Neue Scheibenbremse mit 15000km Wartungsintervall angekündigt

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Ich habe dazu in der Suche nichts gefunden und nehme an das ist hier noch nicht bekannt. Der Lastenradhersteller Urban Arrow ist eine Kooperation mit Formula eingegangen und will ab Q1/2023 für Geschäftskunden Bremsen mit deutlich höherer Standzeit anbieten. Die Modelle sollen "Cargo" und "Tender" heissen, mit Wartungsintervallen von 15000 km. Die Info stammt aus der velobiz 10/22, eine Zeitschrift die sich an Unternehmen in der Fahrradbranche richtet.
 
Das klingt erfreulich, die vergleichsweise filigrane und anfällige Fahrradtechnik kommt bei schweren Lastenrädern wirklich an die Grenzen. Aber mich wundert, dass die Bremse genannt wird -- mir erscheint die üblicherweise verbaute Federgabel viel kritischer zu sein.

Nun sind Cargo und Tender genau die Namen der Modelle von Urban Arrow. Bezieht sich das Wartungsintervall damit auf das komplette Rad und die Bremse ist nur das letzte fehlende Puzzleteil?

t.
 
Fahrwerker baut unter anderem auch eine spezielle Scheibenbremse für Cargobikes:

 
die tage wäre eh das ICBF bei amsterdam, evtl. gibts da updates bzw. demos.
 
Das klingt erfreulich, die vergleichsweise filigrane und anfällige Fahrradtechnik kommt bei schweren Lastenrädern wirklich an die Grenzen. Aber mich wundert, dass die Bremse genannt wird -- mir erscheint die üblicherweise verbaute Federgabel viel kritischer zu sein.

Nun sind Cargo und Tender genau die Namen der Modelle von Urban Arrow. Bezieht sich das Wartungsintervall damit auf das komplette Rad und die Bremse ist nur das letzte fehlende Puzzleteil?

t.
Das bezieht sich nur auf die Bremsen. Aber ist schon mal ein guter Punkt alle 15 k.

 
Man kommt mit 15000 km und ein paar 1000km pro Jahr Fahrleistung auch auf Serviceintervalle wie beim Auto. Mit der typischen Fahrrad-Piffeltechnik wo andauernd ein winziges Verschleißlein ein Teil austauschbedürftig macht, kann man Leute nicht überzeugen, die einfach nur fahren wollen oder müssen und keinen Spaß am Schrauben haben. Von daher finde ich es klasse, dass hier neue haltbare Komponenten auf den Markt kommen. (y)
 
Ein bissl ist man versucht, zu sagen "früher war alles besser" . Die weniger komplexe und leicht gebaute Technik alter Fahrräder (nicht Baumarktmüll der 70er) lässt einige davon relativ unbeeindruckt bis heute fahren. Und mit Schmiernippeln und Kettenschloß ist eine Wartung der wenigen Komponenten relativ einfach gewesen. Klar, heute bremst es besser, rollt leichter und überhaupt - Aber eine Schmieröffnung würde auch an einer Nexus Nabe Sinn machen. und Bremsscheiben mit 2,5 -3 mm plus dickerer Beläge würden den Kohl auch nicht übermäßig fett (schwer) machen.
 
Ein bissl ist man versucht, zu sagen "früher war alles besser" . Die weniger komplexe und leicht gebaute Technik alter Fahrräder (nicht Baumarktmüll der 70er) lässt einige davon relativ unbeeindruckt bis heute fahren. Und mit Schmiernippeln und Kettenschloß ist eine Wartung der wenigen Komponenten relativ einfach gewesen. Klar, heute bremst es besser, rollt leichter und überhaupt - Aber eine Schmieröffnung würde auch an einer Nexus Nabe Sinn machen. und Bremsscheiben mit 2,5 -3 mm plus dickerer Beläge würden den Kohl auch nicht übermäßig fett (schwer) machen.
Vor den 70ern war Fahrradtechnik wirklich noch auf wirtschaftliche Alltagsnutzung ausgerichtet. Es gibt ein Youtube-Video über die Firma Diamant, deren Ingenieure wohl in umfangreicher Versuchsarbeit besonders haltbare Gabeln entwickelt haben - sehr beeindruckend!

Wenn man aber heute nach gut erhaltenen Rädern aus der Zeit Ausschau hält, dann muss man lange warten, bis man man eins zu Gesicht bekommt. Viele Teile waren aus verchromtem Stahl, die Schutzbleche und der Kettenschutz aus lackiertem Stahlblech, die Bremsen waren schon nach damaligen Maßstäben schlecht, das Licht ahmte Glühwürmchen nach. Von guten Lagern und stabiler Konstruktion allein lebt auch ein Fahrrad nicht.

Von daher fäned ich eine Mixtur am besten: Die Lagerwerkstoffe von früher, die Abdichtung von heute, die Bremsen und Antriebe von morgen.
 
Gar nicht so verkehrt. Ich hätte aber gerne keine Formula für die Langlebigkeit :D
 
Ich mag nur noch Shimanobremsen am Fahrrad. Alle anderen haben für MICH zu viele Nachteile was Entlüften, Befüllen, Bremsflüssigkeitsart, Rubbeln, Quitschen, Schleifen angeht.
Ich bin aber auch nicht der Typ, der sich eine 15k Haltbarkeitsbremse ans Rad schraubt. Von daher ist die Richtung hier schon gut, ich bin kein potentieller Kunde ;)
 
Wo Licht ist, ist auch Schatten, man wird nicht alles gleichzeitig bekommen können. Autobremsen z.B. sind billig, kräftig und haltbar, aber schwer und häßlich. Von daher finde ich es gut, wenn es solche Angebote gibt, die bisherige Sportfahrrad-Technik wird davon ja nicht aus dem Markt gedrängt werden.
Ich bin halt in der Familie der "Alles-Heilemacher und -Anfertiger", da sind Sachen die eher länger halten für mich eine echte Wohltat.
 
Jep!
Ich fahre ein UA-Cargo-XL
275kg zul. Gesamtgewicht
und der aktuelle Stand ist: Schrott, weil:
  • Federgabel hält keinen Winter dicht
  • Federgabel ohne Steckachse
  • Federgabel nicht getampered
  • VR-Nabe ohne Industrielager
  • Bremsbeläge halten 600km
  • Federgabeln nicht f. 203mm Bremsscheibe zugelassen
  • —> hier wurde nicht einmal MTB-Standard verbaut

Ja, 15000km würde ich gerne am Stück ohne Werkstatt fahren, sag‘ mir, UA, wenn Du es verstanden hast!
 

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Die technische Ausführung kann man auch dem Hersteller überlassen (Konus- oder Industrielager), aber das Ergebnis muss stimmen. Wenn die Anforderungen vorgegeben sind ergeben sich Kilometerpreis und Ausfallzeiten und beides möchte man im unteren Bereich sehen. Dafür ist dann evtl. zu Beginn etwas mehr Geld auszugeben oder das Fahrzeug ist etwas schwerer, aber es fährt ud ndie Betriebskosten halten sich im Rahmen.
Die Gabel sicht ja wirklich schlimm aus, so sollte sie bei mäßigem Wartungsaufwand nicht nach 10 Jahren aussehen.
 
Die technische Ausführung kann man auch dem Hersteller überlassen (Konus- oder Industrielager), aber das Ergebnis muss stimmen. Wenn die Anforderungen vorgegeben sind ergeben sich Kilometerpreis und Ausfallzeiten und beides möchte man im unteren Bereich sehen. Dafür ist dann evtl. zu Beginn etwas mehr Geld auszugeben oder das Fahrzeug ist etwas schwerer, aber es fährt ud ndie Betriebskosten halten sich im Rahmen.
Die Gabel sicht ja wirklich schlimm aus, so sollte sie bei mäßigem Wartungsaufwand nicht nach 10 Jahren aussehen.
Genau!
Und wenn ich ein LASTENrad mit eMotor fahre, muss ich nicht mehr auf Leichtbau setzen.
-warum ist die Industrie (die Manufakturen?) so langsam und träge?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht ja oft nicht um so viel Gewicht: Ein Bremsklotz mit 3x so viel nutzbarem Belag bringt schon viel aber macht das Rad nur 15g schwerer. Ich fände es schade, wenn die Fahrradtechnik sich in die selbe Richtung entwickeln würde, wie die Autos: Immer größer, immer schwerer, Kompensation durch stärkeren Motor. Die Entwickler sollen sich ruhig ein Bisschen anstrengen und einen guten Kompromiss abliefern. Solche Produkte würden gut ankommen und am Markt bestehen.
 
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