Angemessener Seitenabstand beim Vorbeifahren an stehenden Autos - was sagt das Gesetz?

Was Bestandteil der Ursachen für weniger Terz mit entgegenkommenden Autos sein könnte ist die Nutzung von Tagfahr-LED-Licht. Man sieht damit eher nach "kleine Beule" als nach "mittlerer Kratzer" aus und der Instikt sagt denen, dass sie lieber warten sollten.
Ich fahre am Bullitt eigentlich meistens mit Licht. Leider macht das meiner Erfahrung nach keinen Unterschied.
Wobei ich sagen muss, die meisten werden langsamer, aber anhalten & Platz machen tut nur eine Minderheit. Zumindest bei denen bedanke ich mich dann. Positive Bestätigung = Motivation :giggle:
 
Das stimmt, positives Verhalten mit einem Lächeln und Nicken anzuerkennen ist eine gute Angewohnheit. Ich bin im Straßenverkehr immer etwas angespannt wegen der häufigen Gefährdungen, da muss ich bewusst drauf achten, das zu machen.
 
Eigentlich gibt es sogar ein eigenes Verkehrszeichen zu diesem Thema:
277.1.jpg, aber dieser Blogartikel führt aus, dass es sinnlos ist:


Dieses Zeichen ist sinnlos, weil
Verkehrszeichen, die lediglich die gesetzliche Regelung wiedergeben, sind nicht anzuordnen.

Wenn es ohnehin so eng ist, dass der Autofahrer den vorgeschriebenen Seitenabstand ohnehin nicht einhalten kann, bedarf es somit nicht eines besonderen Zeichens.

Selbst wenn es vorhanden ist, beweist der Autofahrer, dass es regelmässig eben doch möglich ist, am Radfahrer vorbeizukommen:
Ich habe mal einen Ausschnitt aus dem Foto im Artikel vergrößert:
mep-tepo-30-2022-2 (neue Groesse).jpg


Da kämen nur sehr, sehr schmale Autos regelkonform an Radfahrern vorbei.

Dass die Rennleitung an dieser Stelle (Hubbrücke in Meppen) Knöllchen an die Autofahrer verteilt, zeigt, dass es physikalisch doch möglich ist an dieser Stelle Radfahrer zu überholen.
 
Leider muss man, wenn man korrekt mit ca. 80cm bis 1m Seitenabstand zum Fahrbahnrand/ zur Gosse / zu parkenden KFZ aushalten, das man angehupt wird oder mit weniger als 1,5m überholt (vielleicht als "Erziehnungsmaßnahme", damit man weiter rechts fährt) wird.

Interessant: Das mit dem anhupen kann ich bestätigen... beim überholt werden ist meine Erfahrung/Wahrnehmung aber tatsächlich genau anders herum: je mehr Abstand zu den parkenden Autos man hält, desto größer wird auch der Abstand der überholenden (also, so lange man es nicht übertreibt und die einen rechts überholen können, natürlich). Ich hatte das bisher immer auf einen unterbewussten Wunsch nach Symmetrie im menschlichen Gehirn geschoben.

Das Hupen ist für mich leicht zu ertragen, es gab da vor sehr langer Zeit mal einen Artikel (wenn google korrekt ist in der Zeit) mit dem Titel "Kraftfahrer, kommst du nach Hamburg: Wer hupt, hat verloren", der erläutert hat, dass es eigentlich ein Hilfeschrei des hupenden ist, weil er sich mit der Verkehrssituation überfordert sieht und ohne fremde Hilfe nicht mehr klar kommt.
 
@NilsK meinst Du diesen Artikel?
 
Das mit den Abständen und Raum nehmen erzeugt halt Aufmerksamkeit. Das ist wie am Markt vorm Gemüsestand, stelle ich mich etwas an die Seite mit eingefallenen Schultern und schaue noch auf den Boden, habe ich bis Abends kein Gemüse. Stehe ich da recht "aufgeplustert" werde ich von jedem Neuankömmling gefragt ob ich das Ende der Schlange sei ;) .
 
Abstand zu entgegenkommenden Verkehr halte ich, für mich, für fast irrelevant.

Geschwindigkeit natürlich entsprechend angepasst. Je enger desto langsamer

Ich fahre in Engstellen ein, wenn ich meine, dass das passt. Gestehe das aber auch den Autofahrern zu. Ich bleibe nirgends, außer an roten Ampeln,
stehen, wenn ich Platz sehe, nur weil das irgendwo so steht und wegen weil.

...und ich niemanden behindere oder gefährde.

Ich bin nicht auf´s Rad umgestiegen um die gleichen Einschränkungen wie im Auto zu ertragen. Genau so wie ich mich nicht an einer roten Ampel hinter das letzte Auto stelle.

...wenn ich niemanden behindere oder gefährde.

Ich fahre seit 40 Jahren Rad, seit 30 mit der Gewissheit, dass ich unsichtbar bin. Unfallfrei wenn man unter "Unfall" irgendwas mit einem Unfallgegner meint...

Es gibt übrigens mehr UFOs die tatsächlich aus den Tiefen des Alls kommen als Verkehrsteilnehmer, die sich für eine Belehrung beim Wiedertreffen an der nächsten roten Ampel bedanken.
 
Eigentlich müsste nur durch Staat/ Kommune/ Presse/ Funk & Fernsehen kommuniziert werden, dass bei zwei Fahrspuren ein Spurwechsel zum überholen von Radfahrenden nötig ist und unter 5,5m Fahrbahnbreite (0,8m Abstand + 0,7m Fahrradbreite + 1,5m Überholabstand + 2,0m Breite des KFZ + 0,5m Seiten-Sicherheitsabstand links vom KFZ) ein*e Fahrradfahrende*r einfach nicht überholt werden darf! Egal, wie langsam der oder die Radfahrende unterwegs ist.
Ich glaube, Autofahrer denken auch, so eine Strichellinie wäre so eine Art magischer Schutzwall für Radfahrer und sie könnten dann trotzdem mit 50 cm Abstand überholen. Ich fahre regelmäßig auf einer relativ engen Straße, wo aber ein ebenfalls schmaler Radstreifen abgeteilt ist. Da wird immer sehr knapp und schnell überholt. Auch von LKWs (da ist in der Nähe ein Zementwerk). Richtig ekelhaft und gefährlich.

Das "mehr Raum nehmen" hilft manchmal, find ich auch ne gute Strategie. Aber da muss man auch Bock drauf haben, das kann auch unschön enden. Hupen und pöbeln eh, aber mir wurden auch beim Ampelstopp schon mal Prügel angeboten von einem Fahrer, der kam sogar schon aus seinem Auto. Die Grünphase hat mich dann gerettet. Mit meinem Bio-Bullitt bin ich auch nicht mal eben flink den hohen Bürgersteig rauf und weg…

Und das vor allem gerne zu den Stosszeiten morgens und abends. Ich hoffe ja etwas auf den angekündigten Ausbau der Fahrradstaffel hier in Berlin (Klick >).

Tun die wirklich was für Radfahrende? Ich dachte, die jagen die. Wäre natürlich erfreulich.
 
Tun die wirklich was für Radfahrende? Ich dachte, die jagen die. Wäre natürlich erfreulich.
Zumindest die Jungs und Mädels von der Fahrradstaffel, die ich im „Demo-September“ kennengelernt hab, machten einen ganz vernünftigen Eindruck. Natürlich achten sie aber drauf, dass alle Verkehrsteilnehmer die Regeln einhalten. :giggle:
 
Bei diesen Superdichtüberholern wünsche ich mit immer eine Bitumenspritze oder quietschmodern einen Lasergravierer, der Sinnsprüche aufbringt. :whistle:
Auch nicht schlecht...ich hatte schonmal überlegt per "Laser" (Also rotes Licht) quasi eine "Todeszone" (Minimum alles wo meim Arm hinreicht) auf dem Asphalt zu projezieren...aber da scheitert es an meinem technischen Unvermögen....
 
Ganz nette Idee, aber von den Bildern her sind bei der Lampe die Linien viel zu dicht und am Tage wird man davon genau gar nichts sehen.
 
Wo ist bei alledem das Problem?

Wenn ich merke, dass Autofahrer (gegen jede Vernunft und Vorschrift) mich eng überholen fahre ich deutlich weit links.

Und zwar so weit links, dass sie mich mehr eng überholen können.

Wer meint, er müsste mich trotzdem und genau deshalb schneiden, kriegt eine saftige Anzeige.

Und: Webcams/Actioncams kosten nicht mehr die Welt.
 
Zurück
Oben Unten