so gehört das gemacht:
Hm, dafür würde ich meine Hand jetzt nicht ins Feuer legen.

Warum?
Rechtsabbiegendes Auto und mehrere Radfahrer kommen gleichzeitig an die Kreuzung. Auto biegt halb ab und wartet vor dem grünen Streifen das passieren der ersten Radfahrer ab. Weitere sich nähernde Radfahrer sind jetzt aber gar nicht mehr im Rückspiegel (sondern bestenfalls durch die hinteren Seitenscheiben) zu sehen, weil das Auto in zu großem Winkel zur Fahrtrichtung der geradeaus Radfahrer steht. Bei LKWs würde die Zugmaschiene halb in der Kurve und der Auflieger noch gerade stehen. Radfahrende wären in dieser Konstellation tatsächlich unsichtbar.

Zusätzlich wissen Kfz-Lenker gar nicht, ob Radfahrer ebenfalls rechts Abbiegen wollen oder nur der Verschwenkung folgen um geradeaus zu fahren.

Warum genau soll dieses Kreuzungsdesign per se sicherer sein? Funktioniert das in den Niederlandern nicht evtl. deshalb besser, weil dort die Kfz-Lenker besser aufpassen? Funktioniert es dort überhaupt besser?
 
Ich denke, wir müssen zukünftig 2 verschieden Verkehrkonzepte einsetzen: auf viel befahrenen Verkehrsrouten muss der MIV komplett von den anderen Verkehrsteilnehmenden getrennt werden, auf weniger frequentierten bzw. verteilenden Wegen brauchen wir Tempo 30 (max.) und absolut gleichberechtigt verbundene Straßen und Plätze; was all die derzeitigen Konzepte vergessen, sind ja die auch noch vorhandenen Fußgänger, Skater, 2- und 4-Rad-Scooter, Tretroller, Rollatoren, am Stock gehende, Rollstühle, E-Rollstühle, Kinderwägen etc. etc. ... Und die Entwässerung dieser letzgenannten Flächen muss auch nicht durch mittelalterliches Kopfsteinpflaster (bzw. die Fugen dazwischen) erfolgen, sondern kann durch entsprechende Siele in unter diesen Flächen angelegten Rigolen gesammelt und versickert werden.
 
In Braunschweig Lehndorf wird die Hauptstraße saniert. Sie ist eigentlich schon immer breit genug für zwei Spuren pro Richtung gewesen. Der Radweg nebenher ist zu schmal und defekt. Daher "dürfen" Radfahrer seit einer Weile auf der Straße fahren.
Jetzt wäre also die Möglichkeit alle Verkehrsteilnehmer glücklich zu machen und den Fahrradfahrern mehr Platz zu gönnen...
Ich berichte mal, was wirklich draus geworden ist.
 
Kommt mir bekannt vor aus Bonn.

IMG_0766.jpeg
 
Den roten Streifen gibt es nur kurz vor einer Keeuzung, um auf die große rote Fläche an der Ampel zu kommen. Da lassen die Autos einen natürlich nicht hin
 
In Braunschweig Lehndorf wird die Hauptstraße saniert. Sie ist eigentlich schon immer breit genug für zwei Spuren pro Richtung gewesen. Der Radweg nebenher ist zu schmal und defekt. Daher "dürfen" Radfahrer seit einer Weile auf der Straße fahren.
Jetzt wäre also die Möglichkeit alle Verkehrsteilnehmer glücklich zu machen und den Fahrradfahrern mehr Platz zu gönnen...
Ich berichte mal, was wirklich draus geworden ist.
Dann würde auch die Aufstandsfläche am Saarplatz endlich richtig Sinn machen...
Ich befürchte aber, der Radverkehr wird auf der Saarstraße komplett vergessen werden. Die Verkehrsplaner haben es vorher schon geschafft, irre Dinge zu bauen, wie die gemeinsame Geradeaus-und Linksabbiegespur und die seperate Rechtsabbiegespur... :rolleyes:
 
Warum genau soll dieses Kreuzungsdesign per se sicherer sein?
Das niederländische Kreuzungsdesign ist sicherer, weil...
A) bei richtigem Design (enge Kurvenradien, Radweg abgesetzt) der abbiegende MIV ungefähr im rechten Winkel zu den Geradeaus-Radlern steht (= Sichtbeziehung durch Seitenfenster statt durch Spiegel)
B) der eigentliche Abbiegevorgang und der mögliche Konflikt mit Radlern zeitlich versetzt stattfinden. Das gibt beiden Seiten Zeit zum Reagieren.
C) der Abbieger seine Geschwindigkeit durch den engen Kurvenradius stärker reduzieren muss.
D) der Radfahrer seine Geschwindigkeit durch die Verschwenkung leicht reduzieren muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
paschda:
Das niederländische Kreuzungsdesign ist sicherer, weil...
Ist das nachgewiesen?
A) bei richtigem Design (enge Kurvenradien, Radweg abgesetzt) der abbiegende MIV ungefähr im rechten Winkel zu den Geradeaus-Radlern steht (= Sichtbeziehung durch Seitenfenster statt durch Spiegel)
Nehmen wir mal eine PKW-Länge von 5m an. Da wäre der Radweg schon sehr weit abgesetzt. Woddurch Radfahrer dann auch noch den Vorrang vor den Abbiegern verlieren.
Die Sichtbeziehung durch das Seitenfenster zeigt dann aber auch nur vielleicht die ersten ein - zwei Radfahrer an die bereits neben dem Auto sind. Kommt man gerade erst am stehenden PKW an, wird man nicht gesehen.
Funktioniert bei Bussen und LKW gar nicht.

C) der Abbieger seine Geschwindigkeit dusch den engen Kurvenradius stärker reduzieren muss.
Längere Fahrzeuge müssen weiter ausholen, was dann zu Misverständnissen führen kann, weil es aussieht als ob sie geradeaus fahren, dann aber doch Abbiegen.
D) der Radfahrer seine Geschwindigkeit durch die Verschwenkung leicht reduzieren muss.
Das sind eigentlich 4 x 90° Kurven für Radfahrer, nur um geradeaus zu fahren. Komfortabel ist das nicht. Schon gar nicht mit Longjohn und/oder Anhänger. Man muss seine Geschwindigkeit dabei schon ganz schön reduzieren und im Anschluss wieder beschleunigen. Auch das ist nicht komfortabel.
 
Ich habe mal Startpage suchen lassen: "niederländische kreuzung"

Das waren ein Bruchteil der Ergebnisse:

Es ist also recht unterschiedlich. Ich vermute, dass es das Optimum auch nie geben wird, solange Radfahrende, KFZ-Fahrende und zu Fuß Gehende die gleichen Ampelphasen haben. Wenn jeder sein "eigenes Grün" hat, dann ist Ruhe auf der Kreuzung. Will natürlich auch keiner, weil dann die Umlaufzeiten der Ampel sich verdreifachen würden. Alternativ könnten alle Fußgänger*innen gleichzeitig Grün bekommen, das würde den Fluß wieder beschleunigen. Aber was mache ich dann an Kreuzungen ohne Ampel ;)
 
Erst jetzt gesehen, dass dies hier schon diskutiert wird.

A) bei richtigem Design (enge Kurvenradien, Radweg abgesetzt) der abbiegende MIV ungefähr im rechten Winkel zu den Geradeaus-Radlern steht (= Sichtbeziehung durch Seitenfenster statt durch Spiegel)
Spiegel nützen was, wenn Rad und LKW nebeneinander, also ungefähr parallel sind.
Fenster nützt was wenn Rad und LKW grob im rechten Winkel (90°) zueinander sind.

Nur, wenn die Sicht durchs Seitenfenster erreicht ist, ist der LKW schon fast auf dem Radweg.

B) der eigentliche Abbiegevorgang und der mögliche Konflikt mit Radlern zeitlich versetzt stattfinden. Das gibt beiden Seiten Zeit zum Reagieren.

Ich weiß nicht, was du mit zeitlich versetzt meinst, der Überscheidungspunkt der Spuren ist räumlich versetzt. Am Konfliktpunkt muss es ja zeitglich sein.

Reagieren kann man nur, wenn man den anderen sieht. Wenn der LKW in der Mitte der Kreuzung ist, hat er ca. 45° zur Radspur. Da sieht er weder was in den Spiegeln, noch durchs Fenster.

C) der Abbieger seine Geschwindigkeit durch den engen Kurvenradius stärker reduzieren muss.

Jede Standard Kreuzung hat einen engen Kurvenradius. LKWs fahren da in der Regel 10 - 15 km/h.

D) der Radfahrer seine Geschwindigkeit durch die Verschwenkung leicht reduzieren muss.

Wirklich? Also man kommt da schon mit 20km/h rum. also ca. doppelt so schnell als ein LKW.

Ich denke viele unterschätzen den Anhalteweg von LKWs. Auch dass sie an solchen Kreuzungen erst gesehen werden, wenn der LKW kurz vor dem Radweg ist.

Die Berichte über Rechtsabbieger Unfälle die ich in den letzten Jahren gelesen habe, waren alle an Kreuzungen, die ähnlich wie dieses Holländische Modell aufgebaut war. Der Aktuelle in München ist der erste andere von dem ich lese.
 
An diesem Mittelspurmodell erlebe ich zumindest regelmäßig, dass die Rechtsabbiegerspur zu klein ist und die Autos dann einfach auf dem Radweg stehen und alles blockieren oder, wenn die Ampel schön grün ist, nochmal richtig Gas geben um dann mich auf der Radspur riskant zu schneiden und auf die Abbiegespur rüber ziehen. Als sicher empfinde ich die Stelle zumindest nicht.
 
Kommt mir bekannt vor aus Bonn.

Anhang anzeigen 51873
Ja, Mist. Aber die Spur gibt es seit mindestens 20 Jahren und erst seit neuestem rot markiert.
Ich kann mich seltsamerweise nicht erinnern, davon gehört zu haben, dass dort mal etwas passiert ist.
Für mich ist das auf dem Rad oder im Auto immer eine Stelle, wo ich als Ortskundiger weiß: jetzt wird es kritisch. Pass noch mehr auf.
 
Man fragt sich, wie kange Satire noch funktioniert
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