Die Werkstattabenteuer der Kaffeetanne

Moin in die Runde.
Sehr interessant deine Berichte. Habe bei den 26 Seiten einiges zum schmunzeln gehabt.
Da ich selber Postzusteller bin und Kleinigkeiten selbst repariere, kann ich dein "Mich wundert mich garnichts mehr" bestens nachvollziehen.
Interessant sind auch eure alten E-Bikes. Das Modell kenn ich selbst garnicht, weder von meinem damaligen Arbeitgeber, der deutschen Post noch von meinem jetzigen, Xendis (die mit den orangenen Bikes).

Unser Fuhrpark besteht fast nur noch aus Mifa-Bikes (viele aber mit den Pendix-Motor nachgerüstet), VSC E-Bikes und VSC-Trikes.
Vereinzelt haben wir noch Speedliner mit Heinzmann-Frontmotor, die sorgten aber nur für Probleme (Mechanik und Elektrik).

Bei den Erzmo-Motoren bei den VSC's wundert mich immer, wie unterschiedlich die Motoren gedrosselt sind. Manche schaffen nur 15 Km/h, Andere haben richtig Dampf. Ist das bei euch auch?
 
vor allem aber auch sehr einseitig. Ist das normal oder gibt es da eventuell noch ein anderes Problem als Ursache?
Gute Frage. Eventuell verursacht durch den gebrochenen Kugelring? Sonst wüßte ich auch nicht, woher der ungleichmäßige Verschleiß her kommen könnte.

Moin in die Runde.
Willkommen! Immer schön andere Kollegen zu treffen!

Interessant sind auch eure alten E-Bikes. Das Modell kenn ich selbst garnicht,
Die haben hier schon vielfach Interesse bei den Forenmitgliedern erregt, allerdings habe ich nur wenig Informationen dazu, da die bereits lange vor meinem Eintritt angeschafft wurden.
Ich weiß nur, das es sich dabei um eine Variante des Postrads handelt, welches die französische LaPoste verwendet. Wen das interessiert, der kann mal nach "vélo electrique de la poste" im Internet suchen.
Hergestellt wurden die wohl von irgendeinem chinesischen Unternehmen, das offensichtlich keine Ahnung über die Anforderungen eine Zustellfahrzeugs für den Postbetrieb hat. Aber vermutlich stand im Lastenheft damals auch nur, das es möglichst nix kosten soll. Das war dann auch der einzige Vorteil gegenüber den deutschen Herstellern - und Entsprechend ist halt auch die Qualität.
Für mich sind diese Dinger jedenfalls ein regelmäßig Ärgernis, wie man diesem Thread ja entnehmen kann.

Mein Beileid. :X3:

Unser Fuhrpark besteht fast nur noch aus Mifa-Bikes (viele aber mit den Pendix-Motor nachgerüstet), VSC E-Bikes und VSC-Trikes.
Rückblickend muss ich sagen das auch wenn die Mifa Bikes einige Kinderkrankheiten hatten, die nie ab Werk gefixt wurden, es sich immer noch um die zuverlässigsten Posträder handelt die bis dato gefertigt wurden.
Die Teile sind einfach gebaut wie Panzer und die Haltbarkeit der Heinzmann-Classic Antriebe ist praktisch nur durch den Bürstenverschleiß limitiert. Zudem sind Sie sehr wartungsfreundlich, insbesondere im Vergleich mit den VSC-Rädern.

Mit den Pendix-Systemen habe ich bisher keine Berührungspunkte gehabt. Taugen die was?

Vereinzelt haben wir noch Speedliner mit Heinzmann-Frontmotor, die sorgten aber nur für Probleme (Mechanik und Elektrik).
Auf Speedliner bin ich ebenfalls nicht gut zu sprechen. Hatte mal an einem Postrad innerhalb von 6000km zweimal einen Getriebeschaden. Nachdem mir die Gewährleistung beim zweiten verweigert wurde, kam ein Mifa ins Haus, das noch immer fährt.
Einige Jahre später hatte ich Kontakt mit einem ehemaligen Mitarbeiter von Speedliner, der mir erzählte das dieses Problem intern allgemein bekannt war, weil man eine zu hohe Getriebeübersetzung gewählt hatte, welche die Lebensdauer der Motoren stark verkürzte. Offiziell wurde das Thema aber freilich tot geschwiegen und die Schuld den Kunden zugeschoben.

Bei den Erzmo-Motoren bei den VSC's wundert mich immer, wie unterschiedlich die Motoren gedrosselt sind. Manche schaffen nur 15 Km/h, Andere haben richtig Dampf. Ist das bei euch auch?
Ja, wir haben dieses Phänomen ebenfalls. Die Motoren selbst sind robust gefertigt, der Schwachpunkt ist hier ganz klar die Steuerelektronik. Ärgerlich ist vor allem das die Fehler unvorhergesehen kommen und sich oft nicht reproduzieren lassen.
 
Danke für das Willkommen. :)

Der Ruf von meinem AG ist ruinierter, als er eigentlich ist.
Durch Firmen Umstrukturierung und Austausch der Geschäftsführung stehen wir jetzt mittlerweile relativ gut da.

Ganz im Gegenteil was ich von den Kollegen der DPAG höre.
Da gehts immer schlimmsr zur Sache.
Da bin ich froh, damals den Weg gegangen zu sein, von den Gelben wegzukommen. :D

Ich habe eher den Eindruck, dass die VSC stabiler gebaut sind. Gerade die schwarzen Felgen halten mehr aus, als die Silbernen bei den MiFa's, die schon beim anschauen gefühlt ne Acht bekommen haben.

Ich selber bin nicht so begeistert von den Pendixantrieben. Ist ja ein reines Nachrüstset.
Andauernd haben die Akkus irgentwelche Probleme.
Da gibt es mit Sicherheit Besseres auf dem Markt.
 
Durch Firmen Umstrukturierung und Austausch der Geschäftsführung stehen wir jetzt mittlerweile relativ gut da.
Das freut mich zu lesen und ich wünsche dir und den Kollegen nur das beste!

Ganz im Gegenteil was ich von den Kollegen der DPAG höre.
Da gehts immer schlimmsr zur Sache.
Da bin ich froh, damals den Weg gegangen zu sein, von den Gelben wegzukommen. :D
Jo, was da so abgeht könnte auch ein ganzes Buch füllen. Aber das gehört hier ja eher nicht hin, da können wir uns ja eventuell mal beizeiten über PN austauschen.

Ich habe eher den Eindruck, dass die VSC stabiler gebaut sind. Gerade die schwarzen Felgen halten mehr aus, als die Silbernen bei den MiFa's, die schon beim anschauen gefühlt ne Acht bekommen haben.
Die Edelstahlfelgen welche Mifa seinerzeit verbaut hat sind tatsächlich qualitativ hochwertig und für eine klassische Kastenfelge erstaunlich steif. Zudem halten die teile Zugkräfte aus bei denen gleichwertige Alufelgen lange schon die Grätsche machen.
Richtig eingespeicht sind die daher auch weitestgehend immun gegen Achter und Höhenschläge. Hier liegt aber eben auch der Knackpunkt - Diese speziellen Felgen benötigen eine sachkundige Montage damit Sie langfristig halten.
In der Großserienfertigung werden allerdings heutzutage meist nur noch Einspeichautomaten verwendet, welche die Laufräder automatisch zentrieren. Das Ergebnis reicht dann meist von 'mäßig' bis 'hält bis zur nächsten Bordsteinkante'.

Das ist übrigens auch bei VSC nur unwesentlich besser. Ich habe noch kein einziges Postrad geliefert bekommen, an denen die Speichen ab Werk nicht eine viel zu niedrige Spannung hatten.

ich selber bin nicht so begeistert von den Pendixantrieben. Ist ja ein reines Nachrüstset.
Andauernd haben die Akkus irgentwelche Probleme.
Da gibt es mit Sicherheit Besseres auf dem Markt.
Heinzmann Cargo-Power.
Der Nachfolger des Classic-Antriebs. Bürstenlos, noch höheres Drehmoment als sein Vorgänger und mit Ölkühlung.
Wird aktuell leider aber bis auf einige Trikes von Speedliner/Rtyle bisher von keinem Hersteller verbaut.
 
Genug herum geschwätzt hier - es wird endlich mal wieder Zeit für neue Werkstattabenteuer!

Gegen ende letzten Jahres habe ich eines der alten Räder zur Prüfung rein bekommen, weil der Motor nicht mehr richtig zieht und beim fahren ordentlich krach macht:
Das Schadensbild erinnert fatal an den Schaden aus Beitrag #171. Es kracht zwar nicht so laut im Gebälk, aber da ist definitiv was nicht in Ordnung im Motor.

IMG_4616.JPG

Da ich zwischenzeitlich mehr Zeit zur Verfügung habe, konnte ich diesmal den Motor öffnen und einen Blick hinein werfen. Entgegen meiner Mutmaßung sind allerdings nicht die Kugellager die Verursacher des Lärms, sondern die Kunststoffzahnräder, welche an mehreren stellen gebrochene Zähne haben.

IMG_4617.JPG

Der Schaden ließ sich zum Glück schnell beheben. Ein Satz Planetenräder aus einem intakten Gebrauchtmotor der wegen beschädigter Achse nicht mehr verwendet werden konnte, hielt als Ersatzteilspender her.
Die größte Herausforderung war dabei, herauszufinden wie man den Träger für die Planetenräder von der Achse bekommt: Man hebelt ihn einfach ab, er ist nur aufgesteckt und mit einem Stift gesichert.

Und ja ich weiß, Kunststoffzahnräder müssen für gewöhnlich nicht geschmiert werden. Aber es schadet nicht es dennoch zu tun. ;)
Der Motor läuft nun jedenfalls wieder schön leise und butterweich.

IMG_4620.JPG

Achja, einen Klassiker gabs außerdem auch noch: Die Druckfeder im Rollenständer war zerbrochen und wurde ebenfalls ersetzt, sowie die Innereien gereinigt und frisch gefettet.
 
Das freut mich zu lesen und ich wünsche dir und den Kollegen nur das beste!


Jo, was da so abgeht könnte auch ein ganzes Buch füllen. Aber das gehört hier ja eher nicht hin, da können wir uns ja eventuell mal beizeiten über PN austauschen.


Die Edelstahlfelgen welche Mifa seinerzeit verbaut hat sind tatsächlich qualitativ hochwertig und für eine klassische Kastenfelge erstaunlich steif. Zudem halten die teile Zugkräfte aus bei denen gleichwertige Alufelgen lange schon die Grätsche machen.
Richtig eingespeicht sind die daher auch weitestgehend immun gegen Achter und Höhenschläge. Hier liegt aber eben auch der Knackpunkt - Diese speziellen Felgen benötigen eine sachkundige Montage damit Sie langfristig halten.
In der Großserienfertigung werden allerdings heutzutage meist nur noch Einspeichautomaten verwendet, welche die Laufräder automatisch zentrieren. Das Ergebnis reicht dann meist von 'mäßig' bis 'hält bis zur nächsten Bordsteinkante'.

Das ist übrigens auch bei VSC nur unwesentlich besser. Ich habe noch kein einziges Postrad geliefert bekommen, an denen die Speichen ab Werk nicht eine viel zu niedrige Spannung hatten.


Heinzmann Cargo-Power.
Der Nachfolger des Classic-Antriebs. Bürstenlos, noch höheres Drehmoment als sein Vorgänger und mit Ölkühlung.
Wird aktuell leider aber bis auf einige Trikes von Speedliner/Rtyle bisher von keinem Hersteller verbaut.
Wenn ich jetzt wüsste, wie man einzelne Textabschnitte zitieren kann.. :D

Die Idee, uns per PN auszutauschen ist gut, da wir ja, so wie es sich liest so ziemlich die selbe Meinung über den großen Gelben haben. :D

Speedliner kommt bei uns definitiv nicht mehr in Frage, nach den ganzen Kernschrott, den wir von denen hatten und Rtyle sagt mir jetzt persönlich überhaupt nichts.

Das Thema Speichen werde ich tatsächlich mal bei meinem Teamleiter ansprechen. Haben wir in letzter Zeit des öfteren Probleme mit Speichen.
 
Die Idee, uns per PN auszutauschen ist gut, da wir ja, so wie es sich liest so ziemlich die selbe Meinung über den großen Gelben haben. :D
Kannst dich gern jederzeit bei mir melden, wenn du Branchen-Talk betreiben möchtest. :p

Rtyle sagt mir jetzt persönlich überhaupt nichts.
Rytle ist Speedliner. Die haben nach einem Zusammenschluss mit so einer StartUp-Klitsche den Namen gewechselt.

Das Thema Speichen werde ich tatsächlich mal bei meinem Teamleiter ansprechen. Haben wir in letzter Zeit des öfteren Probleme mit Speichen.
Habt ihr denn einen Reparaturmensch oder wird das extern gemacht?
Wie erwähnt ist eine gleichmäßige Spannung gerade bei unseren hoch belasteten Rädern essenziell, da nach meiner Erfahrung so ziemlich 90% alle Speichenschäden auf Ermüdungsbrüche zurück zu führen sind.

Persönlich peile ich bei eBikes einen Wert von 1000 Newton an, bei normalen Fahrrädern etwas weniger.
Wenn das auch nicht hilft, empfehle ich 'ED-Speichen' (Einfach-Dickend) zu verbauen. Der verstärkte Bereich am Speichenkopf sorgt für Entlastung der bruchgefährdeten Kröpfung.

Und wenn man es richtig eskalieren lassen will, kann man zudem noch Unterlegscheiben für die Speichennippel und/oder Speichenköpfe verwenden um ein extrem stabiles Laufrad zu erzeugen.
Da bewegen wir uns dann aber schon in den Bereich des professionellen Laufradbaus, von dem die meisten Zweiradmechaniker heutzutage eher nicht mehr so die Ahnung haben.
 
Habt ihr denn einen Reparaturmensch oder wird das extern gemacht?
Das wird bei uns von einem Externen gemacht. Allerdings sind das "festgebuchte" Mitarbeiter mit einem festen Standort.
Ob es jetzt so viel wirtschaftlicher ist, wie das alte System.. da kamen die Mitarbeiter zu den einzelnen Depots und haben vor Ort alles repariert. Jetzt wird alles nach Essen gekarrt, was defekt ist.

Und wie es woanders auch ist, gibts dann Wochen, wo alle Bikes heile sind und wiederum dann Wochen, wo dann 4 auf einmal inne Fritten gehen.

Rytle ist Speedliner.
Nagut, ein neuer Name heißt ja nicht, dass die Qualität besser wird. Merkt man ja auch bei der Vonovia. Der gefühlt 100. Firmenname aber Verbesserung gab es keine, eher im Gegenteil.
 
Ob es jetzt so viel wirtschaftlicher ist, wie das alte System.. da kamen die Mitarbeiter zu den einzelnen Depots und haben vor Ort alles repariert. Jetzt wird alles nach Essen gekarrt, was defekt ist.
Wenn man es richtig organisiert, macht eine zentrale Werkstatt schon Sinn und ist auch ökonomisch. Das machen wir bei uns ja jetzt genauso.
Schon allein weil man viele Schäden an den Rädern so "on the fly" gar nicht ordentlich reparieren kann und die Zeit der Mechaniker auch besser investiert ist, wenn diese nicht sinnlos zwischen den Depots spazieren fahren müssen.

Merkt man ja auch bei der Vonovia. Der gefühlt 100. Firmenname aber Verbesserung gab es keine, eher im Gegenteil.
Natürlich gabs Verbesserungen - für die Shareholder. :cool:
 
Wer das hübsche Muster nicht zu sehen bekommt, wechselt zu früh! :giggle:
Es gibt für Fahrradreifen ohnehin keine Mindestprofiltiefe.

Ich bin mal mit einem Menschen mit einem Thermodrucker unterwegs gewesen. Wenn die Rolle zur Neige geht, tauchen rote Streifen auf dem Papier auf um darauf hinzuweisen. Diese Ausdrucke hat er dann immer an Mann/Frau gebracht mit dem Kommentar "Für besonders geschätzte Kunden.." :ROFLMAO:
 
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