Hallo Bellini, du hast hier ja schon einige Eindrücke und Meinungen bekommen und der Tipp zu Kasimir ist auch sehr gut - wir betreiben hier in Hannover zusammen mit dem ADFC das Lastenradprojekt
HANNAH und sind mit den Kölnern "befreundet". Das mal nebenbei bemerkt...
Du beschreibst dein "Nutzerprofil" so, dass du im Vergleich zu vielen Lastenradnutzern eher eine außergewöhnliche "Vielfahrerin" sein wirst. Und viel meint in deinem Fall nicht oft, sondern tatsächlich überdurchschnittlich lange Strecken. Damit ist der Motor schon mal "fix" - aber das hast du ja auch schon für dich entschieden, das ist sehr richtig so. Wichtig ist auch, dass du ein wirklich gutes Modell findest, was die Qualität meint. Wenn du nur "Sonntagsfahrer" bist und nicht drauf angewiesen, kannst du sicher China und Co. wählen, aber wenn´s dauerhaft halten soll, kommst du an den "Klassikern" nicht vorbei - dafür wirst du auch von "wer billig kauft, kauft zweimal" verschont, ganz sicher.
Du solltest unbedingt die Frage nach zwei oder drei Rädern noch möglichst lange offen lassen.
Bei deinem Nutzerprofil und den Streckenlängen, zudem noch hügelig, bist du unstrittig Zweirad-Kandidatin. Wenn tatsächlich immer drei Kinder in der Kiste sitzen, gibt´s wieder einige "Punkte" auf der Dreirad-Seite - aber genau das solltest du noch mal genauer durchleuchten.
Ein Detail ist darin, dass die drei Kinder auch meist variierende Tagesabläufe haben, die sich durch das Alter und die dadurch unterschiedlichen Stationen (immer bei dir > Tagesmutter > Krabbelgruppe > Kindergarten > Grundschule > weiterführende Schule) sehr stark variieren und dann im Alltag längst nicht immer alle drei mit im Rad sitzen müssen (wollen schon...).
Bzw. es auch angemessene Varianten gibt: Ist das älteste Kind in der Grundschule, fährt es evtl. selbst mit dem Schulbus, bzw. Fahrrad, bzw. ist die Grundschule "um die Ecke" und schon ist´s wieder gar nicht so oft, dass drei Kinder mitfahren müssen. Wenn zwei auf der Bank sitzen, kann das dritte bei einer kurzen und eher nicht regelmäßigen Strecke auch mal vorn in der Kiste sitzen. Oder das mittlere Kind sitzt - auch weil es nicht regelmäßig vorkommt - auf einem Kindersitz hinten (das kann ja auch wechseln, dass jeder mal hinten sitzt).
Ziel meiner Gedanken soll für dich sein, dass zweirädrige Lastenrad mehr in den Fokus zu bringen, als du vielleicht zunächst für dich vermutest. Da du das Zweirad am "Ende" (z.B. über zehn Jahre betrachtet) mit (ziemlicher) Sicherheit viel länger und öfter fahren wirst, als ein Dreirad. Und die Zeit, dass das älteste Kind oft in der Kiste sitzt, ist schneller vorbei, als du denkst ;-) Das E-Lastenrad wirst du aber viel länger fahren, da es DAS Alltagsmobil schlechthin ist - aber zu allermeist eben das zweirädrige Modell, weil es immer (!) flotter und agiler fährt und du es dadurch auch lieber nutzen wirst.
Etwaige Balance-Probleme, die in diesem Post erwähnt werden, kann ich überhaupt nicht teilen - im übrigen alle (!) unsere Kunden auch nicht und das sind inzwischen viele. Wer meint, mit einem Zweirad gibt´s Balance-Probleme, der ist in der Regel noch nie ein (gutes!) gefahren, da könnte ich fast wetten...
Wenn du am Ende feststellst, dass in der Spalte "Dreirad" doch mehr "Punkte" sind, dann ist das so und du entscheidest sicher dann richtig. Dennoch rate ich eben, möglichst lange das Zweirad noch mit in der Bewertung zu haben und zu testen, denn meistens ist es die bessere Wahl - meistens, nicht immer ;-) Viel Erfolg bei der Suche nach DEINEM Lastenrad! Gruß Lars