Der Neue mit dem Eigenbauprojekt: Dreirad gefedert

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fried chycken

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Lastenrad
Eigenbau - Long John
Hallo zusammen,

ich bin der Jakob und schon eine ganze Weile stiller Mitleser. @benben hat mich in einem anderen Forum angefixt...jetzt bin ich hier.
Ich hab bislang 4 Lastenräder selbst gebaut und sitze gerade an der Planung zur Nr. 5.

1-3 waren long johns, Nr. 2 ist ca. 6 Jahre alt und seit 2 Jahren mein Alltagsrad und hat in der Zeit gut 5000km gesehen (siehe Bild).
Soweit standard, Gestängelenkung, Magura Felgenbremsen vorn und hinten, Bafang Mittelmotor (ich bin es lang bio gefahren, aber der aktuelle Arbeitsweg hat über 100 hm ):sneaky:
fahrrad.jpeg
Nr. 4 war ein Drehschemel-Dreirad für meine Frau, das ist leider vor genau ziemlich einem Jahr vor dem Haus weggeklaut worden. Jetzt fährt sie ein älteres Babboe Big-E, ist damit aber nicht so richtig zufrieden.

Deswegen bin ich gerade in der Designphase für ein neues Dreirad. Anforderungen meiner Frau sind:
- Dreirad, keine Neigetechnik
- sehr niedrige Rahmenhöhe, das Babboe ist eigentlich zu groß
- Pedelec (Bafang 250w ist gesetzt und liegt schon bereit)
- Platz für 2 Kinder unter Dach
- wenn machbar Federung, sonst nur sehr dicke Vorderreifen

Ich wollte eigentlich wieder einen Drehschemel bauen, habe aber auf Kleinanzeigen günstig ein Therapierad mit Achsschenkellenkung vorn aufgetrieben. Mal sehen was davon sich verwenden lässt. Zumindest die einseitig gelagerten 20" Räder und die Magura Big Bremsanlage an Sturmey Archer Trommelbremsen waren den Kaufpreis wert.

Die aktuelle Idee geht also in die Richtung eines Nihola bzw. eines Butchers&Bicycles (nur ohne die Neigetechnik).

Das Fahrwerk hatte ich schon starr konstruiert, bin aber gerade am überlegen, ob man es nicht doch gefedert hinkriegt. Idee geht in Richtung einer gekröpften Starrachse mit 2 Längslenkern (geschobene Schwinge), Panhardstab und Stabilisator, analog der Vorderachskonstruktion am Land Rover Defender. (Skizzen liefere ich noch...) Als Federbein dann evtl. 2 Luftdämpfer aus vom Fully oder Mopedfederbeine (Simson S51 o.ä.)

Jetzt habe ich ein bisschen recherchiert, und es scheint wirklich keine gefederten Dreiräder ohne Neigetechnik zu geben. Ist das so eine ungewöhnliche Sache? Liegts an der Kippneigung?

Ich würde mich über Gedanken zum Thema gefedertes Dreirad freuen, Tipps, Einschätzungen. Auch wenn es sowas doch gibt, es schon diskutiert wurde...würde mich freuen in Austausch zu kommen.

Viele Grüße,

Jakob
 
kistenfahrrad schrieb:
Gefederte Dreiräder ohne Neigetechnik baut En van Corven in NL in Kleinserie
envancorven.nl

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envancorven.nl
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Ich habe mir die Seite gestern abend nochmal im Detail angeschaut. Leider gibt es keine Maße zu den Rädern.
Ich befürchte, die bauen recht breit, damit wäre hier bei uns der Zugang zu einigen Radwegen stark eingeschränkt (Poller...)

Leider ist bei der von ihm genutzten Bauweise der Radaufhängung das Optimum, möglichst lange Dreieckslenker zu haben (je kürzer die sind, desto mehr seitlicher Versatz der Räder beim einfedern). Das ist ein ziemlicher Zielkonflikt mit meiner maximalen Breite. Ich hoffe daher, mit meiner Idee der durchgehenden Achse mit 2 Längslenkern schmäler zu kommen.

Alternativ könnte ich mir noch vorstellen, einen langen Dreieckslenker unter die Kiste zu bauen und oben dran dann ein McPherson Federbein. Da habe ich aber gerade keine Idee, wo ich eins herkriegen soll in der Größe für ein Fahrrad. Für Autos ist das Massenware...

Ich liefer die Tage mal ein paar Skizzen.

(Merkt man eigentlich, dass ich in der Nutzfahrzeugentwicklung arbeite? :sneaky:)
 
Das ist alles sehr speziell und ich kann da überhaupt nichts dazu sagen.

Ich vermute, weil der eh allerhand Zeug zu den merkwüdigsten Lenkungen weiß, dass @bastiaen da einer der kompetentesten Ansprechpartner hier ist.
Daher bin ich einfach mal so dreist ihn zu markieren.
 
Motorräder und Quads haben oft kleinere Bauteile, Motorroller auch. Wenn man grob weiss, was man sucht kann man beim Mororradteilehändler mit einem Pfund Kaffee und Kuchen aufschlagen und dafür mit Messschieber und Zollstock in Kisten wühlen.

Und ich würde mir die Fahrzeuge der Reha Branche ansehen.
 
Die Cargo Bikes von Vowag haben auch McPherson Federbeine, vielleicht können die dir weiterhelfen?
 
Mir fallen nur die ganz großen, alten Drehschemler mit Blattfedern ein. Die fahren sich toll.
Ansonsten würde ich mir kein Dreirad ohne Neigetechnik mehr antun wollen. Bei dem Aufwand an Teilen für Achsschenkellenkung, Dreieckslenker etc. ist der Schritt zur Neigetechnik nur minimal und katapultiert das Fahrverhalten in eine ganz andere Liga. Sowohl was Spaß, als auch was Sicherheit angeht. Ich habe einige achsschenkelgelenkte Dreiräder gefahren. Die heben alle spätestens bei 15 km/h das innere Vorderrad. Und ich lande hier regelmäßig mit dem rechten Vorderrad neben den schmalen Feldwegen. Das Chike kompensiert das durch die Neigetechnik. Ohne läge ich im Acker.
 
lowtech schrieb:
Motorräder und Quads haben oft kleinere Bauteile, Motorroller auch. Wenn man grob weiss, was man sucht kann man beim Mororradteilehändler mit einem Pfund Kaffee und Kuchen aufschlagen und dafür mit Messschieber und Zollstock in Kisten wühlen.

Und ich würde mir die Fahrzeuge der Reha Branche ansehen.
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Jup, Rollerteile habe ich auf dem Schirm. Auch im Autobereich gibts Teile, die entsprechend skalieren (da wird dann eine Koppelstange vom Stabil eben zum Längslenker, oder ein kleines Gummiauge aus der Lenkung geht als Achslager am Fahrrad durch. )

Eine halbe Telegabel könnte auch ein McPherson Federbein sein, ist aber Vermutlich viel Gebastel. Mein Werkstattnachbar ist Motorradmechaniker, den geh ich die Tage nochmal mit Erfrischungsgetränken besuchen :) ,

kistenfahrrad schrieb:
Die Cargo Bikes von Vowag haben auch McPherson Federbeine, vielleicht können die dir weiterhelfen?
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Sieht gut aus, auf den ersten Blick aber auch relativ große Fahrzeuge. Könnte auch schon fast überdimensioniert sein. Guck ich trotzdem mal noch genauer rein.
bastiaen schrieb:
Ansonsten würde ich mir kein Dreirad ohne Neigetechnik mehr antun wollen.
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Jup, da gehts mir ähnlich (ich fahre sowieso lieber Zweirad) - aber meine Frau wünscht ganz explizit ein starres Dreirad. Sie bremst lieber vor der Kurve als Neigetechnik zu fahren - alle Beteuerungen, dass Neigetechnik sicherer sei, nützen nix. Da gibts ein Unsicherheitsgefühl, gegen das ich nicht ankomme. Sie möchte bremsen und fest stehen, ohne etwas zu verriegeln oder dergleichen. Chike sind wir probegefahren, da meint sie geht sie lieber zu Fuß o_O
 
Da würde ich ja erstmal unauffällig von den Vorzügen dieser verriegelbaren Sattelstützen schwärmen..... Ein Rad was sich "nicht toll fahren" lässt, damit man "toll stehen kann" ist wahrscheinlich dann irgendwie so ein Kompromiss.

Ich kann beim Chike nciht mitreden, aber Dreiräder ohne Neigetechnik haben auf mich immer den Eindruck einer Zumutung und Gerät zum abgewöhnen gemacht, das auch nicht nur weil ich es hier sooft gelesen habe ;)

Was mich ja so ein bisschen angefixt hat, was jetzt bei mir aber nichts heißt(hofft meine Frau), sind die 4 rädrigen Dinger wie Pony.

Andererseits kenn sie ja die Dreiräder schon.

Es gibt aber auch einfach vielleicht viel zuviel geilen Scheiß.
 
Wenn du es selber bauen willst, dann schau doch mal, ob du vielleicht die Vorderräder angetrieben bekommst. Dann könnte die Lenkung nach hinten. Dieser Stil soll sich gut fahren, steht sicher und den hatten wir hier noch nicht.
Stichwort " black Iron Horse"
 
benben schrieb:
Da würde ich ja erstmal unauffällig von den Vorzügen dieser verriegelbaren Sattelstützen schwärmen..... Ein Rad was sich "nicht toll fahren" lässt, damit man "toll stehen kann" ist wahrscheinlich dann irgendwie so ein Kompromiss.

Ich kann beim Chike nciht mitreden, aber Dreiräder ohne Neigetechnik haben auf mich immer den Eindruck einer Zumutung und Gerät zum abgewöhnen gemacht, das auch nicht nur weil ich es hier sooft gelesen habe ;)
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Volle Zustimmung. Aber is ja nicht mein Fahrrad.

Das Butchers&Bicycles oder das Max&Mäleon gefallen mir schon gut. Ich will ihr aber auch kein Rad einreden was dann nicht passt.
b_s_m_n schrieb:
Wenn du es selber bauen willst, dann schau doch mal, ob du vielleicht die Vorderräder angetrieben bekommst. Dann könnte die Lenkung nach hinten. Dieser Stil soll sich gut fahren, steht sicher und den hatten wir hier noch nicht.
Stichwort " black Iron Horse"
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Finde ich auch spannend, ist aber mit den Einseitigen Rädern mit Trommelbremse quasi nicht umzusetzen, deswegen leider abgewählt.

Vermutlich wirds die gefederte Durchgehende Achse (oder eben doch Neigetechnik)
 
Ich stelle mir ja eine geschwindigkeitsabhängige Neigetechnik vor, je schneller um so "neig", wenn man steht, ist alles fix... Theoretisch möglich, praktisch aber wohl eher zu komplex, weil nur elektromechanisch umsetzbar. Fliehkraftgesteuerte Hydraulik evtl. auch vorstellbar...
 
Es bräuchte halt einen Energiespeicher, um beim langsamer werden aufgerichtet zu werden. Klingt mir zu komplex für ein Fahrrad (auch wenn es ein spannendes regelungstechnisches Problem wäre).

Wenn Neigetechnik, würde ich wohl versuchen mit einer Scheibenbremse den Mechanismus blockierbar zu machen.

Eventuell auch mit einstellbarer Dämpfung im neigen...
 
Spüre ich hier schon wieder negative Schwingungen gegen die Dreiräder? Mein Go ist seit dem 30.09. in der Werkstatt und ich vermisse es sehr.
Nicht immer alle(s) über einen Kamm scheren :cool:
 
Ich habe mir die Seite gestern abend nochmal im Detail angeschaut. Leider gibt es keine Maße zu den Rädern.
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Wenn du weisst welche Reifengröße da drauf ist, kann mans Vektorisieren. So hab ich es auch gemacht. ;)
fried chycken schrieb:
Wenn Neigetechnik, würde ich wohl versuchen mit einer Scheibenbremse den Mechanismus blockierbar zu machen.
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Fahrradteile sind zu schwach hierfür, zuwenig Reibfläche.

Veleon und HNF haben sehr ausgereifte Systeme
 
Die gefederte starre Achse gewinnt in Sachen Platzeinsparung und trotzdem gefedert.

Starr bauen ginge natürlich auch, aber der Weg zum Kindergarten hat Recht viel Kopfsteinpflaster. 2x das gleiche Rad bauen kann ich außerdem nicht ;-)


Rallecargo schrieb:
Fahrradteile sind zu schwach hierfür, zuwenig Reibfläche.
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Kommt nur auf die wirksame Hebellänge an (analog Bremsscheibendurchmesser).

Mir kam noch eine wilde Idee beim Lesen eines Threads von @tille

Man könnte auch versuchen, direkt angeschweißte Achsschenkel zu bauen und direkt Biegung in der Konstruktion vorzusehen. Bei entsprechender geometrischer Auslegung dürfte die Dauerfestigkeit einige 10 000km betragen.

Nur schwierig wartbar, wenn doch was kaputt geht.

Es gibt so viele Möglichkeiten...
 
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