Zahnriemen

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Lastenrad
Prana und BoisVite
Hat einer ne Ahnung, warum die Riemen quasi V Riemenquerschnitt haben. Würden normale Zahnriemen T5 oder T10 nicht reichen. Damit werden in Autos ja auch z.t. Lichtmaschienen mit 1kw Leistung angetrieben?
 
Damit werden in Autos ja auch z.t. Lichtmaschienen mit 1kw Leistung angetrieben?
Bei welcher Drehzahl? (Leistung = Drehmoment x Drehzahl)
Beim Fahrrad ist die Drehzahl sehr gering, dafür das Drehmoment ziemlich gewaltig. Außerdem ist die Kundschaft sehr anspruchsvoll, was den Wirkungsgrad anbelangt. Übliche Zahnriemen werden ziemlich kräftig vorgespannt, was Reibung verursacht, auch Lagerreibung. Beim Fahrrad will man das so gering wie möglich halten. Schlußendlich ist ein Fahrradrahmen, verglichen mit einem Motorblock, ein windelweiches Konstrukt, das periodisch hin und her gebogen wird und Fluchtfehler produziert. Alles in Allem sind das eine Menge Gründe, weswegen ein Zahnriemen am Fahrrad keine Standardware sein kann.
 
Alles in Allem sind das eine Menge Gründe, weswegen ein Zahnriemen am Fahrrad keine Standardware sein kann.
Richtig. Und wenn ich mich recht erinnere, ist der erste Versuch, Zahnriemen in Fahrräder zu bauen irgendwann in den 90ern auch kläglich gescheitert.
 
Bei welchem Auto wird eigentlich die Lichtmaschine über Zahnriemen angetrieben? Das sind doch immer Flachriemen, früher Keilriemen. Zahnriemen treiben (bei Autos, die man sich besser nicht kaufen sollte) die Nockenwelle/n an.
 
Bei Autos gibt es unterschiedliche Systeme
Von der Zahnriemen treibt nur die Nockenwelle/n an bis auch die Wasserpumpe und Ölpumpe wobei bei alten VW's auch der Zündverteiler bzw unterdruckpumpe angetrieben wird.

MFG
 
mea culpa, zahnriemen treibt wohl immer die nockenwelle etc an nicht die Lima, nichtdestro ist ein Zahnriemen ja auch bereit größere Drehmomente zu übertragen. zb in meiner Kreissäge den Vorritzer, immerhin ~1kw

irgendwann in den 90ern auch kläglich gescheitert
weißt du woran?
 
....
oder einen eher Kritischen Beitrag von rad-lager, dort wird auch bisschen was zur Entwicklung gesagt

Na ja vom dem dort geschriebenem entspricht aber auch nicht alles den Tatsachen.
Ich muss bspw. bei meinem Nicolai den Riemen nicht entspannen und neu spannen wenn ich das Hinterrad ausbaue. Nebst dem ist das Bike wirklich leiser als eines mit Kette. Jedoch nicht auf der Strasse oder der "Forstautobahn" dafür aber auf dem Trail. Mal abgesehen davon das die Kette bzw. der Riemen nicht abspringen kann so wie bei der Kettenschaltung wo es schon mal vorkommen kann das auf einmal der falsche Gang drinn ist.

Es hat dafür andere Nachteile wie höheres Gewicht, Sau teuere Ritzel etc
 
Außerdem geht es im Radsport (als Hobby) nicht um das was vernünftig ist, sondern was die Käufer gut finden und Riemenantrieb sind eben nunmal irgendwie schicker, als ne olle Kette :)
Es braucht auch keiner Rahmen aus Titan, Sitze aus Leder, Schrauben aus Alu und bunt eloxierte Anbauteile, aber es fetzt.

Auch eine Roloff ist ja per se schon over engineered.
 
...mit denen man "früher" ja auch überall hingekommen ist :)
Dort liegt der Denkfehler. Unterm Strich wird das alte "früher" immer verklärt gesehen. Aufgrund meiner Herkunft kann ich aus Erfahrung nur von DDR Rädern sprechen, die schlackernden Kurbeln usw, damit ist niemand einfach mal ohne nennenswerte Pflege mehrere Tausend Kilometern gefahren.
Auch die klppernden Shimano Naben zeigen, das rohloff gerade richtig ist. Der Blick zum Auto zeigt, es muss noch viel besser werden. Aller 2 Jahre ein Werkstatt Termin, und sonst einfach tadellose Funktion von allem.
 
Ich meinte eher den Vergleich Deore Kettenschaltung zu Roloff. Mit der Deore, mit Austausch der notwendigen Verschleißteile, kommt man sehr gut zurecht. Alles was Wertmäßig darüber liegt ist nicht notwendig. Genauso verhält es sich mit Nabenschaltungen. 3 Gangnaben sind vollkommen ausreichend, wenn man nicht im Gebirge wohnt. Alles andere ist nicht unbedingt notwendig. Aber wie das mit Hobbys, Tipps von Lobbyisten und dem Drang sich etwas "Gutes" zu gönnen so ist, es ist sehr oft unvernünftig.
 
öhemmm es ging um Zahnriemen versus Kette... nicht um nabe in allen möglichen Varianten gegen irgendwas . :whistle:
 
Richtig. Die Diskussion kam nur auf, da viele kontra Riemen Argumente aus dieser geistigen Haltung a la "Technik x reicht, Mehr braucht keiner" kommt. Und das ist in meinen Augen falsch. Und dieses wurde an Naben exemplarisch durch diskutiert.
Ich finde auch nicht, dass Deore reicht und fahre ausschließlich XT Ketten. Mir ist sogar unverständlich warum man an der Kette 3€ spart, wenn man auch eine bessere haben kann.
Insofern Mut zum Riehmen. Die ersten werden nicht die besten sein, aber es ist dumm zu denke, dass die Kette auch die nächste 100 Jahre die unangefochtene Nummer eins bleibt, bei all den Verschleißproblemen.
 
Die Riemen längen sich auch mit der Zeit richtig?
Was passiert, wenn sich ein Ästlein oder Steinchen zwischen Riemen und Ritzel verfängt? Lagerung ohne Knicke ist wohl anzustreben. Klingt noch nicht nach komplett alltagstauglich.
 
Klingt noch nicht nach komplett alltagstauglich.
Dem würde ich widersprechen. Sicher gibt es Probleme, z.b keine Reparatur auf Weltreise. Aber es gibt auch handfeste Vorteile, von denen viele jetzt schon profitieren. Guck dir mal die Unmengen rostiger und quietschender ketten von einer deutschen Uni an. Sicher ist mangelnde Pflege nicht zwangsläufig mit der Technik vergesellschaftet, aber ein sehr heufiges Problem. Solchen Stadt-fahrern ist Wirkungsgrad und Ersatzteile zurecht egal.
 
Ich möchte dem Riemen seine Existenz gar nicht abpsrechen und hätte auch gern einen, wenn er nicht so unvernünftig teuer wäre und einen passenden Rahmen vorraussetzen würde. Ich hatte auch schonmal ein Rad mit Riemen und war sehr begeistert. Es ist schon sehr schön, wenn egal bei welchem Wetter es keine große Sauerei gibt, nichts getan werden muss und das Ding einfach läuft. Bei mir immerhin ohne sichtbaren Verschleiß 8500km, dann hat sich jemand mein Rad "gegönnt". Immerhin gibt es jetzt schon zwei konkurrierende Anbieter, vielleicht senkt das etwas die Preise. Wenn man sich aber anschaut, dass bei LvH das Gates Set inkl. Kurbel 300€ kostet, dann verteufelt man die Nachteile der Kette doch nicht so sehr :)
 
Aber es gibt auch handfeste Vorteile, von denen viele jetzt schon profitieren.
- Kein Öl
- Hält etwas länger
Welche Vorteile gibt es noch?
Guck dir mal die Unmengen rostiger und quietschender ketten von einer deutschen Uni an. Sicher ist mangelnde Pflege nicht zwangsläufig mit der Technik vergesellschaftet, aber ein sehr heufiges Problem. Solchen Stadt-fahrern ist Wirkungsgrad und Ersatzteile zurecht egal.
Das liegt in meiner Hand. Meine Ketten sind leicht geölt. Also kein Problem damit.
Ketten kann ich auch nach Wunsch kürzen und verlängern. Bei einem Fahrrad habe ich mal ewig Ritzel (Nabenschaltung) hin- und hergetauscht, um die richtige Übersetzungzu finden. Das wäre bei Riemenantrieb ein teures Unterfangen geworden.
 
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