Dreiste Fahrradwegparker

Ohne Blaulicht kein Einsatz.
Stimmt so nicht. Blaulicht ist für Sonder- und Wegerechte nicht zwangsläufig nötig! Das Blaulicht dient eher der Signalisierung, das ein Fajrzeug kommt, das Sonder- und/oder Wegerecht hat.
Aber der Punkt Warnblinkanlage wäre schon recht nett...gerade wenn dadurch ein Hindernis auf einer Fahrspur entsteht.
 
Ja genau, das ist die Frage. Ein Unterschied zum Bäckerparker wäre die geringe Wiederholingsgefahr. Auch bin ich bei Taxi und Lieferfahrten eher nachsichtig.
Das mit der Wiederholungsgefahr und der Nachsichtigkeit kann man aber auch klar anders herum deuten. Der Bäckerparker steht vielleicht immer vor seinem Bäcker an der gleichen Stelle. Mit etwas gutem glauben ist ihm sein Fehlverhalten nicht mal bewusst. Die anderen Beispiele machen das Beruflich und sollten ihre Rechte und Pflichten im Straßenverkehr daher eigentlich bestens kennen. Und wenn sie an einer Stelle, nach meiner Meinung im Fall des Leichenwagens unnötig, auf dem Gehweg stehen, glaube ich kaum, dass sie das 5 Häuser weiter, in der nächsten Straße oder der nächsten Stadt anders machen. Somit höchstgradige Wiederholungsgefahr.

Aber @nfx zögern beim Leichenwagen kann ich trotzdem nachvollziehen :)
 
Aber der Punkt Warnblinkanlage wäre schon recht nett.
§38 StVo: "Blaues Blinklicht allein darf nur von den damit ausgerüsteten Fahrzeugen und nur zur Warnung an Unfall- oder sonstigen Einsatzstellen,..."
Also dann schon besser Blaulicht statt Warnblinker, wodurch zumindest klar ist, dass es sich um einen Einsatz handelt...
 
Ja, allein zur Sicherheit wäre zumindest ein Warnblinker angezeigt.
 
bei dem Transport finde ich es OK wenn der Weg kurz gehalten wird.
Evtl. sollte das mal auf die Tagesordnung der nächsten Verbandstagung des Bestatterhandwerks: Sonderrechte für Einsatzfahrzeuge, dann aber evtl. auch mit Rundumleuchte in Bleu oder Orange?... ;)
 
ich versuche mal, das Thema etwas zu versachlichen...
Die Überschrift dieses Fadens suggeriert ja so ein Bisschen, dass alles was auf dem Radweg steht Parken ist.
Es wäre gut, wenn wir zwischen Parken, Halten und Ladetätigkeit differenzieren würden.

Als Parken gilt alles was länger als 5 Minuten ist und keinen weiteren Zusammenhang wie zB Ladetätigkeit hat.
Parken auf dem Radweg ist ein absolutes nogo und verdient die Drittanzeige.
Anmerkung: jeder wird eine Anzeige als persönlichen Angriff auf die eigene Person auffassen...und oft ist das den (Kurz-)Parkern nicht so bewusst. Daher finde ich es gut, wenn wie in @lowtech Beispiel zunächst versucht wird, mit dem Deliquenten zu reden und zu sensibilisieren. Schlägt das fehl und der Parker ist uneinsichtig + weiterhin rücksichtslos, dann ist eine Drittanzeige völlig verständlich und mMn auch angebracht.

Ladetätigkeit: nach der Rechtsprechung ist es bis 30kg zumutbar, dass das Fahrzeug etwas abseits geparkt wird und im Sinne der Rücksichtnahme ein gewisser Weg zum Fahrzeug angemessen ist. Ab 30kg ist Halten zum Laden zulässig.
Dieses Laden ist natürlich etwas Gummiparagraph und wird gern als Ausrede genutzt...

Beispiel dafür ist ganz klar der Bäckerparker...aber auch die Leichenwagenfahrer werden das (aus-)nutzen - ist reine Bequemlichkeit. Die haben natürlich mehr als 30kg - und zunächst muss der Sarg ins Haus gebracht werden, dann gefüllt und letztendlich ins Auto geladen werden.
Vernünftig wäre es aber, den nahegelegenen Parkplatz zu nutzen, Sarg ausladen, reintragen, fertig machen und auf die Straße zu bringen...Einer bleibt mit dem Sarg stehen, der andere holt den Wagen zum Einladen...
Das Beispiel von @nfx ist in Hinsicht auf Fussgänger unzumutbar und -wenn die länger so stehen- unzulässig bzw länger als 5 Minuten unzulässiges Parken mit Behinderung.

Wie schon gesagt: ich finde es immer gut, wenn zunächst das Gespräch gesucht wird.
Auch das Beispiel von @paschda ist klassische Bequemlichkeit - die Pappen sind leicht, der Aufsteller kann sich ne Sackkarre einpacken, einen Parkplatz suchen und die Laternen zu Fuss abklappern...ist echt nicht unzumutbar.
Bei Diskussionen mit solchen Parkern kommt oft das Argument "das dauert ja lange/länger" - da habe ich echt nurn Achselzucken für übrig "na und? kriegste doch bezahlt" bzw bei Selbstständigen "...stell den Mehraufwand in Rechnung". Häufig kommt auch "aber Cheffe verlangt..." - das zählt aber nix, der steht nicht über dem Gesetz bzw der StVO

Sonderrechte ist ein anderes Thema - die gibts kostenlos im Bereich Infrastruktur-(Bau/Unterhalt usw) oder zum Kauf für zB Handwerk oÄ.

Disclaimer: iss wie immer nur meine Meinung - und kann gerne verbessert oder diskutiert werden... ;)
 
Und desterwegen schreibe ich immer direkt eine Drittanzeige. Denn mit ebendieser flattert ja auch immer ein Anhörungsbogen zum Falschparker:innen, Falschhalter:innen, Falschlader:innen ins Haus. Da kann er sich ja dann erklären.

Früher sucthe ich auch immer das Gespräch, sofern überhaupt jemand an der Dose stand, doch seit mir mehrmals Prügel angedroht wurden und ich mich "verpissen" sollte, mache ich nur noch schnell ein Foto und fahre von dannen. das stresst dann weniger, lässt den Blutdruck nicht hochschnellen und ist dadurch gesünder.

Ich nenne das immer "Lernen mit Schmerzen. Kapitel: Schmerzen in der Gledbörse".
 
Als Parken gilt alles was länger als 5 Minuten ist und keinen weiteren Zusammenhang wie zB Ladetätigkeit hat.
Parken auf dem Radweg ist ein absolutes nogo und verdient die Drittanzeige.
Anmerkung: jeder wird eine Anzeige als persönlichen Angriff auf die eigene Person auffassen...und oft ist das den (Kurz-)Parkern nicht so bewusst. Daher finde ich es gut, wenn wie in @lowtech Beispiel zunächst versucht wird, mit dem Deliquenten zu reden und zu sensibilisieren. Schlägt das fehl und der Parker ist uneinsichtig + weiterhin rücksichtslos, dann ist eine Drittanzeige völlig verständlich und mMn auch angebracht.

Ladetätigkeit: nach der Rechtsprechung ist es bis 30kg zumutbar, dass das Fahrzeug etwas abseits geparkt wird und im Sinne der Rücksichtnahme ein gewisser Weg zum Fahrzeug angemessen ist. Ab 30kg ist Halten zum Laden zulässig.
Dieses Laden ist natürlich etwas Gummiparagraph und wird gern als Ausrede genutzt...
Ich lerne gerne dazu, aber ist Halten/Laden/Parken auf Geh- und Radwegen nicht gleichermaßen verboten*? Und dafür der rechte Fahrbahnrand vorhanden?

*wenn nicht durch Schild, Markierung etc. explizit erlaubt.
 
Früher sucthe ich auch immer das Gespräch, sofern überhaupt jemand an der Dose stand, doch seit mir mehrmals Prügel angedroht wurden und ich mich "verpissen" sollte, mache ich nur noch schnell ein Foto und fahre von dannen. das stresst dann weniger,
ja das ist auch gut verständlich und nachvollziehbar.

Ich plädiere ja auch nur dafür, nicht wahllos alles anzuzeigen, sondern sinnvolles Augenmaß zu bewahren und in Fällen wie zB Holzumladen davon abzusehen, die Behörde sinnlos zu fluten...
Das führt halt mitunter nur dazu, dass die Vielanzeiger einfach garnicht mehr beachtet werden (solche Fälle sind ja durchaus auch bekannt)...
Nebenbei ist wahlloses Alles anzeigen mitunter auch Treiber zu mehr unsozialem Verhalten, was dann auch in verschiedenen Formen auf uns zurückfallen kann... :(

ist Halten/Laden/Parken auf Geh- und Radwegen nicht gleichermaßen verboten*? Und dafür der rechte Fahrbahnrand vorhanden?

*wenn nicht durch Schild, Markierung etc. explizit erlaubt.
naja...es gibt ein generelles Verbot, zu dem es auch begründete Ausnahmen von der Regel gibt.

Der Sinn des generellen Verbots vom Halten/Laden/Parken auf Geh- und Radwegen ist es, die Unfallgefahr und Behinderungen für die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu reduzieren.

Nehmen wir das Parken mal raus (weil hier ist die Antwort eindeutig "ja ist verboten!"):
Wenn wir rechts am Fahrbahnrand den Radweg haben, und zum Laden in der rechten (Auto-)Fahrspur gehalten wird - dann musst du mit dem (schweren) Ladegut immer über den Radweg...und das ist bei sichtbehinderndem Ladegut gerne mit wesendlich höherem Unfallrisiko behaftet. Das ist das übliche Problem was du auch hättest, wenn zum Laden in der linken Spur gehalten werden müsste und daneben in der rechten Spur der Verkehr weiterläuft :X3:

Generell ist es aber weniger riskant, wenn Laden ganz rechts auf der Fahrbahn passiert - schneller Verkehr=hohes Risiko...und mit dem Ladegut musst du eh über den Radweg dh ein behindern des Radlers beim Ausladen ist unvermeidbar.
Es wäre also sinnvoller unsere Energie darauf zu richten, dass soviel Akzeptanz/Rücksicht auf Radler genommen wird, dass dem Lieferverkehr nach links auf die Fahrbahn ausgewichen werden kann.

Oder ums mal anders zu formulieren:
Wir wissen doch wie schwer es den Menschen fällt, von gewohnten Abläufen runter zu kommen (siehe aufs Auto verzichten). Gewöhnen wir jetzt den ladenden Dosenpiloten an immer links neben dem Radweg zu halten, dann kriegen wir das nur schwer wieder raus wenn wir morgen konsternieren müssen, dass wir uns damit ein vermeidbares und unnötig höheres Unfallrisiko eingehandelt haben...

Das Problem der höheren Unfallgefahr ist ja auch morgen nicht weg, wenn wir den Lieferferkehr mehr aufs Lastenrad umgeschichtet haben - dann stehen die Cargos links am Radweg und behindern beim Ab/Auf-Laden... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wäre wenn der Bestatter seinen Lade- / Entladevorgang bereits abgeschlossen hat und er vor der Heimfahrt quer durch Südbayern nur noch schnell zum Bäcker...

Spaß beiseite, vielen Dank fürs mitdenken. Ich Stimme überein, dass Gehwegparken immer Gehwegnutzer gefährdet und fast immer (\Sonderrechte) angezeigt gehört.
Trotzdem mach ichs nicht, hab mich gefühlt nicht genug über den Herrn geärgert. Wahrscheinlich weils nichts alltägliches war.
 
@Arkadi : Du hast gerade die Radstreifen im Kopf, oder? Die sind ja auch Radwege mit dem blauen Schild. Da passt es natürlich was du schreibst. Die Nächste Frage wäre da natürlich, ist das dann noch eine sinnvolle Infrastrukturplanung...

Ich hing gedanklich noch beim Leichenwagen ;) Dieser hat ja nicht mal die Ausrede, dass er 500 kg Palette mit dem Hubwagen nicht über den Bordstein bekommt. Und das ist ein Kernpunkt der mich häufig besonders aufregt. Geschätzte 80 % der Gehwegparker könnten 50 cm weiter links einfach legal parken.

Aber zurück zu den dreisten Fahrradwegparkern....
 
Und desterwegen schreibe ich immer direkt eine Drittanzeige. Denn mit ebendieser flattert ja auch immer ein Anhörungsbogen zum Falschparker:innen, Falschhalter:innen, Falschlader:innen ins Haus. Da kann er sich ja dann erklären.

Früher sucthe ich auch immer das Gespräch, sofern überhaupt jemand an der Dose stand, doch seit mir mehrmals Prügel angedroht wurden und ich mich "verpissen" sollte, mache ich nur noch schnell ein Foto und fahre von dannen. das stresst dann weniger, lässt den Blutdruck nicht hochschnellen und ist dadurch gesünder.

Ich nenne das immer "Lernen mit Schmerzen. Kapitel: Schmerzen in der Gledbörse".
Und welches Format nutzt du für die Drittanzeige? Ich hatte da mal so ne App, aber irgendwann gelöscht.
 
Wenn wir rechts am Fahrbahnrand den Radweg haben, und zum Laden in der rechten (Auto-)Fahrspur gehalten wird - dann musst du mit dem (schweren) Ladegut immer über den Radweg...und das ist bei sichtbehinderndem Ladegut gerne mit wesendlich höherem Unfallrisiko behaftet
Wäre aber mein klar favorisierte Lösung! Wenn der Ladende auf dem Radweg hält, muss ich als Radler in den fließenden Verkehr oder den Fussweg. Beides Mist … Hält er aber auf der rechten Fahrspur, sehe ich das und kann mich drauf einstellen. Heißt, ich kann auf dem Radweg bleiben und fahre mit erhöhter Aufmerksamkeit und reduzierter Geschwindigkeit vorbei.
Oder hab ich bei Dir irgendwas falsch verstanden?
 
Wäre aber mein klar favorisierte Lösung!
vollkommen akzeptiert!
Meine favorisierte Lösung heisst runter vom Radstreifen und rauf auf die Straße den Dosen Akzeptanz abtrotzen!

Hab einfach zu oft erlebt, dass der Kastenwagen neben und der Gemüsehändler AUF dem Radstreifen steht...oder besser gesagt nur sein Körper - der Kopf ist IN dem Kastenwagen, kramt in seinen Kisten und sieht nichts...natürlich kommt der genau in dem Moment aus der Karre raus, wo ich nur 1m vor ihm bin... :X3:

Aber jeder Jeck ist da anders, mitm Trike habe ich nicht soviel trouble auf der Straße...und zumindest hier hat sich in den letzten Jahren echt sehr viel bewegt in Sachen Toleranz der Autofahrer gegenüber Radlern.

Auch das Androhen von Prügel passiert mir nur äußerst selten (und fast immer sinds Hunde die bellen...), aber ich bin da auch mehr der versierte Pokerspieler und will sehen ignoriere das Imponiergehabe...kann aber auch Karate & Kungfu (und noch 2-3 andere japanische Worte...):cool:
 
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