Ich glaube das ist reine Psychologie und Gedankenlosigkeit. Man will nicht unhöflich sein, macht sich eh so schmal wie möglich usw. So wie die Menschen die aus Höflichkeitsgefühl (oder Ungespür) im Türausschnitt stehen bleiben und den Bauch einziehen, statt schnell weiter zu gehen.
Das große Problem ist die vollständig fehlende Wahrnehmung der eigentlich mit gleichen Rechten am Verkehr teilnehmenden Radfahrer und Fußgänger ("die können eh ausweichen").
Ich habe mich und andere dabei beobachtet wie sie sich im PKW verhalten, wenn auf einer durchschnittlich breiten Straße davor ein anderer PKW links abbiegen will. Der Linksabbieger stellt sich meist, wie es sich gehört knapp an den Mittelstreifen auch um den anderen hinter ihm möglichst etwas Platz zu lassen (nicht unhöflich zu wirken). So gut wie jeder, der hinter ihm warten muss um gerade weiterfahren zu können, ordnet sich ganz rechts knapp am Fahrbahnrand ein. Ich vermute um gefühlt so schnell wie möglich dran vorbei zu kommen UND in hohem Maße auch um dem wiederum hinter ihm Wartenden bzw. gefühlt immer Drängendem zu signalisieren, dass man sich eh so schnell wie möglich am Hindernis vorbeidrängen wird.
Real bringt das rechts eingeordnete Warten den Wartenden gar nichts, verunmöglicht es aber den Radfahrern jedes Mal wieder rechts an der wartenden Schlange vorbei zu fahren (Keine Ahung wie das in D geregelt ist, bei uns ist rechts "Vorbeifahren" an Kollonen den Radfahrenden erlaubt).
Das ist übrigens einer der Gründe warum ich trotzdem froh bin, wenn seitliche Fahrradstreifen farblich deutlich markiert werden (bei uns zur Zeit auf manchen Hauptstraßen vollflächig in blau). Die Autofahrer realisieren gefühlt deutlich öfter, dass das keine Ausweich/Park/Wurscht-hauptsach-Platz-Spur ist und halten sie frei bzw. achten öfter beim Einbiegen auf von hinten am Stau vorbeifahrende Radler.
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