Faltrad - Bahn - Kombination, mit dem Beiboot in den Urlaub, eine Erlebnisbericht

Ich wollte mal noch ein paar Erfahrungen zur Mitnahme (m)eines Faltrads im Zug beisteuern. In der zweiten Oktoberhälfte bin ich die folgenden Strecken gefahren:

Saarbrücken-Homburg (RE)
Saarbrücken-Bremen (RE+ICE)
Bremen-Bremerhaven (RE)
Bremerhaven-Bremen (Regio S-Bahn)
Bremen-Saarbrücken (ICE+RE+IC)
Saarbrücken-Braunschweig (ICE+ICE)
Braunschweig-Hannover (RE)
Hannover-Bremen (RE+RE+RE)
Bremen-Bremerhaven (Regio S-Bahn)
Bremerhaven-Bremen (Regio S-Bahn)
Bremen-Saarbrücken (RE+RE+ICE+ICE)

Im ganzen grob 3000km. Stunden will ich nicht rechnen.

Welche Konflikte gab es? Keine. Das Fahrrad stand zusammengeklappt irgendwo im Gepäckbereich; entweder im Regal oder einfach da, wo Platz war. Ich wurde nicht angesprochen. Das Personal hat's einfach überhaupt nicht geschert.

t.
 
...wahrscheinlich, weil hier früher die PKW-Verladung für die Autoreisezüge war...
Die ist da schon auch immer noch, aber...
- für's Auto ist ja ALLES barrierefrei! ;)
...Autos sind größer geworden. Als wir im April dort in den Nachtzug nach Stockholm gestiegen sind, wurden gegenüber gerade PKW nach Österreich verladen. Einer davon hat vom Geländer in der Zufahrt einen etwa 10cm langen Riss im Blech davongetragen (nicht nur ein Kratzer, das ging wirklich durch!). Das war irgendwas neues teures, Jaguar?, und der Riss war in einem nicht einfach austauschbaren Blechteil.

Seitdem bin ich etwas entspannter, wenn mein Velo im Zug mal einen Kratzer abbekommen könnte.

t.
 
Was war das noch für eins? Ein Birdy evtl.? Es macht ja schon einen Unterschied ob das Farrad sehr kompakt oder eher etwas sperrig ist.
Warst Du schon mal mit "größerem" Urlaubsgepäck unterwegs und wie hast Du es transportiert?
Für uns war die Unterbringung von Rad und Tasche im Zug weitgehend problemlos, aber die Wege in den Bahnhöfen und beim Einsteigen waren mühselig. Gewicht, Treppen, Eile, fehlende Aufzüge. Das war allerdings auch unser erster Versuch, ganz ohne Übung mit Faltrad und Fernzug.
 
Was war das noch für eins? Ein Birdy evtl.? Es macht ja schon einen Unterschied ob das Farrad sehr kompakt oder eher etwas sperrig ist.
Warst Du schon mal mit "größerem" Urlaubsgepäck unterwegs und wie hast Du es transportiert?
Für uns war die Unterbringung von Rad und Tasche im Zug weitgehend problemlos, aber die Wege in den Bahnhöfen und beim Einsteigen waren mühselig. Gewicht, Treppen, Eile, fehlende Aufzüge. Das war allerdings auch unser erster Versuch, ganz ohne Übung mit Faltrad und Fernzug.
Ja, ein Birdy. Also schon etwas sperrig; vor allem merkwürdig geformt. Bromptons werden so schön quaderförmig. Dafür ist es angenehm leicht, etwa 10kg.

Ich reise üblicherweise mit einer Kuriertasche, die hat genug Platz für Arbeitskram und Kleidung für eine Woche. Für mehr nehme ich einen größeren Rucksack.

Aufzüge und Rolltreppen meide ich.

Grenzwertig war am Samstag ein Umstieg in Bremen mit Rucksack, Faltrad, Kind und Kinderkoffer. Wir sind voll in den Reiseverkehr von Fußball und Freimarkt gekommen und haben von der Eingangshalle bis Gleis 7 etwa fünfzehn Minuten gebraucht.

t.
 
Wenn es die Länder endlich mal hinbekommen die marode Infrastruktur zu sanieren und nicht alles auf den Bund abwälzen wäre schon viel gewonnen ;-)
Die Bahn hat nun die nächsten Jahre eine groß angelegte Infrastrukturreform geplant. Höre auch:

Aus der Dlf Audiothek | Hintergrund | Die zweite Bahnreform – Wie die Schiene gemeinwohlorientiert werden soll
 
Ihr wisst doch sicher, dass die Bahn zwischen Fahrten laut Fahrkarte unterscheidet und sich nur für die Fahrt mit einer von ihr verkauften Fahrkarte zuständig fühlt? Das äußert sich beispielsweise darin, dass man kein Anrecht auf Hilfe hat, wenn man mit einer DB-Fahrkarte im Fernverkehr Verspätung sammelt, und dann einen Zug des Nahverkehrs, den man mit 49€-Ticket nutzen wollte, verpasst. Konkretes Beispiel:
  • Man möchte am Abend von Frankfurt nach Bremen reisen. Frankfurt-Hannover im ICE 592 (Ab 20:14, an, 23:53) mit Sparpreis-Fahrkarte, Hannover-Bremen im RE 8 (Ab 00:20, an 01:47) mit 49€-Ticket. Der ICE hat Verspätung, und nun verpasst man den letzten Anschlusszug nach Bremen. Pech gehabt: Die DB hat ihren Auftrag erfüllt, das Hotel in Hannover zahlt man selbst.
Nun kann man das aber auch umdrehen. Zwei konkrete Beispiele:
  • Bei der gleichen Fahrt Frankfurt nach Bremen gibt's etwas früher eine ICE-Verbindung ab Hannover. Man kauft also eine durchgehende Fahrkarte Frankfurt-Bremen mit Umstieg in Hannover (ICE 276 ab Ffm 18:14, an H 21:17; ICE 532 ab H 21:45, an HB 22:59). Und wieder das gleiche: Der ICE hat Verspätung, der Zug ab Hannover ist nicht mehr zu schaffen, stattdessen fährt man eine Stunde (ab 60 Minuten erwartete Ankunft ist wichtig!) später mit dem RE 8 (an HB 23:47, passt also fast). Nun nutzt man im RE natürlich wieder das 49€-Ticket, die eigentlich geplante Fahrt bricht man also in Hannover ab.
    Bei den Fahrgastrechten gibt man an, dass man die Fahrt aufgrund der erwarteten Verspätung >60min in Hannover abgebrochen hat. Die DB erstattet den vollen Preis der Fahrkarte.
  • Man möchte wieder nach Bremen. Stattdessen kauft man aber eine Fahrkarte nach Hude (gleich hinter Delmenhorst!). RS4 ab Bremen 23:10, an Hude 23:27. Wichtig ist nur: Der Fahrpreis sollte nicht steigen, aber die Verbindung darf nur mit einem Umstieg im Stundentakt funktionieren. Ideal ist eine kurze Umsteigezeit. Also zum Beispiel: Frankfurt-Bremen wie gehabt, 11min Umsteigezeit in den RE nach Hude.
    Real klappt das natürlich nicht. Wir alle kennen ja die Bahn. Dank des Stundentakts hat man nun sofort 60min Verspätung und damit das Anrecht auf Entschädigung. Ob dabei auch der Fahrtabbruch möglich ist, weiß ich nicht (hab's noch nicht probiert), aber 25% Rabatt bekommt man auf jeden Fall.
    Bonusrabatt in Höhe von 50% gibt's für eine Anschlussverbindung im 120min-Takt. ;-)
Liebe Bahn: Wie du mir, so ich dir.

t.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das liest sich wie ein schlechter Witz.
Also jetzt nicht was du draus machst, das ist schon wirklich lustig!
 
Das liest sich wie ein schlechter Witz.
Also jetzt nicht was du draus machst, das ist schon wirklich lustig!
Das ist alles völlig nachvollziehbar. Im Prinzip ist es eine ganz einfache Regel: Eine Fahrkarte ist eine Fahrt. Was davor und danach ist, ist für die Fahrt völlig irrelevant.

Die Bahn nutzt das zu Ungunsten der Reisenden. Ich nutze es zu meinen Gunsten. :)

Hinter Huchting ist ein Graben, in Bahndamm, auf den sich einer übergibt.

t.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie läuft den der Umtausch/ die Reklamation? Per Email und Ruckzuck?
Gruß Krischan
 
Wie läuft den der Umtausch/ die Reklamation? Per Email und Ruckzuck?
Gruß Krischan
In der App. Dreimal drauftippen. Bei "Reisedetails" auf "Weitere Aktionen" "Entschädigung beantragen". Beim ersten Mal muss man dann einige Informationen eingeben, bei folgenden Reisen ist das vorausgefüllt. Geht aber leider erst nach Beendigung der (planmäßigen) Reise, auch beim Abbruch.

Man bekommt dann die Bestätigung des Eingangs per mail. Bei einfachen Fällen (und das sind alles einfache Fälle!) scheint das automatisch bearbeitet zu werden, man bekommt üblicherweise am Tag drauf schon die Bestätigung. Die mail enthält dann einen richtigen Brief als pdf-Anhang; früher hat man den ausgedruckt und zugeschickt bekommen. Das dauerte etwa eine Woche.

t.
 
@tjm. Grandios! You make my day!

das mag ich. Das System mit dem System schlagen!! Wenn es nicht rum erzählt wird, dann wird die Bahn auch nix ändern. Eine gute Möglichkeit, preisgünstig durchs Land zu reisen!

Freue mich schon auf weitere Berichte deinerseits!!
 
Leider führt es dazu, dass das System für alle verkompliziert wird, wenn die Schlupflöcher allzu öffentlich geteilt werden.

Ich hatte in den letzten 6 Fernverkehrfahrten übrigens 5 Entschädigungen. Hab aber auch kein 49€ Ticket, da ist fast jede Fahrt ein Treffer.
 
Ich wollte mal noch ein paar Erfahrungen zur Mitnahme (m)eines Faltrads im Zug beisteuern.
Gestern Abend in NJ470 eingestiegen, mit Faltrad in der Hand. »Das Fahrrad können sie einfach da in den Haken hängen.«.
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Und so hing es dort. Ohne Fahrradkarte, ohne gefaltet zu sein, ohne Sorgen. :)

Vielleicht war dem Zugpersonal aber auch einfach alles egal. Wir hatten +3. Also plus drei Stunden.

t.
 
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