Auf der Suche nach dem ultimativen Kettenschmierstoff

Hej.....für mein Winterrad - Faltrad 20" mit Nabenschaltung ohne Spanner, Kette mit Automotive-Kabelschlauch geschützt- nehme ich neue und günstige SRAM-Ketten, fahre sie mit Originalschmierung bis sie sie rot werden und fest gehen... dann rechtzeitig Tausch gegen neue.....Minuten inkl. Ablängen.... je nach Winter und Salzlake habe ich eine Kadenz zwischen zwei Wochen und der ganzen Saison......meine Erfahrung: Im harten Betrieb lohnt unnützer, erfolgloser Reinigungs- und Schmieraufwand nicht.....der Antrieb bleibt dabei sauber....keine ätzenden, kalten und schmutzige Abende....

Grüsse,
Mathias
 
Bis auf die Räder mit geschlossenem Kettenkasten wo Oil of Rohloff drauf ist, habe ich alle Räder auf Squirt umgestellt.

Fahre ich das ganze Jahr durch, habe aber auch kein Problem nach einer Regenfahrt etwas aufzubringen.
Für Laternenparker ist das aber nix.
 
Die verkaufen das in Flaschen wie Krischans und bieten es gezielt als Nachfülllösung an, der Händler hat planmäßig einen Kanister mit Pumpe und man kann sein Fläschchen nachfüllen lassen. Das Konzept ist ja nicht spektakulär aber ich finde es prima, dass die es so in den Vordergrund stellen.
Gut, bei 200€ pro Liter müssen sie schon etwas bieten! :oops:
 
Bis auf die Räder mit geschlossenem Kettenkasten wo Oil of Rohloff drauf ist, habe ich alle Räder auf Squirt umgestellt.

Fahre ich das ganze Jahr durch, habe aber auch kein Problem nach einer Regenfahrt etwas aufzubringen.
Für Laternenparker ist das aber nix.
Das auch von mir außer im Winter genutzte Squirt hat nach meiner Annahme nur den Sinn/Nutzen, dass die Kette nicht "schmutzt", also keinen Schmirgelstoff hält und lärmmindernd zu sein. Eine besondere Schmierwirkung hat das Zeug wohl nicht, denn auf den Rollen hält es nicht sehr lange.
Wenn ich bei Salznässe mit einer am Abend vorher gewachsten Kette 45km auf die Arbeit fahre, ist abends vor der Heimfahrt die Kette rostig. Ist jetzt kein Problem, aber wo Rost, da kein Squirt mehr. Nach ein paar Umdrehungen ist der Rost weg und Kette läuft wieder halbwegs leise.
Da Squirt trotz dieser mangelnden Schmierung die Haltbarkeit der Kette und -nach irgendwelchen Test- die Reibung nicht erhöht, scheint Schmierung weniger wichtig als das Fernhalten von haftendem Dreck.
 
Das auch von mir außer im Winter genutzte Squirt hat nach meiner Annahme nur den Sinn/Nutzen, dass die Kette nicht "schmutzt", also keinen Schmirgelstoff hält und lärmmindernd zu sein. Eine besondere Schmierwirkung hat das Zeug wohl nicht, denn auf den Rollen hält es nicht sehr lange.
Wenn ich bei Salznässe mit einer am Abend vorher gewachsten Kette 45km auf die Arbeit fahre, ist abends vor der Heimfahrt die Kette rostig. Ist jetzt kein Problem, aber wo Rost, da kein Squirt mehr. Nach ein paar Umdrehungen ist der Rost weg und Kette läuft wieder halbwegs leise.
Da Squirt trotz dieser mangelnden Schmierung die Haltbarkeit der Kette und -nach irgendwelchen Test- die Reibung nicht erhöht, scheint Schmierung weniger wichtig als das Fernhalten von haftendem Dreck.
Meine letzte gesquitertete Kette hat ca. 4500km am HS gehalten mit Kettenschaltung. Fand ich ordentlich.
Die Schmierung passiert nach meinem unvollständigen Verständnis ja eher in den Rollen. Die Rollen selbst sollten auf den Ritzeln ja nicht reiben, sondern fest anliegen, oder?
Die Drehung passiert doch zwischen Kettenniet und Rolle?
 
@Blechroller das klingt jedenfalls sehr verlockend! Lieber täglich was dran pampen als alle 2 Wochen was entpampen :unsure:
 
Ich bin aber der Meinung dass die Kette, Kassette und Kettenblatt vorher ordentlich entfettet gehört. Dann bleibt alles ziemlich gut sauber.

Schon allein der Sauberkeit wegen würde ich nichts anderes mehr haben wollen.
Hab mir jetzt eine 500ml Flasche gekauft.
 
Ich bin aber der Meinung dass die Kette, Kassette und Kettenblatt vorher ordentlich entfettet gehört. Dann bleibt alles ziemlich gut sauber.
Sollte man nach Herstelleranratung auch; hatte ich auch gemacht, aber für mich funktioniert meine Verweigerung der ordentlichen Entfettung mit sehr geringem Erstschmutz auch. Abwägung zwischen Geschmack und Faulheit. Außer meiner Faulheit und der Entsorgung des jeweiligen Entfettungszeugs spricht ja nichts gegen die ordentliche Entfettung.
 
Sollte man nach Herstelleranratung auch; hatte ich auch gemacht, aber für mich funktioniert meine Verweigerung der ordentlichen Entfettung mit sehr geringem Erstschmutz auch. Abwägung zwischen Geschmack und Faulheit. Außer meiner Faulheit und der Entsorgung des jeweiligen Entfettungszeugs spricht ja nichts gegen die ordentliche Entfettung.
Ich reinige die Kette auch vor allem äußerlich mit einem Lappen und Bremsenreiniger. Das reicht eigentlich, damit sie danach sauber bleibt mit Squirt.
Entgegen der Herstellerempfehlung wachse ich auch mal direkt vor der Fahrt nach, dann verteilt sich das Zeug schön in der Kette und hält länger.
 
Äh, pardon, aber hab ich was falsch verstanden? Hier ist t.w. davon gesprochen worden, dass unter der Rolle geschmiert werden muss. Warum?
Was trägt und sich längt, ist die Kombination aus Kettenlaschen und -nieten, oder? Und dazwischen muss geschmiert werden, oder der Dreck / Schmirgel raus.
 
Die Glieder einer Fahrradkette längen sich nicht tatsächlich. Jedes einzelne Kettenglied für sich genommen behält auch bei einer verschlissenen Kette sein Maß und wird weder länger noch kürzer.
Was für eine Verlängerung der Kette sorgt, sind die Verbindungen der einzelnen Glieder und die bestehen aus Nietbolzen und darauf drehenden Rollen. Diese Drehung erzeugt Reibung und dadurch auch Abrieb, der das Material von Rollen und Bolzen abträgt und verringert.
Dadurch entsteht ein größeres Spiel zwischen den Verbindungen und über die Gesamtlänge der Kette lassen sich die Kettenglieder weiter auseinanderziehen als im Neuzustand.

Das erkennt man auch daran, wie weit sich eine Fahrradkette in Querrichtung bewegen lässt. Im Neuzustand sind es wenige Millimeter, durch Verschleiß lässt sich eine Kette dann mehrere Zentimeter seitwärts verbiegen.

Nun ist die Reibung unter den Rollen nicht durch Fettung von Außen zu verringern, es sei denn, man erhitzt das Fett oder nutzt sehr viskoses Öl das in die Zwischenräume eindringen kann. Fett oder Öl von Außen an die Kette hilft also nicht, den Verschleiß zu mindern, sondern schützt allenfalls vor Korrosion.
Doch diese Schmierung unter den Rollen ist keine Pflege auf Dauer. Schmierung vermindert nur die Reibung, aber hebt sie nicht gänzlich auf. Auch geringere Reibung erzeugt Abrieb und so sammelt sich an und in der Kette metallischer Abrieb.
Dieser Abrieb wirkt schwarz und schwärzt so das Fett oder Öl und sorgt durch seine Materialeigenschaften für zusätzlichen Abrieb.
Einfach nur mehr Öl an die Kette geben, entfernt den Abrieb nicht, daher verschlechtert sich der Zustand weiter, bis man die Kette gründlich entfettet, damit den Abrieb entfernt, der sich an das (schwarze) Fett gebunden hat und danach die Kette neu ölt.

Um das mal mit der Steuerkette in einem Verbrennungsmotor zu vergleichen, wird dort die Kette ständig von Öl umspült. Das Öl fließt in einem Kreislauf durch den Motor zur Kühlung und Schmierung und dann zurück in die Ölwanne. Dort setzen sich schwere Partikel durch Schwerkraft ab und sammeln sich auf dem Boden der Wanne. Zusätzlich sorgen Magnete in der Ölwanne dafür, das eisenhaltige Metallpartikel gesammelt werden. Ein Grobfilter an der Ölpumpe und ein Feinfilter reinigen zusätzlich das Öl. Und trotz dieses Aufwands muss das Öl nach 10-15.000 km gewechselt werden, wozu auch eine Reinigung der Ölwanne und ein neuer Filter gehört. (Die Reinigung der Wanne wird gerne mal gespart.)
Selbst dieses geschlossene System benötigt also eine Reinigung zwischen der Schmierung.

Und jetzt nochmal zum Verständnis:
Würde sich das Metall der Ketten strecken, ließe sich diese Verformung selbstverständlich nicht aufhalten, indem man das Metall schmiert.
 
Nein, den Text schrieb ich spontan. Zu einer besseren Erklärung würden eine ganze Menge Detailbilder benötigt, die Verschleiß an Komponenten dokumentieren. Allen Interessierten würde ich empfehlen, ein Schraubglas halb mit Benzin zu füllen, eine teilverschlissene Kette dort hinein zu legen, das Glas verschließen und durch zu schütteln. Anschließend entnimmt man die Kette, verschließt das Glas wieder und lässt das schmutzige Benzin etwa zwei Tage sich setzen.
Daran sieht man gut, wie viel Schmutz (Fett und Abrieb) an der Kette waren. Schon vorher, also nachdem man die Kette entnommen hat, kann man mit einem Magneten den Metallabrieb aus dem Benzin ziehen und sichtbar machen.
 
Hier kann man ganz gut sehen, wo die Reibung im Kettenglied stattfindet und wo es zur Vergrößerung der Teilung kommt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradkette

Bei der heute üblichen hülsenlosen Kette sind die Reibstellen von außen gar nicht so unerreichbar, Öl kommt da schon hin. Wichtig wäre wohl ein gutes Timing von Ölzugabe und Abwischen, z.B. morgens kräftig nachölen und dann losfahren, am selben Abend gründlich den alten Abrieb und Sand wegwischen, vielleichtnoch ein wenig Öl dazu, am nächsten Morgen nochmal wischen, damit der Dreck weniger an der feuchten Kette haftet. Dann ein paar Tage fahren. Da muss ich glatt mal meine Frau fragen, ob sie mich wirklich liebt und das für mich übernehmen würde! :rolleyes:
Die Schritte mit dem Wischen kommen bei mir wegen dem Schweinkram zu kurz.
 
Ich hatte vor einem Jahr einen Schlaganfall der unter anderem mein rechtes Bein unbeweglich machte. Mittlerweile kann ich wieder gehen (eigentlich humpeln) und komme auch wieder auf ein Fahrrad und kann damit fahren. Mehr will ich dazu nicht schreiben, aber es soll erklären, warum ich recht wenig mit dem Rad fahre und auch wenig Wartung durchführe.
Vor dem Ausfall reinigte ich etwa alle 8 Wochen meine Kette mit Benzin und schmierte sie mit gewöhnlichem Kettenöl (Finish Line Cross Country), ein Tropfen auf jede Rolle. Um das Einziehen des Öls zu beschleunigen, hielt ich einen kleinen Gasbrenner für jeweils eine Sekunde auf jede Rolle. Danach wischte ich die Kette trocken.
Den Aufwand betreibe ich zur Zeit nicht, werde das aber in ein paar Tagen mal wieder tun.
Der Kniff mit dem Brenner spart aber nur etwa zehn Minuten Wartezeit ein, die man dem Öl zum unterwandern der Rollen geben sollte. Wirklich nötig ist das Erhitzen also nicht.
 
Puh, da hast Du was hinter und vor Dir, tut mir echt Leid! Die Idee mit dem Erwärmen ist pfiffig - gerade in der kalten Jahreszeit. Ich lasse kaltes Öl auf kalte Kette laufen, während ich die Kette rückwärts laufen lasse, das ist vom Eindringen her nicht so gut. Mir fällt aber gerade auch keine praktikable Möglichkeit ein, um ein Ölfläschchen warm zu halten. Unsere Heizkörper sind wegen Heizung mit Wärmepumpe nur lauwarm, der Kaminofen wieder zeitweilig zu warm. Da kommt wirklich nur das Erwärmen der Kette in Frage, ein Kartuschenbrenner liegt bei mir immer griffbereit. So ein kleiner Crème Brulé - Brenner würde wohl auch schon reichen, nur nicht ohne Ausrede damit erwischen lassen. :giggle:
 
Nun ist die Reibung unter den Rollen nicht durch Fettung von Außen zu verringern, es sei denn, man erhitzt das Fett oder nutzt sehr viskoses Öl das in die Zwischenräume eindringen kann. Fett oder Öl von Außen an die Kette hilft also nicht, den Verschleiß zu mindern, sondern schützt allenfalls vor Korrosion.
deswegen nutze ich bei gereinigter Kette das Seilfett, dieses hat spezielle Eigenschaften:
1. Nach dem Einsprühen bleibt es einige Zeit sehr dünnflüßig (wie Benzin) und zieht in die Kette ein. Jetzt kann ich auch die Kette von Außen leicht abwischen.
2. Nach kurzer Zeit verfestigt sich das Seilfett (etwa wie Honig) hat dadurch höhere Viskosität und Haftung, bleibt so dauerhaft in den zu schmierenden Spalten der Kette.
Die Kette ist so von außen trocken, innen geschmiert.
Grundsätzlich fahre ich nur noch 1/8 Ketten mit genieteter durchgehender Hülse am Bolzen (zB Wippermann) da sie mehrfach länger halten, als ohne.
Dazu habe ich mir noch ein Schmutzschutz gebastelt, das am Kettenschutz innen herunter hängt (Nabenschaltung), und die Kette vom Schmutz der vom Hinterrad kommt, schützt.
Auf diese Weise spare ich mir die Arbeit, die ich früher hatte: Kette reinigen, nachziehen oder ersetzen.
Diese Lösungen habe ich natürlich nur für mich entwickelt, um Zeit und Kosten zu sparen, da ich sehr viel mit hohen Lasten und Drehmoment fahre, lohnt es sich für mich deutlich. Wie andere ihre Kette behandeln, ist sicherlich auch sinnvoll.
Von Wippermann gibt es auch eine verchromte Kette die nicht rostet, war mir aber zu teuer, obwohl sehr verlockend.
Möglicherweise hat sie der Weihnachtsmann in seinem Fundus...
MfG
 
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