Transport von Lastenrädern bei der (deutschen) Bahn

@Rasende Badewanne ,
Du hast mit Deinen Ausführungen leider die Realität angesprochen.

Wer meinen Senf den ich hier oft sehr gefrustet abgebe, noch im Kopf hat, weiss, dass es mich beim Flixbus mit der Rückfahrt von der Velo Berlin damals so erwischt hatte. Hinfahrt mit Mitnahme des großen Klapprades auf dem Radträger kein Problem.

Rückfahrt wurde mir verweigert, obwohl ich von Flixbus im Vorfeld einen schriftlichen Vertrag über den Transport meines vorher detailliert beschriebenen Faltlastenrades mir ausstellen lassen habe. Das war 2018 und zu diesem Zeitpunkt waren Pedelecs noch erlaubt.

Musste dann im Starkregen um 23.30 Uhr nachts mir ein Hotel suchen, der berufliche Auftrag am nächsten Tag ging flöten (mit all seinen neg. Auswirkungen) und einen Kombi für den Rücktransport mit den Kosten und dem Benzin musste ich auch noch löhnen.

Es entstand ein Schaden von mind. 500 Euro, wurde am nächsten Tag für ne Woche krank (auch keine Einnahmen als selbständiger) und durfte >2 Jahre für eine minimale Rückerstattung mit allen Institutionen kämpfen.

Ich habe einfach kein Vertrauen mehr in unser Land und unser System. Wurde zu oft enttäuscht. Man kann sich kaum im Vorfeld 100% vorher absichern, dass alles rund läuft und ist den Machttrieben der Mitarbeiter ausgeliefert, die wissen, dass ihnen nichts passiert.
 
Man könnte das ganz einfach lösen:

"Fahrräder mit den maximalem Außenmaßen AxBxC und einem maximalen Gewicht von X werden auf den entsprechenden Stellplätzen befördert."

Es gibt drei Größenklassen: die hängenden Plätze (lang genug für kurze LongJohns und Long Tails), Standardplätze und ein Maximalmaß für gefaltete Falträder, die kostenfrei mitgenommen werden können (und - ja - von mir aus auch verpackt...ich weiß, dass mein Dahon Dreck und blaue Flecken macht.)

Die Formulierung mit den "fest angebrachten blablabla" setzt einfach nicht an der richtigen Stelle an, weil sie nicht verständliche Sicherheitsfragen adressiert sondern eine schlecht definierbare Fahrzeuggattung ausschließt, während andere, obwohl sie nicht kleiner sind, befördert werden. Können. Sollen. Wenn Platz ist. Und gute Laune.

Ein Kinderanhänger wird behandelt wie ein Kinderwagen. Die kostenfreie Mitnahme eines "Rehafahrrades" egal welcher Größe hängt am Behindertenausweis des Besitzers. Punkt.

Die Regel "Die Beförderung kann bei Platzmangel abgelehnt werden.“ entfällt. Sonst ist die Bahn als zuverlässiges Verkehrsmittel ein Totalausfall.

EDIT: Und wenn ich auf dem Bahnsteig meine Box abschraube, damit mein Cargobike ins definierte Maß passt, und sie dann als Rollkoffer mitnehme, ist das natürlich meine Sache und vollkommen okay!
 
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Man kommt natürlich irgendwo an Grenzen, was ein schnell, günstig und zuverlässig gewünschter Zug an Vehikeln an Bord nehmen kann und wie lange das dauert. Auch die Sicherheit spielt eine Rolle dabei. Aber der Pendler mit seinem Faltrad und der Fernzug mit dem gebuchten Platz fürs Normalfahrrad, das muss verbindlich einplanbar sein wenn wir mit der Verkehrswende weiterkommen wollen. Wenn es da schon so hapert, dann bekommen die den Transport eines kompakten Lastenrades oder Fahrrades mit Kinderanhänger ja nie hin.
 
Natürlich wollen wir alle mehr Plätze für unsere Cargobikes. Aber man muss da auch mal realistisch bleiben. Die Auslastung der Fahrradplätze ist stark saisonal und es ist weder sinnvoll ein halbes Jahr einen leeren Waggon durchs Land zu fahren noch alle 6 Monate die Flotte umzubauen.
So eine Art Autoreisezug für Fahrräder auf bestimmten Strecken - das könnte ich mir hingegen vorstellen. Saisonabhängig auf touristischen Strecken wie z.B. Elberadweg.
 
Vor Allem: noch vor Jahren waren Lastenräder eine Randerscheinung, aber im Rahmen der Verkehrswende werden es immer mehr. Gerade, wenn Familien auf ein Auto verzichten wollen, geht praktisch kein Weg an einem Lastenrad, oder einem Fahrrad mit Anhänger vorbei. Beides ist mit der Bahn nicht transportabel, und auch die sonstigen öffentlichen Gegebenheiten passen sich dem nicht an. Ich sage nur: Abstellplätze…

Ich bin jetzt wahrlich niemand der die Deutsch Bahn und allerlei Verkerverbünde in Schutz nimmt.
Allerdings habe ich jetzt schon ein paar Jahrzehnte Erfahrung mit allerlei Lastenrädern und muss sagen das ich bis zu einem Gewissen Grad Verständnis habe das eben nicht alles geht.

Familenurlaub mit Lastenrad/Anhänger usw. sind Sachen die mit der Bahn gehen müssten. Es sollte halt die Möglichkeit geben sowas fix zu buchen.
Wenn sowas aber spontan nicht geht kann ich das nur gut verstehen.
Auch das die immer größer werdenden Lastenräder nicht einfach so mitgenommen werden können erschließt sich mir allein schon aufgrund der allgemeinen Rücksicht auf alle anderen Menschen die sich dauerhaft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Daher ist es für mich zumindest klar das ich kein Anrecht auf die Mitnahme eines Rades welches gleich 2-3 Fahrradplätze belegt habe.
Es ist ja auch oft so das man ein Lastenrad recht leer fortbewegt, an die eigene Nase gegriffen fast so wie diverse Menschen Auto fahren, obwohl dafür keine Notwendigkeit besteht.

Hier bei uns im Forum ist hat auch nur eine Blase, es gibt aber irgendwie so sehr viel mehr um uns herum.

Früher war es zwar wirklich cool, da konnte man ein Bullitt, Bakfits, ein Packster 60 usw. mit in die Öffis nehmen und wenn platz genug war hat es niemanden gestört.
Aber das ist lange her und entspricht eben nicht mehr dem Aufkommen der immer größer und mehr werdenden Lastenrädern.

Wirklich sinnvoll wären Möglichkeiten für Lastenräder Mitnahme Möglichkeiten verbindlich buchen zu können.

Die Forderung "ich will aber mein Bullitt, Load 75, Tern GSD mit Vollausbau usw." umbedingt in den Öffis mitnehmen können wann immer mir der Sinn nach steht halte ich jetzt nicht umbedingt für tragbar bzw. es hat schon fast einen asozialen Charakter.

So ... früher war halt mehr Lametta ;)
 
Man könnte ggf. das Modell "Familie mobil mit DB und Cargobike" auch umsetzen, indem man auf eins der schon recht zahlreichen Sharingcargobikes zurückgreift. Das taugt natürlich nicht für einen Fahrradurlaub, aber für die letzte Meile sollte es vielerorts gehen.
 
In diesem Zusammenhang hätte ich da noch eine Frage.

Was hält den die Cargobike Blase davon wenn man für die Lastenräder bei denen es sinnvoll ist einige "Schnellwechsel Ladedeck Halter" open source entwickelt ?

Konkret könnte ich mir das z.b. für die Omniums (Cargo und Minimax) oder ähnliche Lastis vorstellen.

Das ist kein Hexenwerk, wenn die Decks unten sind wären die Räder auch nicht größer als ein "Normal Rad".

Wenn sowas interessant sein sollte würde ich da einen extra Thread aufmachen.
 
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Hier mal schnell ein Foto aus der Realität. Carbonfalter zusammengefaltet links neben meinem Sitzplatz (da wo der Rucksack drauf liegt). Der Platz ist extra ein Single-Sitz, dass links daneben Gepäckstücke abgestellt werden können (wie u.a. auch Koffer).

Ich weiss, dass der Reifen etwas Richtung gegenüberliegenden Sitzplatz ragt, aber das Zugabteil war so gut wie leer und dutzende Plätze frei.

Es wollte sich jedoch so ein dummes Weib, welches auf Krawall gebürstet war, trotz dutzender freier Plätze genau gegenüber des Falters setzen und maulte herum, dass sie sich dreckig machen würde.

Als ich ihr sagte, sie könne doch zwischen mind. 20 freien Sitzen auswählen und müsse sich doch nicht absichtlich an dem Rad reiben, ist sie fast ausgeflippt.

Ich wusste die Richtlinien leider nicht aus dem ff auswendig, wollte sie alles mögliche nennen, habe aber zur Sicherheit die Zähne zusammengebissen.

Sie hat dann das Rad mit den Füßen weggeschubst.

Tja, wie soll man sich in so einem Fall nur verhalten? Irgend wann ist es mit Peace und shalom auch mal gut!
 

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Hier schnell ein pic von einer Frontgepäckträger-Lösung, die ich aus dem Netz gefunden habe.

Holzwürmchen könnte so etwas bestimmt in ein paar Minuten basteln......
 

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Tja, wie soll man sich in so einem Fall nur verhalten? Irgend wann ist es mit Peace und shalom auch mal gut!
Sowas ist natürlich immer nervig. Immerhin hat es einen Vorteil: In jedem Waggon ist ja bekanntlich ein Bekloppter. Da sie es war bist Du es vermutlich nicht auch! :giggle:
Viel machen kann man da nicht, mit Argumenten hättest Du sie ja nicht erreichen können, eher kommt es noch zu einer weiteren Eskalation.
 
Sowas ist natürlich immer nervig. Immerhin hat es einen Vorteil: In jedem Waggon ist ja bekanntlich ein Bekloppter. Da sie es war bist Du es vermutlich nicht auch! :giggle:
Viel machen kann man da nicht, mit Argumenten hättest Du sie ja nicht erreichen können, eher kommt es noch zu einer weiteren Eskalation.
Hast eigentlich Recht, aber immer klein beigeben und alles in sich reinfressen, ist auch keine Lösung.
Wäre ich mit Anzug und Krawatte da herum gesessen, hätte mich bestimmt niemand belästigt. Aber ein Langhaariger Bombenleger, der 2/3 des Jahres nur barfuss läuft, bekommt immer wieder den Grant von irgendwelchen Spiessbürgern ab.

So ist es eben bei uns :cool:
 
Familenurlaub mit Lastenrad/Anhänger usw. sind Sachen die mit der Bahn gehen müssten. Es sollte halt die Möglichkeit geben sowas fix zu buchen.
Wenn sowas aber spontan nicht geht kann ich das nur gut verstehen.
Da bin ich voll bei dir! Aber aktuell geht´s ja nicht mal mit „verbindlich buchen“. Und ganz ehrlich: wenn´s auf den guten Willen des jeweiligen Bordpersonals ankommt, und ich nicht weiß, ob ich nicht auf halber Strecke des Zuges verwiesen werde, oder beim Umsteigen nicht weiter komme, dann lasse ich´s ganz bleiben. Denn wenn ich mit dem Lastenrad verreisen möchte, möchte ich das mit MEINEM Fahrrad tun, und nicht mit einem vor Ort gemieteten (Ich hab´ so meine Erfahrungen mit Mietfahrrädern gemacht. Für einen Tag und eine kleine Radtour ist das okay, aber mehr auch nicht…)
Und was das Thema mit den leeren Longjohns angeht: Ich unterhalte keine ganze Flotte von Fahrrädern, um für jeden Zweck das “richtige“ Rad am Start zu haben, also ist mein Bullitt mein „ein-für-alles“ Fahrrad.
 
Man müsste mal schauen, wie es bei unseren holländischen Freunden oder bei den Schweizern so funktioniert, die deutlich mehr Erfahrung mit sinnvollen Lösungen haben.
Ob man es aber dann auch bei den in Deutschland befindlichem politischen "Fachpersonal" unterbringt, steht auf einem anderen Blatt
 
In der 2019er Versions stand da noch
"Sogenannte Lastenräder (Fahrräder oder Pedelecs mit festen Aufbauten für Lasten- und/oder zum Transport von Kindern) sind von der Mitnahme ausgeschlossen."
Hervorhebung von mir. Macht jetzt für mich keinen Unterschied.

Die entscheidende Frage ist ja was "fester Aufbau" für Long- / Midtails und Räder wie das Muli bedeutet. Das Muli hat definitiv einen festen Aufbau, der ist aber klappbar dass er danach kaum stört? Und bei nem Tern GSD würde ich das Clubhouse als den Aufbau verstehen. Aber das könnte man einfach auf dem Bahnsteig abmontieren und so mitnehmen?
Ich störe mich immernoch vor Allem an der Ungleichbehandlung, daß ein Tandem kein Problem ist, aber mein (nicht größeres) Bullitt schon. Das große Problem bleibt, daß die Regeln offensichtlich von Leuten gemacht werden, die keine Ahnung von dem haben, was sie regeln sollen…
 
Kinder wegbringen und zur Arbeit. Das was viele Leute leider so auch mit dem Auto machen. N+1 ist natürlich auch immer eine Lösung und man kann es familiär ja auch oft aufteilen. Aber für uns wäre diese Lösung an einigen Tagen im Monat sehr praktisch.
DAS gehört z.B. dazu: Da möchte jemand einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende leisten, wird aber durch „Regeln von gestern“ ausgebremst.
Es haben nunmal nicht alle die Zeit, alle Strecken mit dem Fahrrad zu bewältigen, oder manche Strecken sind auch einfach zu weit. Wenn wir möchten, daß mehr Leute auf´s Auto verzichten, spielt das Lastenrad bei Familien (speziell mit kleinen Kindern) eine wichtige Rolle.
 
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