StVO-Frage: Fußweg / Gehweg / Bürgersteig mit kleinen Radlern nur in Fahrtrichtung?

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Liebes Forum,

natürlich eigentlich keine Lastenrad-Frage, der Nachwuchs soll ja auch selber fahren lernen:

Stimmt es, dass das begleitende Radfahren auf dem Fußweg (bei uns konkret im Moment beide Kinder unter 8) nur in Fahrtrichtung (der entsprechenden Autostraßen-Hälfte) erlaubt ist?

Ich bin gestern von der Polizei angehalten worden und wir mussten von dort an schieben, weil wir auf der linken Seite unterwegs waren (Überqueren an der Stelle nicht möglich, Zurückfahren wäre großer Umweg, ähnlich lästig wie Schieben). Über den Stil (?) und den Ton habe ich mich gestern genug geärgert (und gewundert, weil sich da meiner sonstigen Erfahrung nach eigentlich viel zum Guten gewandelt hat). Aber wissen will ich es doch, ob ich ja jahrelang so falsch gewickelt war.
Im Netz bin ich nicht so recht fündig geworden, die meisten Erläuterungen zum begleitenden Radfahren auf dem Fußweg schweigen zu dem Aspekt. Und eigentlich wäre mir eine "Primärquelle" (StVO, Bußgeldkatalog, evtl. Urteil) eh lieber.... Kann mir jemand weiterhelfen?

Bonus-Frage: Falls es die Regelung mit der Fahrtrichtung gibt, gibt es eine Zumutbarkeits-Ausnahme oder ähnliches, wenn zum Beispiel nur auf einer Seite ein Fußweg ist (grundsätzlich, oder wegen Baustelle, etc.)?

Vielen Dank vorab,
M

P.S.: Sollten (genau) diese Fragen schon behandelt worden sein, habe ich das leider übersehen und bin über einen entsprechenden Hinweis dankbar.
 
Also in StVO § 2 Absatz 5 steht nichts von der Richtung (siehe Beitrag von @nfx ).
Wäre auch merkwürdig, da der Gehweg keine Fahrbahn ist. Anders wäre das nur auf einem baulich getrennten Radweg.
Gehwege haben keine Fahrtrichtung. Aber sowas malt man sich bei den Bajuwaren vielleicht gerne mal aus.

(Was da nicht steht, kann auch von einem Polizisten nicht hinzugedichtet werden ... aber das scheint ja zu "trenden", neulich gab es hier im Forum einen vermeintlich "trolligen" Faden, in dem ein Polizist zitiert wurde, der wohl auch irgendwas vom siebten Lebensjahr auf Lastenrädern erzählt hatte)
Hier der relevante Auszug aus der StVO:

(5) Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen, Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr dürfen mit Fahrrädern Gehwege benutzen. Ist ein baulich von der Fahrbahn getrennter Radweg vorhanden, so dürfen abweichend von Satz 1 Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr auch diesen Radweg benutzen. Soweit ein Kind bis zum vollendeten achten Lebensjahr von einer geeigneten Aufsichtsperson begleitet wird, darf diese Aufsichtsperson für die Dauer der Begleitung den Gehweg ebenfalls mit dem Fahrrad benutzen; eine Aufsichtsperson ist insbesondere geeignet, wenn diese mindestens 16 Jahre alt ist. Auf zu Fuß Gehende ist besondere Rücksicht zu nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Soweit erforderlich, muss die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr angepasst werden. Wird vor dem Überqueren einer Fahrbahn ein Gehweg benutzt, müssen die Kinder und die diese begleitende Aufsichtsperson absteigen.

Im Gesetz ist klar geregelt, was erlaubt ist, was nicht. Auch das Absteigen beim Überqueren einer Straße beim Fahren auf Gehwegen.

Auch ich hätte freundlich aber bestimmt nachgefragt, auf welchen Passus man sich bezieht. Idealerweise einfach mal den Link ADFC oder StVO als Lesezeichen auf dem Handy haben.

Aber gut, nehme an München bzw. Bayern? Ich spreche lieber nicht aus bzw. schreib lieber nicht, was ich gerade so denke ....

 
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Wie haltet ihr das mit dem Absteigen beim Überqueeren der Fahrbahn? Ich weigere mich, das zu akzeptieren. Wir müssten auf dem Weg zum Kindergarten auf 400m 5 mal absteigen und schieben. Ich verstehe auch nicht, wo da der Mehrweit an Sicherheit sein soll. Abgesehen davon fährt mein 5-jähriges Kind sicherer Fahrrad als so mancher Rentner Auto. Und die müssen ja auch nicht über eine Kreuzung schieben.
 
Auch ich hätte freundlich aber bestimmt nachgefragt, auf welchen Passus man sich bezieht. Idealerweise einfach mal den Link ADFC oder StVO als Lesezeichen auf dem Handy haben.
Danke für Eure Antworten, und erleichternd, dass ich nicht jahrelang im falschen Glauben gelebt und begleitend gefahren bin.
Das Lesezeichen ist für künftige Fälle eine gute Idee. Aber in dem Fall bin ich nicht mal sicher....

Die Dame hatte mich vermutlich erst angehalten, weil sie die Kinder nicht gesehen hat (was absurd ist, weil sonst niemand da war und die Kinder nur ein paar Meter voraus), jedenfalls war ihre erste Ansprache "Sie fahren auf dem Fußweg." Nach meinem Hinweis, dass ich meine unter 8jährigen Kinder begleite ("Das sehe ich!"), kam sie mit der Sache mit der Fahrrichtung. Und abstrusen sonstigen Bemerkungen und Bespielen ("Stellen Sie sich vor ich bin ein Rambo und es passiert was, was dann?" Sie wollte darauf raus, dass ich dann schuld wäre, wenn mir oder meinem Kind was passiert) und Ermahnungen, es wäre wichtig, dass ich meine Kinder entsprechend der Verkehrsregeln erziehe (ja, mir ist es wichtig, dass die Kinder umsichtiges Verhalten im Straßenverkehr und die wichtigsten Regeln lernen, aber ich "erziehe sie nicht entsprechend der Verkehrsregeln", nö). Und wie viel in München auf den Straßen los wäre.

München, Bayern oder Einzelfall --- war kein Kontakt mit Imagegewinn, weder fachlich noch menschlich.
 
Wie haltet ihr das mit dem Absteigen beim Überqueeren der Fahrbahn? Ich weigere mich, das zu akzeptieren. Wir müssten auf dem Weg zum Kindergarten auf 400m 5 mal absteigen und schieben. Ich verstehe auch nicht, wo da der Mehrweit an Sicherheit sein soll. Abgesehen davon fährt mein 5-jähriges Kind sicherer Fahrrad als so mancher Rentner Auto. Und die müssen ja auch nicht über eine Kreuzung schieben.
Bei dem Überqueren macht es aus meiner Sicht praktisch in der Tat einen Unterschied, aus welcher Richtung man kommt (juristisch ja leider nicht). Wenn ein Radweg am Fußweg mit kommt (d.h. Fußweg und Radweg direkt aneinander), müssen die Autofahrer ja eh aufmerksam sein, weil sie damit rechnen müssen, dass in ihrer Fahrtrichtung Radler unterwegs sind --- und das sollte unabhängig von Geschwindigkeit, ob begleitet oder nicht.
 
Wie haltet ihr das mit dem Absteigen beim Überqueeren der Fahrbahn? Ich weigere mich, das zu akzeptieren. Wir müssten auf dem Weg zum Kindergarten auf 400m 5 mal absteigen und schieben. Ich verstehe auch nicht, wo da der Mehrweit an Sicherheit sein soll. Abgesehen davon fährt mein 5-jähriges Kind sicherer Fahrrad als so mancher Rentner Auto. Und die müssen ja auch nicht über eine Kreuzung schieben.

Rein rational ist es mMn straßenabhängig. In einem ruhigen Wohngebiet nicht unbedingt notwendig, in befahreneren Gebieten durchaus sinnvoll, da Dosenfahrer nicht immer mit schnelleren Rädern rechnen aus allen Richtungen lenken.
Kurz mal vor der Überquerung inne zu halten, kann da schon ganz gut sein. Als Begleitung auf dem großen Rad kann ich ja auch schon anfangen (je nach Alter des Kindes) die Vorfahrtsregeln anzuschreiben, wenn es sich anbietet.

Und wenn es die Regel ist, ist es eben die Regel. Von cherry picking halte ich nichts, denn es wird dann schwer die Grenze zu ziehen.
Ich erwarte von Dosenfahrern ja auch, dass Regeln penibel beachtet werden und wenn ich als Radfahrer die Regel beuge und die Sinnhaftigkeit in Frage stelle (natürlich ist vieles antiquiert und nicht sinnvoll), darf ich mich auch nicht beschweren, wenn Dosenfahrer das (wie so oft) tun.
 
Und wenn es die Regel ist, ist es eben die Regel. Von cherry picking halte ich nichts, denn es wird dann schwer die Grenze zu ziehen.
Deinen Ansatz finde ich verständlich und richtig. Tatsache ist aber auch, dass Radfahrer bei der aktuellen Infrastruktur in manchen Fällen dazu gezwungen werden, gegen Regeln zu verstoßen, und in manch anderen Fällen der Regelverstoß die sicherere Variante ist.
Ich erwarte von Dosenfahrern ja auch, dass Regeln penibel beachtet werden und wenn ich als Radfahrer die Regel beuge und die Sinnhaftigkeit in Frage stelle (natürlich ist vieles antiquiert und nicht sinnvoll), darf ich mich auch nicht beschweren, wenn Dosenfahrer das (wie so oft) tun.
Finde es schwierig, 2 Tonnen Auto mit 30kg Kind mit Fahrrad zu vergleichen und aus dem Regelverstoß des Kindes eine Legitimation von Regelverstößen des Autofahrers abzuleiten.
 
Deinen Ansatz finde ich verständlich und richtig. Tatsache ist aber auch, dass Radfahrer bei der aktuellen Infrastruktur in manchen Fällen dazu gezwungen werden, gegen Regeln zu verstoßen, und in manch anderen Fällen der Regelverstoß die sicherere Variante ist.

Finde es schwierig, 2 Tonnen Auto mit 30kg Kind mit Fahrrad zu vergleichen und aus dem Regelverstoß des Kindes eine Legitimation von Regelverstößen des Autofahrers abzuleiten.

Ich finde die Regeln nicht gerecht, sehr oft antiquiert und auch oft nicht sinnvoll. Die Infrastruktur ist ungerecht, das ist Fakt.

Ich stehe politisch sehr weit links und bin gerne, auch persönlich, auf den Seiten des friedlichen Widerstands.

Dennoch kann ich meinem Kind im Alter von 7 bzw. 9, das in diesem ungerechten System klarkommen muss, welches sich auch nicht so schnell ändern wird, nicht beibringen, dass der gelegentliche Regelverstoß ok ist.
Ich kann herunterbeten, dass die Infrastruktur ungerecht ist und mein Kind nur bitten, sich beim Großwerden für Vertreter einzusetzen, die tatsächlich einen gesellschaftlichen Wandel voranbringen wollen bzw. mein Kind animieren, selbst aktiv zu werden.

Ich persönlich bringe Dosen und Fahrräder nicht auf eine Ebene, aber die Straßenverkehrsordnung schon.
Denn obwohl Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen durchaus als schwächere Verkehrsteilnehmer bezeichnet bzw. wahrgenommen werden, ist dies in der Infrastruktur nicht berücksichtigt bzw. für deren Schutz wird nichts getan, sondern im Gegenteil, den Dosen wird mehr Raum und es werden mehr Rechte für ebendiese eingeräumt.
Also ich sehe keinen Schutz von schwachen Verkehrsteilnehmern, weder durch das Regelwerk, noch sehe ich, das Dosenfahrende schwache Verkehrsteilnehmer auch als solche wahrnehmen und sich entsprechend verhalten. Im Gegenteil: es wird Gas gegeben, wenn sich ein Fußgänger noch auf der Straße befindet, es wird wahnsinnig eng überholt und ein Crash wird in Kauf genommen. Besonders aggressiv ist man mir gegenüber übrigens, wenn ich mal einen Helm trage.

Wenn das System so ist wie es ist, kann ich Regelverstöße mMn nicht einfach legitimieren, weil ich der Schwächere bin, sondern muss daran arbeiten, das System zu ändern. Die Belange der Schwachen werden selten berücksichtigt, nur die der lauten Masse.
Und wenn ich mir den Ton in den Medien und in der Gesellschaft gegenüber Radfahrenden so anschaue, so scheint mehr ein Legitimierung von Regelverstößen von Radfahrenden nicht angebracht (auch wenn ich persönlich viele Regeln schwachsinnig finde), denn dann kommt die Veränderung erst recht nicht.
Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen mag, wenn ich immer und wieder den "aber die Radfahrer" Spruch höre .....
Und wenn ich daran denke mit wem die Grünen ins Bett gegangen sind und wie wenig dagegen getan wird, dann wird es nur umso schlimmer.

Wenn mein Kind größer wird und sicher Rad fährt, darf es bzw. darf sie (ich habe zwei Töchter) gerne selbst entscheiden, ob sie gegen Regeln verstößt. Das mache ich auch, wenn ich alleine fahre, niemanden beeinträchtige (auch nicht durch das "schlechte" Vorbild) und es Sinn macht und sicher ist. Dann können meine Töchter gerne selber Entscheidungen treffen.

So lange sie aber noch nicht ganz in der Lage sind, eine Situation auch richtig abzuwägen bzw. diese einzuschätzen; so lange ich der Hauptverantwortliche für die Situation bin, habe ich kein Problem damit, auch mal abzusteigen (vielleicht nicht überall :) ).

Genauso wie Autofahrende sind Radfahrende ein Abbild der Gesellschaft. Da kann man die Gefährte durchaus auf eine Ebene bringen.
Prozentual dürfte es mehr Autofahrende geben. Ich denke, entgegen dem, was Medien reißerisch berichten oder was stammtischmäßig gerne herausposaunt wird, dass es mehr Regelverstöße von Autofahrenden gibt (kann es empirisch aber gerade nicht nachweisen).
Der Regelverstoß ist mMn in beiden Fällen falsch, mit eben dem "kleinen" Unterschied, dass der/die Autofahrende eben ein durchaus (auch für andere) tödliches Gefährt lenkt, beim Fahrzeug Fahrrad sind die Folgen für andere seltenst tödlich.

PS: Wer macht mit beim Sammelkauf von Handwagen und in der Folge beim monatlichen Treffen beim Gang durch die Stadt? Analog zu CM, Kidical und Co?
 
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Ja uuuund? ...es gelten die Regeln für Fußgänger! Das gilt es Kindern beizubringen...
Zudem muss man bei 400 Metern auch nicht zwingend Rad fahren, so schön es auch ist? Der Perspektivenwechsel kann auch förderlich sein.
Bezieht sich auf @Abisko
 
Hm ja. Ich sehe ja ein, dass die Kinder sich auch gegen den Komfort an die geltenden Regeln halten müssen. Nur wenn in einem Wohngebiet (alles 30er-Zone) alle 50m eine Kreuzung kommt, über die man geradeaus schieben soll, ja dann kann man das mit dem Fahrradfahren auch einfach lassen. Rund um uns herum sieht die Situation genau so aus, egal in welche Richtung. Dass man an jeder Kreuzung anhält und nach Autos schaut ist ja klar, aber das Herüberschieben bringt doch niemandem etwas. Und ich habe ehrlich gesagt auch noch nie einen Erwachsenen gesehen, der das tut. Und die meisten fahren hier auf dem Gehweg.
 
Hm ja. Ich sehe ja ein, dass die Kinder sich auch gegen den Komfort an die geltenden Regeln halten müssen. Nur wenn in einem Wohngebiet (alles 30er-Zone) alle 50m eine Kreuzung kommt, über die man geradeaus schieben soll, ja dann kann man das mit dem Fahrradfahren auch einfach lassen. Rund um uns herum sieht die Situation genau so aus, egal in welche Richtung. Dass man an jeder Kreuzung anhält und nach Autos schaut ist ja klar, aber das Herüberschieben bringt doch niemandem etwas. Und ich habe ehrlich gesagt auch noch nie einen Erwachsenen gesehen, der das tut. Und die meisten fahren hier auf dem Gehweg.
Tja, lokal aktiv werden und für Spielstraßen sorgen. Schätze mal, dass es ein Wohngebiet ist mit einigen Häusern, die allesamt ne Garage habe und die Bewohner haben ein bis zwei Autos?
War eben die Politik ab spätestens den 50ern (eigentlich früher). Und irgendwie habe ich das Gefühl, wir sind da immer noch.

Einfach mal die lokalen Stakeholder ansprechen (Fuss e.V., ADFC, VCD, Kinderbeauftragte und natürlich die lokale Politik und in die OBR Sitzungen gehen) und auf Veränderung pochen bzw. selber aktiv werden.
Wird jedenfalls ein langer Weg und die eigenen Kids werden nichts mehr von haben, aber vielleicht, mit viel Glück profitieren einige Jahrgänge später ....
 
Dennoch kann ich meinem Kind im Alter von 7 bzw. 9, das in diesem ungerechten System klarkommen muss, welches sich auch nicht so schnell ändern wird, nicht beibringen, dass der gelegentliche Regelverstoß ok ist.
D.h., du lässt deine 7jährige selbst in ruhigen Wohngebieten (Tempo 30, übersichtlich, kein Durchgangsverkehr) auf dem Gehweg fahren? Selbst wenn der eng ist, alle Nase lang eine Kreuzung kommt mit hohen Bordsteinen und die größte Gefahr darin liegen dürfte, von einem aus einer Einfahrt ausparkendem Autofahrer übersehen zu werden?

Das finde ich in zahlreichen Gegenden, die ich so kenne, völlig lebensfremd.
 
D.h., du lässt deine 7jährige selbst in ruhigen Wohngebieten (Tempo 30, übersichtlich, kein Durchgangsverkehr) auf dem Gehweg fahren? Selbst wenn der eng ist, alle Nase lang eine Kreuzung kommt mit hohen Bordsteinen und die größte Gefahr darin liegen dürfte, von einem aus einer Einfahrt ausparkendem Autofahrer übersehen zu werden?

Das finde ich in zahlreichen Gegenden, die ich so kenne, völlig lebensfremd.
Ja klar, denn die Straße ist für Sie in unserer Gegend mMn noch viel gefährlicher.
(Unser Gebiet = 30 Zone mit krass befahrener Straße vor dem Wohngebiet; viele Vergehen von PKWs, ständiges Parken im absoluten Halteverbot, Fahren gegen die Einbahnstraße, hohe Geschwindigkeit in Spielstraßen und ein Ignorieren durch lokale Behörden und die Stadtverordnetenversammlung, weil die Gegend nicht relevant genug ist).

Meine Siebenjährige fährt auf dem Gehweg.
Es gibt keinen Grund, sie auf der Straße fahren zu lassen, das halte ich für fahrlässig und falsch.
Mal abgesehen davon, dass es verboten wäre, wenn die Siebenjährige auf der Straße fährt, halte ich es für gefährlicher, wenn sie durch Dooring erwischt wird oder durch ein Auto, dass mich in der 30er Zone genervt überholt und sie, die vor mir fährt, nicht gesehen hat, weil er/sie gechattet oder sonst was gemacht hat.

Meine Neunjährige (4. Klasse, Fahrradtraining in der Grundschule beginnt jetzt) darf mittlerweile mit mir zusammen Straße fahren.
Solo über lange Strecken erst, wenn die Fahrradprüfung bestanden wurde. Und auch da möchte ich erst sehen, wie sie das so macht.

Da ich möchte, dass meine Kinder am Leben bleiben, ist das der für mich bessere Weg.

PS: In unserer alten, sehr zentralen Frankfurter Wohngegend (Nordend) würde ich sie eher nicht fahren lassen, sondern einfach dazu animieren, zu Fuß zu gehen oder mit dem Roller zu fahren. Da macht es weder Sinn auf dem Gehweg Rad zu fahren, weil zu eng, noch auf der Straße, weder als 9jährige, noch als 7jährige.
War so ne Grünen Bubble und alle haben 1-2 Karren (meist mindestens ein SUV mit nem E auf dem Kennzeichen) und ein Lastenrad für die warmen Monate.
Wirklich alles zugeparkt, Kreuzungsbereiche sehr sehr unübersichtlich. Wäre zwar ein gutes Training für Kinder, aber die Wahrscheinlichkeit das Leben zu verlieren zu hoch mMn.
Gleichzeitig gibt es mittlerweile ein paar baulich getrennte Radwege, die dort nutzbar sind, aber dann im Nirvana enden. Und eine oppositionelle Union, die gegen seit kurzum angelegte Fahrradstraßen Stunk macht (denen sie selbst in Verantwortung zugestimmt hat).

PPS: Ich denke kaum, dass man Gegenden verallgemeinern kann und leider immer von Fall zu Fall entscheiden muss.
Gleichzeitig finde ich eine Siebenjährige auf der Straße in einer Stadt wie Frankfurt am Main fahrlässig und unverantwortlich. Egal in welcher Gegend.
 
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Meine Neunjährige (4. Klasse, Fahrradtraining in der Grundschule beginnt jetzt) darf mittlerweile mit mir zusammen Straße fahren.
Solo über lange Strecken erst, wenn die Fahrradprüfung bestanden wurde. Und auch da möchte ich erst sehen, wie sie das so macht.
Es ist ja zumindest erfreulich, dass bei das euch das Fahrradtraining so früh im Schuljahr beginnt.

An unserer Grundschule (das Kind ist gerade in die 5. Klasse gekommen) hat eigentlich überhaupt kein ernsthaftes Training stattgefunden – 2 Tage ca. einen Monat vor der Fahrradprüfung (davon war einer nur der Verkehrsicherheitscheck des Rads) und 2 Tage direkt vor der Prüfung, jeweils 4-5 Mal eine vorgegebene Strecke von ca. 1 km fahren, links abbiegen wurde erst am Tag vor der Prüfung geübt… :mad:

Wir hatten unser Kind im Laufe der 4. Klasse mehrfach zum Fahrradtraining, das von der Stadt im Rahmen von Ferienspielprogrammen (aber auch immer nur 1tägig) angeboten wurde, geschickt. Mein Eindruck als Streckenposten war dann auch, dass die Kinder zwar das Fahrrad als Fahrzeug mehr oder minder gut beherrschen konnten, aber als VerkehrsteilnehmerInnen häufig unsicher waren. Im Ergebnis hat dann auch nur 1/6 der Klasse die Prüfung bestanden, was ich der fehlenden Übung im Straßenverkehr zuschreibe…
 
Es ist ja zumindest erfreulich, dass bei das euch das Fahrradtraining so früh im Schuljahr beginnt.

An unserer Grundschule (das Kind ist gerade in die 5. Klasse gekommen) hat eigentlich überhaupt kein ernsthaftes Training stattgefunden – 2 Tage ca. einen Monat vor der Fahrradprüfung (davon war einer nur der Verkehrsicherheitscheck des Rads) und 2 Tage direkt vor der Prüfung, jeweils 4-5 Mal eine vorgegebene Strecke von ca. 1 km fahren, links abbiegen wurde erst am Tag vor der Prüfung geübt… :mad:

Wir hatten unser Kind im Laufe der 4. Klasse mehrfach zum Fahrradtraining, das von der Stadt im Rahmen von Ferienspielprogrammen (aber auch immer nur 1tägig) angeboten wurde, geschickt. Mein Eindruck als Streckenposten war dann auch, dass die Kinder zwar das Fahrrad als Fahrzeug mehr oder minder gut beherrschen konnten, aber als VerkehrsteilnehmerInnen häufig unsicher waren. Im Ergebnis hat dann auch nur 1/6 der Klasse die Prüfung bestanden, was ich der fehlenden Übung im Straßenverkehr zuschreibe…

Ich bin auch erstaunt, dass das Training jetzt anfangs der Vierten startet.
Das letzte Training, das ich beobachtet habe, war am Ende der Vierten. Ich schaue es mir jetzt mal an.
Wenn ich terminlich kann, fahre ich auch mal als Streckenposten mit. Eltern wurden angehalten, zur Absicherung als Streckenposten zu helfen.
Thematisch wird das Ganze wohl nun auch im Unterricht behandelt. Bin gespannt, was ich so mitbekomme.
 
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