Wir haben den Urlaub 2020 in Deutschland verbracht und somit lag es nah, mit unseren Rädern auf Reisen zu gehen.
Das Load 75 transportierte neben zwei Packtaschen nur die Kinder (damals 6 Jahre / 10 Monate), das Douze V2 600 übernahm das weitere Gepäck.
Zusätzlich haben wir uns eine FollowMe Tandemkupplung ausgeliehen, die das Rad der Großen hinter dem Douze herzog, wenn sie nicht selber fahren wollte / sollte / konnte. Dank
@lowtech hatte ich dann auch endlich die richtigen Muttern für das Zugrad.
Von Hamburg aus machten wir uns entlang der Elbe auf den Weg nach Echem (bei Lauenburg) und weiter zu unseren Stationen in Hitzacker - Neustadt-Glewe - Plau am See - Silz - Waren - Mirow - Neustrelitz - Neubrandenburg - Rothemühl - Heringsdorf - Greifswald - Binz - Stralsund - Prerow - Rövershagen - Pepelow - Dönkendorf - Mölln - zurück nach Hamburg.
Unsere Strecken variierten zwischen 45 und 85 Kilometern, wobei alles über 70 Kilometer mit Kindern und Gepäck schon arg lang wird. Unsere „Wohlfühlentfernung“ lag bei 60 - 65 Kilometern. Wenn man es mit der zu fahrenden Strecke übertreibt hat man auch das Problem, dass die Kinder abends ausgeruht und hellwach sind, während man sich selbst nach Schlaf sehnt.
Geschlafen haben wir in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, bei Freunden und in Jugendherbergen.
Glücklicherweise blieben uns Pannen erspart, am Douze und am Kinderrad wurde regelmäßig Kettenpflege betrieben. Das mitgeführte Werkzeug kam nur bei kleinen Wartungsarbeiten zum Einsatz.
Nach einem kleinen Badeunfall musste unsere Tochter zwei Wochen auf Krücken laufen und das Kinderrad wurde durchgehend von mir gezogen. Hier war ich froh, dass wir die Tandemkupplung hatten, eine Selbstbaulösung, wie ich sie mir erst ausgemalt hatte, hätte den Wegen wohl nicht standgehalten. Es ging teilweise wirklich abenteuerlich über Stock und Stein, mit der Tandemkupplung aber kein Problem.
Insgesamt waren wir vier Wochen unterwegs und haben 1304 Kilometer zurückgelegt. Da unsere Lastenräder in Hamburg im täglichen Einsatz meist nur auf der Kurzstrecke genutzt werden, war die Tour ein sprichwörtlicher Meilenstein auf den Tachometern.
Lastenräder sind in Mecklenburg-Vorpommern nicht weit verbreitet und überall, wo wir entlangfuhren sorgten wir für Aufsehen. Auf so einer Tour muss man schon Lust haben, Rede und Antwort zu stehen. Insgesamt sind uns auf der Tour nur zwei weitere Radreisende mit Lastenrädern begegnet: ein Radlader von CargobikeMonkeys und ein Bullitt.
Wir hatten eine schöne Zeit, gutes Wetter und schlechtes Wetter und sind uns einig, dass wir eine derartige Radreise noch einmal machen werden.
Zu den Rädern möchte ich erwähnen, dass das Load 75 mit den Smart Sam Stollenreifen und der Federung für unsere Strecke besser geeignet war. Gerade auf Usedom kam ich mit den schmaleren Reifen am Douze auf unbefestigten Sandwegen ein paar mal ins Schlingern.
Eine derartige Tour mit zwei Kindern entschleunigt und man lernt viele Spielplätze und Eisdielen kennen.