Ich bin frustriert. Seitdem ich das Rapid habe, habe ich ständig Probleme.
Als erstes ist mir damals die Feder vom Ständer gesprungen. Am Ständer war das übliche Gewinde nicht vorhanden, auf dem normalerweise eine Mutter sitzt, die die Feder am seitlichen abrutschen hindern soll. Gut, Ständer wurde getauscht, ärgerlich, aber kein Weltuntergang.
Dann fingen meine Probleme mit den Scheibenbremsen an. Die Bremse vorne hat nicht wirklich verzögert, dafür aber beim Bremsen sehr laut gequietscht. Die Bremse hinten läuft, wenn man das Rad aufbockt einwandfrei durch, nach einigen Kilometern Fahrt aber nicht mehr, dann hört man immer ein Klimpern, weil die Scheibe gegen die Bremsbeläge haut. Dazu schleifte auf einmal die Lenkstange bei maximalem Linkseinschlag des Vorderrads am Schutzblech. Das war am Anfang definitiv nicht so. Dadurch hat sich dann das Schutzblech verbogen und beim Lenken am Rahmen geschliffen. Hab ich leider durch die Kiste erst zu spät bemerkt, so dass das Schutzblech den Rashmen dort blank gescheuert hat.
Ich wollte das Rad im Nachhinein eh noch auf Riemen umbauen lassen, also ging es zum Umbau und mit der Bitte die anderen Fehler zu reparieren zurück zum Händler nach Bochum. Beim Abholeneine 3 Meter Probefahrt gemacht und ein Klackern am Vorderrad festgestellt. Die Schrauben vom Motor sind gegen den Bremssattel geschlagen. Ne Probefahrt hat da nach dem Zusammenbau definitiv keiner gemacht (OK, da kann in dem Fall die Radkutsche nichts für). Gut, das hat der Techniker direkt behoben und ich hab das Rad mitgenommen.
Ein paar Kilometer später wieder das bekannte Problem mit der Bremse vorne, die hat wieder nicht wirklich gepackt. Bei der hinteren Bremse auch erneut das gleiche Problem, diesmal sogar stärker als zuvor. Aus dem Klackern ist eine Schleifen geworden und ich hab die Bremse nicht mehr vernünftig eingestellt bekommen.
Hab das Rad wegen der Bremsen mal dem örtlichen Spezialradhändler vergeführt, der hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. An der Vorderradbremse waren die Schrauben, die den Bremssattel am Rahmen fixieren leicht verbogen, das heißt irgendwas muss da Spiel haben. Der hintere Bremssattel sitzt auf zwei Unterlegscheiben, weil er sonst zu tief sitzen würde. Dazu dann noch hinten eine Tektro Bremse mit Shimano Scheibe gemixt. Sowas würde er nicht verkaufen sagte er mir.
In Absprache mit dem Händler in Bochum habe ich das Hinterrad ausgebaut und versucht alles noch mal ganz gerade neu einzubauen. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich das Hinterrad in Fahrtrichtung gar nicht wirklich gerade stellen ließ, da dann der Reifen am Ringschloss geschliffen hat. Irgendwas war da total verzogen.
Also das Rad wieder zum Händler nach Bochum gebracht. Die haben es direkt weiter zur Radkutsche geschickt. Über zwei Monate später konnte ich das Rad am Montag dann endlich wieder in Empfang nehmen. Das Hinterrad sitzt jetzt gerade, die haben wohl irgendwas am Slider mechanisch bearbeitet. Die Vorderradbremse packt wieder nicht ordentlich zu (Ich kann das Rad im Stillstand bei komplett gezogener Vorderradbremse stoßweise nach vorne Schieben) und das Klackern an der Hinterradbremse kommt auch langsam wieder. Dem Schleifen der Lenkstange am Schutzblech hat die Radkutsche sich nicht angenommen. Das wäre normal. Sie haben lediglich das längere Schutzblech gegen ein kürzeres ausgetauscht, so dass die Stange jetzt nicht mehr gegen das Schutzblech drückt, sondern am Reifen schleift. Bei meiner Probefahrt damals war das, im Gegensatz zum Bullitt definitiv nicht so. Und bei meinem Rad am Anfang auch nicht. Wobei das im Gegensatz zu den Bremsen jetzt kein Weltbewegendes Problem ist, in Summe frustriert mich das alles aber schon ziemlich.
Ist es bei Euch auch so, dass die Lenstange am Reifen schleift / gegen das Schutzblech drückt?
Ich hatte noch nie zuvor im meinem Leben Scheibenbremsen am Fahrrad. Das ist doch aber nicht normal, dass man die ständig neu justieren muss?
Ich weiß, der Händler ist mein Ansprechpartner, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass man z.B. die Bremsen einfach immer wieder nur neu justiert und dann ist das Problem vermeintlich wieder behoben.
Ich überlege mittlerweile ernsthaft ob ich denen das Rad, mit dem Hinweis, dass Sie es nicht schaffen die Mängel auszubessern, nicht einfach wieder auf den Hof stellen soll und entweder ein anderes Rad verlangen oder ganz vom Kauf zurücktreten soll. Aber eigentlich will ich nach der ganzen Arbeit und Geld die ich schon ins Rad gesteckt habe, rund um die Kiste, Sitze und co. einfach nurt ein funktionierendes Rad haben an dem nicht alle 10m Kilometer neue und / oder alte Probleme immer wieder auftreten.
Stand heute würde ich von der Radkutsche abraten.