Hallo liebe Cargobike-Gemeinde,
seit einiger Zeit lese ich nun mit und möchte etwas Zur Diskussion stellen und zudem noch einen Erfahrungsbericht beitragen:
Zu erst ein bisschen Allgemeines. Da ich seit geraumer Zeit mein Pendelauto abschaffen will, habe ich mich in den letzten 6 Monaten intensiv mit Alternativen befasst.
Fahrstrecke:
10km zum Kindergarten (die Kleine: 1 Jahr alt, der mittlere: 5Jahre alt), 10 km zurück, 16 km pro Strecke Pendeln. Macht 52 km tägliche Autofahrt im leicht hügeligen Mecklenburg-Vorpommern ersetzen. Dazu kommt mind. 1x wöchentlich Kinder zum Sport karren, ca. 35 km.
Ein zwischenzeitliches Abschweifen vom Lastenrad zu Velomobilen hatte ein Ende, als sich auch nach ausgiebiger Recherche keine für mich ausreichende Preis-Leistung ergab.
Nun bin ich wieder bei Cargo gelandet. Durch meine tägliche Fahrstrecke habe ich S-Pedelec ins Auge gefasst. Und hier ist im Cargobereich leider bisher Riese&Müller Monopolist (Ich würde mich sehr freuen, korrigierte mich jemand in dieser Aussage.).
Hier im Forum habe ich Beiträge gelesen, von Leuten, die ähnliche Strecken täglich mit normalen Cargo-pedelecs zurücklegen. Das halte ich für nicht praktikabel. Meine Fahrzeit beträgt mit der Kostenexternalisierungsmaschine Auto 1h und soll nach dem Wechsel 1,5h möglichst nicht überschreiten.
Es gibt die Möglichkeit, bei normalen Pedelecs die Geschwindigkeitskontrolle zu überlisten, was nach dem, was ich gehört habe auch von vielen Fahrenden genutzt wird. Die Gefahr, erwischt zu werden, scheint bisher gering zu sein. Hier habe ich jedoch schwere Bedenken bzgl. der Haftbarkeit bei Unfällen. Gäbe es hier nicht so eine hohe Unsicherheit, würde ich wahrscheinlich zum Bakfiets Long oder ähnlichem greifen und wäre mit ca.5000 EUR dabei. Will ich das ganze rechtlich abgesichert haben, muss ich mal eben 40+% mehr bei r&m für ein Packster 80 HS mit zu kleinem Regenverdeck ausgeben. Frustrierend.
(ist das Blaqpak als Alternative eigentlich für L1e (45km/h) zugelassen? Ist das notwendig?)
Nun gut. Eine Probefahrt mit dem Packster 80 ohne HS habe ich dann beim Bike market in Rostock mit momentaner Maximalzuladung von 60 kg (Mittlerer:5Jahre, 1,2m und Großer:6Jahre 1,3m) gemacht.
Ganz am Anfang zeigte sich schon, dass die 60cm, welche von Regenverdeck erlaubt werden, für den großen nicht für einen komfortablen Transport ausreichen. Der mittlere schien zufrieden zu sein. Das eigenständige Erweitern des Regenverdeck ist sicherlich möglich?
Das Einstellen der Gurte gestaltete sich ok. Gerade beim Großen war nicht mehr allzu viel Spielraum nach der Einstellung der Gurte. Wenn es nach den Gurten geht, denke ich hat er noch ein gutes Jahr, vielleicht zwei. Das Regenverdeck bietet auch nicht besonders viel Platz nach oben, insbesondere bei angelegtem Fahrradhelm(siehe Bild). Dem kann man ein Stück weit entgegnen, indem man die Stricke, mit denen das Regenverdeck nach hinten hin befestigt ist, verlängert, denke ich. Dem sind aber enge Grenzen gesetzt.
Das Einsteigen in das Regenverdeck gestaltet sich ebenfalls sportlich, wegen der geringen Einstiegshöhe. Dies lässt sich, denke ich ein Stück weit umgehen, indem man das Verdeck hinten löst und nach oben klappt.
Mit der Zuladung war die Steuerung des Packster 80 schon beim schieben stark spürbar beeinflusst und gewöhnungsbedürftig. Ich denke, hier handelt es sich um eine Eigenschaft, welche insbesondere long Johns mit sich bringen(wenig eigene Erfahrung wegen Fokus auf S-Pedelec). Positiv hat sich beim Schieben natürlich die Schiebeunterstützung, deren Kraft man durch das Einstellen der Gänge(Vorteil Envolio, bzw. Rohloff) beeinflussen kann, hervorgetan.
Das Fahren verlief positiv, wie erwartet. Sowohl Steigungen an Autobahn Überquerungen als auch den sehr intensiven Gegenwind bewältigte das rad ohne größere Geschwindigkeitseinbußen. Geschwindigkeiten unter 21 kmh traten quasi nicht auf. Auch höhere Geschwindigkeiten wurden rasch von den Scheibenbremsen verzögert.
Die Federung des Sattels macht ihre Arbeit ok.
Die Federgabel tat ihren Dienst, sodass das wackeln und Ruckeln bei Überquerung von Feldwegen oder ähnlichem eher zu einem Lachanfall der "Ladung" führte als zu Problemen. Übrigens ist nach Aussage des Verkäufers inzwischen eine neuere, robustere und weniger anfällige Federgabel verbaut. Seit wann, kann ich nicht sagen.
Aufgrund der Trägheitskräfte der "Ladung" war ein rasches Richtungändern (Hin- und Herschlackern) nicht übermäßig angenehm, da sich hier immer wieder eine gewisse Verzögerung der Reaktion des Rades einstellte. Alltägliche Fahrten lassen sich aber so wirklich sehr gut bewerkstelligen, da ein so rasches richtungs ändern eigentlich nicht vorkommt.
Das Aufbocken des Rades mit Ladung war nicht anspruchslos aber auch nicht problematisch.
Die Standsicherheit des Rades im aufgebockten Zustand ist vollkommen in Ordnung und man braucht keine Angst zu haben, dass ein Streit zwischen den Kindern zum Umkippen führt.
es handelte sich um einen sehr windigen Tag, daher fragte ich meine beiden nach der Winddichtigkeit des Regenverdeck. Ihrer Aussage nach spürten sie den Wind um das Regenverdeck deutlich. Das verwundert mich, denn das Regenverdeck sieht eigentlich relativ dicht aus.
Von den Kindern wurde folgendes Fazit gezogen. Der große fand es sehr beengt in den 60 cm der 80cm Box und würde keine längeren Strecken mit dem rad fahren wollen. Der mittlere fand die Fahrt sehr angenehm, sie hat ihm Spaß gemacht. Obwohl nach meinem Eindruck auch ihm der Platz zu wenig war. Sein Eindruck war ähnlich, er konnte jedoch die Füße nach oben ausstrecken.
mein Fazit ist: schönes Rad, macht Spaß, Preis Leistung nach einer Testfahrt bedenkenswert. Das Rad kostet mehr als doppelt so viel, wie mein Auto gekostet hat, hat nicht viel geringere Wartungskosten , in der Touring Variante( s. Strang " mit S-Pedelec pendeln" in diesem Forum). Und da es für mich ein Experiment wäre, müsste ich weiterhin längere Zeit ein Auto vorhalten, was Versicherung und Steuern kostet.
mir erschließt sich nicht, woher Preisunterschied bei anderen Anbietern kommt. Inzwischen tendiere ich aus Kostengründen schon fast dazu, auf die kinderbeförderung zu verzichten und mir ein einfaches S-Pedelec zuzulegen.
Das finde ich sehr schade.
seit einiger Zeit lese ich nun mit und möchte etwas Zur Diskussion stellen und zudem noch einen Erfahrungsbericht beitragen:
Zu erst ein bisschen Allgemeines. Da ich seit geraumer Zeit mein Pendelauto abschaffen will, habe ich mich in den letzten 6 Monaten intensiv mit Alternativen befasst.
Fahrstrecke:
10km zum Kindergarten (die Kleine: 1 Jahr alt, der mittlere: 5Jahre alt), 10 km zurück, 16 km pro Strecke Pendeln. Macht 52 km tägliche Autofahrt im leicht hügeligen Mecklenburg-Vorpommern ersetzen. Dazu kommt mind. 1x wöchentlich Kinder zum Sport karren, ca. 35 km.
Ein zwischenzeitliches Abschweifen vom Lastenrad zu Velomobilen hatte ein Ende, als sich auch nach ausgiebiger Recherche keine für mich ausreichende Preis-Leistung ergab.
Nun bin ich wieder bei Cargo gelandet. Durch meine tägliche Fahrstrecke habe ich S-Pedelec ins Auge gefasst. Und hier ist im Cargobereich leider bisher Riese&Müller Monopolist (Ich würde mich sehr freuen, korrigierte mich jemand in dieser Aussage.).
Hier im Forum habe ich Beiträge gelesen, von Leuten, die ähnliche Strecken täglich mit normalen Cargo-pedelecs zurücklegen. Das halte ich für nicht praktikabel. Meine Fahrzeit beträgt mit der Kostenexternalisierungsmaschine Auto 1h und soll nach dem Wechsel 1,5h möglichst nicht überschreiten.
Es gibt die Möglichkeit, bei normalen Pedelecs die Geschwindigkeitskontrolle zu überlisten, was nach dem, was ich gehört habe auch von vielen Fahrenden genutzt wird. Die Gefahr, erwischt zu werden, scheint bisher gering zu sein. Hier habe ich jedoch schwere Bedenken bzgl. der Haftbarkeit bei Unfällen. Gäbe es hier nicht so eine hohe Unsicherheit, würde ich wahrscheinlich zum Bakfiets Long oder ähnlichem greifen und wäre mit ca.5000 EUR dabei. Will ich das ganze rechtlich abgesichert haben, muss ich mal eben 40+% mehr bei r&m für ein Packster 80 HS mit zu kleinem Regenverdeck ausgeben. Frustrierend.
(ist das Blaqpak als Alternative eigentlich für L1e (45km/h) zugelassen? Ist das notwendig?)
Nun gut. Eine Probefahrt mit dem Packster 80 ohne HS habe ich dann beim Bike market in Rostock mit momentaner Maximalzuladung von 60 kg (Mittlerer:5Jahre, 1,2m und Großer:6Jahre 1,3m) gemacht.
Ganz am Anfang zeigte sich schon, dass die 60cm, welche von Regenverdeck erlaubt werden, für den großen nicht für einen komfortablen Transport ausreichen. Der mittlere schien zufrieden zu sein. Das eigenständige Erweitern des Regenverdeck ist sicherlich möglich?
Das Einstellen der Gurte gestaltete sich ok. Gerade beim Großen war nicht mehr allzu viel Spielraum nach der Einstellung der Gurte. Wenn es nach den Gurten geht, denke ich hat er noch ein gutes Jahr, vielleicht zwei. Das Regenverdeck bietet auch nicht besonders viel Platz nach oben, insbesondere bei angelegtem Fahrradhelm(siehe Bild). Dem kann man ein Stück weit entgegnen, indem man die Stricke, mit denen das Regenverdeck nach hinten hin befestigt ist, verlängert, denke ich. Dem sind aber enge Grenzen gesetzt.
Das Einsteigen in das Regenverdeck gestaltet sich ebenfalls sportlich, wegen der geringen Einstiegshöhe. Dies lässt sich, denke ich ein Stück weit umgehen, indem man das Verdeck hinten löst und nach oben klappt.
Mit der Zuladung war die Steuerung des Packster 80 schon beim schieben stark spürbar beeinflusst und gewöhnungsbedürftig. Ich denke, hier handelt es sich um eine Eigenschaft, welche insbesondere long Johns mit sich bringen(wenig eigene Erfahrung wegen Fokus auf S-Pedelec). Positiv hat sich beim Schieben natürlich die Schiebeunterstützung, deren Kraft man durch das Einstellen der Gänge(Vorteil Envolio, bzw. Rohloff) beeinflussen kann, hervorgetan.
Das Fahren verlief positiv, wie erwartet. Sowohl Steigungen an Autobahn Überquerungen als auch den sehr intensiven Gegenwind bewältigte das rad ohne größere Geschwindigkeitseinbußen. Geschwindigkeiten unter 21 kmh traten quasi nicht auf. Auch höhere Geschwindigkeiten wurden rasch von den Scheibenbremsen verzögert.
Die Federung des Sattels macht ihre Arbeit ok.
Die Federgabel tat ihren Dienst, sodass das wackeln und Ruckeln bei Überquerung von Feldwegen oder ähnlichem eher zu einem Lachanfall der "Ladung" führte als zu Problemen. Übrigens ist nach Aussage des Verkäufers inzwischen eine neuere, robustere und weniger anfällige Federgabel verbaut. Seit wann, kann ich nicht sagen.
Aufgrund der Trägheitskräfte der "Ladung" war ein rasches Richtungändern (Hin- und Herschlackern) nicht übermäßig angenehm, da sich hier immer wieder eine gewisse Verzögerung der Reaktion des Rades einstellte. Alltägliche Fahrten lassen sich aber so wirklich sehr gut bewerkstelligen, da ein so rasches richtungs ändern eigentlich nicht vorkommt.
Das Aufbocken des Rades mit Ladung war nicht anspruchslos aber auch nicht problematisch.
Die Standsicherheit des Rades im aufgebockten Zustand ist vollkommen in Ordnung und man braucht keine Angst zu haben, dass ein Streit zwischen den Kindern zum Umkippen führt.
es handelte sich um einen sehr windigen Tag, daher fragte ich meine beiden nach der Winddichtigkeit des Regenverdeck. Ihrer Aussage nach spürten sie den Wind um das Regenverdeck deutlich. Das verwundert mich, denn das Regenverdeck sieht eigentlich relativ dicht aus.
Von den Kindern wurde folgendes Fazit gezogen. Der große fand es sehr beengt in den 60 cm der 80cm Box und würde keine längeren Strecken mit dem rad fahren wollen. Der mittlere fand die Fahrt sehr angenehm, sie hat ihm Spaß gemacht. Obwohl nach meinem Eindruck auch ihm der Platz zu wenig war. Sein Eindruck war ähnlich, er konnte jedoch die Füße nach oben ausstrecken.
mein Fazit ist: schönes Rad, macht Spaß, Preis Leistung nach einer Testfahrt bedenkenswert. Das Rad kostet mehr als doppelt so viel, wie mein Auto gekostet hat, hat nicht viel geringere Wartungskosten , in der Touring Variante( s. Strang " mit S-Pedelec pendeln" in diesem Forum). Und da es für mich ein Experiment wäre, müsste ich weiterhin längere Zeit ein Auto vorhalten, was Versicherung und Steuern kostet.
mir erschließt sich nicht, woher Preisunterschied bei anderen Anbietern kommt. Inzwischen tendiere ich aus Kostengründen schon fast dazu, auf die kinderbeförderung zu verzichten und mir ein einfaches S-Pedelec zuzulegen.
Das finde ich sehr schade.
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