Neue Scheibenbremse mit 15000km Wartungsintervall angekündigt

Es heißt auf der UA-Seite tatsächlich "Verschleißteile müssen erst nach 15.000 km ausgetauscht werden". Sind da die Bremsbeläge mit inbegriffen oder nicht?
Leicht ungläubige Grüße
Frank
 
Wenn die Bremsen tatsächlich auf Motorradbremsen basieren sollten, dann kann das schon hinkommen. Die Bremsbeläge und Scheiben sind da sehr viel dicker, da für die wesentlich höheren Belastungen bei höheren Geschwindigkeiten ausgelegt. Mit einem Lastenrad das seltenst über 25 km/h fährt sind die eigentlich gar nicht gefordert.
 
Es wird ja bestimmt schon der 45km/h 50ccm Motorroller Kram genügen. Der ist von Gewicht und Geschwindigkeit ja in einer ähnlichen Range.
Aber da wird man sich dann irgendwann davon verabschieden müssen, normale Fahrradteile seiner Wahl montieren zu können. Selbstaufbau gehört da wohl dann eh weniger zu. Eher homologisierte Komplettfahrzeuge.
 
Vor den 70ern war Fahrradtechnik wirklich noch auf wirtschaftliche Alltagsnutzung ausgerichtet. Es gibt ein Youtube-Video über die Firma Diamant, deren Ingenieure wohl in umfangreicher Versuchsarbeit besonders haltbare Gabeln entwickelt haben - sehr beeindruckend!
Das sehe ich anders. Meiner Erfahrung nach ist alles was vor Mitte der 90 Jahre auf den Markt gebracht wurde in Bezug auf heute ziemlicher Müll. Gerade was man an Diamant-Rahmen so an der Verlötung der Muffen sieht ist hochnotpeinlich. Von den DDR-Alu-Felgen will ich gar nicht erst anfangen.
 
Nein. Es ging erst ab Mitte 60er qualitativ steil bergab. Ältere Räder sind oft unverwüstlich. Und mit einem 30er Jahre Miele mit Stempelbremse und Torpedonabe kann man erstaunlich gut Strecke machen.
 
:D - habe gerade den Threadtitel nochmal gelesen, nur sind wir jetzt bei „Stempelbremse“ gelandet, wo ich ja überhaupt nicht hin will..
 
Ich schrieb „Strecke machen“, nicht „Bremsen“…
Im übrigen war es vermutlich eine historische Anomalie, dass man noch in den 1990ern zahlreiche unverschlissene, 40 Jahre alte Fahrräder für umsonst bekam. Die Besitzer kauften sie noch als Verkehrsmittel, stiegen dann bald aufs Auto um und Opas Fahrrad verschwand für Jahrzehnte im Schuppen und als Opa starb auf den Sperrmüll.
 
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bremst sehr gut und ist billig ;P
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Jetzt nochmal zum Thema „sehr lange Standzeit von großzügig dimensionierter Scheibenbremse“:
  1. die grundsätzliche Machbarkeit halte ich für erwiesen, den Trend ebenfalls
  2. die genannte (Formular-) Bremse ist auch zum Nachrüsten erhältlich und hat schon einen ersten (Fantasie-) Preis?
  3. wie dick ist die verwendete Bremsscheibe? Ich erwarte >2,5mm, da meine bislang max. 6000km halten (v. 1,8 auf 1,0mm..)
  4. welche Abhängigkeiten/ Änderungen kommen noch mit einer solchen Bremse am VR?
 
Danke, das kam natürlich nicht unerwartet:
Ja, habe ich mal ausprobiert; ging; muss nicht wieder sein;
Herstellerforderungen sind meiner Meinung nach immer auch umsatzorientiert;
Interessanter als diese hier zu zitieren, finde ich den Austausch, wann tatsächlich getauscht wird?
- oder auch: wie weit kommt der Magurapilot mit den offiziellen 0,2mm denn eigentlich?
Welche Bremsscheibendicke wird gewünscht?
 
Bei so einer Bremsscheibe dürfe es zwei häufige Versagensfälle geben:
1. Bremsscheibe wirft beim Bremsen Wellen
2. Bremsscheibe zerglegt sich, evtl. als Folge von 1.

Bei 1. geht die Dicke nicht linear sondern bestimmt in der 2. Potenz ein, so dass der Unterschied zwischen 2,0 - 1,8 - 1,5 - 1,0mm größer ist, als er scheint. Auf 1,0mm würde ich nicht runtergehen wollen, zumal die Dicke in einzelnen Riefen noch geringer sein kann. Die Dicke gebrauchter Bremsscheiben genau zu messen halte ich auch für weit jenseits der Möglichkeiten einer Fahrradwerkstatt. Und möchte man 0,2mm Verschleiß richtig messen, bräuchte man eine Messung, die auf wenige Hundertstel genau ist. Bei so einer riefigen Bremsscheibe? :unsure:

Richtig wäre eine Anfangsstärke von z.B. 4mm und Verschleißgrenze von 2mm. Praktikabel zu messen, robust, haltbar, dem Fahrzeuggewicht angemessen, keine Spielzeugtechnik.
 
Anfangsstärke von z.B. 4mm und Verschleißgrenze von 2mm. Praktikabel zu messen, robust, haltbar, dem Fahrzeuggewicht angemessen, keine Spielzeugtechnik.

Das wäre bestimmt besser - immerhin sind heute schon Heavy Duty Bremsscheiben (Hersteller ist aus Barnoldswick) mit 2,3 mm Startdicke erhältlich und bei idworx können als aufpreispflichtige Option 3,2 mm dicke Bremsscheiben erworben werden.
Inwieweit bei idworx dazu auch die Bremsen selbst angepasst werden, weiß ich nicht, aber ein Händler von idworx Rädern hat behauptet das sind auch Bremsen aus Barndoldswick ...

Beste Grüße
 
Du fährst deinen Scheiben auf 1,0mm runter? Magura empfiehlt den Tausch bei 1,8mm, Shimano bei 1,5 mm. Neu haben beide 2mm.
1mm ist bei manchen Durchmessern schon grenzwertig bis riskant. Daß die Hersteller den Tausch schon so früh empfehlen hat aber auch verkaufstechnische Gründe. Ich kann mir nicht vorstellen daß eine 0,2mm dünnere Stahlscheibe eine Gefahr darstellt.
Shimano hat ab Werk bereits 1,8mm Wandstärke und bricht nicht. Ich weiß nicht welche Bedenken Magura da schon hat.
Bis etwas über 1mm hätte ich kein Problem, es sei denn der Übergang zum Steg ist sehr verschlissen. Die Scheiben werden unterschiedlich abgeschliffen. Habe eine, da wird es in der Mitte schneller dünner als an der Außenkante.
15.000km finde ich jetzt nicht so einen riesigen Erfolg. Warscheinlich wird die Scheibe dicker sein und die Belagmischung anders.
Aktuell gibt es schon einige lastenradtaugliche Bremsen aus dem MTB-Bereich. Ab Werk oft mit zu kleinen Scheiben. Habe meine auch auf 203 vergrößert. Mit 4-Kolben reicht mir das völlig.
2,3mm starke Scheiben würde ich gerne testen.
Haltbar bedeutet nicht massiv und schwer. Es kommt auf das richtige Material und ausreichende Dimensionierung an.
Da ist im Bereich der Lastenfahrräder (leider) noch viel Potential.
 
Ja, steht in diesem Faden:
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