kindern ca. 20 Minuten probegefahren, inkl. 12% Steigung, aber nicht auf unseren Standardstrecken
+ Design
+ Sitzposition
+ Fahrverhalten (Abfahrt mit 65 km/h völlig problemlos und stabil)
+ Antrieb (Shimano STEPS und Alfine 8 Di2) hat mich sehr positiv überrascht, sehr gute Leistung am Berg, Automatik-Schaltung bei Ampelstopps sehr komfortabel
+ bei lokalem Händler ab Lager erhältlich
- Platz für Kinder: Original Sitz plus Seitenteile geht gar nicht, Sitz+Canopy nicht ausprobiert, würde vermutlich jetzt noch funktionieren aber nicht mehr für 3 Jahre (Problem ist neben der Breite auch die Höhe unter dem Lenker)

Riese & Müller Load - mit beiden Kindern Nuvinci und Deore Versionen je ca. 20 Minuten probegefahren, inkl. 12% Steigung, aber nicht auf unseren Standardstrecken
+ Design
+ Sitzposition
+ Fahrverhalten (gefühlt etwas weniger stabil bei höheren Geschwindigkeiten als das Bullitt, dafür Vorteile durch Federungskomfort)
+/- Antrieb (Bosch Performance Line + Nuvinci 360 bzw. Deore 10-Gang): deutlich besser als Urban Arrow, insbesondere mit Deore, aber deutlich schlechter als Bullitt
+ bei lokalem Händler ab Lager erhältlich
- Platz für Kinder: noch weniger als beim Bullitt, würde jetzt für beide noch irgendwie gehen aber vermutlich schon in wenigen Monaten nicht mehr

Butchers & Bicycles MK1-E - ohne Kinder kurz probegefahren
+ Platz für Kinder und kleinen Einkauf: vermutlich die nächsten 3 Jahre problemlos ausreichend, eventuell gegen Ende nur noch ohne Regenverdeck
+/- Sitzposition: deutlich sportlicher als Urban Arrow aber deutlich weniger sportlich als Load und Bullitt
+/- Fahrverhalten: nach kurzer Eingewöhnung sehr angenehm aber doch nicht ganz mit 2-Rad-Fahrverhalten vergleichbar, durch nur kurze Probefahrt ohne Lasten aber keine wirkliche Aussage möglich
+/- Antrieb (Bosch Performance Line + Nuvinci 360): keine Aussage möglich wegen nur kurzer Probefahrt, vermutlich aber vergleichbar mit Load
- für reinen Lastentransport, welcher vermutlich in 3-4 Jahren unser Hauptanwendungszweck sein wird, nicht ideal (zu gross/sperrig, zu wenig flexibel, keine wirklichen Vorteile mehr gegenüber den 2-Rad-Bikes)
- nächster Händler ca. 1.5 Autostunden entfernt

Douze Cycles Extra Long - werde ich voraussichtlich morgen probefahren
+ Design
+ grössere Ladefläche als Load und Bullitt
- nächster Händler ca. 1 Autostunde entfernt

Radkutsche Rapid
- kein Händler im Umkreis von ca. 2 Autostunden

Yuba Mundo (oder anderes Longtail)
- Design
- Kinder haben keine freie Sicht nach vorne (welche sie bei den Probefahrten mit den „Long Johns“ sehr genossen haben)
+/- Fraglich ob Platzierung der Kinder auf dem „Gepäckträger“ den Schweizer Vorschriften für Kindertransport auf E-Bikes ("geschützter Sitz") entspricht (weiss hier jemand von euch allenfalls mehr?)

Bin gespannt auf eure Tipps und Hinweise!
 
Wenn ich Deine ausführlich Auflistung der Argumente so lesen, denke ich, das Urban Arrow wäre Euer Fahrrad.

Also, ich kenne mich mit schweizer Regelungen nicht so hundertprozentig aus, aber dürft Ihr dort nicht 500 Watt im Pedelec fahren?

Beim Urban Arrow ist Dir der Antrieb zu schwach.
Du köntest Dich erkundigen, ob Du das Urban Arrow auch mit Rohloff statt Nuvinci bekommen kannst.
Die Rohloff bietet eine breitere Spreizung der Gänge. (Also entweder nach oben mehr Gänge oder für Euch passend nach unten.)

Es wäre noch eine Frage, ob man den Antrieb durch Umprogrammieren auf mehr Leistung bekommen kann, wenn das bei Euch erlaubt ist.
Oder aber, wenn 500 Watt bei Euch erlaubt sind, Umbau beim Urban Arrow auf Bafang BBS Motor mit 500 Watt. Evtl zusammen mit Rohloff.
Es gibt da wohl einen Adapter, mit dem man einen Bafang BBS in Urban Arrow bauen kann. Schau mal hier:
http://www.pedelecforum.de/forum/index.php?media/urban-arrow-mit-bbs1.3236/
Der User ist auch hier angemeldet als @Herbergsvadder .
Der kann Dir sicher Tips geben.
 
Wenn ich Deine ausführlich Auflistung der Argumente so lesen, denke ich, das Urban Arrow wäre Euer Fahrrad.

Also, ich kenne mich mit schweizer Regelungen nicht so hundertprozentig aus, aber dürft Ihr dort nicht 500 Watt im Pedelec fahren?

Vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Das Urban Arrow gehört durchaus zu unseren Favoriten, der Standard-Antrieb ist allerdings ein no-go. Nach den Probefahrten mit Load und Bullitt wäre im Vergleich dazu aber auch die Sitzposition und die gefühlte Schwerfälligkeit des Urban Arrow für uns nur eine Kompromisslösung. Die Idee einen anderen Antrieb und/oder eine andere Schaltung im Urban Arrow einbauen zu lassen nehme ich gerne auf und werde ich weiterverfolgen. 500 W wäre auch durchaus interessant und in der Schweiz zulässig. Urban Arrow selbst plant "Mitte Jahr" den Bosch Performance CX Motor anzubieten, welcher vermutlich genügend Leistung (bzw. Drehmoment) für unsere Ansprüche bieten würde. Falls es aber eine andere gleichwertige oder bessere Lösung gibt, würden wir ungern noch 6 Monate warten, da unsere aktuelle Transportlösung sehr unbefriedigend ist.

Das Grundproblem scheint, dass sich Long John mit sportlicher Fahrposition und Transport von grösseren Kindern wegen der Lenkerhöhe und dem Steuerrohrwinkel gegenseitig ausschliessen. Ich habe aber noch eine gewisse Hoffnung, dass durch die längere Ladefläche beim Douze dieses Problem vielleicht lösbar ist (und beim Bullit allenfalls durch eine Eigenbau-Box, z.B. Sitz weiter vorne und höher montiert...?)
 
Das Grundproblem scheint, dass sich Long John mit sportlicher Fahrposition und Transport von grösseren Kindern wegen der Lenkerhöhe und dem Steuerrohrwinkel gegenseitig ausschliessen

Sicherlich ja. Sportliche Position bedeutet, Lenker muss niedrig sein. Dann kann er leicht mit dem Kopf der Kinder kollidieren.
Du könntest prinzipiell an einem Urban Arrow wahrscheinlich auch den Lenker niedriger und weiter nach vorne montieren, wirst dann aber das gleiche Problem habe, wie mit dem Bullitt und den anderen Rädern.

Um das zu umgehen bräuchtest Du theoretisch entweder eine niedrigere Ladefläche oder ein höheres Tretlager.
Ersteres könnte man bei einem Eigenbau versuchen. Für den Gesammtschwerpunkt wäre das sogar gut.

Letzteres würde bedeuten, bei jedem Amplestop absteigen zu müssen, weil man nicht mehr gut mit den Füßen auf den Boden kommt. Nicht schön! Ich habe das bei mir so, weil an meinem Mundo die Gabel länger ist, als normal.
 
Schaut Euch mal das Wallaroo von Winther an. Ist als Komplettlösung ziemlich ausgewogen. Einzig wie lange es brauchen würde die Fahrgast-Kabine zu montieren/demontieren weiß ich nicht.

Die Sitzposition der Kinder ist sehr tief, dadurch sollte es eigentlich keine Probleme mit dem lenken geben.

Ich bin das kürzlich probegefahren. Ist gleichzeitig sportlich, aber auch "laid back", ich finde es ziemlich angenehm mit beiden Füßen gleichzeitig auf den Boden zu kommen. Als Komplettlösung zum Kindertransport für zwei Kinder ist das Wallaroo bisher das Fahrrad, welches mich am meisten überzeugt hat.

Mein Favourit ist aber nach wie vor das Douze. Allerdings bin ich da selber noch am basteln einer Lösung für den Kindertransport.
 
Hallo Stephen,

in Sachen " die Sitzposition gefällt mir nicht", solltest du beim Hersteller der Bikes nach Änderungsmöglichkeiten fragen. Mitunter bewirken kleine Anpassungen bei der Fertigung, oder Anbauteile für eine andere Position des Sattels und des Lenkers, für einen kleinen Aufpreis--- kleine Wunder. So ging es mir bei meinen Wulfhorst Duotrans... der mir zwar in der "Grundausstattung" aufgrund meiner Größe nicht paßte, mit kleinen Änderungen aber recht gut fahrbar ist.... eh.. hoffentlich.. wenn er wieder da ist.

:) Helmut
 
Wenn ich Deine ausführlich Auflistung der Argumente so lesen
sehe ich, dass bei dir das Bullitt genau so viele "+" wie das Urban Arrow hat, aber nur ein "-" .
Wenn du deine Liste ernst nimmst, hat das Bullitt gewonnen.
Allerdings ist auch mir bekannt, dass der Mensch "wichtige" Entscheidungen eher emotional fällt. In der Konsequenz könnten wir uns das ewige Listen-Erstellen sparen - trotzdem machen wir es immer wieder.

Mal so ganz aus dem Bauch heraus: Das Bullitt ist eine gute Entscheidung ;)
 
Du könntest prinzipiell an einem Urban Arrow wahrscheinlich auch den Lenker niedriger und weiter nach vorne montieren, wirst dann aber das gleiche Problem habe, wie mit dem Bullitt und den anderen Rädern.
Falls wir schlussendlich beim Urban Arrow landen, werde ich einen Austausch der Lenkstange sicher in Betracht ziehen, dies sollte auch kein Problem mit den Kinderköpfen geben, da der flachere Steuerrohrwinkel ja trotzdem bleibt. Ich denke aber eine grössere Änderung der Lenkposition (z.B. längerer Vorbau) funktioniert nicht wirklich, da dann wegen dem stark nach hinten geneigten Sattelrohr eine sehr "zusammengeklappte" Sitzposition zustande kommt, welche aber trotzdem nicht wirklich sportlich ist.

Um das zu umgehen bräuchtest Du theoretisch entweder eine niedrigere Ladefläche oder ein höheres Tretlager.
Ersteres könnte man bei einem Eigenbau versuchen. Für den Gesammtschwerpunkt wäre das sogar gut.
Eigenbau würde mich zwar sehr reizen, dürfte für unser kurzfristiges Transportproblem aber noch schlechter sein als die 6 Monate Wartezeit auf das "stärkere" Urban Arrow. :unsure:

Schaut Euch mal das Wallaroo von Winther an.
Das steht aus dem gleichen Grund wie das Bakfiets nicht auf meiner Liste: ich finde das Design sehr altmodisch und ich denke der Tiefeinstieg bekommt vermutlich auch den Fahreigenschaften (bzw. der dafür notwendigen Steifigkeit) eher schlecht. Werde es aber allenfalls bei Gelegenheit doch mal kurz antesten, steht auch beim lokalen Händler.

Mein Favourit ist aber nach wie vor das Douze. Allerdings bin ich da selber noch am basteln einer Lösung für den Kindertransport.
Auf diese bin ich sehr gespannt. Was gefällt dir nicht an der Standardlösung (abgesehen vom Preis...), hast du das Canopy und die neuen Sitze schon gesehen bzw. ausprobiert?

sehe ich, dass bei dir das Bullitt genau so viele "+" wie das Urban Arrow hat, aber nur ein "-" .
Wenn du deine Liste ernst nimmst, hat das Bullitt gewonnen.
Naja, das Problem ist, dass das einzige "-" beim Bullitt ein sehr zentrales ist, nämlich dass wir damit vermutlich nicht die nächsten 3 Jahre unsere beiden Kinder transportieren können. Müsste ich kleinere Kinder, nur ein Kind oder nur Lasten transportieren wäre das Bullitt schon gekauft :sneaky:
 
Das steht aus dem gleichen Grund wie das Bakfiets nicht auf meiner Liste: ich finde das Design sehr altmodisch und ich denke der Tiefeinstieg bekommt vermutlich auch den Fahreigenschaften (bzw. der dafür notwendigen Steifigkeit) eher schlecht. Werde es aber allenfalls bei Gelegenheit doch mal kurz antesten, steht auch beim lokalen Händler.
Der Rahmen ist aus Aluminium, von Problemen mit der Steifigkeit hab ich absolut nichts gemerkt. Ein Stahlrahmen dürfte auch ohne tiefen Einstieg weniger Steif sein. Ich fand es in der Hinsicht beim fahren wesentlich härter, als das Douze (wobei ich die nicht am gleichen Tag gefahren bin).

Im Grunde ist das Wallaroo ein Bullitt, steht halt nur Winther drauf. Die Ladefläche ist ein wenig länger und es gibt diese kleine Reling rechts und links von der Ladefläche, die kann man aber auch problemlos wegbasteln indem man die Fläche leicht erhöht.

Altmodisches Design, jo, ich muss ganz ehrlich gestehen, dass das Aussehen das allerletzte ist, auf das ich achte. Form follows function, und zwar zu 100%.

Hör diesbezüglich auch auf jeden Fall auf Deine Frau, die soll das Ding ja vermutlich auch regelmäßig fahren. Und Frauen finden einen tiefen Einstieg meist angenehmer.

Auf diese bin ich sehr gespannt. Was gefällt dir nicht an der Standardlösung (abgesehen vom Preis...), hast du das Canopy und die neuen Sitze schon gesehen bzw. ausprobiert?
Ich hab hier einen anderen thread aufgemacht, weil ich auf Grund der geographischen Lage meines Wohnortes (Berlin-Neukölln) erhöhten Wert auf die Sicherheit der Transportbox lege. Ich will ein Mindestmaß an Stabilität, sollte es doch mal zu einem Zusammenstoß kommen, und das kann das Zelt mit seinen aufblasbaren "Streben" nicht bieten.

Es ist aber auf jeden Fall sehr schick und auch extrem leicht und praktisch.

Das Douze ist durch seine Teilbarkeit hervorragend geeignet hier im Sommer auch mal mit der Regionalbahn auf's Land zu fahren. Eigentlich ist die Mitnahme von Lastenrädern in Berlin/Brandenburg verboten, aber ein geteiltes Douze geht problemlos als Fahrrad mit Anhänger durch.
Und es hat einen Wendekreis, der ist pervers. Du stehst praktisch auf dem Hinterreifen und der Vorderreifen umkreist Dich (wie bei einem Zirkel).

Wenn es bei mir das Douze wird, dann übrigens auch auf jeden Fall mit tiefem Einstieg. Und das nicht nur wegen meiner Frau.
 
Das Douze erfüllt alle deine Anforderungen!
Ich bin gespannt auf deine Probefahrt.
Denn ich fahre es hier im Flachland ohne Motor.
 
die nächsten 3 Jahre unsere beiden Kinder transportieren
2 Kinder (4 Jahre und 6.5 Jahre, je 22 kg)
ich will nicht auf Nebenschauplätze Ausweichen, aber ich komme nicht umhin zu empfehlen, die Aufgabenstellung nochmal zu überdenken.

In 3 Jahren wären das zwei Kinder im Alter von 7 und 9,5 Jahren. Ich kann mich nicht erinnern, derlei Kindertransporte oft zu sehen. Vielleicht gibt es ja spezielle Voraussetzungen, aber wenn ein Kind jetzt 22kg wiegt, wiegt es in drei Jahren ca. 27 kg - man hätte also deutlich über 50 kg Kinder geladen...

Transport von kleineren täglichen Einkäufen (1 Einkaufstasche) gleichzeitig mit 2 Kindern sollte idealerweise möglich sein
Man kann an den meisten Lastenräder einen Gepäckträger installieren, sodass Einkäufe in Radtaschen auch mal nach hinten können, falls die Ladefläche voll Kinder ist.
 
sehe ich, dass bei dir das Bullitt genau so viele "+" wie das Urban Arrow hat, aber nur ein "-" .

Ich war von mir selber ausgegangen:
Wenn ich ein Fahrrad für den Kindertransport suche, ist dieser Minuspunkt ein ganz entscheidender, was @Stephen ja auch bestätigt.

Dein Einwand, daß die Kinder auch größer werden ist natürlich berechtigt.
Aber mit so großen Kindern geht wahrscheinlich fast nur auf einem Mundo, was für ihn aber komplett ausscheidet.
Obwohl es Transport von zwei Kindern mit Einkäufen wunderbar ermöglicht.
Aber vorsicht: Wir reden über Fahren in der Schweiz! Tandems dürfen dort nur motorisiert sein, wenn sie dem Transport von Behinderten dienen. Ein Mundo mit Beifahrer könnte evtl. als Tandem ausgelegt werden. Und dann sollte es keinen Motor haben.
Oder wahlweise als Transport von Beifahrer auf dem Gepäckträger, was wahrscheinlich auch nicht zulässig wäre.
Darüber gibt es einen Thread im Pedelecforum.
 
Wenn ich ein Fahrrad für den Kindertransport suche, ist dieser Minuspunkt ein ganz entscheidender, was @Stephen ja auch bestätigt.
auch wenn die urban arrow website maßangaben gut versteckt, vermute ich, dass die Länge nicht um Welten differeiert, die Breite ist (beim Bullitt) nicht festgelegt, nur dass man keine Styroporkiste bekommt. Ich sehe ein, dass es ein wichtiger Punkt ist, aber ich sehe eben nicht den Unterschied, dass das eine Rad ganz toll ist, während das andere gar nicht geht.
Es gibt Bilder von einer 60x80cm Kiste für den Kindertransport (4 Kinder?) auf dem Bullitt (waren die von Velogold?)
Wenn ich mich recht erinnre, gabs hier schon mal eine längere Diskussion zur Länge, wobei mir das Douze Cycles Extra Long als beeindruckend lang in Erinnerung blieb.

(und bzgl. der Listen, wenn ein Punkt wichtiger als ein anderer ist, müsste man dies auch in der Liste abbilden, sonst kann man sich das + vs - Spiel auch sparen, aber zum Glück entscheiden Menschen dann doch anders)
 
Um zwei Kinder im Alter von bis zu neun Jahren zu transportieren braucht es recht viel Platz in der box. Wahrscheinlich müssen sie auch ein wenig nach vorne versetzt sitzen damit ihnen der Lenker nicht an Kopf oder Schultern haut. Da bleiben nicht mehr viele Räder übrig, zum Beispiel Douze extra long oder Radkutsche Rapid. Mit neun Jahren kann ein Kind ja schon 140cm groß, da braucht man allein für die Beine schon Box-Länge wenn die Kinder nicht kerzengerade aufrecht sitzen sollen und noch ein wenig Gepäck rein soll.
 
Das Douze erfüllt alle deine Anforderungen!
Ich bin gespannt auf deine Probefahrt.

Das Douze scheint in der Tat unsere Anforderungen gut oder bis jetzt sogar am Besten zu erfüllen, hier das Fazit der Probefahrt:

Douze Cycles - Traveller 800 ohne Motor und Messenger 600 mit BionX Motor ohne Kinder kurz probegefahren
+ Design (in echt noch besser als auf Fotos)
+ Fahreigenschaften (allerdings ohne Ladung keine abschliessende Beurteilung möglich)
+ Sitzposition
+ Platz für Kinder (beim 800) (Original-Sitz kann problemlos auch weiter vorne montiert werden damit sich Lenker und Köpfe der Kinder nicht/weniger in den Weg kommen)
+ Schutz der Kinder (Stabile Rohre um die Ladefläche)
+ Lenkung / Einschlagswinkel, dadurch sehr hohe Manövrierfähigkeit, allerdings durch Seilreibung insgesamt etwas schwergängig
+/- Antrieb: kann vom Schweizer Importeur mit 500W GO SwissDrive Hinterrad-Nabenmotor ausgerüstet werden (allerdings noch nicht für Probefahrt verfügbar), Schaltung noch zu diskutieren
- Regenverdeck für unsere Kinder zu klein
- relativ lange Lieferfrist

ich will nicht auf Nebenschauplätze Ausweichen, aber ich komme nicht umhin zu empfehlen, die Aufgabenstellung nochmal zu überdenken.

In 3 Jahren wären das zwei Kinder im Alter von 7 und 9,5 Jahren. Ich kann mich nicht erinnern, derlei Kindertransporte oft zu sehen

Diese Gedanken machen wir uns in den letzten Tagen in der Tat auch immer öfter, womit durchaus das Bullitt wieder ins Rennen kommen könnte.

Du hast das Long Harry von Pedalpower gar nicht bennant. Kommt das für euch nicht in Frage? In Zürich gibt es einen Händler (Zweiradgeber) der es führt.

Habe ich gerade vor zwei Tagen gesehen, dass es dafür den Händler in Zürich gibt, kommt allenfalls noch auf meine "zu Probefahren"-Liste. Weisst du wie lange die Ladefläche beim Long Harry ist, ich habe dazu (auf die Schnelle) keine Daten gefunden?
 
Diese Gedanken machen wir uns in den letzten Tagen in der Tat auch immer öfter, womit durchaus das Bullitt wieder ins Rennen kommen könnte.
Mein Junior (einen ganzen Kopf größer als seine Klassenkameraden) hat mit 5 Jahren ein 24"-Mountainbike bekommen und ist mit 7 den Enztalradweg (100km) mit uns geradelt. Der hätte sich spätestens ab dann nie wieder von seinen Eltern auf'm Fahrrad rumkutschieren lassen, auch nicht für Kuchen.
 
Mein Junior (einen ganzen Kopf größer als seine Klassenkameraden) hat mit 5 Jahren ein 24"-Mountainbike bekommen und ist mit 7 den Enztalradweg (100km) mit uns geradelt. Der hätte sich spätestens ab dann nie wieder von seinen Eltern auf'm Fahrrad rumkutschieren lassen, auch nicht für Kuchen.

Wenn ich mir das Höhenprofil dieses Radwegs so anschaue (http://www.enztalradweg.de/der-radweg/gps-hoehenprofil.php), welchen ihr ja wahrscheinlich auch nicht in einem Tag gemacht habt, ist das keine sehr gute Referenz für unsere 12% - 18% Steigungen und bis zu 100 Höhenmetern auf unseren regelmässigen Strecken, bei welchen im Gegensatz zu Freizeit-Radtouren noch der nicht unwesentliche Faktor Zeitdruck im Kita/Hort/Büro-Alltag dazukommt. Freizeit-Radtouren sind dagegen in der Tat nicht problematisch, wir sind da öfter mit beiden Kids auf eigenen Rädern (16" Kokua Like-to-Bike und 20" Frog 52) oder bei längeren Touren mit dem kleineren im Trailerbike (Weehoo) unterwegs. Das Weehoo an unseren normalen Fahrrädern ist übrigens auch unsere aktuelle (unbefriedigende, da nur für ein Kind geeignete und im Stadverkehr nicht optimale) Alltagslösung.

Edit: Was uns die Entscheidung ebenfalls noch erschwert, ist dass wir den grösseren jeweils am Abend von der Betreuung (Hort) abholen müssen, ab Sommer dann beide. Dorthin gelangt er selber zu Fuss, Fahrräder (und auch Micro Scooter und ähnliches) dürfen Kinder auf dem Schul- bzw. Kindergartenweg gemäss städtischer Regelung nicht bzw. erst später benützen (was meiner Meinung auch durchaus Sinn macht). D.h. eine Rückfahrt auf eigenem Rad ist gar nicht möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
auch wenn die urban arrow website maßangaben gut versteckt, vermute ich, dass die Länge nicht um Welten differeiert, die Breite ist (beim Bullitt) nicht festgelegt, nur dass man keine Styroporkiste bekommt. Ich sehe ein, dass es ein wichtiger Punkt ist, aber ich sehe eben nicht den Unterschied, dass das eine Rad ganz toll ist, während das andere gar nicht geht.

Da bin ich nicht ganz einverstanden: Die Länge der Ladefläche ist in der Tat quasi identisch (71 cm beim Bullitt, 72 cm beim Urban Arrow), durch stark nach hinten geneigtes Steuerrohr, höhere Lenkerposition und stark gekröpftem Lenker beim Urban Arrow vs. senkrechtes Steuerrohr, tiefe Lenkerposition (kann in gewissen Grenzen angepasst werden) und nur leicht gekröpftem Lenker (könnte auch ausgewechselt werden) beim Bullitt können beim UA deutlich grössere Kinder drinsitzen als beim Bullitt (Theorie hat sich durch ausprobieren bestätigt). Beim Douze gilt ungefähr das Gleiche wie beim Bullitt, man hat aber immerhin noch, eventuell entscheidende, 9 cm mehr Länge und kann den Sitz dadurch weiter vorne positionieren.
 
Bei deiner Anforderung Kinder der Größe und Gepäck noch bequem 3 Jahre fahren zu wollen ist ein 3-Rad einfach am besten geeignet .... egal ob die Box vorne oder hinten ist.
Alles andere wird für die ersten 3 Jahre auf einen, wie ich denke deutlichen, Kompromiss hinaus laufen. Warum schaffst du dir nicht einfach nach 3 Jahren dann ein reines Cargobike an was dir dann am besten gefällt. Bis dahin gibt es sicher viele schöne neue Räder die dich eventuell mehr begeistern als die Auswahl die du jetzt hast.
 
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