Gleam Insolvent

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Nach dem hipsterbike van moof nun der hier:


Die holde Geldfee war wohl im Urlaub:
Auf Linkedin schrieb er in einem öffentlich einsehbaren Beitrag: „Wir brauchen kurzfristig 75.000 Euro, 150.000 bis Oktober und mindestens 500.000, um weiter zu produzieren und drei Millionen Euro, um den Break Even zu erreichen.“
 
Oh, Van Moof wundert mich ein wenig. Aber da ist inzwischen wohl die Konkurrenz aus China zu groß geworden. Diese hässlichen digitalen vollintegrierten, nicht zu reparierenden Elektroschrotträder nehmen ja inzwischen Überhand.

Das Gleam habe ich nie verstanden. Die hatten nie wirklich ein Konzept, so wie zum Beispiel Citkar. Habe auch noch nicht ein einziges davon gesehen.
 
Die hatten nie wirklich ein Konzept, so wie zum Beispiel Citkar. Habe auch noch nicht ein einziges davon gesehen.
Bei diesen ganzen Start-Up Klitschen geht es ja auch meist nicht darum ein Produkt mit einem realistischen Verwendungszweck zu schaffen, sondern darum sich mit viel Marketing-Voodoo wie das nächste Große ding darzustellen und darauf zu hoffen das irgendein internationaler Großkonzern die Bude dann für einen Fantasiepreis kauft.
 
Konzepte für den gewerblichen Transport gibt es sehr viele. Preislich ist selten was unter 10000€ kaufbar. Die wenigsten Firmen die Flotten betreiben, kaufen bei einem Start-up. Die Entwicklungs und Validierungskosten für solche Konzepte sind auch nicht unerheblich.
Ich denke 30% der Lastenradhersteller werden die nächsten 2 Jahren vom Markt verschwinden.
Nicht umsonst macht Jobrad Fernsehwerbung, weil auch das Geldverdienen mit dem Geld anderer ist zurückgegangen
 
Nicht umsonst macht Jobrad Fernsehwerbung, weil auch das Geldverdienen mit dem Geld anderer ist zurückgegangen
Jobrad ist gerade extrem präsent. Ich sehe nur die Plakate in der Stadt, aber das sind viele.

Und sie sind toll! Jobrad bewirbt nämlich neben seiner Finanzierung sehr emotional auch das Fahrradfahren an sich. Der Kontrapunkt zur Autowerbung. Das finde ich total super.

t.
 
Jobrad ist gerade extrem präsent. Ich sehe nur die Plakate in der Stadt, aber das sind viele.

Und sie sind toll! Jobrad bewirbt nämlich neben seiner Finanzierung sehr emotional auch das Fahrradfahren an sich. Der Kontrapunkt zur Autowerbung. Das finde ich total super.

t.
Gleichzeitig verdient sich Jobrad gerade dumm und dämlich und versucht ein Monopol aufzubauen? Für die Händler wäre das fatal. Die leiden gegenwärtig nämlich heftig, seitdem sich Jobrad bedeutend mehr Marge nimmt.

Emotionale Werbung ist das eine (finde ich auch gut), aber Gier macht unsympathisch. (Klar, normale Regeln des "Marktes", die Welt ist kein Ponyhof usw., aber ich mag die nicht mehr ... aus unterschiedlichsten Gründen).
 
LOL, merkt ihr noch was? Wenn ein Start-Up mit emotionaler, „cooler“ Werbung auf sich aufmerksam macht, ist das total doof, aber die Marketing Kampagne des größten Leasingradanbieters wird gefeiert?

Die Pleite von VanMoof wundert wirklich niemanden, die haben nie einen Cent an den Rädern verdient, trotz der Sichtbarkeit durch ihr Marketing. Die Pleite von Gleam ist eine ganz andere Hausnummer und die Gründe liegen ebenfalls ganz woanders.
 
LOL, merkt ihr noch was? Wenn ein Start-Up mit emotionaler, „cooler“ Werbung auf sich aufmerksam macht, ist das total doof, aber die Marketing Kampagne des größten Leasingradanbieters wird gefeiert?

Die Pleite von VanMoof wundert wirklich niemanden, die haben nie einen Cent an den Rädern verdient, trotz der Sichtbarkeit durch ihr Marketing. Die Pleite von Gleam ist eine ganz andere Hausnummer und die Gründe liegen ebenfalls ganz woanders.
Ich finde die Pleite von Gleam auch eher schade. Die Technik war mal ein erfrischender, anderer Ansatz. Vielleicht wollte sie einfach zu viel Neues auf einmal bzw. das ganze wurde zu komplex. Pech kam auch dazu.
Warum das so kam, wurde ja hier schon besprochen:

Ich glaub das Gleam hat ja auch mal ne Carla Zug gezogen. Das sah schon klasse aus.
 
Fahrrad ist vor über 200 Jahren erfunden und seit 150 Jahren als Kurbelantrieb bekannt. Übrigens alles im Bundesgebiet passiert!
Sobald sich hier Glücksritter am Produkt selber versuchen mit wahnwitzigen Konstrukten ( technischer und finanzieller Methodik ) ist immer Obacht geboten.

Leider steuern wir gerade auf eine grobe Eruption der Branche in direkter Schussfahrt zu. Das sich nun Angebote, welche hauptsächlich deshalb funktionieren weil eine vom Gesetzgeber erdachte Möglichkeit geschaffen wurde welche vordergründig Umsatz im Radhandel generieren kann, zu einem weiteren Fallbrett entpuppen sehen wir gerade unhübsch am Horizont....

Was sich die einzelnen Anbieter alles herausnehmen um den Aufwand für den liefernden Betrieb ( Radladen ) derart zu verkomplizieren und die Marge abzuschöpfen ist grandios obszön.
Unabhängig das es die meisten Kunden überhaupt nicht kapieren welche rechtlichen Folgen derartige Angebote haben und die daraus entstehenden Nachteile überblicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier noch einmal die Aussage vom Gleam-Gründer auf LinkedIn zu den Gründen:
Screenshot_20230731_105317_LinkedIn.jpg
 
LOL, merkt ihr noch was? Wenn ein Start-Up mit emotionaler, „cooler“ Werbung auf sich aufmerksam macht, ist das total doof, aber die Marketing Kampagne des größten Leasingradanbieters wird gefeiert?
Du merkst aber schon, dass hier unterschiedliche Personen schreiben, die auch unterschiedliche Meinungen haben können?

Das ist doch kein Grund, und hier so anzufahren?!

t.
 
Ich find's grundsätzlich schade um jeden Hersteller und bin das Gleam auch schon Probe gefahren.
Hab mich aber damals schon gefragt ob das jemals als Hauptprodukt erfolgreich sein kann.
Wer sieht wie mit gewerblichen Räder umgegangen wird weiß hier ist Einfachheit und Robustheit Trumpf.
VanMoof ist natürlich eine ganz andere Liga aber hat's halt auch nicht geschafft damit Geld zu verdienen.
Waren ja beide Firmen sehr lange schon am Markt....
 
Zum Fahren fand ich das Gleam großartig, das schwebte geradezu über Kopfsteinpflaster. Im Vergleich dazu war das vollgefederte Kettler FS800 ein Rumpelkasten.

Wie allerdings mit dem Gleam in näherer Zukunft eine ordentliche Marge hätte erzielt werden sollen ist mir schleierhaft.
Preis in ähnlichen Regionen wie Kettler FS, R&M Load u. Packster, CaGo oder Cluuv, bei mehrfacher Technik und Aufwand. Alleine drei oder vier Gates Riemen wenn ich es richtig in Erinnerung habe, Tiltmechanik, Federelement für jede Seite hinten, mehr Lager, Bremsen, Räder, Spezialteile in kleinen Stückzahlen...
Entweder verdient sich R&M bei jedem Load eine goldene Nase, oder der Preis des Gleam war optimistisch niedrig angesetzt. Wobei das eine natürlich das andere nicht ausschließen muss.
 
VanMoof hatte schon gute Ideen, z.B. die Wegfahrsperre und die Ortung.
Fand ich schon ganz gutes Konzept. Das Cloudgedöns und die schlechte Wartbarkeit und die Spezialteile sind natürlich besonders jetzt total blöd.
 
Also ich finde es auch etwas schade mit Gleam, wobei es für mich eher zu den Kandidaten des Overengineering gehörte.
Was die Sache mit JobRad angeht oder generell diesen Anbietern, ich finde es klasse! Es bringt mehr Leute aufs Rad, der Kunde spart und die machen Gewinn. Win-Win. Das in der Geschäftswelt nicht immer alles optimal für alle Beteiligten läuft ist leider normal, aber jeder bekommt hier ein Stück vom Kuchen.
Wem solche Modelle nicht gefallen, der ist meines Wissens nicht verpflichtet diese zu nutzen. Wer das Geld hat um es direkt auf die Theke zu legen, dem sei es gegönnt. In Dortmund ist ein Laden der sich auf Lastenräder spezialisiert hat, die Beratung fand ich jetzt nicht so prickelnd, kann aber auch daran gelegen habe, dass ich im Grunde keine Brauchte, die Montage war nochmals so ein Thema, aber der Besitzer sagte auch, dass gut 80% der Privatkunden solch ein Leasingangebot nutzen, damit würde ich sagen, dass er einen Großteil der Kunden gar nicht hätte wenn es sowas nicht geben würde.
Und dass JobRad da so weit vorn ist liegt nunmal am besseren Marketing.
VanMoof hat mich nie interessiert. Bin mal eines Probe gefahren, war nett. Aber mir ergaben sich direkt zu viele Abhängigkeiten die ich bei einem eigentlich so einfachen Teil wie ein Fahrrad nicht haben will. Ich mag es einfach nicht, wenn Systeme so proprietär sind.
 
Ich finde es schon wichtig zu wissen welcher Leasinganbieter am fairsten ist. Nicht nur zu mir, auch zum Händler.

Generell richte ich meinen Konsum schon auch danach aus wer davon profitiert. Leasinganbieter gibt es viele, heißt für mich ich würde mich informieren und meinen Händler ebenfalls befragen welchen er bevorzugt. Mir ist der Radladen hier wichtiger als der Profit eines Finanzunternehmens. Mehr ist so ein Leasinganbieter nicht.

War mir nicht klar, also gucke ich mir das an wenn es konkret wird.

Die Werbung finde ich trotzdem gut, lieber die stecken sich was ein als ein Rad weniger auf der Straße.

Wie immer wenn es ums Geld geht, man sollte gucken was damit passiert.
 
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