Ist ein Transportrad für Familien das richtige? meine Gedanken...

Wir können nur Chariot Zweisitzer gegen Packster vergleichen.
  • Beim Babytransport hat da für uns ohne ins Detail zu gehen der LJ die Nase klar vorn.
  • Klar joggen kann ich nur mit dem Chariot
  • Und ins Freibad geht's auch nur mit Chariot, weil Der mit rein darf. Natürlich dann entsprechend viel bequemer als zig Taschen zu schleppen
  • Einkaufen ginge im Prinzip mit beiden, machen wir aber ausschließlich mit dem Packster, ist einfach schneller im Umgang
Die Vor- und Nachteile hängen natürlich stark von den Randbedingungen ab. Wo unterstellen, Auto im Weg, welche Schlösser, welche Anhängekupplung usw. Das sieht vermutlich bei jedem anders aus.
Zumindest aus unserer Sicht isses kein entweder oder, sondern Beide haben ihre Berechtigung und wären aktuell nur schwer verzichtbar.
 
Ein Gebrauchtkauf, auch als Anhänger, ist oft ein guter Einstig um die eigenen Wünsche zu schärfen und anschliesend genau das richtige Gefährt zu finen.
Exakt so haben wir es gemacht und es hat sich voll ausgezahlt!

Wir haben erst einen gebrauchten "Croozer kid for one" Anhänger gekauft, haben diesen nach der Geburt des zweiten Kindes wieder verkauft und einen Qeridoo Kinderanhänger für zwei neu erworben (wir waren mittlerweile von dem Konzept Anhänger im Alltag überzeugt, daher Neukauf). Ich kaufte noch kurz zuvor ein gebrauchtes Long John, das erste Lastenrad in der Familie, und sammelte erste Erfahrungen. Kurz darauf kaufte meine Frau ein gebrauchtes long tail. Während sie aber ihr long tail und das Konzept Lastenrad überhaupt nicht mochte, ihr Yuba Mundo also wieder verkaufte, habe ich mein erstes Long John nur deswegen wieder verkauft, um mir ein besseres zu kaufen. Ich habe wieder einen Gebrauchtkauf getätigt, dieses Mal aber mit voller Überzeugung bezüglich Konzept Lastenrad und Long John.

Probefahrten auf Messen waren übrigens extrem hilfreich gewesen bei der Entscheidungsfindung!

Meine Frau hat mich im Weiteren technologisch überholt, indem sie das erste Pedelec in der Familie kaufte (sie ist immer noch sehr zufrieden damit und hat problemlose 6000km in eineinhalb Jahren abgespult, Bosch-Motor). Ich bin noch zögerlich bezüglich Elektromotor, finde aber für ihre Art der Nutzung (deutlich längerer Weg zur Arbeit) das Konzept gut und überzeugend. Würde ich vergleichbar weit zur Arbeit fahren müssen, dann würde ich ein leichtes Cyclocross mit Hängerkupplung einem Pedelec oder E-Lastenrad vorziehen. Geschmackssache.

Stand heute sind wir alle glücklich mit dem, was wir haben. Die Lernkurve der ersten zwei Jahre hat dazu geführt, dass wir nun seit einiger Zeit genau jenes Equipmemt haben, welches uns im Alltag zufriedenstellt. Die Lernkurve mit Probefahrten und gewissermaßen auch Probekäufen hätte sich nicht durch Internet-Beratung ersetzen lassen.

Es verhält sich im Übrigen auch so: Vor dem Lastenrad- (oder Hänger-) Kauf hat man bestimmte Fragestellungen gar nicht im Kopf. Mit der Dauer der Nutzung kommen plötzlich ganz neue Arten der Verwendung ins Spiel, man entdeckt gewissermaßen die Möglichkeiten (und Grenzen). Insofern ist auch der direkte Vergleich Auto zu Lastenrad im Sinne einer Austauschbarkeit Unsinn. Du kannst nicht mit dem mit Sommer-Picknicksachen beladenen Auto direkt in den Park fahren, mit dem Lastenrad schon. Du kannst nicht mit dem Lastenrad mal eben in der Frühe von Berlin aus aufbrechen, um mittags an der Ostsee das Zelt aufzuschlagen (Du kannst aber wohl vier, fünf Tage die Anreise geniessen und viel entspannter und innerlich bereichert mit dem Lastenrad dort ankommen, Deinen Kindern was sehr schönes gezeigt haben).

Ich würde also auch raten: Wer sehr viele Fragen und vielleicht sogar Bauchschmerzen mit dem Thema hat, der starte mit einem Gebrauchtkauf und verordne sich selbst mal eine Testphase über die sich anschliessenden vier Jahreszeiten. Der Wiederverkaufswert der meisten Lastenräder ist ordentlich, was man zunächst als lästig und später aber wieder als angenehm verbuchen kann.
 
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Der Wiederverkaufswert der meisten Lastenräder ist ordentlich...
Ist das wirklich so? Ich bin bisher ganz allgemein davon ausgegangen, dass jeder Gegenstand ca. 30-50% an Wert verliert, sobald dieser erstmalig verkauft wurde, sprich, der Widerverkaufswert eines am Vortag gekauten Bikes ist 30-50% niedriger, als der Preis den den man Heute am Gebrauchtmarkt dafür bekommt (Siehe PW Euro Verlaufspreisliste).
Natürlich kann man hier als Verkäufer Glück haben, aber von der Tendenz wäre es so.
Dazu kommt noch, dass die Händler- und Herstellergarantie oft nur für den Erstkaufer gilt, zB eine 10j Rahmengarangie...

Genau da fürht IMHO dann dazu, dass ein Fehlkauf lieber im Keller stehen gelassen wird, statt diesen zu Minimalpreisen zu verkaufen.
 
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Ich gebe zu: Als in den Jahren 2015 bis 2017 unsere Gebrauchtkäufe stattfanden, da war der Markt für Cargobikes noch enger als heute (neu und gebraucht). Aber schau einfach mal bei einem großen Kleinanzeigen-Portal nach einem Bullitt-Lastenrad, da werden für die unmotorisierte Variante Gebrauchtpreise ab 2500,-€ aufwärts (bis deutlich über 3000,-) aufgerufen, ab Baujahr 2014/2015 wohlgemerkt:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-fahrraeder/bullitt/k0c217

Bei diesen Neupreisen:

http://shop.larryvsharry.com/full-bike.html

Natürlich spielen im Einzelfall die Konfiguration / Komponenten eine gewisse Rolle. Andererseits unterliegen diese (Geschmacks-abhängigen) Ausstattungen meiner Beobachtung nach einem relativ gesehen höheren Wertverlust als das Lastenrad an sich.

Preistreibend könnten sich die teils langen Lieferzeiten für Neuware auswirken:

https://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/wir-warten-auf-unser-lastenrad.2633/

Im Frühjahr (und falls dann noch Deine Bestellung auf die Konkurrenz etlicher Förderungs-Bewilligter Käufer stösst) da kann das Warten länger dauern und das treibt sicher einige Käufer mehr auf den Gebrauchtmarkt.

Hier noch einmal einen Auswahl an gebrauchten Douze-Lastenrädern:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-fahrraeder/douze/k0c217

Wer nicht ganz so wählerisch ist und statt der stylischen Modelle ein bakfiets ergoogelt, sicher auch ein gutes Rad, je nach Zweck, der wird durch teils niedrigere Preise belohnt:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-fahrraeder/bakfiets/k0c217

Ganz heftig wird es dann aber wieder bei einigen Oldtimern (ist eben auch ein bisschen wie der Automarkt). Ich fand ein 1910er Lastenrad für über 3000,-€. Die Zeit der Scheunenfunde und mal eben günstig schiessen und aufbauen ist - abgesehen von Ausnahmen - bei Lastenrädern in D wohl leider vorbei. Dafür befeuert der Markt mit Neuware und Innovation (nicht zuletzt Elektrifizierung) das Angebot zusehends, so, dass der Gebrauchtmarkt im Mittel den von Dir geschätzten Preisabschlägen näherkommen könnte. Nur meine Meinung und Einschätzung.

Als wir zwei Male gebrauchte Cargobikes verkauften, da stapelten sich die Interessenten. Freilich: Metropole, Berlin. Auffällig waren dabei zwei Phänomene. Zum einen das "habe das Rad noch nie testen können und kenne es nur aus dem Katalog"-Phänomen. Wir haben also Testfahrten gegeben. Andererseits gab es tatsächlich Leute, die im Frühjahr nicht noch 8 bis 10 Wochen auf Neuware warten wollten, sondern lieber gleich losfahren.

Was außerdem ein wenig angeklungen ist: Angesichts der nicht zu vernachlässigenden Diebstahlsgefahr war einigen Interessenten der Neupreis auch zu hoch gewesen. Das sagten sie uns und waren daher glücklich über Gebrauchtangebote.

Zur Zeit des Yuba Mundo-Verkaufes war unser Rad das einzige in Berlin angebotene gewesen. Wir hatten daher auch "erfahreneren" Interessenten den Vorzug gegeben, gegenüber solchen, die lieber noch einige Testfahrten zusätzlich verabredet hätten. Bei aller Liebe - wir wollten uns nicht als Fahrradhändler und -berater fühlen. Es kamen eben auch Leute mit Kind und Kegel, inklusive Oma, die ganz grundsätzliche Fragen ungeklärt hatten und uns gerne ausquetschen wollten.

Diese, letztere, Problematik vermeine ich auch gerade hier im Forum gespiegelt zu sehen. Da wird durch einige user, ich nenne hier mal stellvertretend für alle @lowtech (Grüße!), mit Engelsgeduld, Sachverstand, nicht unerheblichem Zeitaufwand und letztlich völlig selbstlos beraten. In einer Weise, dass ich mir denke: Das wäre doch eigentlich die Aufgabe des Fachhandels. Woran liegt das? Sind mit dem Thema Lastenrad grundsätzlich so zeitaufwändige Beratungsgespräche verbunden, dass es für den Profi nicht lohnt? Gibt es selbst in einer Metropole wie Köln oder Berlin nicht hinreichende kommerzielle Beratungsmöglichkeiten? Ist das Angebot der Profis für den unbedarften Kunden nicht niederschwellig genug? Ich denke wir alle, und zwar auch die Profis unter uns (aus ihrer noch-nicht-Profi-gewesen-Zeit), kennen das ungute Gefühl, mit einer "blöden Kleinigkeit" im Fahrradgeschäft oder einer Werkstatt vorstellig zu werden und mit Fachbegriffen beworfen doof dazustehen. Ich hätte mir damals gerne einen Berater wie eben @lowtech gewünscht, dem ich übrigens bei etwaiger beruflicher Umorientierung tatsächlich empfehlen würde, sein Hobby zum Beruf zu machen.

Und andererseits: Wie bei vielen anderen hypes auch, so spült der Cargobike-hype sicher auch Leute in Geschäfte (und Foren), die die Angelegenheit von vorneherein nicht gut durchdacht haben. In Bezug auf ihren Alltag. In Bezug auf Werbeversprechen einerseits und ihre Lebensrealität andererseits. So könnte es dann zum Kellergammeln guter Räder kommen - traurig, ja.

In meinem Umfeld ist es aber anders. Da sprechen mich einerseits sehr, sehr viele Leute interessiert auf das Thema an. Aber letztlich kaufen dann nur maximal 5% selbst. Und diese 5% informieren sich gründlich und fahren ausgiebig Probe. So kam es denn auch zum zweiten Bullitt in unserer Runde der KiTa-Eltern (Yeah!). Die KiTa ist nicht klein. Subtrahiert man das eine KiTa-Kind (mit Lastenrad-Papa), welches in die Schule gewechselt ist, dann sind wir bei 1 + 1 + 1 - 1 = 2 Lastenrädern. Hänger gibt es fünf Mal so viele und Autos ... na, ja, fragt nicht. Das gewissermaßen zeitlos immer noch häufigste ökologische Kindertransportmittel hier ist übrigens (neben dem Kinderfahrrad) der gute alte Römer-Sitz (und Artverwandtes). Voll 70er!
 
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Zumindest bei unserem Chariot ist da auch fahrphysikalisch wirklich das Ende der Fahnenstange erreicht.
Bei unserem genauso. Mit etwa 40 kg Zuladung (2 Kinder plus ein Kinderfahrrad) kann man gar nicht so rund treten, dass Fahrrad und Hänger sich nicht bei jedem Tritt wie eine Ziehharmonika annähern und wieder voneinander weg bewegen. Das macht keinen Spaß und wird auch keine hunderte von km gut gehen.;)
 
Croozer kids for 2 ditto. Das ist natürlich hauptsächlich ein Konstruktionsproblem, wahrscheinlich irgendwo schon gut gelöst, aber wahrscheinlich auch teuer... Ein unmotorisiertes Bakfiets kostet 1800. "Gute" Kinderanhänger um die 1000 (unser Anhänger damals 800, die Verarbeitung aber leider nur genügend...) Der Aufpreis fürs Lasti ist nicht sooo gravierend und ein Sprung bei der Qualität auf jeden Fall.
 
Naja, Transportkapazität 45 kg im Anhänger, 230 kg im Bakfiets. Mehr wie verfünffacht. Und beim Bakfiets ist das Rad sozusagen on top :cool:
 
Bei dem Thema hat jeder eigene Vorstellungen, Nutzungsprofile, Ansprüche, ....
Ich kann für mich eindeutig sagen, dass sich meine Lastenräder auch ganz ohne Kindertransport lohnen / lohnten.
Das Musketier durfte jahrelang meinen Ladenmüll entsorgen, mich auf Montagen direkt vor jede Haustüre bringen, als Messestand dienen, ...
Das Douze ist nun mein ständiger Begleiter, sobald Strecke und Zeit dafür den Einsatz vor dem des Autos rechtfertigen ... und das ist nicht selten der Fall. Ob zum Einkauf, Stadtbummel, Wertstoffhof ... ich nehme das Douze.
Mein Treckingrad verstaubt in der Garage, weil ich viel lieber das Douze fahre. Bin ich grad unterwegs und es ergibt sich die Gelegenheit, dass ich was Sperriges transportieren muss / kann, pack ich das einfach rein. Ob Getränkekisten, Pelletsäcke, Gartenabfälle oder was auch immer. Das Treckingrad ist da zu oft überfordert.
Hol ich meine Holde von der Arbeit, werfen wir ihren Rucksack, der ihr sonst schwer am Rücken hängt, zu mir rein und fahren noch locker den Wocheneinkauf erledigen.
Mit Hänger würde ich mir das nicht antun. Hab ich vorher probiert. Macht MIR keinen Spaß zu fahren.

Jetzt muss ich überlegen, ob ich mir den Luxus leiste, das Musketier zu behalten. Das Geschäft ist verkauft und der Umzug hat Strecken mit sich gebracht, für die das Douze einfach besser passt. Auch die Kapazität reichte bisher immer aus. Selbst der Kompressor neulich passte in das Douze.
Mal sehen ...

... und Preise ... mein E-Douze hat gebraucht 3500 Euro gekostet. Das kosten manche Mountain Bikes, Rennräder, Gravel Bikes, ... auch.
Das Musketier war neu etwa doppelt so teuer, hat dafür 1,5 Jahre mein Auto komplett ersetzt. Wenn ich Leasingrate, Sprit, Wartung, Versicherung, ... gegenrechne, hab ich in der Zeit schon Gewinn gemacht und das Rad noch weitere 5 Jahre genutzt. Laufen tut's immer noch.

Mit einem normalen Rad hätte ich das nie so gemacht, bzw. machen können.
Für mich also alle 10 Daumen hoch für meine Lastis.
 
Interessant, wie ihr zu euren Lastis gekommen seid.

Für meinen Fall: zunächst 1 Jahr lang mit MTB und Kindersitz in den KiGa. Dann waren zwei Kinder zu fahren und es gab die Option Zweitauto, EBike + Anhänger, Lasti, zu Fuß.

Zweitauto lag lange vorne (wegen Winter, praktischem Mehrwert), EBike und Anhänger habe ich schnell verworfen (wie fängt man da an? Die Auswahl ist praktisch ∞), Lasti (hier im Forum habe ich sehr viele Informationen sammeln können und wurde es dann), zu Fuß (falls ich nicht rechtzeitig entschieden hätte).

Schlußendlich bin ich zufrieden, aber nicht euphorisch, da das Fahrrad generell Nachteile hat, wenn man es die ganzen 4 Jahreszeiten fährt (oder genauer: bei Niederschlag).

Die Preisdiskussion finde ich aber nicht gerechtfertigt. Der Preis entspricht nach meiner Einschätzung nach dem Wert und der Nische, in der wir uns befinden. Das 10 TEur Lasti gibt es nur, weil es wohl einen entsprechenden Abnehmer dafür gibt und weil es auf die günstigeren Lastis der entsprechenden Marke abfärbt/abfärben soll. Luxus ist es bestimmt nicht, außer es wird nicht verwendet - aber dann heißt es Verschwendung.

Meine Prognose ist, dass die Fortbewegungsart kleiner Kofferraum + zusätzl. Person + elektrischer Antrieb + geringe Gewindigkeit stark zunehmen wird. Ich glaube persönlich aber nur "E" ohne "Bike".
 
Meine Prognose ist, dass die Fortbewegungsart kleiner Kofferraum + zusätzl. Person + elektrischer Antrieb + geringe Gewindigkeit stark zunehmen wird. Ich glaube persönlich aber nur "E" ohne "Bike".
Wünsch ich mir schon lange, dass es in diese Richtung geht. Der Trend scheint aber noch gegenläufig. Maximale Größe damit Oma und Opa reinpassen würden (fahren aber nie mit), maximalen Stauraum für alle in Winterurlaub (O+O), maximale Fahrleistungen fürs Ego und den Nachbarn.
 
Maximale Größe damit Oma und Opa reinpassen würden (fahren aber nie mit), maximalen Stauraum für alle in Winterurlaub (O+O), maximale Fahrleistungen fürs Ego und den Nachbarn.
Ist halt oft günstiger als alles Andere. Mir würde für meinen täglichen Arbeitsweg auch ein Smart reichen, aber den kaufe ich mir doch nicht extra. Also bleibt es beim Skoda. Mehr Leistung wünsche ich mir auch (habe damals die niedrigste Leistung genommen) für Autobahnfahrten 4x im Jahr zu 550 km einfache Strecke. Einfach weil es entspannter ist, manche Menschen überholen zu können oder wenn am Berg kurz vor mir die Schnellfahrerin mit 85 km/h und dickem SUV mit viel Leistung einen LKW überholen muss und ich dann nicht mehr vorbeikomme (Schwung ist weg).
 
Zum großen potenten Auto: Ich kaufe mir doch auch keinen LKW, weil ich ab und zu meinen PKW nicht verwenden kann. ;)

"Modular" heißt für mich die Lösung:
Lastenrad mit E
Faltrad
(bald wieder) S-Pedelec
MTB
Urban Bike (Schönwetterflitzer)

Damit sind mindestens 90 Prozent meiner Freizeit und meines Alltags schon einmal abgedeckt.
Ferner:
kein Anhänger mehr (stand nur noch rum nach Lastenradkauf)
ÖPNV
1 PKW (Kleinwagen, Skoda Fabia Kombi, 12 Jahre alt, trotz 2 Berufstätigen und 2 Kindern vielleicht 6000 km pro Jahr, davon ich allein keine 2000)
Taxi (selten)
Mietwagen (sehr selten)
Deutsche Bahn (äußerst selten)
Flugzeug (in den letzten 47 Jahren 4 Mal geflogen, mit max. 4 Flugstd. pro Flug)

Alles zusammengenommen immer noch deutlich günstiger als der Wahnsinn, mind. zwei in jeder Hinsicht überdimensionierte KFZ zu haben - wie es gefühlt jede Mittelschichtsfamilie hat. Und: mehr Spaß macht es auch noch.
Ob es insgesamt einigermaßen ökologisch ist? Ich meine schon, gebe aber zu, dass ich das Glück habe, sehr gern Rad zu fahren.

Wiederverkaufspreis gut gepflegter Lastenräder noch sehr hoch, da Gebrauchtmarkt noch dünn. Wird sich langsam ändern, wie oben andere schon schrieben.
 
Auf dem Land sieht es mit ÖPNV noch mager aus. Aber die Auslastung ist hierbei nicht gegeben.

Um zum Thema zurück zu kehren. Ja, Lastenrad + Familie (Kinder max. 7 Jahre, wenn gesetzeskonform) passt gut. Früher eher nur im Flachland und für Fahrradliebhaber, heute mit "E" und der aktuellen Klimadebatte für mehr Szenarien passend.

Das Auto hat aber ohne Zweifel Vorteile, alleine schon der "Privatraum" - da denke ich an Zugfahrten mit entnervten Kindern oder Stehplätze in der übervollen S-Bahn. Und sicherer ist es auch. Aber die Für und Wider sind hier oft schon geschrieben worden...

Aber vor meinem Umzug auf das Land war meine Mobilität vergleichbar mit dem von @cubernaut:
ÖPNV, Faltrad (ein Tern), City-Flitzer (Fahrrad Manufaktur) und einiges zu Fuß (in Städten kein Problem, auf dem Land gibts nicht mal Gehwege).
 
Im ländlichen Bereich lebend - Firma benötigt Trecker, Hubsteiger, Multivan, Unimog, Range Rover, Sprinter und Land Rover - immer die größte, kräftigste Motorisierung genommen - dabei ist der Unimog von 1972 und der Range hat auch schon zehn Jahre auf dem Buckel. Laufleistung derzeit um 440 tkm - bei 600 tkm wird ein neuer Range geholt.
Verschiedene E-Pedelecs im Bestand - Fahrleistung pro Jahr ca. 14 bis 16 tkm. Drei Mitarbeiter mit Jobrad Leasing für S-Pedelec - die haben kein privates Auto.

ÖPNV ist bei mir noch nicht mal während der Schulzeit erträglich, bis zur nächsten Bushaltestelle sind es einfacher Weg knapp 2,8 km - und dort kann ich nur wegfahren - nach Hause kommen mit dem Bus ist nur per Rufbus, Voranmeldung am Tag vor der Fahrt zwingend nötig möglich - oder Taxi mit ca. 30 bis 38 Euro Kosten. Je nach Gepäck auch deutlich mehr.

Allein mit einem Cargoradl würde ich meine Sachen nicht erledigt bekommen - aber die Cargoradl sind eine wunderbare Ergänzung und bedeuten für mich die Rückkehr vom rein benzingetriebenen Fahrzeug.
 
Unsere Wohnsituation in Hamburg:
  • 3 min zu Fuß zur S-Bahn
  • 14 min S-Bahn-Fahrtzeit zur Arbeit (für mich und meine Frau)
  • 5 min zu Fuß zur Kita
  • 10 min zu Fuß zum Wochenmarkt
Aufgrund dieser Faktoren bin ich in den letzten 20 Jahren in Hamburg fast nicht Fahrrad gefahren, in meinem anderen Wohnort früher jedoch jeden Tag. Trotzdem war mir klar, dass mein Kind (knapp 2 Jahre) "mit dem Fahrrad" aufwachsen soll.
Als meine Frau und ich vor einem halben Jahr über die beste Möglichkeit unser Kind mit dem Fahrrad zu transportieren sprachen, brachte ich das Bullitt ins Gespräch (mein Bruder wohnt fast neben dem Laden von Larry vs Harry in Kopenhagen und bei jedem Besuch stand ich dort an der Scheibe und bewunderte die bunten Räder). Beim Bullitt war der Habenwollen-Faktor einfach sehr hoch, obwohl ich in Hamburg wie gesagt nicht Fahrrad fahre (gefahren bin). Aber aufgrund der hohen Anschaffungskosten war ein Lastenrad eigentlich keine Option, dann vielleicht eher ein Anhänger, den man flexibel an verschiedenen Fahrrädern nutzen kann. Doch so ganz behagte mir die Idee nicht, mein Kind im Hamburger Straßenverkehr hinter mir herzuziehen. So haben wir immer mal wieder hin- und her diskutiert und dann erstmal den gebrauchten Fahrradsitz der Nachbarn gekauft...

Im Oktober 19 waren wir wieder in Kopenhagen und natürlich wieder im Larry vs Harry Shop, einfach mal gucken. Meine Tochter wollte nach dem Probesitzen im Bullitt auf keinen Fall mehr aussteigen :LOL: Ich schickte ein Foto von ihr an Hamburger Freunde und erhielt die völlige Überraschende Nachricht: "wisst Ihr eigentlich, dass es in ein paar Tagen in Hamburg bis zu 2.000 EUR Förderung gibt?"
Diese Nachricht ließ mir keine Ruhe und ich ließ auch meiner Frau keine Ruhe mehr mit dem Thema. Meine Logik war so: mit dieser Förderung könnten wir relativ einfach testen, ob ein Lastenrad für uns Sinn macht und wenn nicht, dann verkaufen wir das Teil in drei Jahren und haben finanziell kaum was verloren. Ihre Antwort: aber Du fährst doch kein Fahrrad. Ich: dann schon :p Sie: na klar! :rolleyes: Unser Kompromiss: das Auto wird verkauft und das Rad wird nicht gelb (meine Wunschfarbe).

Dann habe ich den Antrag gestellt, der wurde genehmigt und keine zwei Monate nach dem Besuch von Larry vs Harry hatten wir ein Lastenrad im Keller und oh Wunder: ich fahre seit dem fast täglich zur Arbeit damit und genieße es (auch bei Dunkelheit und Kälte). Einkäufe auf dem Markt sind noch einfacher als zuvor, meine Tochter ist happy und das Fahrrad einfach der Hit!
Und natürlich wird das Auto, wie geplant, in den nächsten Wochen verkauft (was bei unserer ÖPNV-Anbindung, CarSharing- , MOIA- , und sonstigen Mobilitäts-Optionen eigentlich keine große Sache ist und nur aus Bequemlichkeit in der Garage steht...)

So sind wir zum Lasti gekommen und sind sehr happy damit!
 
@Ajs: Stichwort Sichererheit: da musst du sagen in Bezug zu was. Die Bahn ist ca. 10x sicherer als das Auto. Auf Kurzstrecken im Vergleich zum Rad mag das Auto vielleicht sicherer sein, aber auch nur für die Insassen! Bei Unfällen zwischen Rad und Auto sind 2017: 179 Menschen gestorben. Ohne Auto würden die noch leben...
Auch für die Insassen leidet insgesamt die Lebenserwartung (Stichwort Bewegungsmangel), das darf mensch nicht übersehen! Gerade Menschen mit Kindern müssen da aufpassen. 2h Sport/ Woche sind erheblich zu wenig. Nur der Sicherheitsgedanke greift hier viel zu kurz.

Für das Umfeld ist Autoverkehr soweso eine echte Todesfalle




Tote durch Lärm und Unfall- tote Autoinsassen kommen da ja noch oben drauf

Natürlich geht es gerade auf dem Land oft kaum ohne Auto. Und mit mehreren Kindern Bahn fahren ist auf längeren Strecken sehr anstrengend.
Aber vom Aspekt der Sicherheit ist das Auto eine einsame Katastrophe...
 
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