Bullitt als Tourenrad aufbauen

(so, nachdem ich drei Wochen ohne Internet war ist hier ganz schön viel entstanden - ich habs nur überflogen, bitte entschuldigt wenn ich was überlesen habe und meine Antwort daher sinnlos erscheint.)
Bremsen:
"Passt die 203mm auch hinten? Das wäre gut, dann könnte man vorne und hinten die gleiche Größe nehmen. Warum die in der Regel in unterschiedlichen Größen verbaut werden erschließt sich mir bis heute nicht..."
Die Bremse vorn ist viel wichtiger als Hinten, deswegen nimmt man vorn größere Scheiben. Ob das nun noch über das Hebelgesetz erklärt wird muss dir ein Physiker erklären, aber es ist auch ganz leicht auszuprobieren.
Dass kleine Scheiben genau so gut bremsen würden (war oben beschrieben) ist kompletter Unfug (sorry). Ich hab am Bullitt vorn 203mm und hinten 180mm, mein 10kg MTB bremst trotzdem besser. Aber hinten eine 203er Scheibe erscheint mir nicht sinnvoll, denn auch beim Bullitt rutscht das Hinterrad.

Kiste: Danke dass dir meine Kiste gefällt! Du hast das Bild vom Prototyp gepostet, inzwischen ist die Kiste fertig kleine Kiste fürs Bullitt

Nabe: Ich fahre eine Rohloff und bin sehr zufrieden, die Nuvinci ist bei mir seinerzeit aus der Auswahl geflogen (Thread irgendwo hier im Forum), evt. auch wegen dem maximalen Eingangsdrehmoment? ich weiß es gar nicht mehr.

Felge. Ich habe mir eine Mavic EX 823 UST 26", 36-Loch, schwarz, disc einbauen lassen (entscheidungsprozess auch im Forum), Hauptargument sind die gerade geführten Speichen, da sich die Nippel in ihrer Aufhängung drehen. Die Rigidas sind nur ungeöst, was dem Nippeln mehr Freiheit lässt, aber sie können ihre Richtung nicht wirklich ändern, was insbesondere bei einer großen Nabe aber notwendig ist.
 
unfug??

du vergleichst ein 20" vorder rad mit einem 26"? das ist unfug....
 
achso...
schau doch mal nach dem winther wallaroo, das ist vom selben konstrukeur wie das bullitt, nur hat es kein oberrohr und die ladefläche ist länger ( waren es 20 cm ? )

Das habe ich mir zwischenzeitlich mal angeguckt — und als Möglichkeit für mich ausgeschlossen. Der tiefe Durchstieg ist mir nichts. Bei einem schwer beladenen Rad möchte ich dieses im Stand mit den Oberschenkeln halten können, um beide Hände vom Lenker nehmen zu können ohne das Rad vorher aufbocken zu müssen. D.h. ich brauche ein Oberrohr...
 
Bremsen:
"Passt die 203mm auch hinten? Das wäre gut, dann könnte man vorne und hinten die gleiche Größe nehmen. Warum die in der Regel in unterschiedlichen Größen verbaut werden erschließt sich mir bis heute nicht..."
Die Bremse vorn ist viel wichtiger als Hinten, deswegen nimmt man vorn größere Scheiben. Ob das nun noch über das Hebelgesetz erklärt wird muss dir ein Physiker erklären, aber es ist auch ganz leicht auszuprobieren.

Der physikalische Hintergrund für möglichst große Scheiben vorne ist mir klar. In dem Punkt habe ich mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt. Bei meiner Ausführung bin ich fälschlicherweise davon ausgegangen, dass man an die Rohloff-Nabe eine normale Scheibe anbauen könnte und keine spezielle braucht. Und aufgrund dieses Wissensmangels habe ich irrig angenommen, dass die Scheiben vorne und hinten problemlos getauscht werden könnten. Und jetzt kommt der Schluss, der mich zu obiger Aussage verleitet hat:

Wenn die Bremsscheiben zwischen den beiden Positionen getauscht werden könn(t)en, warum werden dann unterschiedliche Größen verbaut. Im Falle dass die Scheiben getauscht werden könnten, so müsste man nur eine Größe als Ersatz mitnehmen und nicht zwei… Das war meine Überlegung. Also keine auf die Physik bezogene, sondern auf die Logistik der Ersatzteilversorgung.

Dass kleine Scheiben genau so gut bremsen würden (war oben beschrieben) ist kompletter Unfug (sorry). Ich hab am Bullitt vorn 203mm und hinten 180mm, mein 10kg MTB bremst trotzdem besser. Aber hinten eine 203er Scheibe erscheint mir nicht sinnvoll, denn auch beim Bullitt rutscht das Hinterrad.

An der Stelle behaupte ich mal, dass ich jedes Rad zum Rutschen bekomme… ;)

(Es hängt nämlich entschieden von den Rahmenbedingungen ab, wenn die Haftungsgrenze überschritten wird. Und die Verzögerungsleistung der Bremsen spielt dabei nur eine Rolle von vielen. Weshalb ich tendenziell lieber zu große als zu kleine Bremsen habe. Je größer die Bremsscheibe, desto geringer deren Erhitzung durch die gleiche Bremskraft der Bremsbeläge. Und je kälter die Bremsscheiben, desto besser deren Bremskraftaufnahme bei langer Krafteinwirkung.)

Deshalb noch einmal die Frage: Passt eine 203mm-Scheibe beim Bullitt in den Hinterbau?

Nabe: Ich fahre eine Rohloff und bin sehr zufrieden, die Nuvinci ist bei mir seinerzeit aus der Auswahl geflogen (Thread irgendwo hier im Forum), evt. auch wegen dem maximalen Eingangsdrehmoment? ich weiß es gar nicht mehr.

Die NuVinci am Bullitt bin ich hier in Berlin mal um den Block gefahren. Da fand ich die schon einen Witz. Für Rentner ohne Zuladung vielleicht für den Sonntagseinkauf geeignet, durch die Alpen möchte ich mit der aber nicht quälen müssen...


Felge. Ich habe mir eine Mavic EX 823 UST 26", 36-Loch, schwarz, disc einbauen lassen (entscheidungsprozess auch im Forum), Hauptargument sind die gerade geführten Speichen, da sich die Nippel in ihrer Aufhängung drehen. Die Rigidas sind nur ungeöst, was dem Nippeln mehr Freiheit lässt, aber sie können ihre Richtung nicht wirklich ändern, was insbesondere bei einer großen Nabe aber notwendig ist.

Ok. Und der doppelte Preis für die Mavic gegenüber der Rigida Andra 40 wird auch durch eine bessere Stabilität gerechtfertigt oder wird der nur mit den 85g geringerem Gewicht begründet?

Für mich steht Langlebigkeit bei anhaltender Belastung an erster Stelle der Prioritätenliste. Wenn die Mavic gegenüber der Rigida haltbarer ist, dann nehme ich die. Mir sind in diesem Punkt Marken und Hersteller egal.

Kiste: Danke dass dir meine Kiste gefällt! Du hast das Bild vom Prototyp gepostet, inzwischen ist die Kiste fertig kleine Kiste fürs Bullitt

Habe ich schon gesehen. Ist die Kiste dicht? Die Rahmenleisten im Deckel sollten in meinen Augen wie ein Trichter wirken. Kommt das Wasser einmal durch die Dichtung, dann gibt es nur noch einen Weg: nach unten…

Andere Frage:

Welches Kettenblatt/Tretlager ist an dem Rad? Wir wird bei dem Rad die Kettenspannung realisiert?

G.

[Fremdzitat gekennzeichnet. - Reinhard -]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gut, jetzt versteh ich, was du mit gleichen Scheiben wolltest, hatte ja angekündigt, die letzten 4 Seiten nur flüchtig gelesen zu haben.
Ich vergleiche nicht ein 20 mit einem 26 Zoll Rad, ich sprach meint MTB nur an, da es mit gleichen Bremsen wesentlich schneller zu bremsen ist, das es eben viel weniger wiegt. Ich wollte damit sagen, dass xt-discs am Bullitt nicht das gleiche, aggressive Gefühl vermitteln, wie man es evt. schon kennt. Diese Erfahrung legt nahe, beim Bullitt auf keinen Fall an der Bremse zu sparen. Ich würde evt. zu den Shimano Saint tendieren.
Die Sache mit der Bremswirkung = Umwandlung in Wärme usw. kann theoretisch alles sein, praktisch merk ich den Unterschied zwischen einer 160er und einer 180er Scheibe vorn ganz gewaltig und unmittelbar (auf dem ersten Meter Bremsen mit kalter Bremse) auch wenn noch gar nichts wirklich heiß geworden ist (zumindest nicht in dem Umfang, dass das Kühlen der größeren Scheibe eine Rolle spielen würde). Mit einer größeren Scheibe greift die Bremse einfach aggressiver zu. Für längeres Bremsen kommt die Wärmeproblematik sicher hinzu, aber wenn du ein Rad mit der Hand anhalten willst machst du das auch Außen und nicht innen, unabhängig von der Wärme (ist das wieder das Hebelgesetzt mit dem Radius?).
Ich wohne auf einem der steilsten Berge bei uns in der Stadt, wenige Meter hinter dem Gartentor überschreitet jedes Zweirad die 50 km/h wenn man nichts dagegen tut, ich wollte nur sagen, dass ich den Bremsen, ihrem Verhalten und nicht zuletzt ihrem Verschleiß seit einigen Jahren sehr gut zuschauen kann. Ich bin mit meiner XT-Bremse am Bullitt nach wie vor unzufrieden. Sie hat vorher am MTB bestens gearbeitet, seit sie am Bullitt ist hab ich immer wieder quietschen, durchrutschen mit vibrieren usw. Manchmal ist sie gut eingebremst, dann geht sie "normal", was akzeptabel aber nicht grandios ist, beim nächsten mal quietscht sie wieder. Das scheint aber irgendwie ein individuelles Problem bei mir zu sein. Ich habe auch das Gefühl, das die Rohloff für Schimano Scheibe recht lang eingebremst werden muss, bis sie überhaupt mal vernünftig geht. Ich liebe mein Bullitt, bis auf die Bremsen...
Und noch was: ich bekomme nicht jedes Rad zum rutschen. Mein MTB Vorderrad rutscht auf Asphalt nicht, eher verlass ich das Gefährt über den Lenker. Die Frage ist nur, wieviel Handkraft brauch ich, um kurz vor diesen Punkt zu kommen. Als meine Bullitt Hinterbremse neu war, konnte ich den Hebel mit aller Gewalt durchziehen und mit ohrenbetäubendem Lärm und viel vibrieren drehte das Rad weiter (das ging ca. 300 km so); so darf es nicht sein, ich will ohne Anstrengung erreichen, dass der Reifen über den Asphalt rutscht (was auch geht). Beim Bullitt Vorderrad finde ich das alles ganz schön schwierig, da das kleine Ding da vorn teilweise recht nervös ist.

Mavic-Felge: Bei dem Gesamtpreis war mir der Aufpreis total egal, ich fand das Konzept durchaus einleuchtend, mein Radladen hat es super umgesetzt. Das Gewicht war mir bei meinem Bullitt-Aufbau nur bedingt wichtig. Ich habe auf der einen Seite versucht, gute, leichte Teile zu nehmen, aber niemals zu kosten der Belastbarkeit. Es ist ein Lastenfahrrad, was ich selten leer fahre - schon das mitgeführte Schloss wiegt mehr als alles Schraubentuning zusammen. Ich fahre vorne Schwalbe Big Apple 20x2,15", Draht, Reflex, und hinten Schwalbe Big Apple 26x2,0", Draht, Reflex. Das ist so schwer, da muss ich mir über die Felgen keine Gedanken machen. Aber die geraden Speichen sind sehr schön anzuschauen (habs heut nochmal bewundert :) ). Eine Rohloff ist auch kein Gewichtsargument, den Gepäckträger hab ich nur, damit das Rücklicht schön angeschraubt werden kann (hat sich auch zum Anheben bewährt)...

Kiste: Deine Sorgen hatte ich auch, aber bezüglich des Beladens und des baulichen Aufwandes schien es mir so ganz gut. Bis jetzt gibt es keine Probleme, die Dichtung ist noch schön neu. Für Elektronik im Dauerregen würd ich es ganz klar anders machen, aber auch mein Verschluss ist nicht Wasserdicht, insofern ist das bei mir nicht die einzige Schwachstelle - ein Kompromiss, der für mich zum Einkaufen in der Stadt ganz gut funktioniert, meist ist ja eh alles mehrfach verpackt. Da die Kiste im Boden 4 Löcher für die Befestigung hat, wird das Wasser nicht allzu hoch drinn stehen beleiben ;)

Ich hab XT-Kurbeln mit der Säge bearbeitet und in ein Exzentriker von Trickstuff gesteckt. Mit Half-Link reicht das zum Kette spannen aus. Ob das für Expeditionen taucht weiß ich nicht, es gibt lt. Internet gemischte Erfahrungen, mein Teil funktioniert bis jetzt Anstandslos, aber das sind noch keine tausend Kilometer.
Kettenblatt hab ich ein Shimano XT 42 Zähne (das gab es mal günstig mit einer 170mm Kurbel, die Kurbel hab ich bei meiner Freundin gegen ihre 175er getauscht und nur das kleine Kettenblatt behalten). Kette: Shimano SN-HG91.
 
Diese Erfahrung legt nahe, beim Bullitt auf keinen Fall an der Bremse zu sparen. Ich würde evt. zu den Shimano Saint tendieren.

Die Shimano Saint stand bei mir schon auf der Liste, bis mir ein halbes Dutzend Experten wieder von dieser abrieten und mir statt dessen eine Magura Gustav ans Herz legen wollten. Nun gibt es diese Bremse von 1997 aber schon seit ein paar Jahren nicht mehr am Markt und ich stehe etwas irritiert da.
Hauptargument der Pro-Magura-Fraktion war, dass die Shimano-Saint-Bremsen zwar auf der einen Seite die besten Shimano-Bremsen seien, die Qualität aber sehr schwanke und die Bremsen sehr wählerisch bei der richtigen Ölkonsistenz seien. In die Magura-Bremse können man füllen was flüssig sei und sie würde funktionieren, die Shimano-Bremsen bräuchten irgendein spezielles Öl, was ständig erneuert und nachgefüllt werden müsse. Ein weiteres Argument war, dass die Rohloff-Bremsscheibe für Magura-Bremsen von Magura hergestellt würde, während die Shimano-kompatible Scheibe von Rohloff irgend ein unbekannter Zulieferer schnitzen würde, auf dessen Qualitätsanspruch man lieber nicht setzen sollte. Kurz: Die Magura-Bremse sei aufgrund der original Magura-Bremsscheibe für Rohloff, die bessere Dichtigkeit des Gesamtsystems sowie die bessere Wartbarkeit im Feld (Ölnachfüllen, sofern notwendig) für ein Tourenrad die bessere Option und den Shimano-Bremsen haushoch überlegen.

Auf den Datenblättern zu den Bremsen im Bereich 300 Euro das Paar sieht das für mich aber ganz und gar nicht so aus… (Und das sage ich als langjähriger Magura-Fahrer, der nie Probleme mit seinen mittlerweile in die Jahre gekommenen HS33-Bremsen hatte.)

Die Sache mit der Bremswirkung = Umwandlung in Wärme usw. kann theoretisch alles sein, praktisch merk ich den Unterschied zwischen einer 160er und einer 180er Scheibe vorn ganz gewaltig und unmittelbar (auf dem ersten Meter Bremsen mit kalter Bremse) auch wenn noch gar nichts wirklich heiß geworden ist (zumindest nicht in dem Umfang, dass das Kühlen der größeren Scheibe eine Rolle spielen würde). Mit einer größeren Scheibe greift die Bremse einfach aggressiver zu. Für längeres Bremsen kommt die Wärmeproblematik sicher hinzu, aber wenn du ein Rad mit der Hand anhalten willst machst du das auch Außen und nicht innen, unabhängig von der Wärme (ist das wieder das Hebelgesetzt mit dem Radius?).

Das ist wohl eher eine Frage der Fläche, auf die die Bremskraft wirkt und weniger eine Frage des Ortes der Bremskrafteinwirkung. Sowohl bei einer Bremse am Rand als auch einer Bremse in der Mitte eines Rades muss die gleiche kinetische Energie des Rades in Wärme umgewandelt werden, wenn das Rad von einer Geschwindigkeit X auf 0 abgebremst werden soll. Je größer die Fläche auf welche die Bremsbacken mit ihrer Haftkraft wirken können, desto geringer muss der Bremsdruck sein, um die gleiche Bremswirkung zu haben. Je größer die Fläche, desto besser verteilt sich auch die Wärme die beim Bremsen entsteht und desto geringer sind die punktuellen, thermisch bedingten Charakteristikverschiebungen in den Bremsmaterialien.

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Bremsscheibengrößen ist ungefähr der, wie wenn man ein Rad mit einem oder mit zwei Fingern abbremst. Mit einem Finger verbrennt man sich, mit zweien geht es, am einfachsten ist es mit der ganzen Hand den Reifen anzufassen.

Ich wohne auf einem der steilsten Berge bei uns in der Stadt, wenige Meter hinter dem Gartentor überschreitet jedes Zweirad die 50 km/h wenn man nichts dagegen tut, ich wollte nur sagen, dass ich den Bremsen, ihrem Verhalten und nicht zuletzt ihrem Verschleiß seit einigen Jahren sehr gut zuschauen kann. Ich bin mit meiner XT-Bremse am Bullitt nach wie vor unzufrieden.

Ok. Behalte ich im Hinterkopf.

Sie hat vorher am MTB bestens gearbeitet, seit sie am Bullitt ist hab ich immer wieder quietschen, durchrutschen mit vibrieren usw. Manchmal ist sie gut eingebremst, dann geht sie "normal", was akzeptabel aber nicht grandios ist, beim nächsten mal quietscht sie wieder. Das scheint aber irgendwie ein individuelles Problem bei mir zu sein.

Beim Quietschen tippe ich mal entweder auf eine nicht parallel zu den Bremsbacken liegende Bremsscheibe (dann schleift sie zuerst an einem kleinen Druckpunkt, jedoch nicht auf der gesamten Fläche der Bremsbeläge und dieser kleine Druckpunkt gegenüber der großen Gesamtfläche der Bremsbeläge rutscht dann durch, weil seine Haftkraft nicht reicht) oder einen Kontakt irgendeines Teils des Bremssattels mit der Scheibe. Quietschen kommt in aller Regel von einem Druckpunkt Metall auf Metall. Wenn die Bremsbacken z.B. nicht synchron schließen und sich eine beim Schließen leicht verkantet, dann kann die Bremsbelagaufnahme ggf. an der Scheibe schleifen und damit quietschen. Werden die Bremsbacken weiter geschlossen, dann schließen die Backen wieder parallel und das Quietschen hört auf. (Meine Beobachtung bei diversen Fahrzeugen die ich mal flicken musste, ich bin aber kein Techniker, die haben vielleicht noch eine andere Erklärung für das Quietschen.)


Ich habe auch das Gefühl, das die Rohloff für Schimano Scheibe recht lang eingebremst werden muss, bis sie überhaupt mal vernünftig geht. Ich liebe mein Bullitt, bis auf die Bremsen…

Was in gewisser Weise ja die Expertenmeinungen zu Rohloff-Schaltung und Bremsscheibe für Shimano-Bremsen zu widerspiegeln scheint… Mmh.


Und noch was: ich bekomme nicht jedes Rad zum rutschen.

Mein diesbezüglicher Kommentar war nicht ganz ernst gemeint. Wenn ich schreibe, dass ich jedes Rad zum Rutschen bekommen, dann deshalb, weil ich auch im Winter bei Blitzeis fahre und da rutscht dann wirklich alles, ungeachtet der Bremsen und der Spikes in den Reifen. ;)


Mein MTB Vorderrad rutscht auf Asphalt nicht, eher verlass ich das Gefährt über den Lenker. Die Frage ist nur, wieviel Handkraft brauch ich, um kurz vor diesen Punkt zu kommen. Als meine Bullitt Hinterbremse neu war, konnte ich den Hebel mit aller Gewalt durchziehen und mit ohrenbetäubendem Lärm und viel vibrieren drehte das Rad weiter (das ging ca. 300 km so); so darf es nicht sein, ich will ohne Anstrengung erreichen, dass der Reifen über den Asphalt rutscht (was auch geht). Beim Bullitt Vorderrad finde ich das alles ganz schön schwierig, da das kleine Ding da vorn teilweise recht nervös ist.

Wenn das Rad blockiert und der Reifen rutscht, verschenkt man Bremswirkung und der Bremsweg verlängert sich. Ich stelle mir die Bremsen (sofern das geht) so ein, dass sie voll durchgezogen erst bei ca. 10km/h das Rad blockieren. Bei Tempo 30 möchte ich nicht über den Lenker absteigen und auch nicht rutschen, denn das ist bei dem Tempo unter Umständen tödlich. Bei 10km/h zu stürzen kann zwar auch schlimm enden, jedoch ist das Risiko schwerster Verletzungen signifikant geringer.


Mavic-Felge: Bei dem Gesamtpreis war mir der Aufpreis total egal [...]

Der Preis ist mir in der ersten Phase der Planung auch völlig egal. Das sind für mich nur Zahlen. Da im Radbereich dem Anschein nach jedoch die Regel gilt "Ein Gramm Gewicht weniger = 1 Euro Mehrkosten" bin ich bei den Gewichtsangaben sensibel. Denn für mich spielt Gewicht gegenüber Haltbarkeit eine nachgelagerte Rolle.

mitgeführte Schloss wiegt mehr als alles Schraubentuning zusammen.

Meine Rede beim Touren. 2 Liter Wasser mehr = 2kg Mehrgewicht. So viel kann ich gar nicht an dem Rad herumoptimieren wie ich an heissen Tagen auf der halben Strecke wegtrinke. Sicherlich wäre ein gewichtsloses Rad klasse, dann müssten meine Beine nur mich und mein Gepäck bewegen. Da dies aber nicht geht, ist das Gewicht immer ein Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Kosten. Da ich mir einen hohen Verschleiss auf Dauer finanziell nicht leisten kann, muss ich das meinem Budget entsprechende höhere Gewicht akzeptieren.
 
Für Elektronik im Dauerregen würd ich es ganz klar anders machen, aber auch mein Verschluss ist nicht Wasserdicht, insofern ist das bei mir nicht die einzige Schwachstelle - ein Kompromiss, der für mich zum Einkaufen in der Stadt ganz gut funktioniert, meist ist ja eh alles mehrfach verpackt. Da die Kiste im Boden 4 Löcher für die Befestigung hat, wird das Wasser nicht allzu hoch drinn stehen beleiben ;)


:D Die Elektronik kann heute für gewöhnlich mehr ab als der Mensch der sie trägt. Zumindest ist das meine Erfahrung in den letzten Jahren… Viel Schlimmer als Wasser ist in meinen Augen Staub. Sobald der sich in einem Gerät festsetzt und dieses dann Feuchtigkeit ausgesetzt wird, gibt es Kurzschlüsse. Wasser in den Geräten ist nicht das große Problem. Schön mit destilliertem Wasser durchspülen, für ein paar Stunden in den Ofen und austrocknen lassen und gut ist es (in aller Regel). Bei den optischen Geräten ist Wasser nur dann ein Problem, wenn es anderen Dreck auf die Gläser und Sensoren spült und dann diese dadurch verdrecken.

Ich hab XT-Kurbeln mit der Säge bearbeitet und in ein Exzentriker von Trickstuff gesteckt. Mit Half-Link reicht das zum Kette spannen aus. Ob das für Expeditionen taucht weiß ich nicht, es gibt lt. Internet gemischte Erfahrungen, mein Teil funktioniert bis jetzt Anstandslos, aber das sind noch keine tausend Kilometer.
Kettenblatt hab ich ein Shimano XT 42 Zähne (das gab es mal günstig mit einer 170mm Kurbel, die Kurbel hab ich bei meiner Freundin gegen ihre 175er getauscht und nur das kleine Kettenblatt behalten). Kette: Shimano SN-HG91.

Mmh. An einem Rad habe ich ein verschiebbares Rohloff-Ausfallende, an dem anderen einen Rohloff-Kettenspanner. Im direkten Vergleich der beiden Techniken ist der Kettenspanner in meinen Augen zweiter Sieger.

Wie gestaltet sich der Radein- und -ausbau mit dem Exzentriker? Wieviel mehr Zeit braucht man dafür gegenüber einer Lösung mit Kettenspanner?

Gruss

Götz
 
@rampe

Zu der Kompatibilität des Bullitt mit der Rohloff-Schaltung habe ich noch eine Frage. Heute hat mir ein Händler erklärt, für einen Kunden einmal eine Rohloff-Schaltung in ein Bullitt eingebaut und festgestellt zu haben, dass die übliche Schnellspannerachse der Rohloff-Schaltung nicht mit dem Bullitt harmoniert. Die Schnellspanner brächten nicht genügend Kraft auf die Ausfallenden, um die Schaltung in der Position zu halten. Aus diesem Grunde — und nach Rücksprache mit Rohloff — könnten nur Rohloff-Schaltungen mit Vollachse im Bullitt verbaut werden.

Wie ist das nun im realen Leben, halten die Schnellspanner die Schaltung oder nicht?

G.
 
Die Shimano Saint stand bei mir schon auf der Liste, bis mir ein halbes Dutzend Experten wieder von dieser abrieten und mir statt dessen eine Magura Gustav ans Herz legen wollten. Nun gibt es diese Bremse von 1997 aber schon seit ein paar Jahren nicht mehr am Markt und ich stehe etwas irritiert da.
Ich habe bisher noch nix schlechtes über die Saint gehört, die scheint wirklich zu taugen. Die Gustav soll wohl sehr gut gewesen sein, aber da es die nicht mehr gibt kommt die ja wohl nicht mehr in Frage. Zumal sich die Technik doch etwas weiterentwickelt hat. Von Shimano kenn ich nur die aktuelle XT und da gefällt mir die schlechte Dosierbarkeit nicht (das ist ne echte Digitalbremse). Ansonsten hab ich nix auszusetzen. Finde die aber für ein Lastenrad unterdimensioniert. Sollte ich mein Urban Arrow jemals umrüsten, käme nur Saint oder ZEE in Frage.
 
@rampe

Zu der Kompatibilität des Bullitt mit der Rohloff-Schaltung habe ich noch eine Frage. Heute hat mir ein Händler erklärt, für einen Kunden einmal eine Rohloff-Schaltung in ein Bullitt eingebaut und festgestellt zu haben, dass die übliche Schnellspannerachse der Rohloff-Schaltung nicht mit dem Bullitt harmoniert. Die Schnellspanner brächten nicht genügend Kraft auf die Ausfallenden, um die Schaltung in der Position zu halten. Aus diesem Grunde — und nach Rücksprache mit Rohloff — könnten nur Rohloff-Schaltungen mit Vollachse im Bullitt verbaut werden.

Wie ist das nun im realen Leben, halten die Schnellspanner die Schaltung oder nicht?

G.

Durch die starke Untersetzung der Rohloff Nabe und die verhältnismässig schwache Spannkraft der Schnellspanner kann es passieren, dass die Rohloff Nabe bei einem sehr starken Antritt im Langloch verrutscht.
Aber der Hinterbau eines Bullitt ist auch nix anderes als bei jedem andere Fahrrad. Das Problem besteht nur, wenn man Ausfallenden mit Langlöchern hat (wie die Bullitt Rahmen für Alfine Nabenschaltung oder die neuen Single Speed Ausfallenden). Bei den Ausfallenden für Kettenschaltungen hat die Rohloff keine Probleme. Das wurde auch schon (im Jahr 2012) hier und hier erwähnt.

Ich hab über die Saint auch nur gutes gehört, und neulich meinte der Händler zu mir, dass die gerade sogar Lieferschwierigkeiten haben weil deutschlandweit alles leer gekauft ist.
Aber denk an die Schwierigkeiten mit der langen Bremsleitung für vorn. Es gibt keine. Ausser von Jagwire und Goodrich. Und meine nagelneue Saint wurde beim Anbau zerstört, weil der Jagwire "Quick Fit Adapter" für die Saint totaler Blödsinn ist. Saint ist gut, Saint vorn am Bullit ist Schmerz.

ach und der @rampe hat gar kein Bullitt mit Rohloff, denn es wurde noch nie ein Bild gesehen!
 
Es gibt von Shimano unter der Nummer Y-13098400 eine 10m Werkstattrolle mit Bremsleitung für die alte Saint (BR-M810). Diese passt laut einem Shimanotechniker auch für die neue Saint, allerdings nur inoffiziell.

Grüße,

Chris
 
Es gibt von Shimano unter der Nummer Y-13098400 eine 10m Werkstattrolle mit Bremsleitung für die alte Saint (BR-M810). Diese passt laut einem Shimanotechniker auch für die neue Saint, allerdings nur inoffiziell.

Grüße,

Chris

Oh ha, das ist wirklich die SM-BH80 Leitung von der Rolle, danke für den Hinweis. Allerding bleibt das Problem, dass man keine Anschlüsse dran hat. Man müsste sich jetzt einen Winkelabgang für die BR-M820 dranquetschen. Kann das dein Shimanotechniker, das wäre klasse?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin noch an dem Thema dran, hab mir damals leider keinen Namen aufgeschrieben. Ich denke mal, dass es da wieder Spezialwerkzeug zum aufquetschen gibt. Gegebenenfalls würde sich die Anschaffung lohnen wenn mehr Nachfrage da ist.
 
Durch die starke Untersetzung der Rohloff Nabe und die verhältnismässig schwache Spannkraft der Schnellspanner kann es passieren, dass die Rohloff Nabe bei einem sehr starken Antritt im Langloch verrutscht.

Zu diesem Thema hat mich vor kurzem ein Mitarbeiter der Rohloff AG angerufen. Offizielle Aussage:
  • Bei einem Bullitt mit Ausfallende für Nabenschaltungen wird für dieses Rad eine Speedhub mit Schraubachse empfohlen, weil die Schnellspanner nicht genügend Anspressdruck haben, um die Schaltung in der Position zu halten. Bei einer Speedhub mit Schraubachse kann die Kettenspannung dann über den Verstellweg des Ausfallendes eingestellt werden, ein Kettenspanner oder ein Excenter-Tretlager sind nicht notwendig.
  • An einem Bullitt mit Ausfallende für Kettenschaltungen kann eine Speedhub mit Hohlachse (für Schnellspanner) gefahren werden, dann muss jedoch auch ein Kettenspanner (oder alternativ ein Exzenter-Tretlager) verbaut werden.

Jetzt stehe ich natürlich vor dem Problem, mich für eine der beiden Achsvarianten entscheiden zu müssen. In den beiden vorhandenen Rädern sind bei uns Speedhubs mit Hohlachse für Schnellspanner verbaut und mit Pitlock-Sicherung versehen. Eine solche Pitlock-Sicherung würde ich gern auch an dem Bullitt verbauen. Bei den Preisen der Pitlock-Muttern für die Vollachsversion tränen mir aber schon fast die Augen… 90 Euro für zwei Muttern und einen passenden Schlüssel… (Das ist nahezu doppelt so viel wie eine Sicherung für eine Schnellspannachse.)

Das Bullitt würde ich gerne ohne Kettenspanner fahren wollen, d.h. ich müsste Ausfallenden für Nabenschaltung mit einer Schraubachse kombinieren. Das ist aber nur dann sinnvoll, wenn ich nicht alle paar Tage die Kettenspannung nachstellen muss.

Fährt bei den hier Mitlesenden jemand ein Bullitt mit einer Rohloff-Schaltung mit Schraubachse? Reicht der Anpressdruck der beiden M10-Muttern an dieser Achse aus, um die Schaltung in Position zu halten oder verzieht sich diese im Laufe der Zeit? (Bei meinen alten Hollandrädern musste ich die Kette alle paar Wochen nachspannen, weil die M10-Muttern offensichtlich nicht genügend Anpressdruck hatten.)

Wie weit ragt die Schraubachse aus dem Rahmen? Für eine Pitlock-Sicherung müssen 14mm Achse aus dem Rahmen ragen, anderenfalls braucht man eine Achsverlängerung. Eine solche Achsverlängerung wäre dann aber wiederum nicht mit einem Monkey-Bone kompatibel...
 
Fährt bei den hier Mitlesenden jemand ein Bullitt mit einer Rohloff-Schaltung mit Schraubachse? Reicht der Anpressdruck der beiden M10-Muttern an dieser Achse aus, um die Schaltung in Position zu halten oder verzieht sich diese im Laufe der Zeit? (Bei meinen alten Hollandrädern musste ich die Kette alle paar Wochen nachspannen, weil die M10-Muttern offensichtlich nicht genügend Anpressdruck hatten.)

Könnte man nicht evtl. auch mit Schnellspanner und Langloch in Kombination mit Surly TugNuts o.ä. glücklich werden? Hab' da keine persönlichen Erfahrungen, könnte mir aber vorstellen, dass das funktionieren könnte.
 
Könnte man nicht evtl. auch mit Schnellspanner und Langloch in Kombination mit Surly TugNuts o.ä. glücklich werden? Hab' da keine persönlichen Erfahrungen, könnte mir aber vorstellen, dass das funktionieren könnte.

Gesehen habe ich das schon einmal, es dann aber aus irgendeinem Grund als Idee verworfen. Und wenn ich mir Bilder wie dieses hier angucke:

142352d1140451587-chain-tug-semi-vertical-droput-check-out-mvc-009f.jpg

Quelle: http://fcdn.mtbr.com/attachments/si...g-semi-vertical-droput-check-out-mvc-009f.jpg

dann ist mir auch klar wo das Problem liegt. Für eine Schraubachse fehlt bei Einsatz dieser Art eines Kettenspanners die Achslänge, um die Achsmutter sicher zu befestigen. Mit dieser halb aufgeschraubten Mutter auf dem obigen Bild würde ich keine Tour mit ein paar tausend Kilometern probieren wollen.

Und bei Hohlachsen mit Schnellspannverschlüssen ist mir nicht ganz klar wo genau die Kraft bei dem Kettenspanner ansetzt. Für mich sieht es so aus, als ob die Kettenspanner die dünne Schnellspannachse nach hinten ziehen und diese dadurch unter Spannung steht (Was sie nach meinem Verständnis nach nicht sollte, wenn ein Rohloff-Kettenspanner zum Einsatz kommt.).
 
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